Freitag, 29. Oktober 2010

Trockenelemente

(tobi) Gibt ja die allgemeine Regel, dass Geschmacksnerven ganz unterschiedlich auf bestimmte Reize reagieren. Gut so. Aber manchmal sind die Rezeptoren ganz amtlich verkalkt. So auch bei Horst Haneke. Stolz verkündete der Ehrenvorsitzende von Westfalia Herne am Freitagabend den neuen Namen des Stadions am Schloss Strünkede. Einen wirklich sehr schönen Namen habe man gefunden, Trommelwirbel, „TREL-Ruhrpott-Arena“. Schweigen. Schön? Schön ist irgendwie anders, vor allem wenn man weiß, wat sich hinter TREL verbirgt: Trockenelemente. Unfassbar! Hoffentlich machen diese Namen künftig keine Schule…

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: http://statics.mangaka.de)

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Sechs-Punkte-Spieltag

(hai) Am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga kann der FC Bayern München am Freitagabend in einem Sechs-Punkte-Spiel gegen den drei Punkte entfernten SC Freiburg den Anschluss an die obere Tabellenhälfte sicher stellen. Aber nur, wenn er nicht so schlafmützig agiert wie gegen Werder Bremen im Pokal. Für Freiburg gibt es wieder nur hui oder pfui - Remis hat der Sportclub nicht im Angebot. Na, wenn das so ist: Freiburg gewinnt 1:0 im bayrischen Schlauchboot.

Werder Bremen kann am Samstag im Sechs-Punkte-Spiel gegen den nur zwei Punkte zurückliegenden 1.FC Nürnberg den Anschluss an das Spitzenduo schaffen - und gleichzeitig das untere Tabellendrittel hinter sich lassen. Aber nur wenn Werder nicht wieder so fahrlässig mit den Torchancen aast wie gegen die Bayern im Pokal. Nürnberg ist auswärts aber kein Opfer, holte schon drei Punkte in der Fremde. An der Weser aber nicht: 4:2 für Werder.

Der VfL Wolfsburg erwartet in einem Sechs-Punkte-Spiel den Tabellennachbarn VfB Stuttgart. Zwei vor der Saison hochambitionierte Teams treffen als 13. respektive 14. der Tabelle aufeinander. Die VW-Wölfe wollen mit einem Sieg endlich in die obere Tabellenhälfte brausen, Stuttgart seinen Aufwärtstrend - vier Pflichtspiele in Folge ungeschlagen, davon drei gewonnen - behände fortsetzen. Wolfsburg ist zu Hause aber eine Wundertüte. Ein 3:0 (gegen Mainz) und ein 2:0 (gegen Bayer 04) reichten nicht einmal für ein Remis. Diesmal reicht sogar das knappste aller Ergbenisse nicht: Wolfsburg führt 1:0 und verliert 1:2.

Der 1. FC Köln hätte gerne für einen Sieg über den HSV sechs Punkte. Doch der Antrag beim DFB auf Zählerverdopplung scheiterte. Hamburg hat dreimal soviel Punkte wie die Kölner, die als Tabellenschlusslicht eigentlich Hände ringend einen Dreier brauchen. Der HSV liegt als Sechster nur einen Zähler hinter dem dritten Platz und will sowieso gewinnen. Doch das wollte der Bundesliga-Dino ja auch in Frankfurt, im Pokal. Dort gab es ein 2:5. So schlimm wird es in Köln nicht. Da verliert der HSV nur 1:2.

Im Sechs-Punkte-Spiel auf dem Betzenberg, der ja schon lange Fritz-Walter-Stadion heißt, kommt es am Samstag zum Klassiker der 70er Jahre zwischen dem 1.FC Kaiserslautern und Borussia Mönchengladbach. Die Roten Teufel haben nach ihrem Sechs-Punkte-Start nur noch einen Zähler aus sieben Begegnungen geholt, Gladbach im selben Zeitraum nach dem Vier-Punkte-Start nur noch zwei. Beide Teams haderten zuletzt mit ihren Torhütern, konnten aber im Pokal jeweils neues Selbstbewusstsein tanken. Riecht streng nach Unentschieden, aber nach einem schönen: 3:3.

