Dienstag, 31. August 2010

Steh auf, Mädchen!

(teo) Auf dem Fußballplatz ist es bekanntlich von entscheidender Bedeutung, sich nicht provozieren zu lassen. Gelingt aber nicht immer.


Montag, 30. August 2010

Nachtragend

(hai) Letztens im Ruhrstadi..., ähem im RewirpowerSTADION ein Plakat gesehen, das mich doch reichlich verwirrte. Da stand auf einem Transparent im traurigen, weil zum Zweitligastart gegen 1860 leeren Stehplatz-Fanblock des VfL Bochum: un-nicht-wieder-sofort-aufsteigbar. Da muss man auch erst mal drauf kommen! Da fällt mir komischerweise noch Werner Kampmann ein, der in Bang-Boom-Bang diverse Unkosten seines Heimatvereins gerne trug. Ihr versteht nur Bahnhof? Naja, es gibt Leute, die haben sich den Spruch auch gemerkt: Fängt an mit "Super, Andy,..." - und geht weiter mit: ... 

Ihr kennt den Film gar nicht? Kann nicht sein:

Sonntag, 29. August 2010

Wie weiland Cathleen

(teo) Was war das denn? Der 2. Spieltag der Fußball-Bundesliga kam wie Cathleen mit heftigen Niederschlägen daher, zumindest für die Favoriten. Und ganz nebenbei: Wer soll das eigentlich tippen? Nun ja, das ist eine ganz andere Geschichte. 

Alles fing, wie an nahezu jedem Bundesligaspieltag, am Freitagabend an. Da stand nach 90 Minuten der altehrwürdige Betzenberg, der schon lange "Fritz-Walter-Stadion" heißt, Kopf. Der Aufsteiger schlug Bayern München mit 2:0 und steht nach zwei Siegen und 5:1-Toren glänzend da. Und Bayern musste - wie im Champions-League-Finale - mal wieder feststellen, dass man mit 70% Ballbesitz nicht automatisch gewinnt. Auch nicht in der Bundesliga, auch nicht beim Aufsteiger.

Die ambitionierten Wölfe starteten mit Neuzugang Diego furios und man musste nach dem 3:0-Vorsprung für Mainz 05 um ein Debakel fürchten. Zumindest wenn das Herz für den Karnevalsverein schlägt. Doch die Tuchel-Truppe schlug zurück und kam noch zu einem 4:3-Erfolg und kommt nun ebenfalls auf die Maximalausbeute von sechs Punkten. Der Meister von 2009 kommt derweil nicht vom Fleck und hat exakt null Punkte auf dem Konto.

Genauso wie Vizemeister Schalke. Lustig, woll? Auch das Heimspiel gegen Hannover 96 mit Ex-Coach Mirko Slomka ging mit 1:2 in die Hose und zwar verdient. Der wunde Punkt war mal wieder die desolate Abwehrreihe um den als Führungsspieler eingekauften Christoph Metzelder, der ein ums andere Mal hoffnungslos überfordert und, ja, sagen wir es ruhig, einfach nur alt, sehr alt aussah. Schalke will übrigens trotz der heftigen Defensivprobleme Huntelaar kaufen, um das Sturmspiel zu beleben. Auch lustig.

Auch der 1.FC Köln steht nach zwei Spielen ohne Zähler da. In Bremen gab es nichts zu holen. 2:4 hieß es am Ende, Werder war einfach eine Nummer zu groß. Der FC krebst also schon zu Beginn im Keller rum. Nichts Neues für die Soldo-Truppe, die es in diesem Jahr wieder schwer haben dürfte.

Genauso gut wie in der letzten Saison startet der HSV auch diesmal: Auch in Frankfurt gewannen die Hamburger, Ruud van Nistelrooy schoss sein drittes Tor im zweiten Spiel. Läuft gut für den HSV, keine Frage. Die Eintracht ist mit null Punkten dagegen schon in der Defensive.

Freiburg gewann in Nürnberg mit 2:1 und bügelte die Heimschlappe des ersten Spieltages aus, als der SC in der Schlussviertelstunde gegen St.Pauli noch einen Vorsprung aus der Hand gab.

