Mittwoch, 22. Dezember 2010

Allergische Reaktion

(tobi) Es soll ja Menschen geben, die noch an's Christkind glauben. Es gibt Menschen, die der Meinung sind, dass Knoblauch Vampire vertreibt und es gibt Maxi Eberl, der überzeugt ist, dass die akute Abwehrschwäche seiner Gladbacher mit dem ehemaligen Nationalstürmer Mike Hanke zu beheben ist. Respekt! Das Problem an der Sache: Fohlen-Bändiger Michael Frontzeck fordert von seinen Profis, dass sie in der Rückrunde den grünen Acker umpflügen und Gras fressen sollen. Doof nur, dass Hanke eine Rasen-Allergie hat...

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: c2.ac-images.myspacecdn.com)

Von wegen "die Raute im Herzen"

(hai) Kann mir mal eigentlich jemand verraten, warum so viele Spieler immer erst dann aufblühen, wenn sie nicht mehr das Gladbach-Trikot tragen? 

Montag, 20. Dezember 2010

Ein guter Keeper auf der Insel

Nein, kein Witz:



(teo)

Pausentee in der Liga

(teo) Respekt! Sechsunddreißig Buden produzierte die Torfabrik zum Kehraus des WM-Jahres 2010 - der "rundeste Ball aller Zeiten" (Adidas) ließ es am letzten Hinrundenspieltag nochmal so richtig krachen. 150 Mal schlug es allein zwischen den Pfosten von Bremen, Köln, Stuttgart und Gladbach ein, fast genau ein Drittel davon allein bei den Fohlen, die mit ihren 47 Gegentore nach 17 Spieltagen einen Vereinsrekord aufstellten.

Selbst in der absoluten Graupensaison 1998/99 standen am Bökelberg zum Abschluss der Hinserie lediglich 43 Gegentore bei - Überraschung - zehn Punkten zu Buche. In der Rückserie konnte Gladbach damals dann vor allem die Abwehr stabilisieren: Nur noch 36 Gegentore und elf Punkte. Die Fohlen stürzten unter anderem mit Trainer Rainer Bonhof, Co-Trainer Jörg Schmadtke und Keeper Robert Enke wie ein Stein in die 2. Liga. Seit dem 9. Spieltag - also insgesamt 26 Spieltage - wurde Gladbach damals als Schlusslicht notiert.

In dieser Hinrunde ist Gladbach seit fünf Spieltagen auf dem letzten Platz. Seit dem neunten Spieltag war Gladbach sieben Mal Letzter und zweimal Vorletzter. Haargenau wie 1998 wurde ebenfalls lediglich zweimal gewonnen und viermal Unentschieden gespielt, dafür aber satte elf Mal verloren. Allein die Tordifferenz ist wegen der 26 geschossenen Tore heute um satte zwei Treffer besser. Warum ich das alles so ausführlich erzähle? Dann haben wir den ersten Absteiger schon mal besprochen. Das 1:2 gegen den HSV war die 367. Heimniederlage der Borussia am Stück. Zumindest gefühlt. 

Sonst noch? Köln kann sich vom Erzrivalen gar nicht mehr trennen und verliert ebenfalls weiter: 0:3 auf Schalke, das sich als Tabellenzehnter nun endgültig nach oben orientiert. Köln hat aber auf dem Relegationsplatz weiterhin schon fünf Punkte Vorsprung auf Gladbach. Nur zwei Punkte Vorsprung auf das Schlusslicht hat der VfB Stuttgart, der auch nach dem zweiten Trainerwechsel der Saison weiter richtig Haue kriegt: 3:5 gegen die Bayern zu Hause - neue Brunos kehren halt nicht immer gut.

Auch der FC St.Pauli (17 Punkte) ist nach der 2:4-Heimschlappe gegen den FSV Mainz 05 wieder richtig gut dabei in der Verlosung um die begehrten Qualifikationsplätze für die 2. Liga. Bremen (1:2-Heimniederlage gegen Lautern) und Wolfsburg (2:2-Heimniederlage gegen 1899) sind mit jeweils 19 Punkten der Problemzone deutlich näher als den Fleischtöpfen im oberen Drittel. Lautern hat sechs, Nürnberg nach dem 3:1-Sieg gegen Hannover sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Hätte man den beiden vor der Saison ja nicht so ohne Weiteres zugetraut.

Schalke hat mit 22 Punkten ebenfalls sieben Punkte Vorsprung nach unten, aber auch nur sieben Punkte Rückstand auf Platz 5. Der HSV hat mit seinen 24 Punkten ebenso Kontakt zu den Europa-League-Plätzen wie Hoffenheim (25), Frankfurt (26) und Freiburg (28). Die beiden Letztgenannten bewiesen mal wieder, dass die Lieblingsbinse der Saison 2010/2011 stimmt: Jeder kann jeden schlagen. Sogar den BVB. Theofanis Gekas sorgte für den 1:0-Sieg der Eintracht gegen den souveränen Ligaprimus. Bayer Vizekusen kam gegen Freiburg im eigenen Stadion nicht über ein 2:2 hinaus. Deswegen hat Dortmund als HERBSTMEISTER zehn Punkte Vorsprung auf Mainz 05 und Bayer 04.

Was vergessen? Ach ja, die Bayern. Haben gewonnen. 5:3 in Stuttgart. Und sind jetzt Tabellenfünfter, mit vier Punkten Rückstand auf die Champions-League-Plätze und 14 Punkten auf den schwarz-gelben Schalenplatz.

Philosophen am Mikrophon III

"Das war seine beste Leistung. So schnell war er im ganzen Turnier nicht."

(Ein belgischer Reporter zum wortlosen Abgang von Lothar Matthäus nach dem letzten Gruppenspiel der deutschen Nationalelf bei der EM 2000.)
(Foto gefunden auf und verlinkt mit: ahenning.de/)

Samstag, 18. Dezember 2010

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Herbstmeister der Herzen

(hai) Der 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga beginnt passenderweise am 17. Dezember mit der deutlichen 0:3-Heimniederlage des Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach gegen den Hamburger SV. Lustigerweise sagt der erst im Februar 2011 zurücktretende Sportdirektor Max Eberl hernach: "Wir sind in einer schwierigen Situation. Aber wir laufen nicht weg und ziehen das hier zusammen durch." Trainer Michael Frontzeck, der erst im Februar 2011 das Handtuch werfen wird, weil er "die Mannschaft irgendwie nicht mehr erreichen" kann, gibt sich kämpferisch: "Unter dem Baum kann sich jetzt jeder mal an die eigene Nase fassen. Und dann ist es auch gut gewesen. Wir sind froh, wenn das Seuchenjahr 2010 zu Ende ist." 

Gut zu wissen, dass lediglich das Jahr kaputt ist. Und nicht die Mannschaft. Wie praktisch, dass am 1.1. ein niegelnagelneues Jahr geliefert wird. 2011 wird dann automatisch das Jahr der Borussia werden. Mit dem neuen Trainer Peter Neururer und dem neuen Sportdirektor Martin Dahlin holt die Borussia zunächst acht neue Spieler (alles unbekannte, aber teure Schweden!) und dann aus den letzten 15 Spielen sensationelle 29 Punkte und schafft als Tabellenfünfzehnter locker den Klassenerhalt vor den Absteigern  VfB Stuttgart, 1. FC Köln und dem VfL Wolfsburg, der sich als Meister von 2009 in die Relegation quälen muss.

Wo war ich eigentlich stehen geblieben? Ach ja, bei Borussia: Am letzten Spieltag der Hinrunde in der Fußball-Bundesliga können sich auch die Versager von Sevilla endlich wieder rehabilitieren: Der BVB scheiterte als einzige deutsche Mannschaft schon in der Vorrunde des Cups der Verlierer und kann sich nun - beginnend mit der 0:1-Auswärtsniederlage in Frankfurt - endgültig ganz auf die Punktspiele in der Liga konzentrieren. Und darauf, einen Platz zu erreichen, der wieder für die europäischen Wettbewerbe qualifiziert. 

Warum hier nichts von Meisterschaftsspielen und der Champions League steht? Weil das in Dortmund ja tunlichst vermieden und ins Reich der Absurdität verwiesen wird. Wie der BVB es aber noch schaffen will, nur als Vierter durchs Ziel zu gehen, bleibt das Geheimnis der Männer von der B1, die jetzt wenigstens die Herbstmeisterschaft der Herzen feiern können. Glückwunsch.

Sonst noch? Schalke schlägt Köln 3:0, Werder Bremen gewinnt gegen Kaiserslautern mit 2:1, Wolfsburg verliert im eigenen Stadion 1:4 gegen 1899 Hoffenheim, Nürnberg und Hannover trennen sich trost- und torlos, St. Pauli holt gegen Mainz 05 beim 2:2 einen Punkt und am Sonntag schlägt dann noch Bayer Vizekusen den SC Freiburg mit 2:0 und zum Abschluss des Spieltages gewinnt der amtierende deutsche Rekordmeister mit 2:1 in Stuttgart.

Frohes Fest.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Montag, 13. Dezember 2010

Philosophen in kurzen Hosen XXXII

"Deswegen ein Kompliment an die Frauen, die Männer sind heutzutage eine Schande für den Fußball."

(Thorsten Legat über Schwalben im Fußball.)

Chong Tese, Chong Tese, Chong Tese!

(hai) Bochums nordkoreanischer Torjäger über Talent, deutsche Weihnachtsmärkte und andere überbewertete Tatsachen. Lesenwert!

Philosophen in der Fankurve I

"Idrissou spielt Champions League auf der Spielkonsole, die ganze Nacht, von zwölf bis acht."
(Sprechchöre der Freiburger Fans beim 3:0-Sieg des SC Freiburg gegen Borussia Mönchengladbach. Gladbachs Stürmer Idrissou hatte sich bei seinem Ex-Club mit den Worten rauslaviert: "Ich spiele nicht mit euch Absteigern." Freiburg ist nach 16 Spielen Tabellenfünfter mit 27 Punkten, Gladbach Tabellenletzter mit zehn Punkten.)

Die unüblichen Verdächtigen

(teo) Die wenigsten Punkte (10), die meisten Gegentore (45), die meisten roten Karten (5): Gladbach spielt im nächsten Jahr wieder montags. Das muss die Fans jetzt aber nicht traurig stimmen: Da können die Fohlen dann wenigstens wieder mithalten. Manchmal. Ob Trainer und Sportdirektor bei der Borussia dann auch noch an ihren Stühlen kleben, kann derzeit zumindest nicht wirklich ausgeschlossen werden. Wenn das Verteidigungspotential der Fohlen-Abwehr so groß wäre wie das Beharrungsvermögen der sportlichen Führung, dann stünde Gladbach auf einem Champions-League-Platz.