Der FC St. Pauli tritt am Millerntor im Sechs-Punkte-Spiel gegen den unmittelbaren Tabellenachbarn Eintracht Frankfurt an und will gegen das Shooting-Team der letzten Wochen (zehn Punkte aus den letzten vier Spielen) zu Hause an die gute Leistung beim ersten Heimsieg gegen Nürnberg anknüpfen. Manchmal ist - auch auf dem Kiez - der Geist willig, aber das Fleisch, nun ja, schwach: 1:3.

Schalke gegen Leverkusen mag zwar laut DFL das Topspiel am Samstagabend um 18.30 Uhr sein, aber definitiv kein Sechs-Punkte-Spiel. Auch wenn Schalke als Sechzehnter sechs Punkte auf dem Konto hat. Die Knappen haben aber gegen den Tabellenfünften aus dem Chemiewerk nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Klappt nur nicht: Leverkusen ist froh, mal nicht gegen Gladbach spielen zu müssen und schießt sich einfach mal den Frust aus den Jerseys. Dreimal Helmes: 0:3.

Hoffenheim gegen Hannover ist zum Abschluss am Sonntag um 17.30 Uhr ein klares Sechs-Punkte-Spiel: Hannover (3.) hat 16 Punkte, Hoffenheim (4.) 15 Punkte. Spiele von 1899 sind aber immer schwierig zu tippen ohne die Gemütslage des Teams aus dem Kraichgau im Detail zu kennen. Echt Schwierig. Sagen wir 0:0?

Was vergessen? Hm. Ach so. Am Bruchweg in Mainz spielen am Sonntagnachmittag um 15.30 Uhr der 1. FSV Mainz 05 und der BV Borussia Dortmund 09 gegeneinander. Experten sprechen von einem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel des Tabellenführers (Mainz: 24 Punkte, 8 Siege) gegen den Tabellenzweiten (BVB: 22 Punkte, 7 Siege). Es spielt zudem das System Tuchel gegen das System Klopp, also Mainzer Schule gegen Mainzer Schule. Boygroup gegen Kindergarten. Mainz 2, Dortmund 2.  

(Foto aus Block "O", Ruhrstadion, Bochum: Hacky Wimmer)

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Westfalia-Schlingel

(tobi) Gut ist, wenn Menschen kreativ sind. Meistens zumindest, aber auch nicht immer. Bei der Westfalia in Herne hatten sie die Idee, ihre maroden Vereinskassen mit der Verlosung ihres Stadionnamens aufzubessern. Für 20 Ocken gab’s dat Los, erlaubt war alles, was gefällt. Und so hätte der edel klingende Name „Stadion am Schloss Strünkede“ seit Sonntag auch „Pommes-Rot-Weiß-Arena“ oder „Gehste-nache-Omma-Kampfbahn“ heißen können.

Kam aber alles anders! Denn der Gewinner Tobias Holtenbrink aus Münster ist ein Edelmann. Der 29-Jährige schenkt die frisch gewonnenen Namensrechte dem Verein zurück. Aufatmen bei all jenen, die der Tradition verpflichtet sind! Der Verein dankt und schreibt den Namen direkt neu aus. Denn die Geldnöte sind groß! Neue Verlosung? Nein! Diesmal wird ein potenter Sponsor gesucht.

