Freitag, 30. März 2012

Nicht mehr müssen müssen

Fußball ganz ohne Druck:
nicht mehr müssen müssen.


(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
(teo) Am 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga spielt der deutsche Meister (nur der BVB!) außer Konkurrenz. Und die Konkurrenz auch. Völlig losgelöst von allen lästigen Wettbewerbszwängen kann die gesamte Riege der Elite-Liga frei aufspielen. Ein Novum in der 49. Saison der stärksten Liga der Welt! Der Fachmann reibt sich darob die roten Augen. Und der Laie wundert sich. Könnte unter anderem daran liegen, dass die Aufhebung von Leistungsdruck und Versagensstress - und mithin aller handelsüblichen Sorgen, Ängste und Nöte - durch ein einziges Zitat des einzigen wahrhaft klopp-ähnlichen Übungsleiters der Liga ausgelöst wurde. "Wir haben nicht das Gefühl, mit jemandem im Wettstreit zu stehen", sagte Jürgen Klopp nach verbalem Störfeuer aus den beiden Dortmunder Lieblingsmetropolen München und Gelsenkirchen. Gefühlt spielt der BVB also außer Konkurrenz. Tatasächlich übrigens auch. Aber das nur am Rande. 


Mit einem Heimsieg vor überraschend mal wieder 80.000 Zuschauern eröffnet übrigens der deutsche Meister den Spieltag. Kurz und ebenso schmerz- wie humorlos kantert die schwarz-gelbe Rasselbande den tabellarisch erstarkten VfB Stuttgart aus dem größten Stadion der Republik. Unter Flutlicht, am Freitagabend zur Futsal-Kick-Off-Zeit von 20Uhr30. BVB - VfB 3:2 


Wenn der ruhmreiche Club gegen den ruhmreichen FC Bayern München antritt, dann spricht man in Franken von Derby. In Bayern auch. Und im Rest der Republik ist es halt ein weiteres Fußballspiel zur Bundesliga-Anstoßzeit am Samstag um 15Uhr30. Den Clubberern, die sich mit zwei 'b' schreiben, aber mit zumindest vier 'b' sprechen, geht die Düse. Nach drei Siegen in Folge war in Nürnberg alles wunderbar. Nach drei Niederlagen in Folge ist alles schlimm, schlimm, schlimm. Nürnberg am Abgrund, vier Punkte bis zur Relegation, fünf bis zum Abstieg. Gottseidank handelt es sich um einen komplett druckfreien Spieltag ohne Wettbewerbszwang. 


Beim FC Bayern war nach verdaddeltem Rückrundenstart alles schlimm, schlimm, schlimm. Jetzt ist alles wunderbar. Mia spricht längst wieder vom Triple. Manch einer macht dabei sogar den natürlichen Feind des Bayern-Gens aus: Demut (Süddeutsche Zeitung). Wenn Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Christian Nerlinger allerdings das Stichwort 'Demut' hören, denken sie immer noch an den ehemaligen Kicker des FC St. Pauli. Der Club spielt ohne Druck super, die Bayern nicht. FCN - FCB 1:4 


Beim HSV haben sie alles richtig gemacht. Die Verlierer-Trainer Veh und Oenning rausgeworfen, den Gewinner-Trainer mit klopp-ähnlichen Stutzen eingewechselt. Seitdem läuft es beim Gründungsmitglied der Liga endlich wieder. Die Abstiegsränge sind passè, jetzt logiert der HSV auf dem Relegationsplatz. Berlin (ein Punkt Rückstand) kann Hamburg nur noch mit dem Feldstecher ausmachen. Die letzte Niederlage beim rumpelnden VW-Werksteam, wurde als "hervorragend" (Fink) belobigt, zwei trainingsfreie Tage hatten sich die wackeren Kicker von der Waterkant dann auch redlich verdient. Jetzt geht es zum einstmals gefürchteten Betzenberg. Dort hat man ebenfalls mit großem Erfolg den Übungsleiter gewechselt. Die Mannschaft ist gestärkt aus diesem Mentalbad hervorgegangen, wie die letzte 0:2-Niederlage beim Mitkonkurrenten Freiburg eindrucksvoll zeigte. Nun also ohne Druck ins nächste Sechspunktespiel. Feine Sache. Denn auch hier verlieren die weinroten Teufelchen wieder nur lausige drei Punkte. FCK - HSV 0:1 


In Bremen herrscht Ruhe. Kein Wettbewerb, kein Druck - nur Thomas Schaaf. Und Klaus Allofs. Das war so. Das ist so. Das bleibt so. Für den SV Werder ist ein druckloser Spieltag außerhalb der üblen Wettbewerbswirren Alltag. Die Rautenträger dürfen übrigens wieder mit Claudio Pizarro spielen. Könnte was bringen, den einzigen nennenswerten Toreerzieler des Kaders auflaufen zu lassen. Apropos: Andersrum wird auch ein Schuh draus. Pizarro ließ die Bestrebungen des Vereins, den Vertrag zu verlängern, ebenfalls auflaufen und kündigte seinen Vertrag zum Saisonende. Die Frist läuft Samstag um 0.00 Uhr ab. Das Bundesligaspiel gegen Mainz 05 um 17.17 Uhr. SVW - FSV 3:1


Die Wahl zur "Enttäuschung der Saison" hat der TSV Bayer 04 Leverkusen längst erfolgreich absolviert. Doch nicht genug: Auch den Titel für den "Konzeptlosesten Konzept-Trainer" konnte der Titelhamster vom Rhein mit deutlichem Vorsprung vor Hamburg und Mainz einkassieren. Läuft rund unter dem Bayer-Kreuz, das Robin Dutt voraussichtlich nicht mehr allzu lange tragen muss. Im Heimspiel gegen seinen Ex-Klub aus dem Sherwood Forest wird der Kölner Trainer der Liga aber noch einmal zeigen dürfen, was er drauf hat. Sagen wir mal, einen sehr guten Kader nochmals an die Grenze seiner Nicht-Belastbarkeit führen. Freiburg ist übrigens gut drauf. Ohne Druck erst recht. Bayer - SCF 2:4


In Augsburg herrscht Freude. Das Fernsehen will die ollen Konserven aus der Puppenkiste wiederholen. Toll. Und der 1.FC Köln kommt im drucklosesten Spiel des Jahres in die Retortenarena. Der Aufsteiger (27 Punkte) liegt seit 882 Tagen nicht mehr auf einem Abstiegsplatz, der Karnevalsverein vom Rhein (28 Punkte) noch einen ganzen Tag lang nicht. FCA - FCK 2:0


Was machen eigentlich die Jungs aus Unterföhring so ganz ohne Druck? Sie hauen einen richtigen Kracher als Topspiel am Samstagabend zur Federball-Aufschlagzeit um 18Uhr30 raus: Hertha BSC empfängt den VfL Wolfsburg. Rehhagel gegen Magath. Hauptstadt gegen VW. Viel mehr geht nicht. Aber was machen Rehhagel und Magath eigentlich, wenn ihnen die einzige Trainerlist (Druck) genommen wird? Hm. Gähnen? Hertha - VW 0:0