St. Pauli selbst vergeigte die Heimpremiere im neuen Millerntorstadion. Mit 0:1 verloren die Freibeuter der Liga gegen 1899 Hoffenheim, die sich mit der Maximalausbeute und 5:1-Punkten an die Tabellenspitze schoben.

Soweit sind die Gladbacher zwar noch nicht, aber beim Sieg in Leverkusen spielte die richtige Borussia endlich mal wieder wie eine Torfabrik: 6:3 gewann Gladbach bei Bayer und fuhr den ersten Sieg gegen Leverkusen seit 1994 ein.

Auch die falsche Borussia siegte klar: Der BVB gewann in Stuttgart mit 3:1 und vermied so einen Fehlstart nach der Auftaktniederlage gegen Leverkusen. War also ein Borussia-Sonntag. Und vielleicht nochmal zum neuen Ball, der ja lustigerweise nach den Fohlen benannt ist: 39 Tore fielen am 2. Spieltag, 28 am 1. Spieltag. 67 Tore in 18 Spielen, das sind 3,72 Tore im Durchscnitt. Nicht schlecht für den Anfang!

Mittwoch, 25. August 2010

Nachbarschaftsliebe

(tobi) Einfach weg – die Schalker Veltins-Arena ist bald nicht mehr da. Also schon noch da, wo sie eigentlich steht, aber im virtuellen Kartendienst „Google Street View“ ist sie möglicherweise in Kürze nicht mehr zu sehen – und das nicht, weil sich der S04 um die eigene Privatsphäre fürchtet. Pfiffige Anhänger des Lieblingsnachbarn aus Dortmund wollten den Blau-Weißen unter die Arme greifen und ihnen die lästige Antragsarbeit beim Internetriesen ersparen. Schließlich ist so ein Widerstandsbrief ja auch ne Sache, die gut begründet sein will – aber genau hier krümmen sich beim Frosch die Locken: Denn die BVB-Anhängerschaft fordert die Verpixelung des Gebäudes wegen: „Hässlich“. Es geht doch nix über gute Nachbarschaft. Wir freuen uns schon auf das Echo aus Gelsenkirchen.

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: http://www.schwatzgelb.de)

Dienstag, 24. August 2010

Mysterien des Alltags II

(ito) Da spielte doch am Sonntag Bayer 04 Leverkusen bei Borussia Dortmund. Zunächst mal nichts Ungewöhnliches, sollte man meinen. Aber da bekomme ich doch kurz nach dem Anpfiff diese SMS von der Kollegin, die dort als Leverkusen-Fan (jaha, sowas gibt's!) auf der Südtribüne stand und sich wunderte. "Warum spielt Leverkusen denn in blau?", lautete die berechtigte Frage. Tja. Ein Klub, dessen Vereinsfarben schwarz, weiß und rot sind, muss jetzt ja nicht zwingend ein blaues Trikot ins Programm nehmen.

(Screenshot Website Bayer04.de: Ito Kawasaki)

Zumal der Gegner bekanntermaßen in Gelb mit schwarzen Applikationen antritt. Rot wäre gegangen, schwarz auch. Aber blau? War wohl nur ein Trick, damit sich Michael Ballack nach seinem Wechsel von Chelsea noch einen Tick wohler fühlt. Und hat ja auch blendend funktioniert: Zack, 2:0-Auswärtssieg für die Blues. Die profane Idee, dass es sich lediglich um ein Zugeständnis an den Trikotsponsor der Leverkusener handeln könnte, scheint einfach zu weit hergeholt:

 (Screenshot Website Teldafax: Ito Kawasaki)

Halbe Miete


...wenn für den VfL Bochum auch die Qualität der Plakate mitzählen würde. 

(Handy-Fotto: Hacky Wimmer)

Aufsteiger befeuern Torfabrik

(hai) Der Ball ist sehr rund. Und der Name ist Programm: Das Spielgerät namens  Torfabrik hat die Richtung am 1. Spieltag schon mal vorgegeben. Gleich 25 Tore produzierten die Berufsfußballer zum Start in die 48. Saison der Bundesliga. Das lässt sich doch gut an. Weitermachen. Überraschend gut starteten vor allem die drei Aufsteiger.