Das Geld aus der Verlosung bleibt selbstredend in der Vereinskasse. Lieber doppelter Profit. Denn nach diesem großen Werbezirkus dürfte sich das Interesse an dem alten Verschlag mächtig gesteigert haben. Und so bleibt die Furcht bei allen Westfalia-Fans, dass ihre Heimat demnächst doch noch umgetauft wird, in „Gebrauchtwagenhandel-Jablonski-Arena“ oder so. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: de.academic.ru)

Dienstag, 26. Oktober 2010

Paul ist tot



(teo) Die Nachricht stimmt traurig, auch wenn er das Halbfinale der WM gegen Deutschland und damit für Spanien und damit - wie immer - richtig getippt hat. Paul ist tot. Gestorben, ganz friedlich in seinem Auqarium, nun ja, wie sagt man da bei einem Kraken, ähem, ertrunken? 


(Foto gefunden auf und verlinkt mit: cadenaser.com/)


Montag, 25. Oktober 2010

Von Sündengeißböcken, Blagen und Tönungen

(teo) Neun Spiele sind in dieser wundersamen 48. Bundesligasaison absolviert, mithin sind mehr als ein Viertel der Spiele gespielt. Högschde Zeit also für eine seriöse Zwischenbilanz. Mainz und Dortmund spielen nicht nur am nächsten Wochenende gegeneinander, sondern im nächsten Jahr Champions League. Hannover 96, 1899 Hoffenheim und überraschend auch Bayer Leverkusen spielen Europa League. Den bitteren Gang in die 2. Liga müssen der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach gehen. Schalke 04 darf sich über die Relegation gegen die vom Schalker Mike Büskens trainierte SpVgg Greuther Fürth zu retten versuchen.

Alles keine Hirngespinste, sondern die reine Wahrheit. Denn die Tabelle lügt bekanntlich nicht. Mainz gewinnt in Leverkusen und kehrt an die Spitze zurück. Der BVB holt daheim einen glücklichen Punkt gegen die Hoffenheimer, gegen die es immer schwer ist, wenn sie richtig Lust haben. In Dortmund hatten sie das.

Und sonst? Bayern kann nicht mehr gewinnen, Schalke sowieso nicht mehr. Köln entlässt mit dem Trainer den falschen Sündengeißbock und grüßt vom Tabellenende. Gladbach schraubt den eigenen Negativrekord in schwindelerregende Tiefen: 3 Gegentreffer im Schnitt sind eine Marke für die Ewigkeit. Bei der Borussia wurde der Keeper für eine Woche aus Training und Tor genommen. Und dadurch wird es besser? Wir dachten immer, Übung machte den Meister. So kann man sich irren.

Und sonst? Hannover gewinnt weiter, Nürnberg hat Gefallen daran gefunden, zu Hause zu gewinnen, genauso wie Freiburg und Stuttgart. Köln, Wolfsburg, Kaiserslautern und St. Pauli grämen sich als die Leidtragenden. FCK-Vorsitzender Stefan Kuntz will sich "viel Tönung für die Haare" holen, damit sie nicht so grau werden.

Irgendjemand nicht erwähnt? Okay, die beiden Nordlichter: Der HSV schoss keine Tore und ärgert sich über Guerrero, der eine Bande tritt und sich "wie ein Kind" aufführt (O-Ton Armin Veh). Und Werder Bremen darf gegen die Schießbude der Liga in Gladbach einfach mal wieder nach Herzenslust rumballern: fünf Tore, vier auf der richtigen Seite, geht doch!

Freitag, 22. Oktober 2010

Maßgebend is auf'm Sonntag

(hai) Großes Lob an dieser Stelle endlich mal an die Spielplaner der Bundesliga. Die hohe Kunst der Tüftelei zahlt sich am 9. Spieltag so richtig aus, wenn erst alle uninteressanten Spiele und Gähn-Kicks ausgetragen werden, ehe dann die große Bühne für die ersten Vier bereitet wird. Bis dahin ist alle Thorie grau und erst am Sonntag ist es maßgebend auf den Plätzen in Dortmund und Leverkusen, wo in den Spielen 1 gegen 4 und 2 gegen 3 munter um die Tabellenspitze und die besten Verfolgerplätze gekickt wird. Aber der Reihe nach:

Am Freitagabend geht es um die goldene Ananas, wenn der deutsche Rekordmeister FC Bayern München als Tabellenzehnter beim Tabellenfünften, dem Hamburger Sportverein antreten muss. War ja in dieser Woche des Öfteren zu lesen, dass die Dusel-Bayern wieder da seien. Wir reiben uns verwundert die Augen und fragen: Ja, waren die denn jemals weg? Ob der HSV das bayerische Zwischen-Hoch mit einem Torrero im Auge des Blizzards stoppen kann? Ja sicher, warum nicht?

