(teo) Zum Auftakt des 21. Spieltages der Fußball-Bundesliga dürfen sich Schwarzgelbe und Königsblaue mal wieder zur Mutter aller Derbys treffen. Viele sagen, ungleicher seien die Gewichte selten verteilt gewesen, als an diesem Freitag um 20.30 Uhr im ehemaligen Westfalenstadion, das längst wie eine Versicherungsgruppe heißt. Doch das ist natürlich grober Unfug. Dortmund wird halt Meister. Mal wieder. Wie schon 1995, 1996 und 2002. Unter anderem.
Und Schalke? 1958 - also in der prähistorischen Oberliga West - wurde man letztmalig Meister, zuvor ein paar Mal in den 1000 Jahren zwischen Anfang der 30er und Mitte der 40er Jahre. Doch halt, wir wollen nicht die legendäre Vier-Minuten-Meisterschaft von 2001 verschweigen, die allerdings seltsamerweise auch nicht mit einer Schale belohnt wurde. Die Gewichte sind also gar nicht so ungewöhnlich weit verschoben. Dortmund wird halt Meister und Schalke nicht - also alles wie gehabt.
Und der BVB gewinnt nach dem Hinspiel eben auch das Rückspiel - trotz der Tatsache, dass man mal wieder ein lästiges Heimspiel vor 80.000 euphorisierten Fans absolvieren muss. Felix Magath hat sich derweil mit seinen letzten Neuerwerbungen endgültig der Lächerlichkeit preisgegeben. Sein 34er Kader dürfte sich wohl schwer tun, den aktuellen Platz 11 zu verteidigen. Schließlich tanzen die Königsblauen noch auf drei Hochzeiten.
Spielen aber im nächsten Jahr trotzdem nicht europäisch, was für die klammen Knappen einer Katastrophe gleichkommt. Aus im Pokal im Halbfinale gegen die Bayern: ärgerlich. Ein Spiel zu früh. Aus im Achtelfinale der Champions League gegen Valencia: erstaunlich. Erstaunlich spät. Vielleicht sollte Julian Draxler doch lieber die 11. Klasse zu Ende und in zwei Jahren sein Abitur in Gladbeck machen. Auf Schalke bauen heißt derzeit jedenfalls auf Sand bauen. BVB - S04 3:1.
Der SV Werder Bremen kämpft um's sportliche Überleben. Man muss ja nicht drauf rumreiten, aber wer mit Özil und Almeida die sportliche Gegenwart lukrativ verbimmelt, der darf sich halt nicht wundern, wenn's stante pede in niedere Gefilde geht. Satte drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz noch. Werder hat Glück, dass da der 1. FC Köln steht. Und die Geißböcke präsentieren sich gerade ja auch nicht in furchterregender Frühform. Werder verliert in Mainz 0:1. Nicht nur, weil es sich reimt.
1899 Hoffenheim hat auf Schalke gewonnen, einen neuen Cheftrainer verpflichtet und nun den 1. FC Kaiserslautern zu Gast, der auch längst im Abstiegskampf angekommen ist. Könner gegen Woller: TSG - FCK 3:2.
Der 1.FC Köln erwartet den FC Bayern München und geht klar den Bach runter. Wer auf St. Pauli bei 3:30 Torschüssen schmeichelhaft mit 0:3 verliert, der kann gegen den Rekordmeister eigentlich nur die Niederlage in Grenzen halten wollen. Dagegen sprechen Michael Rensing im Kasten und Lukas Podolski vor der Bude. Beide wollen mal wieder unter Beweis stellen, dass es ein Fehler war, sie gehen zu lassen. War es nicht: Köln - Bayern 1:5.
Endlich mal wieder ein Nordderby! In Hannover duellieren sich 96 und VW. Wolfsburg will mit Helmes im Sturm durchstarten und umgekehrt. Könnte eine Win-Win-Situation werden, wahrscheinlicher scheint aber eine Lost-Lost-Situation. Denn die Meinung, sich mit dem Wechsel von Leverkusen nach Wolfsburg und dem Trainerwechsel von Heynckes zu McClaren verbessert zu haben, hat Patrick Helmes exklusiv. 96 - VW 2:0.
Nürnberg gegen Leverkusen. Ein Klassiker. Ein Reißer. Spannend. Atemberaubend. Abwechslungsreich. Oder so. FCN - Bayer 04 0:0.
Am Samstagabend um 18.30 Uhr kommt es im Borussia-Park am Niederrhein zur Mutter aller Sechs-Punkte-Spiele, für das es leider mal wieder und natürlich ungerechterweise nur drei geben wird. Borussia Mönchengladbach wird die rote Laterne hernach feierlich an den VfB Stuttgart übergeben. Sich mit einem 1:0-Sieg für die 0:7-Klatsche im Hinspiel revanchieren. Und die Weichen für eine weitere Saison Erstklassigkeit stellen, indem man sich nur noch ein Tor schlechter hinter dem 1. FC Köln und dem Relegationsplatz einreiht. Alles wird gut.
Am Sonntag um 15.30 Uhr wird am Millerntor erstmalig ein Fußballspiel live und in voller Länge übertragen. Es wird kein Alkohol ausgeschenkt und trotzdem rechnen die Verantwortlichen des FC St. Pauli mit 12.000 Zuschauern. Schließlich ist auch im ganz hohen Norden Derby-Zeit: HSV gegen St. Pauli. Hinspiel 1:1, Rückspiel 2:2. Public Viewing auf dem Kiez ohne Alkohol - da muss man auch erst mal drauf kommen.
Was vergessen? Ach ja: Der SC Freiburg schlägt am Sonntag um 17.30 Uhr Eintracht Frankfurt mit 2:1. Demba Cissè macht zwei Tore, Gekas eins.
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