Am Sonntag zur Amateuroberliga-Anstoßzeit um 15Uhr30 will der ehemalige Europapokalteilnehmer Hannover 96 den Abstand auf seinen direkten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach im Kampf um Platz 4 verkürzen. Mit einem Dreier. Auf dann zehn Punkte. Aber, wie soll das gehen, außerhalb des Wettbewerbs? So ganz ohne Druck? Die Fohlen hatten nun gefühlte 55 Spiele am Stück Druck. Und hielten gefühlte 50 Mal stand. Aber so ganz ohne? Was kann dabei schon rauskommen? Vielleicht ein ganz feines Fußballspiel auf europäischem Niveau. 96 - Borussia 2:2


Der ruhmreiche FC Schalke 04 (die Älteren werden sich erinnern) reist am Sonntag zur Blitzschach-Anfangszeit um 18Uhr30 in die Höhle des Löwen. Bei der traditionsreichen TSG 1899 Hoffenheim (niemand wird sich erinnern) wachsen links und rechts die Reben. Aber die führen längst keine Trauben mehr.Was soll da also hoch hängen? Schalke höchstwahrscheinlich mit Mario Grevelhörster im Tor. Der ist 17 und spielt eigentlich für die B-Jugend der knappen Knappen, die ja heute längst U17 heißt. Geht aber nicht anders. Denn mit dem Schober im Tor wollen die Königsblauen seit 2001 eigentlich nix mehr zu tun haben. Verständlich: Auf der Bank kann der ja schließlich keinen Rückpass aufnehmen. Hoffe hofft auf einen Sieg. Naja, selbst wenn die Hoffnung bekanntlich immer erst recht spät den Löffel abgibt, steht zumindest eins fest - sterben müssen wir alle, garantiert. 1899 - S04 0:4

Donnerstag, 29. März 2012

Glückwunsch, Rainer!

Er spielte den legendären Doppelpass vor dem wohl berühmtesten Tor des Günter Netzer. Er spielte bei Borussia Mönchengladbach, in Valencia und nunja, auch in Köln. Und er neutralisierte im WM-Finale 1974 als 22-jähriger Jungspund Johan Cruyff, der damals als bester zentraler Mittelfeldspieler der Welt galt. Wir erinnern uns gerne an die Pappschilder im Münchner Olympiastadion "Wir kennen Bonhof, aber wer ist Cruyff?" Und er hat heute auch Geburtstag. Und wird 60. Glückwunsch, Rainer.







Montag, 26. März 2012

Schmierzettel, Six-Packs und Bettdecken

(teo) Was'n da los in der Liga? Six-Packs wieder schwer in Mode. Fünf Buden in einer Halbzeit auch. Neu aber, dass die mal vom deutschen Meister (nur der BVB!) und nicht immer nur vom deutschen Rekordmeister (nur der FCB!) kommen. Ein gutes Omen? Und wenn ja, wofür? Ach, man weiß es doch nicht. 

Anderswo trifft man die Bude nur noch höchst selten. Sagen wir mal in Gladbach. 40 Tore in 27 Spielen sind jetzt nicht so viel. Mainz hat 39 geschossen, 38 davon allein Zidan. Aber im Borussia-Park wurde die Saison bekanntlich bereits am 21. März abgepfiffen. Da kann man dann auch nicht mehr erwarten als eine zünftige Heimniederlage gegen die zusammengewürfelte Betriebssportmannschaft von SAP. Mal gucken, ob die Fohlen wenigstens etwas halten können in der Schlussphase dieser anstrengenden Saison. Sagen wir mal die Europa League.


Sonst noch? Schalke genießt die letzten Stunden von Huntelaar und Raul und ließ nun auch der einzigen wahren Werkself dieser großen Pharmafirma keine Chance. Riecht also streng nach Champagner in der Veltins-Arena.


Sonst noch? Jep. VW drängt nun neben Leverkusen, Bremen, Stuttgart und Hannover in die kleine Gelddruckliga. Aus fünf mach drei in sechs Spielen. Müsste gehen. In Köln verabschiedet sich derweil nach allen Funktionsträgern nicht nur Lukas Podolski, sondern gleich auch der FC aus Liga eins. Konsequent sind sie ja am Rhein, zumindest das muss man ihnen lassen.


In Freiburg, Augsburg, Hamburg und Berlin wird man das gerne hören. Muss man halt nur den Relegationsplatz ausspielen, denn der andere Absteiger steht ja schon lange fest und heißt lustigerweise auch FCK. Ruhiger schlafen kann man deshalb auch trotz der Schlappen in Nürnberg und Mainz - die man unten irgendwie gar nicht mehr auf dem Zettel hatte. Aber mit Zetteln ist es ja wie mit Bettdecken. Sind immer zu kurz. 

Sonntag, 25. März 2012

Philosophen in kurzen Hosen XLIV

"Ich möchte Trainer werden, aber so ein richtig altmodischer: Ich möchte herumschreien, die Spieler anmaulen. Mit Zigarre im Mund, mit allem Drum und Dran." 
Früher war alles viel früher.
(Panini-Bild gefunden auf
und verlinkt mit:
thumbs1.ebaystatic.com/)
(Youri Mulder, ehemaliger Schalker Spieler und jetziger Co-Trainer von Twente Enschede arbeitet daran, der nächste Steppi zu werden. Oder Rudi Assauer.) 

Freitag, 23. März 2012

Philosophen in kurzen Hosen XLIII

Dante, genannt Dante.
Hier noch mit richtigem Dress
und richtiger Frisur, also vor
der gewonnenen Relegation
in Bochum.


(Foto gefunden auf
und verlinkt mit:
upload.wikimedia.org/)
"Im Fußball ist keine Zeit zum Weinen."
(Dante Bonfim Costa Santos, genannt Dante. Zitat des Abwehrchefs von Borussia Mönchengladbach nach seinem ganz persönlichen Inferno* im Elfmeterschießen gegen seinen neuen Verein Bayern München.)

* Wie wir Humanisten natürlich alle wissen, gibt es ein historisches Vorbild für diese wunderbare Metapher der geschätzten Kollegen von Spiegel Online.
 

Donnerstag, 22. März 2012

Kuhfuß, Spinner und ein flotter Fünfer

(teoVor dem 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist der deutsche Rekordmeister auf dem Weg zum Triple. Und der deutsche Meister auf dem Weg zum Double. Dumm nur, dass fünf Trophäen selbst für erfolgshungrigste deutsche Mannschaften nicht auf dem handelsüblichen Titel-Markt zu haben sind. Komisch in diesem Zusammenhang auch, dass die Bayern immer noch vorgeben, auf nationale Meisterschaft - es wäre nach ersten vorsichtigen Hochrechnungen die etwa 48. - und nationalen Pokal - hier deuten die aktuellen Umfrage-Ergebnisse von Infratest-Dimap auf den 
Frühjahrsputz in der Fußball-Bundesliga.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)
womöglich 27. Titelgewinn hin - einen irgendwie gearteten Wert zu legen. An der Säbener Straße jagt man ja seit Menschengedenken nur noch dem Gewinn der Champagner-Liga hinterher. 

Lästig nur, dass man vermutlich zunächst gegen Josè Mourinho in zwei Vergleichen die Oberhand behalten müsste, nur um sich dann Pep Guardiola in einem - wie langweilig - schnöden Heimspiel zu stellen. Dass zuvor aber erst noch die Graupentruppe von Olympique Marseille im Viertelfinale bezwungen werden muss, wird von den wenigsten Kommentatoren überhaupt noch erwähnt.