Mit frischem Mut aus der Champions League tritt der deutsche Vizemeister FC Schalke 04 am Samstag um 15.30 Uhr im bedeutungslosen Spiel des Sechzehnten beim Tabellenachten Eintracht Frankfurt an. Frankfurt hat bereits viermal so oft gewonnen wie Schalke, aber nur einmal weniger verloren. Das ist am Samstag um 17.20 Uhr anders. Oder die Eintracht nimmt auch die Unentschieden in ihr Repertoire auf.

Könnte im Übrigen auch der SC Freiburg tun, ist ja nicht verboten: viermal gewonnen, viermal verloren, kein Remis. Im komplett uninteressanten Heimspiel des Tabellenneunten gegen den auf Platz 14 notierten 1. FC Kaiserslautern wäre das aber wohl der falsche Zeitpunkt. Robin Dutt hat bestimmt ein Herz für die Armen und Schwachen, aber gegen den ruhmreichen Nachbarn aus der Pfalz dürfte auch er gegen eine Punkteteilung sein.

Borussia Mönchengladbach gegen Werder Bremen. Sieht auf den ersten Blick wie ein interessantes Spiel aus. Aber Pustekuchen: Fünfzehnter gegen Elfter, Not gegen Elend. In diesem Duell gibt es sicher nicht viel zu sehen. Außer jede Menge Tore, Karten, Rasse und Klasse. Also wie fast immer, wenn sich diesen beiden Teams der offenen Tore duellieren.

Hannover 96 darf sich gegen den 1.FC Köln den Frust aus dem Bayern-Spiel wieder aus den Trikots schießen. Der Siebte gegen den Siebzehnten und dann noch zu Hause: Da sind die Karten klar verteilt und nach der Niederlage in diesem komplett unwichtigen Spiel in Niedersachsen dürfte auch FC-Trainer Zvonimir Soldo seinen öden Job endlich los sein. Und vielleicht weiß bis dahin dann auch Thomas Doll schon, ob er jetzt in der Türkei entlassen ist oder nicht und ob er direkt schon am Dom unterschreiben kann.

Richtig langweilig wird es im Spiel Nürnberg gegen Wolfsburg: Der Dreizehnte erwartet den Zwölften. In den acht Spielen der Wölfe fielen 28 Tore. Nürnberg schlägt sich wacker, hat fünf der acht Spiele nicht vergeigt, was ja für den Club schon mal nicht schlecht ist. Unentschieden? Für beide zu trist.

Im letzten Spiel des Sonntags - dies als kleine Kritik an den Planern - erwartet uns übrigens ein gähnend langweiliger 1:0-Auswärtssieg des FC St. Pauli beim Abstiegskandidaten Nr. 1, dem VfB Stuttgart.

So - und jetzt aber: Um 15.30 Uhr erwartet am Sonntag der Tabellenführer Borussia Dortmund die TSG Hoffenheim von 1899. Im Spiel des Ersten gegen den Vierten geht es für den BVB darum, die Tabellenspitze zu verteidigen. Allerdings hat die 09-Vereinsführung gesagt, dass dieser Platz eigentlich zu früh käme und dass der zweite Platz ganz prima für das Team sei und man sich als Jäger auch wohl gefühlt habe und dass man ohnehin nicht Meister werden könne, weil die Mannschaft ja viel zu jung sei. Und und und. Wenn es so ist, dann wird man in Dortmund auch nichts gegen eine Heimniederlage gegen 1899 haben, oder? Na also.