Der FC St. Pauli gewann beim SC Freiburg nach einem 0:1-Rückstand noch durch drei Tore in den letzten acht Minuten mit 3:1. Dem wollte der 1.FC Kaiserslautern in Köln nicht nachstehen: 0:1-Rückstand, Endstand: 3:1, Auswärtssieg.

Gleich mit 4:1 bügelte der dritte Aufsteiger 1899 Hoffenheim den SV Werder Bremen ab, übrigens nach 0:1-Rückstand. Nun gut, die TSG ist zwar schon vor zwei Jahren aufgestiegen, aber wirkt immer noch ein bisschen wie ein Aufsteiger. Zudem verkraftete der Klub aus dem Kraichgau den kurzfristigen Verkauf seines Mittelfeld-Strippenziehers Carlos Eduardo besser als Werder den Transfer von Mesut Özil.

Wer aber die Vorstellung der Bremer über 90 Minuten analysierte, dem muss angst und bange bei der Vorstellung werden, wie Werder am Dienstag im Rückspiel gegen Sampdoria Genua den Einzug in die Champions League schaffen will. In der Form von Samstag können sich die Norddeutschen die Reisekosten sparen. Setzen, Sechs.

Ähnlich hoch hätte eigentlich Schalke am Samstagabend in Hamburg verlieren müssen. Der HSV hatte die deutlich besseren Torchancen und den deutlich besseren Torjäger: Ruud van Nistelrooy sicherte mit seinem Doppelpack den knappen 2:1-Sieg für den HSV. Bei Schalke blieb Raul wirkungslos, die Abwehr wackelte bedenklich, lediglich Manuel Neuer bewahrte die Knappen vor einer deutlicheren Niederlage.

Die gab es seltsamerweise nicht für Hannover 96: 2:1 wurde zu Hause gegen Eintracht Frankfurt gewonnen. Was gleichbedeutend mit einer Woche Ruhe für Trainer Mirko Slomka ist.

In Gladbach quälte sich der VfL zu einem 1:1 gegen Nürnberg. Der Club feierte einen Punktgewinn. Für die richtige Borussia war das Remis zum Auftakt eigentlich zu wenig. Doch ein Mo Idrissou reicht im Sturm einfach nicht. Wird Zeit, dass de Camargo fit wird.

Der VfB Stuttgart verlor am Sonntag in Mainz mit 0:2 und trauerte unter anderem einem verschossenen Foulelfmeter von Cacau nach. Der selbst ernannte Karnevalsklub macht also da weiter, wo er in der letzten Saison aufhörte.

Richtig in die Hose ging der Auftakt für den BVB, der zu Hause mit 0:2 gegen Leverkusen verlor. Von einem Doppelschlag innerhalb von nur drei Minuten (Barnetta, Augusto) erholten sich die Schwarz-Gelben fast siebzig Minuten nicht mehr, Bayer 04 gewann verdient. Leverkusen spielte übrigens in blau. Man munkelte, damit sich Chelsea-Rückkehrer Ballack einfach ein bisschen wohler fühlte. Angemerkt hat man es ihm nicht. Er blieb unauffällig. Wurde dafür aber auffällig oft ausgepfiffen.

Was vergessen? Ach ja: Die Dusel-Bayern sind zurück. Gegen phasenweise starke Wolfsburger markierte Schweinsteiger in den Schlusssekunden das 2:1 und sicherte dem Titelverteidiger die ersten drei Punkte zur Titelverteidigung.

Freitag, 20. August 2010

Nomen est omen

Es eben Sachen, die vergisst man nicht. In den 70ern wurden die Gladbacher nicht nur Fohlen genannt, sondern wegen ihres bedingungslosen Offensiv-Fußballs auch "Torfabrik". Dass vierzig Jahre später nun der offizielle Fußball der Bundesligasaison 2010/2011 auf genau diesen Namen getauft wurde, zeigt, dass auch Adidas ein gutes Gedächtnis besitzt. Dabei liefen die Fohlen früher immer in Puma auf. Und wer alle Infos über den neuen Einheitsball haben will und torfabrik.de eingibt, der  bekommt auch alle Infos - zu der Borussia aus Gladbach. (hai)

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: torfabrik.de/)