Und sonst? Deutscher Meister wird nur der BVB. 2:0 gegen Werder, Dortmund steht vor einem historischen Startrekord, ist schon lange Herbstmeister und steuert geradewegs auf die siebte deutsche Meisterschaft zu. Und kein Hindernis in Sicht.

Mainz 05 ist jedenfalls nicht mehr der Verfolger Nr. 1. Nach der erneuten Heimniederlage - diesmal gegen das ehemalige Kellerkind Schalke 04 - ist die Boygroup aus Rheinhessen nur noch Tabellenvierter. Vielleicht sollte Thomas Tuchel mal nicht vor jedem Spiel die halbe Mannschaft umkrempeln? Und Lewis Holtby mal wieder spielen lassen? Ich meine ja nur.

Vor den 05ern stehen mittlerweile Hannover 96 (2:1-Sieger gegen Stuttgart) und der TSV Bayer 04 Leverkusen. Hier allerdings von einer Verfolgergruppe zu sprechen, ist dezent übertrieben: elf, zwölf und dreizehn Punkte Rückstand auf den BVB sind deutlich und zeigen vor allem eins: Solange Dortmund nicht mal wieder verliert, spielen alle anderen lediglich um die Plätze dahinter.

In der oberen Tabellenhälfte gehört neben Hannover und Mainz auch der SC Freiburg zu den angenehmen Überraschungen. Mit 27 Punkten auf dem fünften Platz und damit nach 16 Spieltagen weiterhin vor Bayern München - darauf muss man auch erst mal kommen.

Der FCB gewann zwar mit 3:0 gegen St. Pauli, kann aber aus eigener Kraft nicht mehr in den europäischen Wettbewerb kommen. Klingt lustig, stimmt aber.

Groß ist die Panik mittlerweile in Stuttgart, das garantiert auf einem der letzten drei Plätze überwintern wird. Wie groß, das zeigt der zweite Trainerwechsel der Saison: Für den überforderten Jens Keller, der bekanntlich den unterforderten Christian Gross abgelöst hatte, kommt jetzt der in Leverkusen und Hamburg nach jeweils einem knappen Jahr gescheiterte Bruno Labbadia.

Ratlosigkeit herrscht weiter nicht nur in Gladbach, sondern auch in Wolfsburg, wo die teure Startruppe mit dem englischen Trainer einfach kein Bein an den Boden bekommt. Oder vielleicht doch: Mit drei Punkten ist der VfL nur noch eine Niederlage vom Relegationsplatz entfernt. Könnte gut sein, dass in dieser Saison Mannschaften absteigen, die vor dem Start wirklich niemand auf der Rechnung hatte. Denn die üblichen Verdächtigen (Freiburg, Hannover, Mainz) haben sich listigerweise auf den Europacupplätzen 2-5 festgesetzt, mit dem hinterhältigen Plan, schon in der Hinrunde genügend Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Gerissen.

Im Mittelfeld plänkeln Hoffenheim (24), Frankfurt (23), Hamburg (21) sowie die punktgleichen Schalke, Nürnberg und Bremen (19). Ab Kaiserslautern (18) geht es dann auch für Wolfsburg (18), St. Pauli (17), Köln (15), Stuttgart (12) und Gladbach (10) ums nackte Überleben.

Einen Spieltag haben wir jetzt noch auf dem Wunschzettel, der am kommenden Freitagabend mit der 0:3-Heimniederlage von Borussia Mönchengladbach gegen den HSV beginnt, dann kommt noch eine flotte Pokalrunde und dann müssen wir wieder ganz stark sein und uns mit dieser unsäglichen Winterpause rumärgern.

Angekommen


Endlich.

(Handy-Blogpost aus dem Ruhrstadion: Hacky Wimmer)

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Christbaum brennt

(hai) Am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga fällt vielleicht kein Spiel, aber dafür die eine oder andere Weihnachtsfeier aus. Zumindest ungemütlicher als dareinst. Womöglich in Stuttgart, wo der Trainerwechsel von Gross zu Keller schon verpufft zu sein scheint. Der VfB steckt weiter im Abstiegsschlamassel und hat seit sechs Pflichtspielen nicht mehr gewonnen. Auch wenn der VfB in der Europa League mit den 16 besten Mannschaften überwintert, könnte es gut sein, dass er sich im nächsten Sommer mit den 17 zweitbesten Teams in Deutschland messen muss: zwölf Punkte aus 15 Spielen weisen den Weg ins Unterhaus. Umgekehrte Vorzeichen hingegen in Hannover. 96 hat die letzten vier Spiele in Folge gewonnen und steht als Tabellenvierter mit 28 Zählern blendend da. 96 singt aus Leibeskräften "O Tannenbaum" und hält ein Streichholz unter den schwäbischen Baum: 3:1.

Der FC Bayern München hat die lästige Bundesliga-Saison abgehakt und kann sich endlich ganz auf die Champions League konzentrieren. Was dem bayrischen Selbstverständnis ohnehin deutlich mehr entgegen kommt als der oft mühsame Kick gegen namenlose Emporkömmlinge aus Mainz, Hoffenheim oder St. Pauli. Nach dem souveränen Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse spielen die Münchener nun gegen den Aufsteiger vom Kiez. St. Pauli hat nur eines der letzten sieben Spiele gewonnen und steht - wie durchaus selbst erwartet - im unteren Tabellendrittel. Basel oder St. Pauli - das ist den Bayern einerlei: Wieder 3:0.

"Oh, du Fröhliche" wird beim Hamburger SV in diesem Jahr wohl auch nicht allzu laut intoniert. Nur zwei der letzten acht Pflichtspiele wurden gewonnen. Die letzten fünf Auswärtsspiele gingen in Folge verloren. Wie gut, dass nun wieder ein Heimspiel ansteht: Denn in den letzten beiden Partien holte der Dino der Liga jeweils einen Heimdreier. Leverkusen hat hingegen sechs der letzten acht Spiele gewonnen, ist auswärts zudem noch ohne Niederlage. Das bleibt auch so: 1:2.

1899 Hoffenheim hat nur eins der letzten fünf Spiele gewonnen (1/2/2), Nürnberg verlor nach vier Siegen in Folge jetzt viermal hintereinander. Uninspirierte Tipper würden jetzt mit einem "Riecht verdächtig nach Remis" daherkommen. Doch so einfach ist es nicht: 4:1.

Es muss Lichtjahre her sein, dass Eintracht Frankfurt unter Klaus Toppmöller mit Andy Möller, Uwe Bein, Jayjay Okocha und Anthony Yeboah "Fußball 2000" spielte. Damals - das Licht reflektiert 1993 - gewann die Eintracht in einem begeisternden Spiel mit 5:3 im Müngersdorfer Stadion, das die enttäuschten FC-Fans damals nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal abreißen wollten. Längst steht die alte Betonschüssel nicht mehr, sondern ein Strom-Stadion. Das Ergebnis hingegen bleibt: 3:5.

Im Sechs-Punkte-Spiel zwischen dem 1.FC Kaiserslautern und dem VfL Wolfsburg treffen die Tabellennachbarn als Zwölfter (FCK) und Dreizehnter (VfL) aufeinander. Für Lautern ein Erfolg, für den Deutschen Meister von 2009 eher nicht. Wolfsburg seit vier Spielen ohne Sieg, die Mannschaft seit 15 Spielen ohne Gesicht. Der Neuling funktioniert solide als Kollektiv, wenn nicht gerade hoch verloren wird. Gegen Wolfsburg siegt aber wieder die Leidenschaft: 1:0.

"Süßer die Glocken nie klingen" wird derzeit im ehemaligen Westfalenstadion als Dauerschleife gespielt. Sieben der letzten acht Pflichtspiele wurden gewonnen, in der Liga datiert die letzte Niederlage bekanntlich vom ersten Spieltag, zu Hause gegen Leverkusen. Jetzt spielt der BVB zu Hause gegen Werder Bremen, das sich nach drei Spielen ohne Niederlage etwas gefangen zu haben scheint. Dortmund gegen Bremen ist das Topspiel am Samstagabend, die alten Kontrahenten begegnen sich aber alles andere als auf Augenhöhe: 4:0.

Der SC Freiburg gehört neben Hannover und Mainz zu den Teams, die ihre Weihnachtsfeier 2010 als rauschendes Fest inszenieren können. Mit 24 Punkten belegen die Breisgauer derzeit Rang 5, vier der letzten acht Spiele wurden gewonnen und gegen den souveränen Klassenprimus aus Dortmund war der SC zuletzt lediglich das unglücklichere Team. Jetzt kommt Borussia Mönchengladbach mit dem Ex-Freiburger Enfant Terrible Mo Idrissou in den Schwarzwald. Normalerweise sagt man "um seine Visitenkarte abzugeben". Hier heißt es hingegen "um die Punkte abzuliefern": 3:0.

Schalke hat nur eins der letzten acht Pflichtspiele verloren! Knapp mit 0:5 auf dem Betzenberg in Kaiserslautern. Ansonsten sind die Knappen auf dem Wege der Rekonvaleszenz. Sagt man. Da trifft es sich prima, dass die Königsblauen nun zum 1. FSV Mainz 05 reisen, als Nagelprobe sozusagen. Beim Tabellenzweiten in Rheinhessen können die Mannen vom Mount Magath aber wieder keine Gipfelstürmer sein: Bruchlandung am Bruchweg: 2:1 für Mainz. Reimt sich.

Nix vergessen? Komisch.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Rasenheizung olè

(teo) Der 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga brachte es mal wieder an den Tag: Mit Rasenheizung geht alles. Sogar Fußball. Während das Land unter Schneemassen, Blitzeis und Hochwasser ächzte, wurde unten auf dem Rasen Fußball gespielt. Am einfachsten ist das bekanntlich auf Schalke: Dach zu und gut ist. Mit einem 2:0 gegen den FC Bayern München befreite sich der Vizemeister des letzten Jahres ein wenig aus der Abstiegsbredouille.

Was nicht zuletzt daran lag, dass die anderen Kellerkinder nicht vom Fleck kamen. Borussia Mönchengladbach kann zu Hause einfach nicht mehr gewinnen: das 1:2 gegen Hannover war das zehnte Heimspiel in Folge, das keinen Dreier brachte. Vereinsrekord!

Der VfB Stuttgart kam gegen seine Filiale aus dem Kraichgau nicht über eine Punkteteilung hinaus: 1:1 gegen Hoffenheim. Der 1.FC Köln verlor das rheinische Derby in Leverkusen mit 2:3 und stagniert ebenfalls - genauso wie Stuttgart - bei zwölf Punkten.