In Leverkusen duellieren sich mit der Werkself und Mainz 05 der aktuelle und der baldige Verein des künftigen Nationalspielers Andre Schürrle. Einfacher gesagt: Es geht um das Duell des Zweiten aus Mainz mit dem Dritten aus Leverkusen. Gewänne Bayer, hätte sich der Rückstand auf 05 auf dann drei Punkte halbiert. Unabhängig vom Ausgang des Spiels dürfen sich die Zuschauer aber auf ein interessantes Spiel zwischen zwei spielerisch ähnlich hoch veranlagten Teams freuen. Dessen Ausgang übrigens völlig offen ist.

(Foto von Adi Preißler gefunden auf und verlinkt mit: die-kirsche.com/)

Sonntag, 17. Oktober 2010

Aus der Traum

(teo) Wenn Lewis Holtby Andreas Brehme zitiert, muss was Schlimmes passiert sein. Und so war es auch: Trotz bester Chancen konnten die Shootingstars der Liga gegen den HSV nicht einnetzen. Schlimmer noch: Durch ein Last-Minute-Tor von Paolo Guerrero verloren die 05er sogar noch mit 0:1 und mussten nicht nur die Tabellenführung abgeben, sondern auch den Traum vom alleinigen Startrekord begraben. Nach sieben Siegen gab es die erste Niederlage und durch das schlechtere Torverhältnis gegenüber dem BVB ist Mainz jetzt Zweiter. Nur noch. Hört sich immer noch komisch an.

Der neue Serientäter heißt BVB: Borussia Dortmund gewann in Köln - ebenfalls durch ein Last-Minute-Tor - mit 2:1 und hat nun sieben Siege in Folge eingefahren. Nur zum Auftakt gab es eine Heimniederlage gegen Leverkusen, seitdem ist der BVB in der Spur und die Fans der Schwarz-Gelben träumen schon wieder von der Salatschüssel. Die Fans des FC träumen hingegen gar nicht mehr und wünschen mal wieder Trainer und Manager in die Wüste. Auch nichts Neues am Dom.

Auch Bayer Leverkusen - nach dem 3:6 gegen Gladbach kurzfristig recht indisponiert - hat sich stabilisiert. Seit acht Pflichtspielen ist die Mannschaft von Jupp Heynckes mittlerweile ungeschlagen. Zwar sah es in Wolfsburg bis zur 72. Minute nicht gut aus, aber durch drei Tore in neun Minuten drehte die Werkself ein 0:2 in ein 3:2 und holte den nächsten Dreier. Bayer 04 hat sich wieder oben festgesetzt, ein mittlerweile gewohntes Bild.

Die Bayern im Mittelfeld? Auch daran hat man sich mittlerweile fast schon gewöhnt. Gegen Hannover gab es mal wieder einen Sieg, ein lockeres 3:0. Und wenn Mario Gomez dreimal treffen darf, dann ist das ja an sich schon eine Meldung. Die Bayern bleiben aber im Mittelfeld, zehn Punkte hinter Dortmund und Mainz. Punktgleich mit dem Rekordmeister ist übrigens Werder Bremen, das gegen Freiburg zu einem holprigen 2:1 rumpelte. Aber Hannover, Freiburg, Hoffenheim und St. Pauli stehen unter anderem noch vor Bremen und München. Immer noch.

Der FC St.Pauli liegt dabei Kopf-an-Kopf mit dem Lokalrivalen HSV im vorderen Drittel. Ausschlaggebend dafür war der erste Heimsieg der Kiezkicker gegen Nürnberg. Damit hat der Aufsteiger die Hälfte aller Saisonspiele gewonnen, Respekt!

Lediglich einmal gewonnen haben in den ersten acht Spielen sowohl Schalke als auch Stuttgart. Wenn man dann im direkten Duell nur Unentschieden spielt, kann man nicht zufrieden sein, zumal die Knappen damit, ebenso wie der VfB mit seinem unsympathischen Neutrainer mit dem passenden Namen, im Keller bleiben.