Donnerstag, 19. August 2010

Philosophen im Trainingsanzug VII

"Die Guten laufen nicht mit dem Gebetbuch rum."
(Hermann Gerland, Bochumer Junge und als Trainer seit ewigen Zeiten für die Nachwuchsförderung des FC Bayern München zuständig. In der Zeit erzählt der Tiger, dass er sich für den weichsten Trainer hält, dass er Bratwurst liebt und dass wohl kaum jemand gerne gegen den knüppelharten Verteidiger aus dem Ruhrpott gespielt hat - außer Mehmet Scholl.) (teo)

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: upload.wikimedia.org/)

Zum 48. Mal um eine alte Schüssel

(hai) Trifft sich gut: Nicht nur der Sommer ist vorbei, sondern gottseidank auch die gleichnamige -pause. Endlich haben wir die Bundesliga wieder! Zum bereits 48. Mal streiten sich die Erstligisten um die Salatschüssel des Deutschen Fußball-Bundes. Auch blog7 geht damit wieder in die neue Saison. Spannung ist garantiert! Denn wie sagte Bundestrainer Jogi Löw: "Es ist eine beachtliche Ausgeglichenheit vorhanden. Das garantiert Spannung." Na also.

25 der 18 Bundesligatrainer erwarten wieder den FC Bayern als Meister. Na, super. Warum spielen wir dann erst 34 Spiele im Kreuzvergleich aus? Der Saisonauftakt gegen den Meister von 2009 aus Wolfsburg dürfte dem ohne Neuzugänge auflaufenden Rekordmeister (etwa 53 Meistertitel, rund 44 Pokalsiege und mehrere hundert andere Silber- und Goldpötte) leicht fallen. Nimmt man zumindest die Pokalform zum Maßstab. Die Wölfe - mit den wechselwilligen und deshalb tendenziell beim Werksklub unzufriedenen Dzeko, Misimovic und Grafite - spielten in Münster weit unter Wettbewerbsniveau. Die Bayern waren dagegen auch ohne große Form schon erfolgreich, weil eingespielt. Dürfte am Freitagabend ne klare Sache für die Münchner werden.

Am Samstag will Hoffenheim gegen Werder den Grundstein für eine bessere Saison legen. Angepeilt hat die spielstarke Truppe der Hochbegabten aus dem Kraichgau einen gesicherten Mittelfeldplatz. Werder gilt als Mitbewerber um die geldträchtigen drei Champions-League-Plätze. Ohne Özil ist das wohl nicht leichter geworden. Aber vielleicht greift auch in Bremen der Ballack-Effekt? Wer weiß. Riecht irgendwie verdächtig nach Unentschieden.

Lustigerweise traut der Kicker Borussia Mönchengladbach in dieser Saison den Status einer Überraschungsmannschaft zu. Dazu müssten die zahl- und namenlosen Neuzugänge aber wirklich sofort einschlagen. Trotzdem spricht nichts dagegen, dass die Fohlen, die endlich wieder ganz in Weiß (aber ohne Blumenstrauß) auftreten, gegen Nürnberg mit einem Heimsieg in die neue Saison starten. Kann ja auch gar nicht schaden.

Kaum einzuschätzen ist die Stärke der beiden Aufsteiger. Beide haben zunächst Auswärtsspiele zu bestreiten: Kaiserlautern muss zum Debüt im Ersten in Köln antreten, St. Pauli reist nach Freiburg. Beides machbare Spiele, zumal beide Hausherren in der letzten Saison daheim nicht gerade zu den Unschlagbaren gehörten.

Hannover ist Favorit. Auf den ersten Trainerrauswurf der Saison. Schon nach dem Pokal-Aus wackelte der Stuhl von Trainer Mirko Slomka mächtig, alles andere als ein Heimsieg gegen Frankfurt würde das Möbelstück auch nicht beruhigen. Aber die Eintracht geht favorisiert an den Start, in der letzten Saison wurde gerne auswärts gewonnen.

Mit dem HSV und Schalke treffen zwei ambitionierte Mannschaften aufeinander, die man auch in dieser Saison wieder ganz vorne erwartet. Beim HSV muss sich Trainer Armin Veh bewähren, auf Schalke hat die Mannschaft ein gänzlich neues Gesicht und derzeit weiß wohl selbst Felix Magath nicht, was das Team zu leisten vermag.