Nun ja. Aber wer die Meisterschaft zum zweiten Mal in Folge an Dortmund verliert und wer das Pokalfinale zum ersten Mal in Folge an Dortmund verliert, der wird sicher mental recht gestärkt in das Heimspiel gegen die zusammengewürfelte Thekenmannschaft des FC Barcelona gehen. Soviel zum Thema Triple. Das Double holt also der deutsche Meister (nur der BVB!). Und wenn wir jetzt aus der Gleichung noch den DFB-Pokal rauskürzen, bleibt was? Genau. Die Fußball-Bundesliga!


Am 27. Spieltag haben die Auguren der Sternwarte in Unterföhring für das Topspiel am Freitagabend einen Klassiker angesetzt. Ein Nord-Derby! VW empfängt den HSV. Der Lupo gegen den Dino. Zum Niederknien. Wolfsburg nur zwei Punkte hinter Stuttgart und dem für die Fanta-Liga ausreichenden achten Platz. Der Blick geht starr nach oben. Neun Punkte sind es nach unten, aber seit wann schaut Felix Magath nach unten? Pah! Der HSV kann nicht nach oben blicken. Alle Operngläser sind an der Elbe derzeit vergriffen, für die Oper. Der hoch gelobte klopp-ähnliche Trainer, der mit dem HSV genauso desaströs verliert wie vor ihm die viel geschmähten Oenning und Veh blickt vielmehr in den Abgrund. Und der Abgrund blickt interessiert zurück. Ein Punkt vor Augsburg, zwei vor Freiburg. Und selbst zu Hertha sind es nur vier. Aber ein Klub, der noch nie abgestiegen ist, steigt halt nie ab. Oder so. VfL - HSV 3:2


Der deutsche Rordmeister in der Krise. Sieben gegen Hoffenheim, sieben gegen Basel, sechs gegen Berlin, null gegen Gladbach, sogar in 120 Minuten. Wie soll es weitergehen? Vor allem, weil jetzt auch noch ausgerechnet die Roten aus Niedersachsen kommen. 96 hat ja schon das Hinspiel gewonnen. Himmel! Der FCB ist aber längst wieder Mia. Und will jetzt alles. Muss wohl irgendwie die Brechstange ran. Oder ein Kuhfuß. Oder ein Schweinsteiger. FCB - 96 2:1


SC Freiburg gegen den 1.FC Kaiserslautern. Drittletzter gegen den Letzten. Das ist der mit der "letzten Patrone" (Stefan Kuntz), die auf den wehrlosen Balakov abgefeuert wurde. Der unbedingt in die Bundesliga zurückwollte. Krass! Warum geht er dann nach Kaiserslautern? Egal. Der Fußball gibt keine Antworten. Er wirft nur immer neue Fragen auf. Die kein Mensch beantworten kann. Wie's ausgeht? SCF - FCK 3:0


I
n Gladbach sind die Tränen notdürftig getrocknet und noch längst nicht alle Fragen nach dem Pokal-Aus im Halbfinale gestellt. Warum schießen eigentlich Dante und Nordtveit Elfmeter? Und: Warum hat Daems eigentlich nicht alle fünf Strafstöße geschossen? Die Antworten wären übrigens a) weil es erlaubt ist und b) weil es nicht erlaubt ist. In beliebiger Reihenfolge. Was bedeutet das jetzt für die Liga, wenn die Borussia am Samstag zur Bundesliga-Anstoßzeit um 15Uhr30 die Werkself von SAP erwartet? Einfache Frage, einfache Antwort: Das Ziel kann jetzt ja nur noch Meisterschaft lauten. Borussia - 1899 1:0

Wenn Werder Bremen gegen den FC Augsburg antritt, dann sollten die Karten eigentlich klar verteilt sein. Wenn Werder ohne Claudio Pizarro antritt, ist aber in der Regel gar nichts verteilt, schon mal gar nicht vor dem Tor. Außer die Zahl der vergebenen Chancen. Die bayerischen Schwaben (oder war es umgekehrt?) aus der Puppenkiste ziehen derweil mächtig an den Strippen, um Bundesligajahr 1 direkt Bundesligajahr 2 folgen zu lassen. Heia Safari! Werder - FCA 0:1


Sechs Tore in sechs Spielen und doch nur fünf Punkte über dem Strich: Mainz 05 ist zwar nur ein Karnevalsverein, will sich aber doch mit aller Macht, oder sagen wir: Zidan, in der Liga halten. Gegen den einzigen europäischen Zweitligaklub aus einer Hauptstadt muss also ein flotter Dreier her. Warum nicht? 05 - Hertha 4:1


Zum Topspiel am Samstagabend haben die Sky-Experten zur Handball-Anwurfzeit um 18Uhr30 einen West-Schlager auf's Tableau gehievt. Schalke gegen Lewwerkusen. Straßenbahn-Mythos! Tradition gegen Moderne! Gas gegen Chemie! Welch ein Flair. Schalke 04 will den zehn-Punkte-Vorsprung ausbauen, Bayer 04 die Saison retten. Wollen kann ja jeder, nur können eben nicht. S04 - Bayer 04 - 2:1


Im Topspiel am Sonntagnachmittag zur Blitzschach-Anfangszeit um 15Uhr30 will der VfB Stuttgart die Frisur seines Trainer nicht gefährden und den achten Platz zementieren. Mit Betonfußball? Womöglich. Der 1. FC Nürnberg weiß, wie das geht, einen Sechs-Punkte-Vorsprung bis zum Saisonschluss noch veritabel zu versemmeln. Andererseits sind es aber auch für die Clubberer nur fünf Punkte bis Europa. Aber was sollen sie da? Andererseits: Was will der VfB eigentlich dort? VfB - FCN 1:1


Wenn der 1.FC Köln mit Lukas Podolski antritt, glänzen die Augen. Vom 1.FC Köln und von Lukas Podolski. Der Prinz darf auf seiner Abschiedstour noch einmal gegen den deutschen Meister (nur der BVB!) ran. Hach. Zur Kegel-Anfangszeit um 18Uhr30 wird das Stadion wieder "Viva Colonia!" singen. Ein frommer Wunsch. Und der nächste Präsident in Köln soll Spinner heißen. Pragmatischer geht's nicht. FC - BVB 1:3

Fußball ist Kacke

(hai) Seelenkater. Was Wunder, wenn die Saison am 21. März schon gelaufen ist.


Zeit, den Kühlschrank umzudekorieren.

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)

Mittwoch, 21. März 2012

Philosophen in kurzen Hosen XLII

"Den rechten Fuß habe ich zum Autofahren." 
Juan Arango.
(Bild gefunden auf
und verlinkt mit:
upload.wikimedia.org/
(Juan Arango, der im linken Fuß mehr Gefühl hat als manche Menschen in beiden Händen. So sagte zumindest mal sein aktueller Trainer Lucien Favre über den Mittelfeldregisseur von Borussia Mönchengladbach. 
Arango ist aber nicht nur Bundesligaprofi, sondern auch aktueller Kapitän der venezolanischen Nationalmannschaft. 2012 wurde der Linksfuß in seinem Heimatland zum besten Fußballer aller Zeiten gewählt. 
Immerhin, durch das Zitat aus der aktuellen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 21.3.2012 wissen wir nun: Arango muss seine Autos zumindest nicht auf Handgas umstellen lassen.)

