Montag, 30. April 2012

Woanders is auch scheiße

So, langsam ist die Saison durch.

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
(teo) Man merkt einer Liga an, wenn die Luft so langsam raus ist, weil die meisten der ganz großen Entscheidungen längst gefallen sind. Die Nebengeräusche werden lauter. Die Kleinigkeiten größer. Die Nachrichten jenseits des Platzes, also von den Tribünen, aus den Entmüdungsbecken und den Mixed Zones überwiegen die Chronik der Ereignisse vom Platz, auf dem es ja eigentlich maßgeblich ist. 


Marko Marin ist laut Süddeutscher Zeitung also der einzige Deutsche, der dem FC Chelsea die Daumen im Finale der Champagner-Liga drückt (was angesichts der großen Schar der Bayern-München-Skeptiker zu bezweifeln ist, denken wir nur an Campino). Dass Marin, der sich nach dem Wechsel von Gladbach nach Bremen seltsamerweise nicht verbesserte, sich im Gegenteil sogar aus dem Nationalteam dribbelte, nun für viel Geld zu einem neureichen Klub auf die Insel geht, war die erstaunlichste Nachricht nach dem 33. Spieltag. Das schönste Zitat lieferte aber Thomas Müller nach der Frage des schlauen Reporters, ob er sich denn über die seltsamen Luftküsse von Mario Gomez gefreut habe: "Mir sind Luftküsse lieber, als wenn er richtig durchzieht."


Sonst noch? Hertha wundert sich, dass es trotz zweitligareifer Leistung in Serie noch eine letzte Chance am letzten Spieltag gibt. Und Köln gedenkt Lukas Podolski angemessen mit einem letzten Sieg über die Bayern zu verabschieden, um sich dann in die Relegation gegen Düsseldorf zu zittern. 


Was vergessen? Ach ja: Krokodilstränen waren gestern. Heute sind Profikickertränen. Es wurde ja wieder mal sehr viel geweint in den Stadien. Von Spielern, die sich offenbar nur schwer von ihren aktuellen Vereinen und deren besten Fans der Welt trennen können. Weil es da ja eigentlich so schön ist. Manchmal weinten deren Kinder gleich mit und fragten ihre Papas, warum man denn nicht einfach bleibe. Da weinten die Papas dann noch viel mehr. Und die Fans flennten auf den Rängen sowieso schon lange. Stellt sich die Frage, warum diese Spieler dann überhaupt wechseln. Warum sie immer noch so tun, als ob sie keine Wahl hätten. 


Nun gut, es ist unfair, wenn man mit sehr viel Geld gezwungen wird, woanders zu spielen. Aber schon Frank Goosens Oppa wusste, dass das ja auf Dauer nicht die Lösung sein kann. Er pflegte dann immer zu sagen: "Willste denn da? Woanders is doch auch scheiße."

Philosophen vor der Kamera IXX

"Wenn zu viel geredet wird, geht mir das auf die Nerven. Deswegen gehe ich auch nur mit einem bestimmten Kumpel ins Stadion, mit dem ich da sehr eingespielt bin. Wir schweigen gemeinsam." 
Matthias Brandt, zweifacher
Torschütze an der ZDF-Torwand,
hat eine Traumrolle: Peter Neururer.


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und verlinkt mit:
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(Matthias Brandt, Schauspieler und Fußball-Fan, zitiert nach: 11Freunde Nr. 126, Mai 2012: 67)

Freitag, 27. April 2012

Wichtige Punkte im Kampf um nichts

(teo) So. Hefte raus, Test! Was haben wir in dieser Woche gelernt? Lektion I: Wer 82 Prozent Ballbesitz hat, gewinnt das Spiel noch lange nicht. Vor allem, wenn es zwei sind. Lektion II: Im Elfmeterschießen gewinnen die Deutschen auch dann, wenn sie nicht treffen. Lektion III: Herztropfen gibt es in der Apotheke. Aber Thema verfehlt. Schließlich geht es an dieser Stelle um den 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga, an dem endlich wieder alle Spiele 
Ohne Netz und doppelten Boden.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)
am Samstag zur Bundesliga-Anstoßzeit um 15Uhr30 ausgetragen werden. Also: Eimer und Schwamm raus, Autoradio volle Pulle und Wagen waschen. 