Am Sonntag reist der Khedira-lose VfB Stuttgart nach Mainz, um mit einem ersten Dreier mal wieder einen gelungenen Saisonstart zu feiern. Mainz ohne Bance in der Spitze, wir sind gespannt.

Der BVB hat 80.000 Zuschauer in den Park geladen, um den passenden Rahmen für die Rückkehr von Michael Ballack zu bilden. Leverkusen und Dortmund gehören neben Bremen, Schalke, Hamburg, Stuttgart und Mönchengladbach sicher zu der Meute, die den Bayern den soundsovielten Titel streitig machen könnten. Aber ein Punkt zum Auftakt wäre für beide wohl schon zu wenig, um die Ambitionen deutlich zu unterstreichen.

Das Schöne am Fußball ist ja, dass man nicht weiß, wie's ausgeht, hat ein Fußballkopp mal gesagt. Das gilt. Immer noch. Auch wenn Bayern wieder Meister wird.

Montag, 16. August 2010

Wenigstens keine Doppelbelastung mehr...

(tobi) Ist ja nicht so einfach wie man denkt. Da fährste als Profimannschaft irgendwo in den Provinz und musst gegen hochmotivierte Kampfzwerge „nur“ mal die eben die Pflicht erfüllen - und das nicht selten in deinem ersten offiziellen Spiel der Saison.

Gibt Mannschaften, die können das! Leverkusen ganz locker, der BVB ohne Mühe und auch Hoffenheim hat ne Duftmarke hinterlassen. Dann gibt es Mannschaften, die können das nicht so gut, bei denen reicht es aber trotzdem: Wolfsburg quält sich gegen Preußen Münster, der HSV überzeugt nicht zwingend in Torgelow und auch Mainz, Nürnberg und Köln waren alles andere als souverän. Dennoch konnten sich alle nach ihren Siegen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, der da lautet: „Am Ende zählt nur das Ergebnis.“

Stimmen allerdings Leistung und Ergebnis nicht, dann ziehen dunkle Wolken auf und so wird’s unter anderem für den ungeliebten Hannover-Coach Mirko Slomka nach der peinlichen Pleite in Elversberg schon vor dem ersten Bundesligaspieltag ganz schön duster.

Bei St. Pauli wird nach dem Ausscheiden gegen Chemnitz weniger am Trainer rumkritisiert, als an der Tauglichkeit der Kiez-Kicker. Und auch in Bochum ist die erste Euphorie eines erfolgreichen Neuaufbaus verflogen. Die 0:3-Klatsche in Offenbach war ein Spiegelbild des Angsthasen-Fußballs der vergangenen Saison. Kein Wunder, waren ja auch neun Abstiegsversager in der Startelf. Neuanfang? Fehlanzeige... Offenbar hatte sich Trainer Funkel zuvor einen mächtigen Schnupfen zugezogen, denn sein – sich selbst bescheinigter – guter Riecher hat beim Drittligisten amtlich versagt. Dieser Auftritt macht wenig Hoffnung für den ersten Auftritt im Unterhaus gegen 1860 München, dabei sollte doch alles anders werden...

Aber man kann das Ganze auch positiv sehen: Bochum, Hannover und St. Pauli haben nun wenigstens keinen Stress mehr mit der Doppelbelastung, ist doch auch schön!

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: weser-blog.de)

Dienstag, 10. August 2010

Oben rum

(tobi) Ist doch langweilig, wenn immer alles nach Plan läuft. Besser ist es doch, wenn das Ungewöhnliche passiert und die Bayern mal nicht Meister werden. Gar nicht so abwegig, denn der Tulpen-General hat's in seinem zweiten Jahr beim Rekordmeister ungleich schwerer und muss gleich mehrere Baustellen bearbeiten. Superstar Robben fällt lange aus, der frivole Ribery hat ein Blondinen-Problem und Himmelstürmer Müller wird - wie viele andere WM-Teilnehmer auch beim FCB - irgendwann in den unvermeidlichen WM-Jetlag verfallen.

Könnte also endlich die Zeit für Schalke werden, auch wenn das ja eigentlich unmöglich ist. Trainer Magath baut seinen Kader jedenfalls munter um. Kaum eine Woche vergeht, in der sich das Gesicht des S04 nicht verändert. Raul ist da, andere Superstars sollen kommen. Vielleicht klappt's ja doch endlich mal wieder mit einem Titel in der Stadt der tausend Feuer. Magath weiß schließlich, wie's geht!