Montag, 19. März 2012

Prickeln untenrum

(teo) Aufatmen in Dortmund, Enttäuschung in München. Nach dem 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist recht deutlich geworden, dass die Ergebniskrise beim FC Bayern noch längst nicht ausgestanden ist. Nach zweimal sieben Toren gegen Hoffenheim und Basel wurde in Berlin klar, dass es nicht so weit her ist mit der Herrlichkeit des Deutschen Rekordmeisters. Nur 6:0 in Berlin gewonnen, dabei lediglich dreimal aus dem Spiel heraus getroffen. 
Maßgeblich isses hier.

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
Pah! Es war also nur ein kurzes, zugegeben, recht helles Strohfeuer, das da im Süden loderte.

Der Deutsche Meister (nur der BVB!) kann also beruhigt sein. Mit dem deutlichen 1:0-Kantersieg gegen Werder Bremen bleibt Dortmund unangefochten an der Tabellenspitze. München nur auf Platz zwei, mit fünf Punkten weniger und zehn Tore mehr als Dortmund. Obenrum alles gelaufen.

Gilt auch für
Borussia Mönchengladbach. Mal eben in Leverkusen gewonnen und dabei unterstrichen, dass man am Niederrhein wirklich nur von Spiel zu Spiel an die große Gelddruckliga denkt. Der TSV Bayer 04 muss sich nun langsam aber sicher - genau wie die Bremer Reserve - mit der Fanta-Liga arrangieren. Wenn da nicht noch der kleine HSV dazwischen kommt. 96 deklassierte den 1.FC Köln mit 4:1 und liegt noch bestens im Rennen.

Aber wozu? Schließlich gedenkt man sich in Hannover als Titelverteidiger der Europa Legaue wieder für die nächste Europapokal-Saison zu qualifizieren. Dafür reicht dann auch Platz 7. Aber auch Schalke 04 will jetzt diesen Titel, wie schon 1997. Ja, schon schön, so ein Pott. Wenn schon keine Schale greifbar ist. Aber die knappen Knappen wollen ja mit Macht wieder in die Champagner-Liga. Auch dann würde für den Plebs ja sogar noch Platz 7 für die Qualifikationsspiele reichen. So erklärt sich dann auch der Stuttgarter Silberblick nach oben.


Selbst VW liegt nun wieder nur noch vier Punkte hinter diesem magischen Rang 7 und wähnt sich nach dem 3:1-Sieg in Nürnberg wieder im Rennen. Denn die Mannschaften dahinter verloren schön Hand in Hand: Nürnberg, Mainz, Hoffenheim, Köln und der HSV. Hertha und Kaiserslautern sowieso. Hm, da fehlen doch zwei. 


Na gut, Freiburg und Augsburg haben sich im letzten Saisonviertel eines Besseren besonnen und einfach angefangen zu gewinnen. Kann man ja auch mal machen. Der Aufsteiger aus Schwaben hat nun bereits drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang, der gefühlte Aufsteiger aus dem Schwarzwald liegt fünf Punkte vor dem ersten und zwei Punkte vor dem zweiten Abstiegsplatz auf dem Relegationsplatz. Zum HSV sind es für Freiburg nur zwei Punkte, zum 1.FC Köln nur drei Punkte. Untenrum prickelt es also wieder. Keine Frage, die Liga hat Frühling.

Freitag, 16. März 2012

Bratwürste sind aus

(teo) Vor dem 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga steht nun also fest, dass der FC Bayern München Deutscher Meister wird. Und die Champions League - ungerechterweise in einem Heimspiel - gewinnt. Und Schalke vertritt die stolzen deutschen Farben als Vizemeister und Europa-League-Sieger. Man sind wir wieder wer. Und mit den Ex-Meistern Dortmund (nur der BVB!) und Bremen (nur der SVW!) sind die Bundesliga-Klubs in der Champagnerliga ebenfalls bestens vertreten. Borussia Barcelona tritt völlig deformiert 
Obacht, Horst Heldt,
die Rechtslage ist eindeutig!


(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
mit dem alten Neu-Trainer Jupp Heynckes in der Fanta-Liga an, für die sich Bayer Lewwerkusen mit Trainer Thomas Tuchel erst noch qualifizieren muss. Was klingelt da so fies? Ach. Der Wecker? Hm.


In Unterföhring freut man sich diebisch über den am Freitagabend zur Eishockey-Anstoßzeit um 20Uhr30 aufgehenden "Geheimplan  Ibisevic". Im Topspiel erwartet der Traditionsklub von 1899 den VfB Stuttgart. Titel der Folge aus der beliebten Sky-Reihe "Derbys, die gar keine sind und noch nie welche waren": Vedad in der Kalten Heimat. Und? TSG - VfB 1:1 (zweimal Ibisevic)


Fußball wird übrigens auch noch gespielt. Am Samstag zur Bundesliga-Anstoßzeit um 15Uhr30 kommt es im ehemaligen Westfalenstadion, das zwar noch in Westfalen steht, aber längst wie eine Drückerkolonne im Anzug heißt, zu einem prickelnden Sechs-Punkte-Spiel. Der Deutsche Meister (56 Punkte) erwartet Werder Bremen (39 Punkte). Werder will sich Lewwerkusen und Hannover vom Hals halten. Dortmund von Spiel zu Spiel denken. Man kann ja auch das Eine tun, ohne das Andere zu lassen. Oder so. Werder ohne Piza ist wie Eis ohne Hörnchen. Der BVB ohne Schale ist wie, nun ja, Schalke. BVB - Werder 2:0


In Augsburg wirkt ein Manager, der mal sinngemäß sagte, "wenn es einen Punkt mehr bringt, wenn ich jeden Tag auch noch die Blumen gieße, dann gieße ich halt die Blumen." Genauso wie der Rettig tickt, spielt der FCA mittlerweile. Wenn es einen Punkt mehr bringt, wenn wir jeden Spieltag 120% unseres Leistungsvermögens abrufen, dann rufen wir halt 120% unseres Leistungsvermögens ab. So einfach ist das. Auch gegen Mainz 05. Ein Sechspunktespiel, das ungerechterweise nichtsdestoweniger nur mit drei Punkten dotiert ist. FCA - FSV 2:1


Der HSV ist der HSV ist der HSV. Mit klopp-ähnlichem Trainer und ohne klopp-ähnlichen Trainer. Der ja ohnehin nur irgendwann auf lästigen Umwegen über Alpen und Waterkant auf den Thron an der Säbener Straße will. Als kleiner König von München. Christian Streich ist Christian Streich ist Christian Streich. Egal, wie groß die Jungs in kurzen Hosen und Stollenschuhen sind, die er da über den Rasen flitzen lässt. Freiburg hat sich berappelt. Auch ohne Cissè, der 421 der letzten 388 Freiburger Bundesliga-Tore markiert hatte und der nun in England als Privatier lebt. Der SC hat nur einen Zähler Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz, der HSV ganze viermal so viel. Klare Sache. HSV - SCF 0:1