Apropos: Auch der 1.FC Kaiserslautern verspielt seinen recht ordentlichen Start und rutscht immer weiter in die südlichen Tabellenregionen. Gegen Frankfurt gab es zu Hause ein derbes 0:3. Auch Borussia Mönchengladbach kommt nicht vom Fleck. In Hoffenheim reichte ein 1:0-Vorsprung zur Halbzeit mal wieder nicht zu einem Punktgewinn. Was Wunder: Wenn man in der zweiten Halbzeit drei Tore kassiert und zwei Spieler durch rote Karten verliert, dann braucht man sich über die Niederlage auch nicht zu wundern. Aber um es mit Andreas Brehme und Lewis Holtby zu sagen: "Haste Scheiße am Schuh, haste Scheiße am Schuh."

(Foto Panini-Bild Andreas Brehme gefunden auf und verlinkt mit: ebaystatic.com/)

Freitag, 15. Oktober 2010

Den Serientätern auf der Spur

(hai) Endlich! Nach der störenden Länderspielpause geht es mit dem 8. Spieltag in der Fußball-Bundesliga weiter. Es gibt ja schließlich auch genügend Mannschaften, die Wichtiges zu erledigen haben. Borussia Dortmund wird am Freitagabend mit einem Auswärtserfolg beim 1.FC Köln den siebten Sieg in Folge einfahren und neuer Tabellenführer - zumindest für 24 Stunden. Dafür reicht schon ein dünnes 1:0, denn das beste Torverhältnis hat der BVB schon jetzt. Aber nicht nur der 1.FC Köln hat etwas gegen diese schwarz-gelben Pläne.

Auch Mainz 05 möchte den sehr lieb gewonnenen Platz an der Tabellenspitze nicht einfach so hergeben. Zumal am Samstag um 15.30 Uhr das zweite Heimspiel in Folge ansteht und der HSV in seiner derzeitigen Form durchaus schlagbar erscheint. Achtes Spiel, achter Sieg - das ist der neue Startrekord, den Thomas Tuchels 05er dann exklusiv haben.

Ganz andere Sorgen hat der FC Bayern, der im schweren (!) Heimspiel gegen Hannover 96 (!!) auf die verletzten van Bommel, Klose und Olic verzichten muss. Ribery und Robben fehlen ohnehin. Ob mit Gomez im Sturmzentrum gegen prima gestartete Niedersachsen die Wende nach dem schlechtesten Start seit 1966 gelingt? Fraglich.

Zum Abstiegsgipfel kommt es auf Schalke. S04 hat eigens vor dem Duell des Champions-League-Teilnehmers gegen den Europa-League-Teilnehmer VfB Stuttgart einen neuen Rasen in die Arena legen lassen. Stuttgart legt noch einen drauf und kommt mit neuem Trainer, hat nach sechs Niederlagen in sieben Ligaspielen Christian Gross entlassen, wie es in Schwaben im Winter scheinbar gute Tradition ist. Beide brauchen dringend drei Punkte, Schalke hat die besseren Karten.

In Bremen entlässt man nicht so schnell Trainer und legt auch keinen neuen Rasen. Dafür hat Werder nach dem schwachen Start erstmal 50% der Gehälter eingefroren. Ob schon ein Sieg gegen Freiburg reicht, um an das Geld zu kommen, ist nicht bekannt. Wir können es aber am Samstag live beobachten, wie schnell die Grün-Weißen laufen.

Der FC St. Pauli spielt eine prima Saison - zumindest auswärts. Dreimal haben die Kiezkicker schon in der Fremde gewonnen, zu Hause gab es nur gegen den HSV ein Pünktchen. Gegen den 1.FC Nürnberg soll nun der erste Bundesliga-Heimsieg seit langer Zeit her. Der Club holte auswärts schon drei Remis. Riecht verdächtig nach Unentschieden!