Lust auf die Meisterschaft hätte bestimmt auch Werder Bremen. Aber dazu muss der Club erstmal zwei Probleme lösen: Zum einen das „Mesut-Mikado“ und zum anderen das rüppelhafte Verhalten seines hochtalentierten Neuzugangs Arnautovic. Der Österreicher hat das Potenzial zu einem Top-Star, präsentiert sich in seinen ersten Wochen an der Weser aber eher als Top-Diva.

Wie wäre es denn mit dem HSV? Auch hier hat sich das Gesicht des Kaders verändert. Keine schlechte Mischung, die sie da an der Elbe haben. Aber reicht das für die erste Meisterschaft seit 27 Jahren? Eher nicht.

Keine Rolle im Kampf um die Schale und die internationalen Plätze spielen die Rückrunden-Rocker des VfB Stuttgart. Durch die Abgänge von Khedira und Lehmann fehlen die Führungsfiguren. Die Schwaben gehen im Mittelfeld unter, ähnlich wie übrigens Hoffenheim. Beim Retortenclub sind zwar alle Spieler topfit, aber für eine echte Überraschung im Meisterkampf reicht's nicht.

Bleiben noch der Ex-Meister aus Wolfsburg und Klopps Gute-Laune-Truppe aus Dortmund. Die Niedersachsen haben mit Arne Friedrich und Simon Kjaer hinten dicht gemacht. Fragezeichen stehen allerdings hinter der Motivation von Dzeko und Misimovic, die den Club eigentlich verlassen wollten. Motivationsprobleme - so was kennt Kult-Trainer Klopp gar nicht. Die Mannschaft ist talentiert und hat Lust auf Erfolg. Der BVB kann zu einer echten Überraschung werden.

Zum Schluss noch ein paar Worte zum Pillenclub. Die Verpflichtung von Ballack war aus Imagegründen ein cleverer Schachzug für Leverkusen, sportlich ist sie allerdings fraglich. Möglicherweise wird der „Comebacker“ ein wichtiger Mosaikstein in der talentierten Bayer-Truppe, vielleicht muss Ballack aber auch schnell einsehen, dass ihm die jungen Wilden sportlich mittlerweile einen Schritt voraus sind. Für Bayer reicht's wieder nicht zum großen Wurf.

Endabrechnung: 1. FC Schalke 04, 2. Bayern München, 3. Borussia Dortmund, 4. Hamburger SV, 5. Bayer Leverkusen, 6. Werder Bremen, 7. VfL Wolfsburg, 8. TSG Hoffenheim, 9. VfB Stuttgart

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: funtipliga.de)

Montag, 9. August 2010

Mesut-Mikado

(hai) Schon lustig, mit welchen Problemen die Verantwortlichen an der Weser gerade zu kämpfen haben. Da haben sie ein Juwel im Mittelfeld, nach dem sich einige der besten Vereine Europas verzehren - und wissen nicht, wohin mit ihm. Das Juwel heißt Mesut Özil, soll liebend gerne längerfristig in Bremen bleiben oder aber - genauso liebend gerne - meistbietend verkauft werden. Beides hat einen Haken, quasi einen doppelten: Das liegt einerseits an Mesut Özil und andererseits an seinem Vertrag. Der an der Weser bis 2011 läuft. Danach ist Özil ablösefrei, was ein üppiges Handgeld garantiert. Bei einem
Wechsel genauso wie übrigens bei einem neuen Kontrakt beim alten Verein. 

Eine Vertragsverlängerung hat man nicht erreichen können, weil der Anschlussvertrag von den Bremer Kaufleuten "nicht mit Zahlen zu füllen" gewesen sei, wie Werder-Manager Klaus Allofs unlängst meinte. Jetzt versucht Werder, Özil noch bis zum Ende der Transferperiode am 31. August feilzubieten, um im nächsten Jahr nicht gänzlich leer auszugehen. Doch die anderen Vereine wissen ja auch, dass Özil heute deutlich unter 20 Millionen wohl nicht zu haben sein wird. Allein an Ablöse. Dafür könnte man ihm aber im nächsten Jahr schon einen Drei- bis Vierjahresvertrag geben. Und als Zückerchen ein kleines Handgeld obendrauf. Siebenstellig, versteht sich. 