Leverkusen hingegen liegt jetzt nur noch einen Punkt hinter dem FSV Mainz 05, der in Frankfurt mit 1:2 unterlag und mittlerweile zehn Punkte Rückstand auf den BVB hat. Apropos: Borussia Dortmund kann nicht mehr verlieren: Das 2:0 in Nürnberg war der sechste Sieg hintereinander, gleichzeitig der achte Auswärtssieg hintereinander. Mit 40 Punkten und zehn Punkten Vorsprung ist der BVB zwei Spieltage vor dem Ende Herbstmeister. Vereinsrekord!

Was vergessen? Sogar drei Spiele? Was Wunder: Da fielen ja auch nur mickrige zwei Tore! Der SC Freiburg gewann ebenso mit dem knappsten aller Ergebnisse gegen den Hamburger SV wie auch der FC St.Pauli gegen Mitaufsteiger 1. FC Kaiserslautern. Wolfsburg und Werder Bremen feierten eine Premiere: Noch nie zuvor war ein Duell der beiden Nordklubs torlos ausgegangen.

Freitag, 3. Dezember 2010

Neuschnee und alte Gewohnheiten

(teo) Der 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga bringt Neuschnee und alte Gewissheiten. Am Freitagabend duellieren sich zum Auftakt die beiden Aufsteiger auf dem Kiez: St. Pauli erwartet die weinroten Teufel aus Kaiserslautern und würde liebend gern mal wieder die Punkte am Millerntor behalten. Doch der FCK hat sich gerade so prima im Trainingskick gegen Schalke eingespielt: 1:2.

Am Samstag um 15.30 Uhr empfängt der große VfB Stuttgart die kleine Filiale aus Hoffenheim. Wer beim VfB nichts wird, wird nicht Wirt, sondern kommt bei 1899 groß raus - und zur Zeit läuft es im Kraichgau mit den vielen Ex-Stuttgartern im blauen Trikot deutlich besser als bei den Stuttgartern im weißen Trikot: 0:2.

Endlich mal wieder ein Nordderby: In Wolfsburg muss der SV Werder ran und keiner weiß, wer da jetzt enttäuschter ist: der deutsche Meister von 2009 oder der mehrfache deutsche Meister (zuletzt 2004) von der Weser. Beide benötigen die drei Punkte dringend, um die Kritiker in den eigenen Reihen zumindest ein klein wenig ruhig zu stellen. Wie sagt man so schön, ein Punkt hilft keinem so richtig: 2:2.

Südwest-Derby: Die altehrwürdige Frankfurter Eintracht erwartet den Emporkömmling Mainz 05 und will wieder dreifach punkten, um das eigene Ziel (50 Punkte) nicht schon vor der Winterpause aus dem Blick zu verlieren. Und da fehlen ja noch 30. Mainz hat die Mini-Krise ad acta gelegt und ist immer für einen Punkt gut. Passt: 1:1.

Borussia Mönchengladbach ist mal wieder auf Abschiedstour durch die 1. Fußball-Bundesliga. Diesmal gibt Hannover 96 seine Visitenkarte ab. Die Niedersachsen träumen insgeheim schon vom Europapokal und stehen als Tabellenvierter mit 25 Punkten glänzend da. Gladbach noch ohne Heimsieg. Bis Samstag, 17.17 Uhr: 3:2 für die Fohlen.

Der SC Freiburg hat den HSV zu Gast. Beide haben 21 Punkte auf dem Konto. Der HSV ist unzufrieden mit dem daraus resultierenden 7. Tabellenplatz. In Freiburg genießt man den daraus resultierenden achten Tabellenplatz als Lohn der harten Arbeit seit dem Fast-Abstieg im letzten Jahr. Zufrieden kickt gut: 2:1.

Wie kickt eigentlich unzufrieden? Auf Schalke rumort es mal wieder. Im Westen nix Neues, aber dass Felix Magath nur noch auf Bewährung bis zur Winterpause auf der Bank sitzen darf, scheint zumindest nicht mehr undenkbar. Auch wenn Schalke sich eine Entlassung des mächtigen Mannes an der Linie finanziell eigentlich gar nicht erlauben kann, so könnte sie sportlich in der Pause vielleicht doch unumgänglich sein. Angeblich steht Christian Gross schon Gewehr bei Fuß. Horst Heldt lässt grüßen. Wie sagt man so schön: Mit einem Sieg gegen die Bayern sieht die Welt aber immer schon wieder ganz anders aus. Bitteschön: 2:1.

Ist da Sonntag noch was? Ach ja: Deutscher Herbstmeister wird nur der BVB. Zum Abschluss des Spieltages gibt es für Dortmunds Rasselbande ein lockeres 3:0 in Nürnberg. Und zuvor steigt in Leverkusen noch das beliebte Rheinlandderby. Beliebt vor allem in Leverkusen, die Werkself gewinnt knapp mit 4:1.

Sonntag, 28. November 2010

Für Konjunktive gibt's keine Punkte

(hai) Irgendwie ein bisschen zu hoch ausgefallen, dieser 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Wer jetzt meint, diese Phrase sei schon mal gedroschen worden - womöglich sogar ohne fünf Mar..., ähem, drei Euro ins Schwein geworfen zu haben, der geht ganz recht in seiner Annahme. Mainz 05 schlug den Club aus Nürnberg nach anfänglichen Schwierigkeiten noch locker mit 3:0 und nicht nur der Gästetrainer befand hernach, man sei nicht ganz so deutlich unterlegen gewesen, wie es das Ergebnis letztendlich aussage. Womit er zweifelsohne richtig lag. Mainz bleibt Mainz, singt und lacht wieder, die Mini-Krise ist überstanden. 05 bleibt erster Verfolger von 09.

Der Ballspielverein Borussia Dortmund schlug die Namenscousine aus Mönchengladbach nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem 0:1-Rückstand noch locker mit 4:1 und nicht nur der Gästetrainer befand hernach, man sei nicht ganz so deutlich unterlegen gewesen, wie es das Ergebnis letztendlich aussage. Womit er zweifelsohne richtig lag. Dortmund steht kurz vor der Halbzeitmeisterschaft, Gladbach kurz vor der Resignation: Platz 18 ist zwar womöglich wirklich schlechter als so manche Leistung, aber zehn Punkte und 40 (in Worten: vierzig) Gegentore weisen den Weg, der mal wieder schnurstracks in die 2. Liga zu führen scheint. Denn: Die Tabelle lügt nicht. Kostet drei Euro? Egal, stimmt trotzdem.

Im Duell der Tabellennachbarn und Überraschungsteams schlug Hannover 96 den SC Freiburg nach anfänglichen Schwierigkeiten noch locker mit 3:0 und nicht nur der Heimtrainer befand hernach, man sei nicht ganz so deutlich überlegen gewesen, wie es das Ergebnis letztendlich aussage. Womit er zweifelsohne richtig lag. Hannover hat nun 25 Punkte gesammelt - eine fantastische Quote für den Fast-Absteiger des vergangenen Jahres.

Im Duell der Tabellennachbarn schlug der FC Bayern München die Eintracht aus Frankfurt nach anfänglichen Schwierigkeiten noch locker mit 4:1 und nicht nur der Gästetrainer befand hernach, man sei nicht ganz so deutlich unterlegen gewesen, wie es das Ergebnis letztendlich aussage. Womit er zweifelsohne richtig lag. Doch mehr als das zwölfte Saisontor von Torjäger Theofanis Gekas zum zwischenzeitlichen 1:1 sprang für die Gäste nicht heraus. Der Rekordmeister kann zwar die Spitze zur Zeit lediglich mit dem Fernglas und selbst damit nur undeutlich erkennen, ist nun aber bereits Fünfter - drei Punkte hinter dem Tabellendritten aus Leverkusen.

Apropos: Die Werkself kam im Duell der Tabellennachbarn nicht über ein 2:2 hinaus - und einige Beobachter meinten hernach, das Remis sei nicht zu hoch ausgefallen, vielmehr gebe es den Spielverlauf korrekt wieder. Zu diesen Beobachtern gehörte auch Gästetrainer Jupp Heynckes. Ist ja eher selten, dass der objektive Blick nicht verstellt ist, wenn man den Trainingsanzug seines Arbeitgebers trägt - und das Tor dann auch noch per Elfmeter in der vierten Minute der Nachspielzeit fällt. Aber so isser, der neue, der gelassene Osram. Muss wohl Altersweisheit sein.

Ein weises Wort gelassen ausgesprochen hat nach den 90 Minuten in Kaiserslautern auch Gästetrainer Felix Magath. Er lamentierte übrigens hernach keineswegs, dass die 0:5-Niederlage zu hoch ausgefallen sei. Im Gegenteil, er sagte lediglich: "Dieses Ergebnis schreit nach Konsequenzen." Ob er in diese vollmundige Ankündigung seine eigene Position mit einbezogen hat? Eher nicht. Aber 13 Punkte nach 14 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Auch über die Arbeit des die Mannschaft zusammen-, ein- und aufstellenden Trainermanagers. Vielleicht hätte Felix Magath am Samstagnachmittag seine Mannschaft auf dem schweren Weg zu den mitgereisten Fans begleiten sollen. Das Team stockte in einem gewissen Sicherheitsabstand, als es sich für die Unterstützung der Fans bedanken musste, die unter anderem darin bestand, der Mannschaft kollektiv den Rücken zuzuwenden und sie nach dem Abpfiff unflätig zu beschimpfen. Wäre Magath mitgegangen, hätte er sicherlich auch gespürt, wie richtig er mit seiner Aussage lag: "Dieses Ergebnis schreit nach Konsequenzen."

Nicht das Ergebnis, ein zünftiges 2:4 beim Hamburger Sportverein, das vielleicht am Ende ein bisschen zu hoch ausgefallen war, schrie nach Konsequenzen. Vielmehr ging es um die Dummheit eines Berufsfußballers, die dem Gästetrainer die Zornesröte ins blasse Gesicht trieb: Der Spieler Marica hatte gerade erst für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt, als er sich zunächst die gelbe Karte für ausgiebiges Palavern mit 30 Metern Anlauf abholte, um dem Schiedsrichter hernach dafür mit einem herzhaften Schimpfwort zu danken und dafür mit einer roten Karte zum Duschen geschickt zu werden. Ob der VfB Stuttgart mit Marica wirklich einen Punkt aus Hamburg entführt hätte? Für Konjunktive gibt's keine Punkte: Stuttgart bleibt Kellerkind.