In Nürnberg grüßt man am 26. Spieltag von einem einstelligen Tabellenplatz. Wer hätte das gedacht? Außer Dieter Hecking natürlich, der ja schon in der letzten Sason so viele Kaninchen aus dem Hut zauberte, dass der FC Las Vegas ein bestens dotiertes 3-Jahres-Engagement für den Hannoveraner aus Soest auslobte. Im Heimspiel gegen VW möchte Hecking da weitermachen, wo seine Mannschaft vom 21. - 23. Spieltag aufhörte, wo sie bekanntlich dreimal in Folge siegte. Auf der Volkswagen-Bank sitzt vermutlich ein introvertierter Boss, dem in Bälde ein Boss vor die Nase gesetzt wird. Der Trainer-Manager-Vorstandsboss nennt den neuen Oberboss zwar Freund, aber das ist ja im Fußball so wie in der Politik, wo Parteifreund immer nur eine freundliche Umschreibung für Intimfeind ist. Zudem wechselt dieses Attribut öfter das Feinripp-Unterhemd als der April seine Wetterlage. Wo waren wir? Ach so. Fußball. FCN - VfL 2:0


In ihrer beliebten Reihe "Derbys, die gar keine sind und noch nie welche waren" haben die Sterndeuter aus Unterföhring am Samstag auch noch das Spiel von Bayer 04 Lewwerkusen gegen Borussia Mönchengladbach angesetzt. In der letzten Saison 2:6. Im Hinspiel 2:2. Im Rückspiel zur Abwechslung mal 2:2. Wobei sich die Frage stellt, wer eigentlich die Tore für Gladbach machen soll, wenn Herrmann und Reus außer Schlüsselbein und Form sind. Sagen wir mal Daems (Foulelfmeter) und Arango (Freistoß). Hm, okay, so wird's gemacht.


Im Top-Spiel am Samstagabend zur Volleyball-Aufschlag-Zeit um 18Uhr30 werden im Berliner Olympiastadion, das immer noch so heißt wie die Spiele der 30er Jahre, werden übrigens im Spiel gegen den FC Bayern keine Phospatstangen vom Grill verkauft. Ausgerechnet McWürstel hat ja verfügt, dass Bratwürste aus sind. Und dabei den Journalisten die Schuld in die Schuhe geschoben. 1:3 in Gladbach, 0:0 in Freiburg, 1:1 in Hamburg, 0:2 in Lewwerkusen. Dazu ein zünftiges 0:1 in Basel. Zwei Auswärtspunkte aus vier Spielen. Stimmt. Ganz fiese Medienkampagne. Nach dem 7:1 gegen Hoffenheim und dem 7:0 gegen 1899 Basel aber ist Mia wieder da - und ist halt immer noch Mia. Und in Berlin? Auswärts? Gegen den Ex-Trainer Otto Torhagel? Tja. Auswärts halt. Berlin - München 1:0. Schämt Euch, Ihr Journalistenpack!


Sonst noch? Ach ja: Der erste Absteiger erkämpft sich zur Hallenhalma-Anfangszeit um 15Uhr30 ein torreiches Unentschieden gegen knappe Knappen im Bundesligamodus. FCK - S04 0:0 


Und dann noch zur Tischtennis-Aufschlagzeit um 17Uhr30 die Abschiedstournee des Prinzen auf seiner neuntletzten Station. Diesmal aber ohne Prinz. Außer, Horst Heldt spricht nochmal mit den DFB-Richtern und verweist auf den Fall Matip. Dann ist Poldi vielleicht nur einmal im Vormittagstraining gesperrt. Oder für ne Autogrammstunde bei Max Bahr. Hannover im Europapokalmodus und Köln im Köln-Modus. 96 - FC 3:0

Montag, 12. März 2012

Großzügige Abgabe von Körperflüssigkeit

(teo) Neun noch. Neun Spiele, mal drei, macht 27 Punkte. Mit der Maximalausbeute von 78 Punkten wird der FC Bayern also doch noch Deutscher Meister. Dumm nur, dass der BVB ja auf 83 Punkte kommt. Und so Deutscher Meister wird. Gladbach wird mit 75 Punkten Dritter und Schalke mit 74 Punkten abgeschlagen Vierter. Jetzt spielen Gladbach und Schalke ja nicht mehr gegeneinander, was vor allem die 

Neunmal werden wir noch wach,
heißa, dann ist 5. Mai.


(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
knappen Knappen nach der letzten 0:3-Lehrstunde ganz gut finden dürften.

Und auch die Bayern müssen in der Liga nicht mehr gegen Gladbach ran, was die Bayern nach der letzten 1:3-Lehrstunde ganz gut finden dürften. Und die Fohlen seit dem "massiven Hänger" (Süddeutsche Zeitung) der letzten drei Spiele irgendwie auch. 



Zu dieser fiktiven Konstellation an der Tabellenspitze wird es aber nicht kommen, denn der BVB erwartet noch den FC Bayern und Gladbach zu Hause. Was Gladbach kaum und der FC Bayern nur bedingt gut findet. Wer wird also Deutscher Meister? Nur der BVB. 


Dortmund lässt zwar nach 88 gewonnenen Spielen in Folge schon mal zwei Punkte im bayerischen Schwabenland liegen, wird sich aber die Butter nicht mehr vom Graubrot nehmen lassen. Die Bayern, also Uli Hoeneß, meinen nach dem 7:1 gegen SAP aber auf einmal wieder, ihren 54. Titel doch noch gewinnen zu können und selbst Schalke meint auch allen Ernstes, noch Platz 3 erreichen zu können - und zwar länger als für vier Minuten. 


Und Gladbach? Ach, Gladbach! Seit 40 Punkte und das Saisonziel (34 weitere Spiele in der 1. Bundesliga) erreicht sind, ist auf einmal ein veritabler Wurm drin. Die Liga hat sich auf die Fohlen eingestellt, was nach etwas über 30 Spielen unter Lucien Favre jetzt auch nicht direkt verwunderlich ist. Und in Gladbach freut man sich seltsamerweise nicht auf das kommende Spiel in Leverkusen, wo es in der letzten Saison zwar ein rauschendes 6:2-Fest gab, das aber seltsamerweise hernach als auslösendes Moment einer Beinahe-Katastrophe galt. Und jetzt ausgerechnet dieses Spiel vor der Brust! Wo Lewwerkusen doch mit dem 1:7 von Barzelona und dem 2:3 bei VW in bedauernswerter Verfassung daherkommt. Aber in Gladbach sucht man verzweifelt selbst die Spur. Und möchte nun plötzlich doch unbedingt in die Champagner-Liga, obwohl am Niederrhein viel lieber zum obergärigen Dunkelbier gegriffen wird.


Aber solcherlei Sperenzchen können dem Rest der Liga ja schlichtweg egal sein. Denn es geht auch ohne Form: Bremen war gegen Hannover hoffnungslos unterlegen und gewann 3:0. Schalke war gegen den HSV in der Anfangsphase hoffnungslos unterlegen und gewann 3:1. Sos Fusball. Mehr noch: Die Torfabrik des VfB Stuttgart kann gegen Lautern nicht gewinnen und keiner weiß, warum. Gladbach schafft es nach den Punktverlusten gegen den HSV und der Schlappe in Nürnberg auch zuhause gegen Freiburg nicht zu gewinnen und holt lediglich zwei von neun möglichen Punkten. Sos Bundessliga. 