ManU, Barca, Real und Chelsea wären also dumm, wenn sie jetzt schon zuschlügen. Özil ebenfalls, wenn er sich jetzt schon verkaufen ließe. Der eigentlich Dumme aber ist - so oder so - mal wieder der Verein, dem quasi die Hände gebunden sind. Werder muss darauf warten, welcher Spitzenverein zuerst nervös wird, wer zuerst zuckt, um sich Özil vorzeitig zu sichern - Werder spielt quasi Mesut-Mikado. Doch Bremen muss zusehen, überhaupt noch eine Ablöse zu erzielen. Die dann zwar womöglich unter dem Marktwert von Özil liegen dürfte, aber wie war das nochmal mit dem Spatz in der Hand? Der VfB Stuttgart hat es gerade mit Sami Khedira vorgemacht. Besser heute verkaufen als morgen gänzlich leer auszugehen. Und sich vielleicht noch einen passenden Ersatz holen können. An der Weser munkelt man von Diego, der in Turin nicht glücklich geworden ist, nur reich. Könnte was dran sein. Werder ist schließlich eine gute Adresse für Heimkehrer: Frings, Borowski, Pizarro. Also wieder mal zurück in die Zukunft, Werder?
(Panini-Bild Mesut Özil gefunden auf und verlinkt mit: hood.de/)

Freitag, 6. August 2010

Unten rum

(tobi) Manchmal müssen Regeln außer Kraft gesetzt werden - heißt ja schließlich auch im Volksmund so: Ausnahmen bestätigen die Regel - oder aber: Regeln sind da, um gebrochen zu werden. Da macht auch der Fußball keine Ausnahme, vor allem nicht im Abstiegskampf.

Regel eins: „EINER DER AUFSTEIGER KOMMT IMMER DURCH“ - Falsch! Für die beiden Emporkömmlinge wird es ganz schwer mit dem Ligaerhalt. St. Pauli hat zwar nen talentierten Trainer, der seine "Trainingsversager" gerne mal in rosa „Borat-Leibchen“ über den Platz jagt, aber allgemein einen Kader mit einer zu großen Zahl gescheiterter Bundesliga-Profis. Noch düsterer sieht es bei Kaiserslautern aus: Hier macht nur Sportchef Stefan Kuntz Hoffnung. Kuntz kann's – hat er beim VfL Bochum gezeigt – der Kader kann's dagegen leider nicht...

Regel zwei: „DAS ZWEITE JAHR IST IMMER DAS SCHWERSTE!“ - Falsch! Mainz hat einfach eine richtige gute Mannschaft, inklusive innovativem Trainer. Nürnberg hat den Abstiegsexperten Hecking an der Seite und eine hochtalentierte Truppe mit der richtigen Mischung aus Erfahrung und Euphorie! Am ehesten könnte es Freiburg erwischen, doch im Breisgau bleibt man stets ruhig und besonnen. Ein wichtiges Pfund, mit dem sich wuchern lässt!

Regel drei: „GELD SCHIEßT TORE“ - Falsch! Hannover baut nach der Schreckenssaison seinen Kader um. Können sie gerne machen, reicht trotzdem nicht. Denn als Säulen der Mannschaft sind Eigentor-König Haggui und die überschätzten Schlaudraff und Hanke eingeplant! Mit dieser Mischung hat die längste Nase der Liga - Mirko Slomka - keinen guten Riecher bewiesen...

Doch es gibt auch eine Regel, die im Abstiegskampf Bestand hat: „HOCHMUT KOMMT VOR DEM FALL“ - Mund abputzen, Neustart! Jahr für Jahr handelt der 1. FC Köln nach diesem Motto. Nach passabler Rückrunde schielen die Domstädter schon wieder vorsichtig Richtung europäische Plätze... Ein Frevel mit diesem Kader! Und auch der FC-Erzfeind aus Gladbach pulvert vor der Spielzeit 2010/11 wieder mächtig Hafer in seinen Fohlenstall. Ob die erneut unbekannten, aber millionenschweren Neuzugänge ihrem Zuchtmeister Frontzeck diesmal den Gehorsam erweisen oder trottelig durch die Stadien der Liga hoppeln, bleibt abzuwarten...