Der SV Werder Bremen schlug den FC St. Pauli am Sonntag im Nordderby mit 3:0 und nicht nur der Heimtrainer befand hernach, man sei zwar deutlich überlegen gewesen, aber letztendlich sei der Sieg doch etwas zu hoch ausgefallen. Womit er zweifelsohne richtig lag. St. Pauli traf lediglich Aluminium und Sprunggelenk: Rot für Thorandt. Für Bremen traf Almeida viermal. Dreimal ins Tor und einmal ins Gesicht von Zambrano: Ebenfalls Rot.

Der 1.FC Köln brachte das eigentlich zu hoch ausgefallene 1:0 gegen den VfL Wolfsburg nicht über die Zeit. Dafür wurde einfach Cicero zu früh eingewechselt. Er kam in der 77. Minute und traf vier Minuten später zum verdienten Ausgleich. So bleibt im Tabellenkeller alles schön dicht beisammen.

Samstag, 27. November 2010

Philosophen in kurzen Hosen XXXI

"Mein Tor werde ich heute mit Sprite anstatt Wasser feiern."

(Marc Rzatkowski (20) vom VfL Bochum 1848 nach seinem ersten Profi-Tor zum 3:0 gegen den SC Paderborn 07)

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: vfl-bochum.de/kickit/)

Donnerstag, 25. November 2010

Auswärtssieg, Auswärtssieg!

Das Westfalenstadion, das längst
wie eine Versicherung heißt.
(Handy-Fotto: Teo Tippenczewski)
(teo) Wenn am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga gleich neun Mannschaften Heimrecht haben, dann ist das eigentlich ohne Belang, denn der 14. Spieltag ist der große Spieltag der Gastmannschaften. Am Freitagabend tritt der 1.FC Nürnberg am Mainzer Bruchweg an und führt die imposante Serie des 1.FSV Mainz 05 fort: Die letzten drei Heimspiele der Mainzer gingen in Serie und zu Null verloren. Der Club gewinnt mit dem knappsten aller Ergebnisse: 0:1.

Der HSV hat drei der letzten vier Ligaspiele in den Sand gesetzt. Auch der VfB Stuttgart hat drei der letzten vier Ligaspiele nicht gewonnen. Spricht eigentlich für ein trostloses 0:0 im Volksparkstadion, von dem die Wenigsten wissen, wie es zur Stunde eigentlich heißt. Wird aber ein trostloses 1:2.

1899 Hoffenheim tritt zu Hause gegen den Angstgegner aus Leverkusen an. Die Werkself hat alle vier Ligaspiele gegen die Kraichgauer gewonnen. Und Bayer 04 schwimmt auf einer Erfolgswelle, hat vier der letzten fünf Pflichtspiele gewonnen, ist seit dem DFB-Pokal-Aus in Gladbach ungeschlagen. 1899 verlor daheim zuletzt 0:1 gegen Freiburg. Passt: 1899 verliert auch 0:1 gegen Leverkusen.

Zweimal gewonnen, zweimal verloren - das ist die Bilanz der letzten vier Heimspiele von Hannover 96. Trotzdem liegt 96 nach der besten Startbilanz der Geschichte auf Platz 4. Der Gast aus Freiburg liegt nach der besten Startbilanz der Geschichte einen Punkt dahinter auf Rang 6. Freiburg gewann sein letztes Auswärtsspiel 1:0 in Hoffenheim und vergeigte dann unglücklich gegen den Tabellenführer zu Hause. Robin Dutt will die Punkte zurück und holt sie sich einfach in Hannover: 1:2.

Schalke kommt langsam in die Spur: 4:0 gegen Werder, 3:0 gegen Lyon in der Champions League. Lediglich eins der letzten acht Pflichtspiele ging in die Buxe. Kaiserslautern hat mit dem Auswärtssieg in Nürnberg die rasante Talfahrt vorerst gestoppt, aber vier der letzten acht Spiele gingen punktlos an den Gegner. Genau wie Samstag: Lautern 0, Schalke 1.

Bayern Münchens bescheidener Trainer Louis van Gaal hat 30 Punkte bis zur Winterpause von seiner Mannschaft gefordert. Da fehlen noch zehn, bei nur noch vier Spielen. Dumm nur, dass er schon am Samstagabend, nach der 1:2-Heimiederlage gegen den punktgleichen Tabellennachbarn Eintracht Frankfurt das Ziel revidieren muss: Höchstens 29 Punkte kann sein Team dann noch erreichen - und läge immer noch fünf Punkte hinter Dortmund. Aber auch nur, wenn der BVB alle Spiele bis dahin verlöre - was ja, mit Verlaub - niemand glaubt.

Denn der bärenstarke BVB kann ja weiterhin punkten. Der stärkste Sturm der Liga gegen die schwächste Abwehr. Ein Spiel, das man in dieser Saison eigentlich gar nicht tippen muss: Dortmund gegen Mönchengladbach, das Topspiel am Samstagabend. Borussia gegen Borussia, Erster gegen Letzter. In der ewigen Bilanz hat der BVB überragende 29 Mal gewonnen, gerade mal 27 Mal verloren und lediglich 28 Mal unentschieden gespielt. Alles andere als ein zweistelliger Sieg des BVB wäre eine Riesenüberraschung, nachgerade eine Sensation. Klare Sache: BVB - Gladbach 1:2.

In einem weiteren der unzähligen Nordderbys spielt am Sonntag Werder Bremen im Weserstadion gegen den FC St. Pauli. Werder hat sechs der letzten acht Pflichtspiele versemmelt und dabei fluffige 21 Gegentore kassiert. Die Kiezkicker haben vier der letzten fünf Spiele in Serie vergeigt, zuletzt beim 1:1 gegen Wolfsburg aber wieder verbessert gewirkt. Werders Lauf hält an: 1:2.

Der 1.FC Köln überraschte in dieser Woche mit einem 1:0 in Stuttgart und der Nicht-Entlassung des Managers. Trotzdem: Fünf der letzten acht Spiele waren für den Allerwertesten. Gegen den VfL Wolfsburg, der lediglich eins der letzten sieben Spiele gewann, aber wenigstens noch dreimal Unentschieden spielte, soll der Sieg aus Stuttgart nun vergoldet werden. Wäre doch gelacht, wenn das nicht klappte. 0:1. Gar nicht lustig.

Ihr seid ja immer noch da. Was vergessen? Ach so: Das Volksparkstadion heißt derzeit Imtech Arena. Das kann aber zum Zeitpunkt, wenn Ihr das hier lest, schon wieder anders sein.

Montag, 22. November 2010

Kuba-Krise 2010

Alles gelaufen

(teo) FC Schalke 04 - SV Werder Bremen 4:0, Eintracht Frankfurt - TSG 1899 Hoffenheim 0:4, Borussia VfL Mönchengladbach 1900 - 1. FSV Mainz 05 2:3, SC Freiburg - BV Borussia Dortmund 09 1:2, Hannover 96 - Hamburger SV 3:2, TSV Bayer 04 Leverkusen - FC Bayern München 1:1, VfB Stuttgart - 1. FC Köln 0:1, FC St. Pauli - VfL Wolfsburg 1:1.

Der 14. Spieltag wird vom 26. - 28. November 2010 in unterschiedlichen Stadien an unterschiedlichen Orten in ganz Deutschland ausgetragen.

Zu wenig Text fürs Geld? Okay, daran soll's ja nicht scheitern:

Glückwunsch nach Dortmund. So früh hat der Ballspielverein Borussia Dortmund 09 in den letzten Jahren selten den Klassenerhalt in der 1. Fußball-Bundesliga feiern dürfen. Okay, der ehemalige deutsche Meister und Champions-League-Sieger hat zwar zu Hause gegen Hoffenheim nur mit viel Ach und Krach in allerletzter Sekunde wenigstens einen Punkt gerettet und gegen Leverkusen sogar verloren, aber der Rest war ganz in Ordnung: 34 von 39 möglichen Punkten nach 13 Spielen - soviel hatten in der vergangenen Saison die vier letztplatzierten Erstligisten (die Absteiger Hertha BSC und VfL Bochum sowie die jetzigen Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg und Hannover 96) nach 34 Spielen nicht auf dem Konto. Wie gesagt: Glückwunsch. Alles Gute. Ist verdient. Irgendwie.

Und sonst? Mainz spielt Champions-League, Leverkusen in der Quali dafür. Hannover, Hoffenheim und Freiburg sind überaus würdige deutsche Vertreter in der Europa League.

Bayern reibt sich verwundert die Augen, Werder überlegt, aus dem Schlamassel zu kommen, ohne den Trainer zu entlassen. Der HSV - Erster in der Lazarett-Wertung - muss in der Winterpause mindestens zehn neue Spieler verpflichten - oder die zweite Mannschaft spielen lassen. Kommt ja nicht drauf an: Nach oben geht wieder nix, nach unten droht keine Gefahr: Köln und Gladbach spielen das rheinische Derby nächstes Jahr wieder in der 2. Liga. Und in der Relegation spielt einfach nochmal Nürnberg gegen Augsburg - Wiedersehen macht Freude. 

St. Pauli und Lautern halten die Klasse und sind zufrieden, weil jeder Platz über 16 ein guter Platz ist. Frankfurt, Wolfsburg, Stuttgart und Schalke sind unzufrieden, weil jeder Platz zwischen 7 und 15 kein Geld bringt.

Fazit: Objektiv betrachtet macht diese Liga so richtig Laune. Weil jeder jeden schlagen kann, außer Dortmund. Außer Bayer Leverkusen.

Donnerstag, 18. November 2010

VW-Käfer im Strafraum

(hai) Der 13. Spieltag bringt Unglück. Auch in der Fußball-Bundesliga. Das weiß jedes Kind. Dazu bedarf es keiner Erklärung. Nur soviel: Schalke hat zwar Glück, dass es in dieser Länderspielwoche kein Freitagspiel und damit auch keine Flutlichtniederlage gegen den SV Werder Bremen gibt. Aber Werder auf Schalke - das war in der letzten Saison noch Rasse gegen Klasse - in dieser Spielzeit täte man Not und Elend Unrecht, brächte man sie an dieser Stelle ins trostlose Spiel. Aber wenigstens können die Blauen am Samstag um 15.30 Uhr einen Punkt in der großen Turnhalle retten. Vier Fehler, zwei auf jeder Seite: Schalke 2, Bremen 2 - zwei unglückliche Trainer, zigtausend unglückliche Fans - wie gesagt: Spieltag 13.

Eintracht Frankfurt hat seit Menschengedenken nicht mehr verloren. Genau genommen seit dem 5. Spieltag, als es in Leverkusen eine unnötige 1:2-Schlappe gab - aber das ist längst vergessen. Und der Grund dafür ist Grieche. Theofanis Gekas ist der VW-Käfer unter den Torjägern: er trifft und trifft und trifft. Was zur Folge hat, dass in Bochum dicke Tränen geweint werden (immer noch) und dass die Eintracht siegt und siegt und siegt (immer weiter). Sechs der letzten acht Pflichtspiele wurden gewonnen, dazu zwei torlose Remis. Da kann jetzt ruhig Hoffenheim kommen. 1899 hat ohnehin schon die letzten beiden Spiele in Folge vergeigt. Da kommt es auf das hier jetzt auch nicht mehr an: Frankfurt gewinnt 4:2 und dreimal trifft - na, wer wohl?