Die Liga in der Konferenzschaltung: Am Betzenberg, der längst zwei bürgerliche Vornamen trägt, ist Sommer. Doch die Region weint: dem Fritz sein Wetter! Aber Kaiserslautern steigt trotzdem ab. Schon wieder. Und dann kommt auch noch der Deutsche Dauermeister zum Huldigungsspiel. Beim BVB nur zwei unter der 0,5 Promillegrenze: Torwarttrainer Teddy de Beer und Busfahrer Christian Schulz. Reicht. FCK - BVB 0:4


Endlich wieder ein Nordderby: VW empfängt Werder Bremen. Beide auf Abschiedstour. Europa ist nur noch mit dem Fernglas aus dem Zonenrandgebiet zu sehen. Und an der Weser stellt man sich auf magere Jahre ein. Lediglich Klaus Allofs hat ein paar Pfund zugelegt. Muss Kummerspeck sein. Alle wollen weg. Nur Thomas Schaaf nicht. Klaus Allofs denkt jetzt oft an Fortuna Düsseldorf. Und muss dann immer schlimm weinen. Egal. Fußball. Die Liga. Wichtige Punkte im Kampf um nichts. VW - Werder 4:3


Ein Hauch von Europa liegt über den UEFA-Cup-Duell zwischen dem TSV Bayer 04 Leverkusen und Hannover 96. Der Sechste gegen den Siebten! Nur drei Punkte voneinander getrennt. Ein Sechspunktespiel! Beide spielen konstant. Mal so. Mal so. Prickelnd. Bayer - 96 1:1


Der wahre HSV spielt in der Bundesliga. Immer schon. Immer noch. Und ewig. Währt bekanntlich am längsten. Der Dino braucht noch einen Zähler, um seinen Neun-Tore-Vorsprung zu verteidigen und das Relegationsspiel gegen den FC St. Pauli zu vermeiden. Im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 ist das im Bereich des Möglichen. Der Karnevalsverein mit dem neuen Motto "Forever Tuchel" kann allerdings befreit aufspielen. Klasse gesichert, alles im Lack. Denn man tau. HSV - FSV 1:3


Bei SAP herrscht Kurzarbeit. Zumindest in der Betriebssportgemeinschaft von 1899. Gähnende Langeweile, durchschnittliches Gekicke, lustloses Rumstehen und dann auf einmal kurzfristige Betriebsamkeit, die entfernt sogar an Profifußball erinnert. Im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg will die TSG den einstelligen Tabellenplatz festigen. Die Clubberer sind sicher in der Klasse und wollen jetzt mehr. Sagen wir mal einen einstelligen Tabellenplatz. SAP ist nur zwei Punkte voraus. Da geht noch was. 1899 - FCN 0:2


Beim FC Bayern München rauchten in der Nacht von Mittwoch auf Freitag sogar die Nichtraucher. Zigarre, wie sich das für gestandene Finalspieler wie Lahm, Müller und Schweinsteiger gehört. Hermann Gerland ließ die Hüften kreisen. Jupp Heynckes lächelte in sich hinein. Aber Samstag ist Samstag ist Samstag. Und die Bundesliga ruft. Uli Hoeneß hält sich die Ohren zu. Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Früher große Spiele. Rivalität. Schwaben, Bayern, alles dabei. Heute: Alltag. Grau. Schnöde. Kein Mammon im Spiel. Bayern läuft mit der Regionalligamannschaft auf, verstärkt durch Butt und Olic, der bekanntlich zu VW exportiert und deshalb vor dem Anpfiff mit einem Edelweiss-Strauß und einer Bierdusche (alkoholfreies Weizenbier, isotonisch!) verabschiedet wird. FCB - VfB 1:2


Im Schwarzwald haben sie zu den Feierlichkeiten des Tages die Sonne angeknipst. Zu den ersten Gratulanten der Motto-Party "Sieben auf einen Streich" kommt der 1. FC Köln, der sich mal anschauen will, wie sich Sebastian Freis im Breisgau so macht. Und warum er im Dress des SC jetzt das tut, was er in Köln strikt verweigerte: Tore schießen. macht gegen den Ex-Klub ja doppelt Spaß. SC - FC 7:0, dreimal Freis.


In Gladbach steht Max Eberl einsam am Flipchart und studiert die Zahlenreihen. Die 23 mit sechs Nullen ist zu knacken. Wir gucken nächste Woche noch mal, wie weit er bei der Gleichung mit drei Unbekannten ist und ob er nach X auflösen kann. Dante, Reus und Neustätter bekommen Blumen, einen feuchten Händedruck und ein paar Choräle aus der Nordkurve. Die Fohlen berauschen sich noch mal an sich selbst, die Fans schwelgen wehmütig in "Borussia Barcelona"-Lobeshymnen und vergessen dabei, dass der FC Augsburg mit vielen ehemaligen Rautenträgern ja noch Punkte braucht. Um nicht diese fiesen Relegationsspiele machen zu müssen. Gladbach muss nix, will aber. Borussia - FCA 2:3


Auf Schalke fließen Tränen. Der Senor geht. Die Liga schneuzt sich. Kaum ist ein Weltstar da, geht er schon wieder. Ja, das Leben ist ein Drama. Dem Rahmen angemessen schicken die Sky-Macher eine Opfergabe in die Turnhalle. Der einzige Hauptstadtklub Europas, der wie keiner spielt. Hertha kann alles. Hochdeutsch und gegen Kaiserslautern zuhause verlieren. Nur mit Fußball tut sich die alte Tante zuweilen schwer. Bitteschön, Senor Raúl González Blanco. S04 - Hertha 6:0, viermal Raúl.