Köln gewinnt rauschhaft und etwas unverdient gegen Otto Rehhagel und entlässt dann im Überschwang der Gefühle den letzten Leistungsträger der sportlichen Führung. So geht's doch auch! In der Augsburger Puppenkiste ist scheinbar doch noch Energie für eine weitere Bundesligasaison und in Mainz spendierte Manager Heidel dem zurückgekehrten Messi(as) Zidan für das sechste Tor im sechsten Spiel einen Einkaufswagen voller Windeln. Warum nicht? Autos hat der kleine Ägypter ja genug.


Sonst noch? In Bremen ohrfeigt der peruanische Piza-Express seinen österreichischen Gegenspieler, bleibt auf dem Platz und ist danach dann Wegbereiter für den erstaunlichen Sieg. In Köln wehrt sich der Prinz gegen seltsame Liebesbekundungen des Berliner Kapitäns und sieht dafür die rote Karte. Fair geht eben vor. Und wenn es nur der Gang unter die Dusche ist. 


Die zahlreichen "Modefouls" (Süddeutsche Zeitung) mit anschließend großzügiger Abgabe von Körperflüssigkeit blieben dagegen mitunter ungeahndet. Gesichtsverletzungen, Turbane und Maskenmänner sind längst in der Mitte der Liga angekommen. Schon rätseln die Wissenschaftler, warum das so ist. Sagen wir es mal so: Solange die Männer in Gelb (und damit ist jetzt ausnahmsweise nicht die Rasselbande des Oberpöhlers von Dortmund gemeint) den Einsatz von ausgefahrenen Ellenbogen nicht als Foul werten und dann auch entsprechend ahnden, kann sich diese neue Mode in blutrot wohl durchsetzen. 


Was bleibt, ist die Sehnsucht nach 27 Punkten aus den letzten neun Spielen. Dabei gibt es Klubs, die würden sich schon mal wieder über ein Tor freuen. Sagen wir mal Lautern. Oder Gladbach. Neun Spiele also noch. Und was wird? "Die Leute gehen deshalb zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie's ausgeht", hat Sepp Herberger mal gesagt. Kluger Mann. 

Freitag, 9. März 2012

Die Iden des März

(teo) Vor dem 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist das dicke Buch der kuriosen Verletzungen von Fußball-Profis um ein lesenswertes Kapitel reicher. Nach doppeltem Bänderriss beim Aussteigen aus dem Mannschaftsbus (Stefan Kuntz), Brustwirbel- und Schlüsselbeinbruch nach Sturz aus einem Kirschbaum (Adam Nemec) sowie Schien und Wadenbeinbruch nach dem Sturz einer Werbebande unter dem Druck 
Dem Spiel sind wieder Tür und Tor geöffnet.

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
jubelnder Fans (Martin Palermo) hat sich nun endlich auch Marko Arnautovic in die Autorenliste eingetragen. Beim Spielen mit seinem Hund blieb der österreichische Nationalspieler im Rasen hängen: Innenbandriss im Knie, sechs Wochen Pause. Keine Überraschung. Der Autor Arnautovic war irgendwie überfällig. 


Am Freitagabend empfängt der VfB Stuttgart übrigens zur Kino-Blockbuster-Zeit um 20Uhr30 im absoluten Topspiel den Tabellenletzten aus der Pfalz. Lautern mit drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, dem Rücken zur Wand und dem Trainer auf dem Prüfstand. Der VfB Stuttgart hat mit Ibisevic offenbar den richtigen Transfer gewagt, allein in der Rückrunde schon 18 Tore erzielt - und damit zwei Treffer mehr als die weinroten Teufel in der der gesamten Saison. Klare Sache. VfB - FCK 0:1


Am Samstag zur Bundesliga-Anstoßzeit um 15Uhr30 kommt es zum Gipfeltreffen der Werksmannschaften. In der Betriebssportliga West erwartet VW in Wolfsburg Bayer 04 aus Leverkusen. Die Rheinländer sind froh, dass der FC Barcelona die Freigabe für Lionel Messi verweigerte. Felix Magath muss also weiter auf Patrick Helmes setzen. Lewwerkusen, wie es in den Pausenspots eines Privatsenders gerne genannt wurde, könnte nach dem 2:0 gegen die Bayern im Aufwind sein. Lewwerkusen könnte nach dem 1:7-Debakel in Barzelona, wie es in einem populären Live-Ticker gelautmalt wurde, aber auch im Abwind sein. Gut, dass es hier nicht um Segeln geht. Wolfsburg ist Wolfsburg ist Wolfsburg. Wir sind gespannt. VW - Bayer 1:1


Der 1.FC Nürnberg hat sich mit drei Siegen in Folge alles andere als lautlos aus dem Keller geschlichen und tritt nun als Neunter beim 1.FSV Mainz 05 an. Der Karnevalsverein ist immer noch mitten drin statt nur dabei: Fünf Punkte Vorsprung zum Relegationssplatz, sechs zum Abstiegsrang. Mohammed Zidan, übernehmen Sie. 05 - FCN 2:1


Bleibt Heynckes? Kommt Favre? Geht Heynckes? Kommt Slomka? Der Münchner Boulevard hat sich nach der Schlappe von Leverkusen reflexhaft mit den wirklich wichtigen Fragen des Fußballs beschäftigt. Die Säbener Straße protestierte lahm per Fax gegen diesen üblen "Gerüchte-Journalismus". Ach, FC Bayern! Kriseln sich mal wieder durch den März und haben immer noch kein Konzept, wie man aus einer losen Sammlung von Nationalspielern eine richtige Mannschaft bastelt. Und jetzt? Die Wochen der Wahrheit! Die Iden des März! Und dann noch gegen die Werkself von SAP! Mit einem Trainer, der über das einst so gefürchtete Bayern-Gen verfügt! Das ist hart. Aber vielleicht auch nur Fußball. Bayern - 1899 2:0


In Köln wird geweint. Was in der Fastenzeit am Rhein mitunter vorkommt. Allerdings sind die Tränenströme heftiger als sonst. Prinz Poldi geht, der Eff-Ceh bleibt zurück. Ohne Präsidium. Ohne Trainer. Nur mit Hennes VIII. und Volker Finke. Das reicht so eben für die 2. Liga. Kölle - Hertha 0:1


Ein bisschen weiter rheinabwärts fragen sich die Fans, warum die neuen Fohlen nicht mehr galoppieren. Oder warum sie, wenn sie mal galoppieren, die falsche Richtung bevorzugen. Das ging doch gestern noch so gut! Und ist vielleicht doch Patrick Herrmann der entscheidende Mann auf dem Platz und gar nicht Marco Reus? Oder ist das erfolgreiche Gebilde des Lucien Favre vielleicht so fragil, dass jede Veränderung in der Mannschaft die Statik entscheidend ins Rutschen bringt? Gut, dass jetzt wenigstens das böse M-Wort aus dem Sprachgebrauch der Fans verschwunden ist. Man muss auch mal zufrieden sein: Pokalsieg und Teilnahme an der kleinen Gelddruckliga reicht ja irgendwie auch. Gekickt wird übrigens gegen Freiburg, das sich bereits in der Hinrunde beim 1:0-Sieg gegen Gladbach aufschwang, den passenden Schuss vor den Bug der Borussia zu setzen. Wiederholungsgefahr? Patrick Herrmann hat übrigens mit einer Schulterorthese das individuelle Training wieder aufgenommen. Er fällt aber definitiv weiter aus. Borussia - SCF 1:0