Die Fohlen. Die Torfabrik. Die Wundertüte. 4:0, 0:4, 6:3, 0:7, 3:3, 1:4 - nur ein kleiner Auszug aus der Saisonbilanz der wahren Borussia in dieser wunderbaren 48. Spielzeit der Fußball-Bundesliga. Konstanz sieht anders aus - und liegt zudem am Bodensee. Immerhin hofft Gladbach auf den Elan des 4:0-Derbysiegs in Köln. Allerdings fällt mit Brouwers und Dante die komplette Innenverteidigung länger aus. Gut, dass ja lediglich der 1.FSV Mainz 05 anreist. Der gefühlte Neuling hat fünf der letzten sechs Pflichtspiele verloren und ist bei einem Zweitligisten um die Ecke aus dem DFB-Pokal geflogen. Leichte Beute! Und genau der richtige Aufbaugegner für die Fohlen: 2:1 für Gladbach.

Zu den größten Überraschungen in dieser noch jungen Saison gehört zweifelsohne der SC Freiburg. Platz 4 mit drei Punkten Rückstand auf Rang 2 sind nach einem Drittel der Spiele wahrlich respektabel. Auch die Heimspiele - in der letzten Spielzeit noch so etwas wie die Achillesferse der Schwarzwälder - werden wieder gewonnen - die letzten drei sogar in Folge. Hat das am 13. Spieltag eine wie auch immer geartete Relevanz? Man weiß es nicht. Schließlich reist mit Borussia Dortmund der derzeit souveräne Klassenprimus an. Der BVB gewann die letzten drei Spiele mit insgesamt 8:0-Toren und wirkt in jedem Spiel hungrig und - Jürgen Klopp würde sagen - "gierig auf den Erfolg". Die Welle trägt noch: Freiburg 0, Dortmund 3.

Der große HSV spielt beim kleinen HSV, den der Rest der Republik besser beim Nachnamen kennt: 96. Und Hannover steht momentan mit einem Zähler vor dem großen Rivalen aus dem höheren Norden im oberen Tabellendrittel. Für Hannover ein Erfolg, für Hamburg eine Katastrophe. Der HSV muss seine halbe Stammtruppe ersetzen, Hannover mal wieder hinten dicht machen: Zwei der letzten drei Spiele gingen mit 0:4 in die Buxe. Was will uns das sagen? 2:1 für die Mannschaft mit dem kleineren Etat - und Lazarett.

Und noch so ein Überraschungsteam: Auch den 1.FC Nürnberg wähnten viele der selbsternannten Experten zu diesem Zeitpunkt längst tief im Keller, bei konstantem Rotlicht. Aber Pustekuchen, fränkischer: Der Club hat 18 Zähler aus zwölf Spielen gesammelt, das sind sechs mehr als der VfB Stuttgart gesammelt hat und acht mehr als Schalke 04, um nur mal zwei Europacup-Klubs am Rande zu erwähnen. Vier der letzten fünf Spiele gewannen die Clubberer. Lautern verlor hingegen fünf der letzten acht Spiele, ist seit dem 2. Spieltag im freien Fall durch die Tabelle geschliddert. Spricht irgendwie für Nürnberg: 3:1 für den Club.

Das Topspiel am Samstagabend bestreiten der Tabellenzweite und der Tabellensechste. Leverkusen gegen München, Bayer gegen Bayern. Ist das ein Topspiel? Kann sein, muss aber nicht. Leverkusen hat die letzten vier Pflichtspiele in Folge gewonnen, aber nicht immer berauschend gekickt. Der FC Bayern hat sechs der letzten acht Pflichtspiele gewonnen und keins verloren, aber nicht immer berauschend gekickt. Könnte ein 0:0 werden oder ein 2:2. Der Blick in die Kristallkugel verheißt aber: Bayer 04 0, Bayern München 2.

Was vergessen? Stimmt: Am Sonntag spielen dann noch: VfB Stuttgart gegen 1. FC Köln 4:0 und der FC St. Pauli gegen VW Wolfsburg 1:2.

Mittwoch, 17. November 2010

Alles irgendwie TSV

(tobi) Welch ein Frevel, dem VfL Bochum die heimliche Ligaherrschaft im Oberhaus zuzusprechen! Der wahre Dominator der Bundesliga kommt selbstredend aus München. Natürlich, das haben wir doch immer gewusst! Aber Pustekuchen: Die großen Bayern sind eigentlich nur die Nummer zwei in der Landeshauptstadt, hinter dem TSV 1860! Kann nicht sein? Und doch!

Weil: Junglöwe Sven Bender Chef-Raubtier im BVB-Mittelfeld ist, sein Bruder Lars Stammspieler beim Pillenclub in Leverkusen ist, die Kumpels Timo Gebhardt und Christian Träsch sich beim VfB auf Jogisch's Zettel gespielt haben, Marcel Schäfer und Fabian Johnson sich im Wolfsrudel behaupten, Peniel Mlapa erfolgreich in Hoffenheim kufft und sich Top-Talent Moritz Leitner zwar aktuell noch das blau-weiße Trikot überstreift, aber längst dem BVB gehört! Noch Fragen?

Achja, Paulis Kapitän Matze Lehmann ist natürlich ein Löwe! Nun, das ist alles nicht neu! Die Ex-Nationalspieler Klaus Fischer, Rudi Völler, Daniel Bierofka und Benny Lauth haben alle in jungen Jahren in München gekickt und das nicht beim FCB! Aber was haben die 60er davon? Aktuell vier Punkte mehr, als der VfL Bochum. Das Leben ist ungerecht!

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: http://i55.photobucket.com)

Dienstag, 16. November 2010

Alles irgendwie VfL

(tobi) Der Blick auf die Torjägerliste tut weh. An der Spitze steht der schöne, der schönste Grieche, der jemals in der 1. Bundesliga vor die Murmel getreten hat. Er ist nur 1,79 Meter groß, wiegt zarte 76 Kilo, aber flämmt wie einst der "Bomber" höchstpersönlich: Theofanis Gekas, 111 Ligaspiele, 50 Tore. Es tut nicht weh, weil das kleine Männchen die Eintracht aktuell auf Platz fünf geschossen hat. Es tut weh, weil Theofanis Gekas ein weiterer Beleg dafür ist, dass Bochum eigentlich die Liga beherrscht, obwohl der Verein am Spielbetrieb im Oberhaus gar nicht teilnimmt...

Beispiel zwei: Ilkay Gündogan. Das Riesentalent der "Clubberer" hat sein fußballerisches Rüstzeug in Bochum gelernt unter Trainer Michael Oenning. Der wiederum ist inzwischen Co-Trainer beim Bundesliga-Dino HSV. Eine ebenfalls bärenstarke Saison spielt Gündogans Landsmann und Teamkollege Mehmet Ekici. Der stammt aus der Kaderschmiede von Hermann Gerland. Und der Tiger, der ist - natürlich - Bochumer. Auf seine Kappe gehen die erfolgreichen Karrieren von Philipp Lahm, Thomas Müller und Holger Badstuber.

Und wo wir gerade dabei sind: Die Schalker Entdeckung der vergangegen Saison, Lukas Schmitz, kommt aus der VfL-Jugend. Achja und auch die Leistungsträger der Mainzer Boygroup, Lewis Holtby und Christian Fuchs, haben beim VfL gekickt. Der Abwehrchef des Tabellen-Vierten aus Freiburg, Heiko Butscher, wurde in Bochum verkannt.

Ach es tut so weh, denn es könnte alles so viel schöner sein. Schöner als Platz elf in der 2. Bundesliga...

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: http://chello.images.infostradasports.com)

Sonntag, 14. November 2010

Womöglich die Wende

(teo) Der 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga brachte es mit dem Topspiel am Samstagabend endgültig an den Tag: Mainz 05 steckt in einer veritablen Krise. Fünf der letzten sechs Spiele gingen verloren, die letzten drei Heimspiele in Folge und zu Null. Dazu das Aus im DFB-Pokal in Aachen. Die Boygroup aus Rheinhessen nimmt sich offenbar ein Sabbatical  - und rutschte nach dem 0:1 gegen Hannover sogar hinter die punktgleiche Werkself aus Leverkusen auf den nunmehr dritten Rang ab. Da sagt der BVB artig 'Danke' und liegt nun schon satte sieben Punkte vor dem Verfolger-Duo. Wieviele Punkte vor den Bayern? Keine Ahnung, aber wen interessiert das eigentlich noch?

Die schwarz-gelbe Rasselbande aus dem Ruhrpott scheint zur Zeit nur von sich selbst gebremst werden zu können. Oder von Leverkusen. Aber das Spiel - es war die bislang einzige (Heim-)Niederlage des BVB - kommt erst wieder am 18. Spieltag auf den Plan. Jedenfalls war der HSV in Dortmund ohne echte Chance. Dortmund spielte geduldig und setzte gekonnt die beiden Tore. Nicht schlecht, diese U23 von Jürgen Klopp. Und Leverkusen? Bayer 04 gewann verdient auf dem Kiez und St. Pauli nähert sich so langsam den ehedem angestammten Tabellenplätzen. Drei Punkte sind es noch auf einen Abstiegsplatz.

Nur noch einen Punkt entfernt liegt der andere Aufsteiger aus Kaiserslautern von der Gefahrenzone entfernt. Im Duell der Tabellennachbarn holte der FCK auf dem Betzenberg einen 0:3-Rückstand in der letzten halben Stunde auf. Wie sagt man da so schön? Ein Sieg der Moral, die Mannschaft hat Charakter gezeigt - rhabarber, rhabarber. Dann muss man sich vielleicht aber auch mal die Frage stellen, wo Charakter und Moral in der ersten Stunde waren. Unangenehme Frage? Mag sein.

Womit wir auch schon - nahezu unvermeidlich - bei Werder Bremen wären. Wenn ein 0:0 zu Hause gegen Frankfurt allen Ernstes vor den Mikrophonen als Erfolg verkauft wird, weiß man, dass das Selbstvertrauen der Rautenträger momentan einwandfrei aus Bodenhaltung kommt. Schon klar: Gemessen am 0:6 in Stuttgart war Werder, nun ja, dezent verbessert - zumindest in der Abwehr. Und die Mannschaft bemühte sich. Und erarbeitete sich diverse Torchancen. Und spielte nicht gegen den Trainer. Ist das die Wende? Womöglich.