Im Topspiel duellieren sich zwei Werksmannschaften: Im Spiel VW gegen Bayer erwartet der VfL Wolfsburg am Samstagabend um 18.30 Uhr Leverkusen. Beide Teams haben einen Lauf, wollen in der Erfolgsspur bleiben. Leverkusen ist seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen, Wolfsburg hat viermal nicht verloren.

Was vergessen? Ach ja: Die beiden Sonntagsspiele. Der 1.FC Kaiserslautern will seine Form gegen Eintracht Frankfurt endlich stabilisieren. Mit einem Sieg stünden zehn Punkte zu Buche, bei einer Niederlage ist das Tabellenende nah. Frankfurt wird auf Sieg spielen, Unentschieden hat die Eintracht nicht im Repertoire. Drei Siege und vier Niederlagen stehen zu Buche.

Apropos Tabellenende: Das ist für Gladbach auch in Rufweite. Köln, Schalke, Stuttgart liegen einen, zwei und drei Punkte hinter den Fohlen und weil die Borussia das mit Abstand schlechteste Torverhältnis hat, ist bei einer Niederlage in Hoffenheim ein Platz zwischen 15 und 18 möglich. Bei einem Sieg kann es aber auch bis auf Platz 12 hochgehen. Hm. Letzteres wäre schöner.

Montag, 11. Oktober 2010

Fünf aus sechs

Seit zarten 36 Jahren hat der Torwand-Rekord Günter Netzers jetzt schon Bestand. Högschde Zeit, da einfach noch mal drauf zu gucken. Es moderierte übrigens Hanns Joachim Friedrichs im Sportstudio, dann weiß man in etwa, wie lange das wirklich her ist.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Philosophen des Alltags XVII

"Wir müssen eine Anlaufstelle für junge Spieler sein, die irgendwann mit dem WM-Pokal in der Hand sagen: Meine beste Zeit hatte ich beim VfL Bochum."

(Frank Goosen, Kabarettist, Autor und Aufsichtsratsmitglied des VfL Bochum zum Neuanfang nach dem Rücktritt von Werner Altegoer)


(Foto gefunden auf und verlinkt mit: frankgoosen.de/)

Freitag, 8. Oktober 2010

Erschöpfungszustand

(ito) Wenn in modernen Zeiten der Trainer mit seinem Spieler zufrieden war, dann sagt er hernach vor den Mikrophonen so Dinge wie: "Er hat unglaublich viele richtige Entscheidungen getroffen" und meint damit: Er hat kaum Fehler gemacht. Ein Musterexemplar dieser Spielergattung ist unbestritten Philipp Lahm. Nicht umsonst kommt er mit seinen 26 Jahren bereits auf 72 Spiele in der Nationalmanschaft, deren Kapitän er seit der WM ist - Michael Ballack lassen wir an dieser Stelle einfach mal Michael Ballack sein. Da kann ja keiner was gegen haben, am allerwenigsten Michael Ballack. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Philipp Lahm macht in der Regel kaum Fehler und wirkt auf dem Platz, auf dem es bekanntlich maßgeblich ist, wie ein Duracell-Häschen. Unermüdlich. Jetzt hat er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung aber gesagt, dass er noch nie so kaputt gewesen sei wie heute. Müssen wir uns also - vor dem Spiel gegen die Türkei - Sorgen machen?

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: shirtshop601.de/)

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Philosophen in kurzen Hosen XXX

"Abi, ich brauch Geld auf Konto."

(Marcel Schuon, Ex-Profi des VfL Osnabrück in einer SMS an einen Wettanbieter. In Bochum beschäftigt sich das Landgericht ab heute mit dem Fußball-Wettskandal um kriminelle Zocker und korrupte Kicker.)