Der Deutsche Doppel-Meister 2011 und 2012 (nur der BVB!) hat den Countdown zu den neuerlichen Feierlichkeiten rund um den Borsigplatz angeworfen und hat unter "Zehn" am Samstag zur Badminton-Aufschlagzeit um 18Uhr30 den FC Augsburg gesetzt. Die Mannen aus der Puppenkiste haben so langsam Gefallen an der Bundesliga gefunden und wissen nun, wie siegen geht. Aber: Dortmund ist nicht Berlin. Und Jürgen Klopp nicht Otto Rehhagel. FCA - BVB 1:4


Am Sonntag haben uns die Macher aus der Sternwarte in Unterföhring zur Kaffeezeit um 15Uhr30 einen Leckerbissen auf die gestärkte Tischdecke gestellt: Endlich wieder ein Nordderby! Bremen erwartet Hannover. Bremen erwartet die Vertragsverlängerung des einzig torgefährlichen Spielers der gefühlt letzten 60 Jahre im Werder-Trikot. Und Bremen erwartet Marko Arnautovic auf Krücken. Hannover erwartet einen Dreier in Bremen und den damit verbundenen Sprung auf den Quali-Platz in der Europa League. Bremen erwartet den Heimsieg, um an Lewwerkusen und Schalke und der Großen Gelddruckliga dran zu bleiben. Ganz schön viele Erwartungen. Werder - 96 0:0


Der FC Schalke 04 fühlt sich betrogen. Von Pappnasen. In der Fastenzeit! Genau genommen fühlte sich Horst Heldt betrogen. Vom Schiedsrichtergespann, das in Enschede als Einzige nicht gesehen hatten, was alle gesehen hatten. Ein niederländischer Stürmer tritt sich selbst vor dem Strafraum in die Hacken und fällt hin. Die logische Konsequenz: Rote Karte gegen den Gegenspieler in der Nähe, Elfmeter gegen Schalke, 0:1 in Enschede verloren, aus die Maus. Warum die knappen Knappen aber im gesamten Spiel praktisch keine einzige Torchance herausspielten und dass Schalke bei einigen wirklich guten Chancen der spielstarken Holländer mächtig Glück hatte, darüber wurde hernach nicht gesprochen. Wo war ich? Ach so, Bundesliga. Am Sonntag zur American-Football-Kick-Off-Zeit um 17Uhr30 spielt Schalke mit Matip und womöglich auch mit dem einzigen torgefährlichen Stürmer Huntelaar zuhause gegen den Hamburger SV. Der HSV hat zuletzt gegen Stuttgart beim 0:4 mal so richtig Haue bekommen, trotz des klopp-ähnlichen Trainers. Und sofort ist die Mannschaft wieder untrainierbar. Jetzt ist die Demission des einzig torgefährlichen Stürmers Petric gewiss. Der einzig fluguntaugliche Stürmer der Liga ist bis zum Saisonfinale gesperrt. Und jetzt? S04 - HSV 2:1

Montag, 5. März 2012

Jenseits von Dortmund

(teo) Eine seltsame Runde, dieser 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga. In der oberen Tabellenhälfte gewinnen nur zwei Mannschaften, so kann es auch mal gehen. Deutscher Meister wird nur der BVB. Wann dieser schon über ein Jahr alte Leitsatz in ferner Zukunft mal sein Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht, ist derzeit nicht absehbar. Sachen 
Die Salatschüssel gibt's gratis,
Die Vinaigrette kostet extra.
gibt's, die gibt's eben nicht. Außer im Fußball.

Freiburg schlägt Schalke. Wie zuvor auch schon Gladbach. Gegen die Großen (wir erinnern an dieser Stelle auch an das 0:0 gegen die Bayern) läuft es bei den Jungs aus dem Schwarzwald. Nur gegen die vermeintlich direkten Konkurrenten nicht.


Das gilt übrigens auch für die Fohlen, die in den letzten beiden Spielen so gar nichts mehr von
Borussia Barcelona hatten. Eher von Borussia Korschenbroich. Allein die Körpersprache der Gladbacher erinnert an Legastheniker auf Valium. Vielleicht einfach überspielt? 28 Pflichtspiele, davon rund 20 an der Leistungsgrenze - ach was, weit darüber hinaus - das scheint an die recht überschaubare Substanz zu gehen. Aber Konstanz ist ja jenseits von Dortmund auch ein Fremdwort. Und liegt im Dreiländereck am Bodensee.

Der FC Bayern verliert in Basel, schlägt dann souverän Schalke und verliert sang- und klanglos in Leverkusen. Der HSV punktet in Gladbach und verliert dann 0:4 gegen Stuttgart. Was kaum jemand richtig schlimm fand. Denn gegen den hirnlosen Tritt von Guerrero gegen VfB-Keeper Ulreich, war das Spiel des unabsteigbaren Dinos sehenswert und durchdacht. Und Werder? Ach, Werder. Erst zuhause gegen die Clubberer vergeigt, dann bei Hertha. So kann man auch Entwicklungshilfe leisten.


Hannover nutzte das aber herzlich wenig: Auch 96 holte aus den beiden Spielen nur einen Punkt und konnte Bremen so nicht vom begehrten Quali-Platz für die kleine Gelddruckliga verdrängen. Die ehrenwerte Gesellschaft auf den vorderen Plätzen ist - mit Ausnahme des Meisterplatzes - enger zusammen gerückt. Leverkusen nur noch vier Punkte von der Champagner-Liga entfernt. Stuttgart trennt nur noch vier Punkte, Hannover nur noch ein Punkt von der Kellergeister-Liga.


Und untenrum? Die weinroten Teufel holen einen torlosen Punkt gegen VW und werden dafür mit 19 Punkten und dem Sturz auf den letzten Platz belohnt. Freiburg (21 Punkte) hüpft mit dem Dreier gegen schwache Knappen auf den 17. Platz und der FC Augsburg (22 Punkte) ist nach 22 Testspielen irgendwie doch noch in der Bundesliga angekommen: Relegationsplatz mit einem Punkt in Hannover, der eigentlich ein Dreier sein musste, gesichert.


Hertha gewann gegen Bremen - und keiner weiß, warum. 23 Punkte bedeuten Platz 15. Gerettet! Der 1.FC Podolski holt einen späten Punkt bei SAP und liegt drei Punkte vor Augsburg und vier vor Freiburg. Der HSV und Mainz sind mit fünf Punkten vor dem Relegationsplatz und sechs Punkten vor dem ersten direkten Abstiegsplatz genauso wenig sicher wie VW, das lediglich sechs Punkte vor dem Relegationsplatz auf Rang 11 liegt.

Hoffenheim (30) und Nürnberg (31), mit zuletzt drei Siegen in Folge, bilden das Mini-Mittelfeld mit wenig Ambitionen nach oben. Und noch weniger nach unten. Eine seltsame Runde, dieser 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga. 