Werder wird ja gerne mal liebevoll als "Wundertüte" beschrieben, weil man nie weiß, was man an welchem Spieltag kriegt. Aber eigentlich trifft das genauso auf die weißen Rautenträger zu: Borussia Mönchengladbach, auch liebevoll "die Schießbude der Liga" genannt, gewann nach neun sieglosen Spielen in Folge endlich mal wieder und dann gleich so: 4:0. In Köln. Beim Lieblingsfeind. Und erstmals zu Null! Wahnsinn. Jetzt können die Zeitungen endlich nicht mehr schreiben, dass die Fohlen drei Tore im Schnitt kassieren. Sind jetzt nur noch 2,75. Dafür schießt Gladbach aber auch 1,75 pro Spiel. War das nun die Wende? Womöglich.

Zumindest aber verließ die wahre Torfabrik den letzten Tabellenplatz, auf dem nun der 1.FC Köln residiert. Der Gegner, der ja bereits den Trainer wechselte, war darob so perplex, dass er dem Interimscoach erstmal den Rücken stärkte. Scheint der Markt wohl derzeit nicht viel herzugeben. Und es reißt sich ja auch nicht gerade jeder um den Trainerjob in Köln.

Apropos: Beneidet derzeit eigentlich noch irgendwer Felix Magath? Oder Steve McClaren? Schlecht vorstellbar. Wer will sich schon mit Pierre Littbarski und Bernd Hollerbach als Co-Trainern rumschlagen? Eben. Mag vielleicht von der Papierform des Kaders oder der Zahl mit den vielen Nullen auf dem Gehaltsscheck her reizvoll wirken, aber auf dem Platz ist es doch häufig genug zum Haareraufen und Mäusemelken, was die hochbezahlten Vollprofis da so auf die Grasnarbe fräsen. Zum Spiel Wolfsburg - Schalke vielleicht nur soviel: Sieht der Schiri das Handspiel von Huntelaar, gewinnt der VfL Wolfsburg 2:1. Macht der Huntelaar noch zwei seiner anderen gefühlten 67 Großchancen rein, verliert der VfL Wolfsburg mit 2:3 - wie es das Gesetz der Serie eigentlich nach dem 2:0-Vorsprung der Heimmannschaft erfordert hätte. Aber nicht mal darauf ist noch Verlass!

Genauso wenig wie auf 1899 Hoffenheim. Gegen den SC Freiburg gab es im badischen Duell eine 0:1-Heimschlappe. Freiburg liegt jetzt drei Punkte hinter Leverkusen und Mainz auf dem vierten Platz, was einer mittelprächtigen Sensation gleich kommt.

Weniger durfte der 3:0-Sieg des FC Bayern gegen Nürnberg überraschen. Der bayrische Radioreporter überschlug sich vor Freude und trompetete in die Welt, dass die Aufholjagd am 12. Spieltag also endlich begonnen habe. Der Rekordmeister hat als Sechster immer noch zwölf Punkte Abstand auf den BVB.

Donnerstag, 11. November 2010

In der Ruhe liegt die Kraft

(hai) Am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga gehen alle Mannschaften ausgeruht und topfit an den Anstoßpunkt. Kein Europapokal, kein DFB-Pokal - wie heißt es so schön - alle Mannschaften können sich ganz auf die, nun ja, Herbstmeisterschaft konzentrieren. Der BVB darf am Freitagabend unter Flutlicht den HSV in Grund und Boden spielen. Die schwarz-gelbe Rasselbande von Jürgen Klopp hat durch die Ankündigung des Bundestrainers, mit Hummels, Schmelzer, Großkreutz und Götze gleich vier Dortmunder Jungspunde zur Nationalmannschaft einzuladen, einen ersten Lohn für das imposante erste Saisondrittel erhalten. Das dürfte zusätzlichen Auftrieb unter die Flügel geben. Und Hamburg reist mit dem letzten Aufgebot an. Spricht alles für einen deutlichen BVB-Sieg. Aber Obacht: Der HSV spielte auch schon in Mainz den Spielverderber.

In Bremen haben Thomas Schaaf und Klaus Allofs gerade ganz andere Probleme als die wertlose Herbstmeisterschaft. Kein Europapokal, kein DFB-Pokal mehr und nach der 0:6-Klatsche in Stuttgart liegt Werder auch in der Meisterschaft mächtig neben der Spur. Da kommt Eintracht Frankfurt ganz recht. Hm. Wirklich? Die Skibbe-Elf hat sechs der letzten sieben Pflichtspiele gewonnen, davon drei auswärts. Werder hat die letzten vier Pflichtspiele in Folge vergeigt, davon zwei daheim. Horrido, Werder!

Die Zeiten, dass auf Schalke von der Herbstmeisterschaft der Herzen geträumt wurde, sind lange vorbei. Auf dem Mount Magath herrscht mittlerweile nackte Existenzangst. Da trifft es sich gut, dass die Knappen beim VfL Wolfsburg antreten müssen. Nicht nur, weil der Trainer-Manager aus dem Pott in der VW-Arena jeden Grashalm kennt, sondern, weil auch der VfL Wolfsburg derzeit aus fünf Metern keinen Lastwagen trifft. Drei der letzten vier Bundesligaspiele haben die Wölfe verloren. Logische Schlussfolgerung: eine muntere Kneipenschlägerei beim Training. Schalke hat immerhin nur eins der letzten sieben Pflichtspiele verloren, allerdings in der Liga auch nur eins der letzten fünf Spiele gewonnen. Glückauf.

Als Köln und Gladbach zum letzten Mal von irgendeinem wie auch immer gearteten Titel träumten, war das Farbfernsehen noch nicht ganz so lange erfunden. In der 1.Liga gehören die rheinischen Erzrivalen seit Jahren zu den potentiellen Abstiegskandidaten. Als hätten sie sich abgesprochen, stehen sie Seite an Seite im tiefsten Tabellenkeller und sich am Samstag zum direkten Duell gegenüber. Köln verlor fünf der letzten sieben Ligaspiele, Gladbach vier. Dafür stehen beide im Achtelfinale des DFB-Pokals. Schade, dass es dafür keine Punkte gibt. Die gibt es aber am Samstag. Aber nur für die Borussia. Ein - zugegeben - durchgeknallter Kollege tippte für Samstag 3:7. Warum eigentlich nicht?

Rücken an Rücken stehen auch der 1. FC Kaiserslautern und der VfB Stuttgart auf den Plätzen 15 und 14. Zehn Punkte aus elf Spielen sind nicht die Welt, Lautern holte sechs davon in den ersten beiden Saisonspielen, Stuttgart holte sechs davon in den letzten drei Spielen. Der Trend ist klar: Stuttgart gewann sechs der letzten sieben Pflichtspiele. Am Samstagabend sind es sieben der letzten acht.

Zum ersten Verfolger des Spitzenduos aus, nun ja, Dortmund und Mainz, hat sich mal wieder der TSV Bayer 04 Leverkusen aufgeschwungen. Die Werkself spielt in dieser Saison zwar nicht sonderlich konstant, hat aber die letzten drei Pflichtspiele allesamt gewonnen, die letzten beiden Auswärtsspiele ebenfalls. Der Aufsteiger FC St. Pauli hat die letzten drei Ligaspiele in Serie vergurkt und auf dem Kiez ohnehin erst einmal gewonnen. Klare Sache, oder?

Der 1. FSV Mainz 05 ist nicht nur zarte vier Jahre älter als Borussia Dortmund, sondern auch vier Zähler im Hintertreffen. Was das miteinander zu tun hat? Nichts. Aber gegen Hannover 96 zählt ja auch nicht, dass Mainz Tabellenzweiter ist oder bis vor einigen Wochen zu den ungeschlagenen Sensationsmannschaften der 48. Bundesligasaison gehörte. Vier der letzten fünf Pflichtspiele gingen verloren, drei in Folge, davon zwei in der Liga. Da kommt Hannover 96 gerade recht. Auch der kleine HSV aus Niedersachsen hat zweimal in Folge in der Liga versemmelt, dabei zarte acht Gegentore kassiert. Gut, das schaffen Gladbach oder Werder in einem Spiel, aber darum geht es ja an dieser Stelle gar nicht. 96 hat sogar fünf der letzten acht Ligaspiele verbaselt und sich in der Tabellenmitte eingependelt. Mainz hat ja schon die letzten beiden Heimspiele verloren, sogar zu Null. Das reicht jetzt aber mal so langsam. Schließlich wurden Holtby und Schürrle von Jogi Löw zur Nationalmannschaft eingeladen. Das dürfte zusätzlichen Auftrieb unter die Flügel geben. Der Karnevalsverein kann auch am Samstagabend schunkeln, weil endlich wieder gewonnen wurde: 2:1.

1899 Hoffenheim gegen den SC Freiburg. Hört sich in einem unbedachten Moment immer noch wie eine Zweitligapaarung an. Ist aber am 12. Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga das Duell des aktuell Fünften aus dem Kraichgau gegen den aktuell Achten aus dem Breisgau. Die übrigens beide punktgleich mit 18 Punkten zwei Zähler vor dem FC Bayern München liegen. Das mal zum Thema Zweitligapaarung. Wo war ich stehengeblieben? Ach ja: 1899 hat die letzten drei Heimspiele in Serie gewonnen, ebenso wie Freiburg. Was dem SC aber nicht hilft, schließlich hat ja Hoffenheim Heimrecht. 4:2 für 1899.

Was vergessen? Hm. Ach ja: In dem knallroten Gummiboot, das wie eine Versicherungsgruppe heißt, kommt es am Sonntagabend zum Abschluss des Spieltages zum Duell zwischen den Bayern und den Clubberern. Nürnberg hat sechs der letzten acht Pflichtspiele gewonnen, Bayern immerhin fünf - und nur einmal verloren. Wirkt wie ein Duell auf Augenhöhe - das erste für den Club seit den Zeiten, als das Farbfernsehen noch nicht ganz so lange erfunden war. Was tippt man denn da? Ganz einfach: ein zünftiges 2:2.

Montag, 8. November 2010

Fleißige Fabrik

Die runde Torfabrik.

(Foto gefunden auf
und verlinkt mit:
torfabrik.de/)
(hai) 35 Tore produzierte die Torfabrik am 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Seit das neue Sportgerät den Männern in kurzen Hosen und Stollenschuhen zum Spielen gereicht wurde, fallen die Tore in Hülle und Fülle. Die Spieler finden den Ball eigentlich ganz gut, den Keepern stellen sich die Nackenhaare auf. Und wie die Torfabrik das macht, weiß keiner so ganz genau.