Endabrechnung im Abstiegskampf: 18. Kaiserslautern, 17. Hannover, 16. St. Pauli, 15. SC Freiburg, 14. 1. FC Köln, 13. 1. FC Nürnberg, 12. Borussia Mönchengladbach, 11. Eintracht Frankfurt, 10. FSV Mainz 05

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: sg-isaria-neufahrn.de)

Kundenwerbung

(tobi) Soll ja Leute geben, die sich über den VfL Bochum, seinen Sponsor und die Fans lustig machen. Doch denen sei gesagt: Identifikation ist wichtig! Deswegen ist die Wahl des richtigen Trikotsponsors ein Schritt, der wohl überlegt sein muss. Und vorbildlich in dieser Hinsicht ist eben wieder mal der VfL Bochum! Wohl keinem anderen Verein in Deutschland ist es derart perfekt gelungen, die Wahl eines potenten Geldgebers an die Bedürfnisse seiner Anhängerschaft anzupassen.

Der Besitz einer teuren Dauerkarte fordert Einsparungen an anderer Stelle! Also bietet der VfL seinen Fans im Bereich der Lebensunterhaltung gleich mal die preiswerte „NETTO“-Alternative auf der Brust. Vorbildlich! Bereits mit dem Klamotten-Discounter „KiK“ hatten die Bochumer Maßstäbe gesetzt, die beispielsweise von den Weser-Knaben imitiert wurden!

Der Pott-Club ist bundesdeutscher Marktführer im Bereich „Win-Win-Trikotsponsoring“ und findet auch mit seinem gegenwärtigen Marketing-Knaller gleich wieder einen Nachahmer: Die Verantwortlichen von Energie Cottbus befanden das Konzept für so gelungen, dass sie sich „Penny-Markt“ auf die Brust flocken ließen. Glückwunsch in die Lausitz!

Aber es geht auch anders. In der Vergangenheit lagen einige Clubs mit der Wahl ihres Sponsors mächtig daneben. Warum entschied sich Kaiserslautern beispielsweise für Crunchips? Wegen ihrer überfetteten Anhängerschaft? Wohl kaum. St. Pauli und Böklunder? Damit schließt der - sich für seine Toleranz rühmende - Club alle Vegetarier aus. Bayern und Opel? Das Etepetete-Publikum des Rekordmeisters kauft seine PKW doch wohl eher bei anderen Herstellern, vornehmlich in Süddeutschland.

Profitstreben ist nicht alles. Besser hat es da in der Vergangenheit der FC Schalke 04 gemacht. Mit ner Biermarke auf der Brust kannste bei Fußball-Fans eben nie wat falsch machen. Auch das verdient RESPEKT!

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: alexandras-blog.de)

Dienstag, 3. August 2010

Seemannsgarn

(ito) Die Geschichte des Torjubels in Zeiten des modernen Fußballs hat ja durchaus viele Kapitel. Auf Island scheinen die Kicker aber ausreichend Muße gehabt zu haben, um ein paar ganz neue Seiten aufzuschlagen und eine bislang unbekannte Choreographie einzustudieren. Dabei offenbarte sich eine Kreativität, die man gemeinen Stollenschuhträgern eigentlich gar nicht zugetraut hätte. Petri Heil! 

Montag, 2. August 2010

Könner

(hai) Gab ja viele Spekulationen um die Verpflichtung von Raul auf Schalke. Und Diskussionen ohnehin: Kann er's noch? Ist er wirklich eine Verstärkung oder kostet der 33-Jährige nur noch viel Geld und bringt außer einem großen Namen nicht mehr viel mit aus Madrid? Sein erster Leistungsnachweis beim Liga-total-Cup konnte sich aber wirklich sehen lassen. Allein die beiden Tore im Finale gegen die B-Elf der Bayern! Kann nicht nur rumlungern und abstauben, sondern auch mal Tore aus Situationen machen, in denen viele gar nicht auf den Gedanken kämen, dass das gehen könnte. Oder sich direkt den Fuß brechen oder sich der Lächerlichkeit preisgeben würden.