Freitag, 2. März 2012

Unterbuchsen, Bautrupps und Tränensäcke

(teo) Am 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga das Wichtigste zuerst: Zwei Drittel der Saison sind vorbei und die wichtigsten Entscheidungen längst gefallen. Doch kein Nachteil ohne Vorteil: Wir können also ganz entspannt einfach mal ein bisschen Fußball gucken. Ohne lästiges 
Flutlichtspiele sind nicht alles.
(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
Freitagsspiel haben sich auch die Sterngucker aus Unterföhring in den Schmollwinkel zurückgezogen, wo heute Abend erstmal die Weihnachtsfeier nachgeholt wird. Wir wünschen kühle Getränke und frohes Fest.

In Leverkusen sind wir am Samstag um 15Uhr30 gespannt, ob die Unterbuchsen traditionell wieder schon zum Anpfiff randvoll sind, wie weiland Reiner Calmund vor jedem Kick gegen Bayern München behauptete. Die eingetragenste Werkself der Welt hat es sich mittlerweile trotz des Trainers auf Rang 5 gemütlich gemacht. Direkte Quali für die kleine Gelddruckliga! Respekt. Doch es sind nur drei Punkte Vorsprung vor Hannover, von Werder (ein Punkt) mal ganz zu schweigen. Da braucht man schon den nächsten Dreier. Der FC Bayern wünscht sich einen Arjen Robben in Länderspielform. Um den direkten Quali-Platz für die große Gelddruckliga zu behaupten. Da braucht man schon den nächsten Dreier. Ja, was denn nun? Bayer - Bayern 2:1


Horst Heldt hat für einen Moment die Kippe in den Ascher gelegt und drei Sätze diktiert. Es war das Angebot für Raul, es sich doch noch etwas länger in Düsseldorf gemütlich zu machen, aber dennoch für Schalke und nicht für die Fortuna die Fußballschuhe zu schnüren, wo bekanntlich der Nachwuchs des Senors kickt. Das Feld ist also bestellt bei den knappen Knappen. Schalke dümpelt auf Platz 4 und darf sich auf die Quali-Spiele für die große Gelddruckliga freuen. Ach so: Gespielt wird in der Bundesliga auch und zwar in Freiburg, wo der Trainer die Mannschaft hernach wieder loben wird. Toll gespielt, super gemacht, ganz nah dran gewesen. Was für ein genialer Streich! Das wird der Mannschaft für die letzten zehn Spiele einen weiteren Motivationsschub geben. SCF - S04 1:2


Otto Rehhagel. Werder Bremen. Das lassen wir mal so stehen. Weil es zusammengehört. Wenn im Olympiastadion Hertha BSC  gegen den SV Werder antritt, dann sitzt der Berliner Grüßaugust allerdings nochmal auf der falschen Trainerbank. Um dem Aufsteiger beim direkten Wiederabstieg zu assistieren. Mission possible. Hertha - Werder 0:3

Der HSV wird unter seinem klopp-ähnlichen Trainer immer stärker. Die zweite Halbzeit in Gladbach war erstaunlich sehenswert. Der VfB Stuttgart ist mit seinem labbadia-gleichen Trainer in der Rückrunde erstaunlich stabil für eine Labbadia-Elf. HSV - VfB 2:2


In Kaiserslautern wurde unter der Woche aufgeregt diskutiert, ob der Verein aus der konservativen Pfalz ein Problem mit rechten Fans habe. Sagen wir mal so: Ein Problem mit linksautonomen Fans ist vom Betze in den letzten 127 Jahren jedenfalls nicht überliefert. Die weinroten Teufel haben in 23 Spielen eine solide Bilanz der Zweitligatauglichkeit abgeliefert: Drei Siege, 16 Tore und 18 Punkte. Der Betriebsunfall aus dem letzten Jahr, als nach dem Aufstieg aus nicht nachvollziehbaren Gründen der Klassenerhalt gelang, kann in diesem Jahr wirklich repariert werden. Es geht allerdings im Stadion, das längst wie der Bruder von Ottmar Walter heißt, gegen einen Gegner, der dem FCK noch einen dünnen Strich durch die Rechnung machen könnte: Der VfL Wolfsburg wähnt sich mit sieben Punkten vor dem Relegationsplatz und neun Zählern vor dem ersten Abstiegsrang sicher. Da haben aber schon ganz andere am Schluss die randvollen Tränensäcke geleert. FCK - VfL 1:0


Der kleine HSV aus Niedersachsen, der sein Team "Die Roten", als Vereinsfarben aber schwarz, weiß und grün sein eigen nennt, um dann doch in weinrot und gold aufzulaufen, dieser HSV von 1896 spielt wieder eine prima Saison. In Europa. Und manchmal auch in der Liga. Im Heimspiel gegen den FC Augsburg setzt man ganz auf Heimsieg. Aber der Aufsteiger fand das Gefühl eines hohen Sieges beim 3:0 gegen Hertha auch ziemlich gut. Auswärtssieg, Auswärtssieg! 96 - FCA 0:1


Im Topspiel am Samstagabend zur Volleyball-Aufschlagzeit um 18Uhr30 freuen sich der Deutsche Meister (nur der BVB!) und der 1.FSV Mainz 05 auf ein Wiedersehen. Mit Jürgen Klopp. Mit Mohammed Zidan. Der kleine Ägypter weiß im roten Trikot wieder sehr genau, was zu tun ist. Das war im gelben Trikot ja nicht immer so. Dafür hat der BVB jetzt aber den äußerst tüchtigen polnischen Bautrupp ins Mannschaftsgefüge zementiert. Piszczek, Blaszczykowski und Lewandowski ohne szcz sind für Polonia Dortmund die halbe Miete. Wie Zidan für Mainz. Bisschen viel Wucht für so schmale Schultern, hm? BVB - FSV 3:2


Am Sonntag zur Minigolf-Aufschlagzeit um 15Uhr30 haben sich die Menschen in Unterföhring ausgenüchtert und frisch rasiert zum Topspiel im Frankenstadion, das längst wie eine sehr schnelle Umschuldung heißt, angesagt. Die Clubberer erwarten
Borussia Mönchengladbach. Und wollen den Sieg. Gegen die Elf aus dem Barcelona des Niederrheins, was für alle, die schon mal in Mönchengladbach weilten, wie eine Schalmei klingen muss. Und für alle, die schon mal in Barcelona weilten, wie ein vollmundiger Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht. Gladbach hat sich gegen den HSV mal wieder eine Auszeit genommen und fragt sich, wer aus der Mannschaft überhaupt freiwillig in der niederrheinischen Provinz bleiben will. In Nürnberg ist das anders: In Franken bleibt man halt so lange, wie der Ausleihvertrag läuft. Oder bis ein anderer Klub mit dem dickeren Bündel wedelt. Sos Fusball. FCN - Borussia 0:1

Beim 1. FC Köln fragt man sich traditionell sehr viel und ständig. Alles mögliche und mitunter auch unmögliche. Zur Zeit, wieviel Geld der Transfer von Lukas Podolski auf die Insel wohl genau einbringen wird. Was nicht unwesentlich von der EM abhängt. Spielt Poldi bärenstark, dürften es wohl 22 Millionen, mit Glück sogar 25 werden. Kickt Poldi so lala, werden es halt nur die festgeschriebenen 18 Millionen Euro. Dass der FC mit dem Prinzen dann den einzigen Profi mit Format neben Keeper Rensing verliert, steht längst fest. Warum dann nicht auch gleich absteigen? Wäre ja nur konsequent. 1899 - FC 3:1