Ein Indiz lieferte der neue Ball der Liga aber in der 5. Minute des Spiels Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München. Patrick Herrmann hatte abgezogen, es sollte wohl eine veritable Flanke werden, doch der Ball änderte einfach mal flugs die Richtung und schlug über dem verdutzten Torwart Butt im Giebel ein. Zu berechnen gibt es bei diesem "rundesten Ball aller Zeiten", wie ihn der Hersteller lobpreist, so gut wie nichts mehr. Gut für die Zuschauer, gut für den Fußball, aber nicht gut für jeden Verein, wie es scheint.

Gladbach kassierte auch beim Remis gegen die Bayern wieder drei Gegentore, wie es mittlerweile ja lieber Brauch bei der Borussia geworden zu sein scheint: 33 Gegentore. 17 Mal traf die Borussia selbst. 50 Tore in 11 Spielen - als Fußballfan sollte man ein Spiel der Borussia buchen, wenn man gerne viele Tore sieht - und einem der Sieger egal ist.

Oder ein Ticket für Werder Bremen kaufen. Nach dem 0:6 in Stuttgart hat Nationalkeeper Tim Wiese auch schon 27 Mal hinter sich greifen müssen, 19 Mal hat Werder selbst getroffen. Bei Spielen mit Beteiligung der Bremer sind insgesamt 46 Tore in 11 Spielen gefallen, auch nicht gerade wenig. Aber den Trainern gefällt das natürlich gar nicht, wenn die Abwehrreihe ihren Namen keine Ehre macht.

Trotzdem scheinen die Übungsleiter Frontzeck am Niederrhein und Schaaf an der Weser fest im Sattel zu sitzen. Die Bundesliga ist halt in dieser Saison immer für eine Überraschung gut, hier sogar für zwei. Trotzdem: Beide Teams müssen sich vor Weihnachten möglichst überzeugend am eigenen Schopf aus dem Schlamassel ziehen, sonst dürfte die Luft für die beiden Trainer trotzdem dünn werden.

Und sonst? Der BVB mischt nach dem souveränen 4:0 in Hannover die Liga auf wie weiland Mainz. 05 verlor hingegen zum dritten Mal in Folge und verliert so langsam schon den Kontakt zum Spitzenreiter: Vier Punkte sind es bereits auf Dortmund. Leverkusen, das gegen Lautern mit 3:1 gewann, folgt mit drei Punkten auf Mainz und sieben auf Dortmund vor Frankfurt mit neun Punkten Rückstand - und dann kommt ganz lange nichts. Hoffenheim, Nürnberg, Hamburg und Freiburg haben allesamt 18 Punkte und noch eins gemein: Sie liegen vor den Bayern (16 Punkte), die in der Mitte der Tabelle festgetackert zu sein scheinen, punktgleich mit Hannover im Übrigen.

Bremen (14 Punkte), Wolfsburg (13) und St. Pauli (13) - am Wochenende alle auf der Verliererseite - dümpeln im Niemandsland und dann kommen fünf prominente Kellerkinder, die allesamt weniger Punkte als Spieltage gesammelt haben. Große Namen, kleines Punktekonto, Vorhang auf: Stuttgart und Lautern (je 10), Schalke (9), Köln (8) und Gladbach (7). Das erste Drittel ist gespielt, das zweite beginnt schon am Freitag und es gibt scheinbar nichts, auf das noch Verlass ist, in dieser 48. Saison. Außer, nun ja, auf die Torfabrik.

Freitag, 5. November 2010

Himmel!

(ito) Nicola Poozo, Angreifer vom italienischen Fußball-Erstligisten Sampdoria Genua, ist wegen Gotteslästerung für ein Spiel gesperrt worden. Der Stürmer hatte am Sonntag in Cesena den blasphemischen Ausdruck "porco Dio" (soviel wie: verfluchter Gott) gebraucht und war daraufhin von der Disziplinarkommission des italienischen Fußballverbandes bestraft worden. Genua will gegen die Sperre Berufung einlegen.

Donnerstag, 4. November 2010

Markus Münch reloaded

(hai) Der 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga beginnt mit dem reizvollen Duell zwischen dem FC Schalke 04 und Aufsteiger FC St. Pauli. Schalke kommt einfach nicht in die Spur: Noch kein einziger Heimsieg steht in der Arena zu Buche. Der FC St. Pauli hat hingegen schon dreimal auswärts gewonnen und darf sich durchaus auch etwas ausrechnen beim Gruben-, ähem Kellerkind im Pott.

Ist ja momentan die große Zeit der Bankdrücker, genauer: der ehemaligen Bankdrücker und Edel-Reservisten. In Köln macht Novakovic genauso Tore am Fließband wie in München Mario Gomez. Erstaunliches Fazit: Wer spielt, kann auch treffen. Ach so.

Die Renaissance der Knipser von der Tribüne kommt unter anderem Borussia Mönchengladbach gar nicht gelegen. Zwar treten die Bayern beim ewigen 70er-Jahre-Duell mit dem allerletzten Aufgebot an, aber sollte auch die B-Mannschaft des Rekordmeisters gegen das ebenfalls letzte Aufgebot der Fohlen einen Auswärtsdreier einfahren können. Gladbachs Trainer Frontzeck hat den Keeper gewechselt, leider aber die Mannschaft davor nicht. Klare Sache. 

Der 1. FC Köln ist heilfroh, dass der neue Trainer es geschafft hat, Podolski und Novakovic nebeneinander spielen zu lassen. Dass dies funktionieren kann, hat man lange geahnt und jetzt auch mal live und in Farbe gesehen. Und am Dom blühen schon wieder die Hoffnungen: Wer den HSV schlagen kann, der kann jeden schlagen. Nun gut, der Club ist nicht jeder, aber in Nürnberg ist der FC in der Tat nicht chancenlos.

Der HSV wäre gern da, wo 1899 Hoffenhiem zur Zeit steht: Auf dem dritten Platz, der am Ende die Quali zur Champions League bedeuten würde, was dem Selbstverständnis der Hamburger entspricht. Doch Konstanz sieht anders aus, der HSV ist momentan ein Überaschungsei. Aber 1899 ist nur drei Punkte enteilt. Sechspunktespiel!

Apropos: Der VfL Wolfsburg will endlich die untere Tabellenhälfte verlassen und am liebsten da stehen, wo derzeit Eintracht Frankfurt rangiert. Auf dem fünften Rang, der zur Europa League reichen würde, was wiederum dem Selbstverständnis der Wölfe entspricht. Frankfurt ist nur drei Punkte entfernt, aber sehr spielstark. Alles offen in Hessen.

Und bei den Rheinhessen? Mainz 05 reist zum SC Freiburg und will dem BVB nacheifern: Mit einem Sieg im Schwarzwald hätte man ebenfalls das fünfte Auswärtsspiel in Serie gewonnen. Doch mit den Serien haben es die Mainzer ja nicht so. Vielleicht sollten sie einfach gar nicht daran denken und ihr Spiel durchziehen. Dann klappt's auch mit der Serie.

Am Sonntag muss dann wieder das Trio aus der Europa League geschlossen ran. Der BVB will auch sein sechstes Auswärtsspiel in Hannover gewinnen. Nicht unwichtig könnte dabei sein, wieviel Substanz die Blagenbande aus dem Pott in Paris gelassen hat. Hannover steht immer noch blendend da, will aber Rehabilitation für das 0:4 in Hoffenheim betreiben. Könnte spannend werden.

Der TSV Bayer 04 Leverkusen, kurz auch Werkself gerufen, tritt daheim gegen den 1. FC Kaiserslautern an und - zack! - hat man als älterer Mensch sofort wieder die Bilder vor Augen, als erwachsene Männer in kurzen Hosen Arm in Arm miteinander weinten: Rudi Völler und Andreas Brehme nach dem letzten Saisonspiel 1996. Leverkusen war glücklich in der Liga geblieben, Lautern erstmals abgestiegen - und Schuld war nur ein gewisser Markus Münch. Im Hier und Jetzt ist Kaiserslautern Aufsteiger auf absteigendem Ast und Leverkusen eine junge, hochtalentierte Truppe, die sich wieder für den internationalen Wettbewerb qualifizieren will. Scheint eine klare Angelegenheit zu sein. Aber wer weiß? Denn Kaiserslautern braucht jeden Punkt.

In Stuttgart tritt der SV Werder Bremen an, der sich innerhalb nur einer Woche aus DFB-Pokal und Champions League gekümmert hat und sich jetzt - wie man so schön sagt - ganz auf die Meisterschaft konzentrieren kann. Worauf man als Tabellenelfter ja auch erst einmal kommen muss. In Stuttgart spielt man fleißig in der Europa League und dilettiert nebenbei in der Liga, wo man in einer Keller-WG mit Schalke und Gladbach auf engstem Raum haust. Eigentlich auch kein Zustand für den VfB. Aber was heißt das in dieser unkonventionellen Saison 2010/2011 schon? Eben.

(Foto des schönsten Fußballplatzes des Helgolandes: Hacky Wimmer)

Montag, 1. November 2010

Feuerlöscher gesucht

(teo) Nach dem zehnten Spieltag der Fußball-Bundesliga hat sich die Zahl der Nebenkriegsschauplätze nicht nennenswert verringert. In München hat die Abteilung Attacke sich einfach mal - und das ist neu - ein Ziel in den eigenen Reihen gesucht. Uli Hoeneß kritisiert den Tulpengeneral Louis van Gaal in einer Art und Weise, dass man geneigt ist, nach dem Sinn zu fragen. Zeitpunkt und Worte sind jedenfalls alles andere als glücklich gewählt. Aber das war Uli Hoeneß eigentlich immer schon herzlich wurscht.

Trotz des holprigen 4:2 gegen Freiburg liegen die Bayern im Niemandsland der Tabelle und satte zehn respektive neun Punkte auf Mainz und Dortmund hinter der Spitze. Aber auf Rang 3, den derzeit starke Hoffenheimer belegen, sind es nur noch drei Punkte. Da ist also gerade der Kontakt zur Spitze wiederhergestellt und dann faltet der neue Präsident den alten Trainer zusammen. Vor Fernsehkameras und nicht intern, wo es diese Gespräche offenbar schon - fruchtlos - gegeben zu haben scheint. Jetzt fällt auch noch Olic ein halbes Jahr aus, keine Frage, beim Rekordmeister brennt im November schon der Baum.

Auf Schalke liegt an der Stelle, wo bei anderen Vereinen der Baum steht, längst ein Häufchen Asche. Zehn Spiele, zehn Tore, siebzehn Gegentore, sechs Punkte und sechs Niederlagen - diese Bilanz klingt nicht nach Champions League, sondern nach Abstiegskampf.