Montag, 4. Oktober 2010

Deutscher Meister wird nur der BVB II

(teo) Ja, ich weiß, sie sind schon preisgekrönt worden für ihren Ticker, die 11Freunde. Und womit? Genau, mit Recht. Aber wer ihn noch nicht kennt, der kann hier mal wacker nachlesen, was er gestern beim Spiel Dortmund gegen Bayern alles hätte erleben können.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Deutscher Meister wird nur der BVB

(hai) So. Jetzt ist die Spannung raus. Meister wird der BVB. Haben wir schließlich am Samstag in der Sportschau gelernt. Weil Mainz zum siebten Mal in Folge gewann. Da muss man auch erst mal drauf kommen. Nur wie? Naja, 1995 und 2001 holten ja auch die Bayern und der 1.FC Kaiserslautern sieben Siege in Folge. Und diesen Rekord hat Mainz 05 jetzt eingestellt. Und, wer wurde 1995 und 2001 Meister? Richtig: Borussia Dortmund. Was bedeutet das also für die Saison 2010/2011? Richtig: Nichts. Obwohl... nicht ganz: Mainz begeisterte auch beim 4:2 gegen Hoffenheim und mischt die Liga so richtig auf. Das Plakat mit der Aufschrift "Noch 22 Punkte bis zum Klassenerhalt" muss aber schon wieder geändert werden. Sind noch höchstens 19. Irre.

Apropos irre: Der BVB schlägt Bayern München mit 2:0. Verdient. Sechs von sieben Spielen gewonnen. Nicht schlecht für so einen Kindergarten. Erst recht, wenn man mit diesem Kader dann sogar die Meisterschale holt. Gegen wen hatte Dortmund eigentlich noch mal verloren? Ach ja: Gegen Leverkusen. Und die Werkself spielte gegen Werder Bremen 2:2 und bleibt oben dran.

Vier Heimspiele, kein Sieg, zwei magere Pünktchen, drei Tore. Dass ein Trainer nach dem erneuten Remis zu Hause dann erfreut von der "besten Saisonleistung" spricht, spricht vielleicht auch für sich. Michael Frontzeck von Borussia Mönchengladbach tat das nach dem 1:1 gegen Wolfsburg. Stellt sich nur die Frage, wieso der hochgelobte 6:3-Erfolg in Leverkusen schlechter gewesen sein soll. Vielleicht in taktischer Hinsicht? Naja, mehr Spaß hat es den Fans trotzdem gemacht.

Deutlich mehr Freude haben die Fans des FC St.Pauli zurzeit immer dann, wenn sie ihr Team zu Auswärtsspielen begleiten. Drei von vier Spielen gewannen die Kiezkicker bereits, zuletzt am Freitagabend mit 1:0 bei Hannover 96, das bislang so großartig in die Saison gestartet war, aber nun den Ausfall von Ya Konan nicht verkraften konnte.

Der HSV verkraftete hingegen den 0:1-Rückstand gegen Kaiserslautern, gab nicht auf und kam noch zu einem etwas schmeichelhaften 2:1-Sieg. Damit wird in der Länderspielpause vielleicht etwas Ruhe an der Elbe einziehen. Höchste Zeit für Armin Veh.

Der 1.FC Köln kommt nicht vom Fleck. Beim SC Freiburg lag man ratzfatz 0:2 hinten und konnte doch mit Glück und Geschick ausgleichen. Als Cissè dann aber doch nach gefühlten 438 vergebenen Chancen noch traf, war die 2:3-Schlappe besiegelt. Der FC hat einen Stammplatz im Keller.

Aber dort hat er prominente Verbündete: Schalke 04 und den VfB Stuttgart. Die Knappen verloren auch beim 1.FC Nürnberg mit 1:2 und können sich nun vierzehn Tage sammeln. Ob's was bringt? Wer weiß. Auch der VfB Stuttgart konnte das Tabellenende nicht verlassen. Gegen den Lieblingsgegner Eintracht Frankfurt setzte es eine 1:2-Heimniederlage. Die Eintracht ist damit im Mittelfeld angekommen, der VfB bleibt nach sechs Niederlagen in sieben Spielen Schlusslicht.