Da steckt auch der VfB Stuttgart, der sich ebenfalls noch in drei Wettbewerben aufreiben darf. Die Schwaben sind der einzige Erstligist, der sieben seiner zehn Versuche ohne Punkt beendet hat. Stuttgart hat bereits den Trainer gewechselt und 16 Tore geschossen, davon alleine sieben gegen Borussia Mönchengladbach, das sich beharrlich weigert, den seltsam phlegmatischen Trainer zu entlassen.

Die Borussia hat 14 Tore geschossen, davon gleich sechs in nur einem Spiel gegen Bayer Leverkusen, wo es nicht zufällig den einzigen Sieg zu bejubeln galt. 30 Gegentore in zehn Spielen ergeben einen sauberen Dreier-Schnitt. In den nächsten vier Spielen geht es gegen den FC Bayern (H), Köln (A), Mainz (H) und Dortmund (A). Hat die Borussia dann immer noch lediglich sechs Punkte auf dem Konto, werden die Liebesschwüre von Maxi Eberl wohl leiser klingen. Und wer glaubt eigentlich, dass Gladbach in dieser jämmerlichen Verfassung auch nur ein Pünktchen aus diesen Spielen holen kann? Eben.

Dortmund befindet sich hingegen in bestechender Form. Auch in Mainz hatte der BVB den, wie Jürgen Klopp sagen würde, besseren Plan und gewann souverän mit 2:0 beim bisherigen Überraschungsspitzenreiter und steht nun wieder selbst ganz oben. Von einem möglichen Titel wollen die Dortmunder nichts hören. Wie üblich. Doch in dieser Form - der BVB gewann beispielsweise alle fünf Auswärtsspiele - ist der BVB ein ernstzunehmender Kandidat, keine Frage.

Der 1.FC Köln ist der zweite Verein, der bereits seinen Trainer gewechselt hat. Frank Schaefer scheint seine Mannschaft auf Kurs gebracht zu haben. Gegen den HSV wurde gewonnen, die Rote Laterne an den Erzrivalen nach Gladbach weiter gereicht. Eitel Sonnenschein auf der Domplatte.

Hannover verlor in Hoffenheim hoch, Werder versemmelte das Heimspiel gegen Nürnberg und Frankfurt gewinnt mit seinem Torjäger Gekas auch immer öfter, diesmal auf dem Kiez. Kaiserslautern schlug Gladbach hoch und Wolfsburg ist wieder in der Spur. Die Liga lebt.

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: wiki.feuerwache.net/)

Freitag, 29. Oktober 2010

Trockenelemente

(tobi) Gibt ja die allgemeine Regel, dass Geschmacksnerven ganz unterschiedlich auf bestimmte Reize reagieren. Gut so. Aber manchmal sind die Rezeptoren ganz amtlich verkalkt. So auch bei Horst Haneke. Stolz verkündete der Ehrenvorsitzende von Westfalia Herne am Freitagabend den neuen Namen des Stadions am Schloss Strünkede. Einen wirklich sehr schönen Namen habe man gefunden, Trommelwirbel, „TREL-Ruhrpott-Arena“. Schweigen. Schön? Schön ist irgendwie anders, vor allem wenn man weiß, wat sich hinter TREL verbirgt: Trockenelemente. Unfassbar! Hoffentlich machen diese Namen künftig keine Schule…

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: http://statics.mangaka.de)

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Sechs-Punkte-Spieltag

(hai) Am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga kann der FC Bayern München am Freitagabend in einem Sechs-Punkte-Spiel gegen den drei Punkte entfernten SC Freiburg den Anschluss an die obere Tabellenhälfte sicher stellen. Aber nur, wenn er nicht so schlafmützig agiert wie gegen Werder Bremen im Pokal. Für Freiburg gibt es wieder nur hui oder pfui - Remis hat der Sportclub nicht im Angebot. Na, wenn das so ist: Freiburg gewinnt 1:0 im bayrischen Schlauchboot.

Werder Bremen kann am Samstag im Sechs-Punkte-Spiel gegen den nur zwei Punkte zurückliegenden 1.FC Nürnberg den Anschluss an das Spitzenduo schaffen - und gleichzeitig das untere Tabellendrittel hinter sich lassen. Aber nur wenn Werder nicht wieder so fahrlässig mit den Torchancen aast wie gegen die Bayern im Pokal. Nürnberg ist auswärts aber kein Opfer, holte schon drei Punkte in der Fremde. An der Weser aber nicht: 4:2 für Werder.

Der VfL Wolfsburg erwartet in einem Sechs-Punkte-Spiel den Tabellennachbarn VfB Stuttgart. Zwei vor der Saison hochambitionierte Teams treffen als 13. respektive 14. der Tabelle aufeinander. Die VW-Wölfe wollen mit einem Sieg endlich in die obere Tabellenhälfte brausen, Stuttgart seinen Aufwärtstrend - vier Pflichtspiele in Folge ungeschlagen, davon drei gewonnen - behände fortsetzen. Wolfsburg ist zu Hause aber eine Wundertüte. Ein 3:0 (gegen Mainz) und ein 2:0 (gegen Bayer 04) reichten nicht einmal für ein Remis. Diesmal reicht sogar das knappste aller Ergbenisse nicht: Wolfsburg führt 1:0 und verliert 1:2.

Der 1. FC Köln hätte gerne für einen Sieg über den HSV sechs Punkte. Doch der Antrag beim DFB auf Zählerverdopplung scheiterte. Hamburg hat dreimal soviel Punkte wie die Kölner, die als Tabellenschlusslicht eigentlich Hände ringend einen Dreier brauchen. Der HSV liegt als Sechster nur einen Zähler hinter dem dritten Platz und will sowieso gewinnen. Doch das wollte der Bundesliga-Dino ja auch in Frankfurt, im Pokal. Dort gab es ein 2:5. So schlimm wird es in Köln nicht. Da verliert der HSV nur 1:2.

Im Sechs-Punkte-Spiel auf dem Betzenberg, der ja schon lange Fritz-Walter-Stadion heißt, kommt es am Samstag zum Klassiker der 70er Jahre zwischen dem 1.FC Kaiserslautern und Borussia Mönchengladbach. Die Roten Teufel haben nach ihrem Sechs-Punkte-Start nur noch einen Zähler aus sieben Begegnungen geholt, Gladbach im selben Zeitraum nach dem Vier-Punkte-Start nur noch zwei. Beide Teams haderten zuletzt mit ihren Torhütern, konnten aber im Pokal jeweils neues Selbstbewusstsein tanken. Riecht streng nach Unentschieden, aber nach einem schönen: 3:3.

Der FC St. Pauli tritt am Millerntor im Sechs-Punkte-Spiel gegen den unmittelbaren Tabellenachbarn Eintracht Frankfurt an und will gegen das Shooting-Team der letzten Wochen (zehn Punkte aus den letzten vier Spielen) zu Hause an die gute Leistung beim ersten Heimsieg gegen Nürnberg anknüpfen. Manchmal ist - auch auf dem Kiez - der Geist willig, aber das Fleisch, nun ja, schwach: 1:3.

Schalke gegen Leverkusen mag zwar laut DFL das Topspiel am Samstagabend um 18.30 Uhr sein, aber definitiv kein Sechs-Punkte-Spiel. Auch wenn Schalke als Sechzehnter sechs Punkte auf dem Konto hat. Die Knappen haben aber gegen den Tabellenfünften aus dem Chemiewerk nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Klappt nur nicht: Leverkusen ist froh, mal nicht gegen Gladbach spielen zu müssen und schießt sich einfach mal den Frust aus den Jerseys. Dreimal Helmes: 0:3.

Hoffenheim gegen Hannover ist zum Abschluss am Sonntag um 17.30 Uhr ein klares Sechs-Punkte-Spiel: Hannover (3.) hat 16 Punkte, Hoffenheim (4.) 15 Punkte. Spiele von 1899 sind aber immer schwierig zu tippen ohne die Gemütslage des Teams aus dem Kraichgau im Detail zu kennen. Echt Schwierig. Sagen wir 0:0?

Was vergessen? Hm. Ach so. Am Bruchweg in Mainz spielen am Sonntagnachmittag um 15.30 Uhr der 1. FSV Mainz 05 und der BV Borussia Dortmund 09 gegeneinander. Experten sprechen von einem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel des Tabellenführers (Mainz: 24 Punkte, 8 Siege) gegen den Tabellenzweiten (BVB: 22 Punkte, 7 Siege). Es spielt zudem das System Tuchel gegen das System Klopp, also Mainzer Schule gegen Mainzer Schule. Boygroup gegen Kindergarten. Mainz 2, Dortmund 2.  

(Foto aus Block "O", Ruhrstadion, Bochum: Hacky Wimmer)

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Westfalia-Schlingel

(tobi) Gut ist, wenn Menschen kreativ sind. Meistens zumindest, aber auch nicht immer. Bei der Westfalia in Herne hatten sie die Idee, ihre maroden Vereinskassen mit der Verlosung ihres Stadionnamens aufzubessern. Für 20 Ocken gab’s dat Los, erlaubt war alles, was gefällt. Und so hätte der edel klingende Name „Stadion am Schloss Strünkede“ seit Sonntag auch „Pommes-Rot-Weiß-Arena“ oder „Gehste-nache-Omma-Kampfbahn“ heißen können.

Kam aber alles anders! Denn der Gewinner Tobias Holtenbrink aus Münster ist ein Edelmann. Der 29-Jährige schenkt die frisch gewonnenen Namensrechte dem Verein zurück. Aufatmen bei all jenen, die der Tradition verpflichtet sind! Der Verein dankt und schreibt den Namen direkt neu aus. Denn die Geldnöte sind groß! Neue Verlosung? Nein! Diesmal wird ein potenter Sponsor gesucht.

Das Geld aus der Verlosung bleibt selbstredend in der Vereinskasse. Lieber doppelter Profit. Denn nach diesem großen Werbezirkus dürfte sich das Interesse an dem alten Verschlag mächtig gesteigert haben. Und so bleibt die Furcht bei allen Westfalia-Fans, dass ihre Heimat demnächst doch noch umgetauft wird, in „Gebrauchtwagenhandel-Jablonski-Arena“ oder so. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: de.academic.ru)

Dienstag, 26. Oktober 2010

Paul ist tot



(teo) Die Nachricht stimmt traurig, auch wenn er das Halbfinale der WM gegen Deutschland und damit für Spanien und damit - wie immer - richtig getippt hat. Paul ist tot. Gestorben, ganz friedlich in seinem Auqarium, nun ja, wie sagt man da bei einem Kraken, ähem, ertrunken? 


(Foto gefunden auf und verlinkt mit: cadenaser.com/)