Hinten dicht und vorne hilft Erwin Kostedde

(hai) Es ist im richtigen Leben ebenso wie im Fußball ja bekanntlich entscheidend, was zwischen den Seitenlinien passiert. Ganz zu schweigen von den Auslinien und dem Strafraum (der heißt schon so!). Da kann es gut sein, mal diese Region zu kontrollieren, mal jene. Trainer sagen dann gerne mal didaktisch ausgefeilt: "Die linke Seite zumachen!" (Bild 1). Es kann allerdings auch hilfreich sein, wenn man sowohl in den schönsten Haupt- als auch den oftmals viel schöneren Nebensachen der Welt seinen Laden hinten dichthält, sich zurückzieht und vorne irgendwen helfen lässt. Sagen wir mal Erwin Kostedde - oder notfalls auch den lieben Gott (Bild 2). Je nachdem, wer gerade besser steht. Nichtsdestoweniger ist alle Theorie grau. Und maßgeblich, maßgeblich is immer noch auf'm Platz.

Matchplan I: Linke Seite zumachen!

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
Matchplan II: Hinten dichtmachen!

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)

Montag, 23. April 2012

Ins Fäustchen

(teo) Nach dem 32. Spieltag sind endlich die deutschen Tugenden in die Fußball-Bundesliga zurückgekehrt. Kämpfen, rennen, alles geben. Wurde auch Zeit. "Die Deutschen hören erst auf zu kämpfen, wenn sie im Bus sitzen," hat der niederländische Nationalspieler Ronald Koeman mal gesagt. Niederländer ist hier 
Nochmal Dortmund, bitte.

(Bild gefunden auf
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ein gutes Stichwort. Nationalspieler auch. 


Denn die Zeit, in der das Faustrecht in den deutschen Fußball zurückkehrte, wurde nicht zuletzt von zwei niederländischen Nationalspielern geprägt. Und je einem französischen und einem US-amerikanischen Nationalspieler. In München beendete Fronck Ribery ein verbales Scharmützel mit Wirkungstreffern am Jochbein von Arjen Robben. Punktsieg Frankreich. 


Bus ist übrigens auch ein schönes Stichwort. Auf Schalke mussten Jermaine Jones und Klaas-Jan Huntelaar beim Sparring von einer magathschen Hundertschaft getrennt werden. Dafür vergaß der königsblaue Mannschaftsbus den Hunter dann nach dem Auswärtsspiel einfach mal in Augsburg. Ob Jermaine Jones am Steuer saß, ist nicht geklärt. Dass Huntelaar in einem Streifenwagen der bajuwarischen Ordnungskräfte (mit Blaulicht!) der Reisegruppe aus Gelsenkrichen wieder zugeführt wurde, sollte übrigens nicht als Schuldeingeständnis gedeutet werden können. Trotzdem: Punktsieg USA.


Aber wo war ich eigentlich? Fußball? Ach so. Ja, es wurde gespielt in der Fußball-Bundesliga. Gut, nicht überall. Sagen wir mal in Berlin. Aber die Heimniederlage von Hertha gegen Kaiserslautern zählt ja nicht. Geht hier ja nur um die 1. Liga. 


Was war? Der BVB wurde vorzeitig deutscher Meister, sprang vollzählig und bekleidet ins Entmüdungsbecken, wird nun drei Tage feiern und will dann trotzdem noch den Punkterekord (81) und den Pokal. Weil das Double ja in der 103-jährigen Vereinsgeschichte noch fehlt. Man kann ja über alles reden. 


Die Bayern haben sich in der letzten Viertelstunde auf ihre Tugenden besonnen: Last-Minute-Tore und Einwechselspieler. Mit sechs Stammkräften reichte es dann wirklich zum Sieg in Bremen, das nun wohl sogar die Fanta-Liga verbimmelt hat. Genau wie Hoffenheim und Wolfsburg. Allesamt nicht unverdient.


Mainz feiert den Klassenerhalt. Nürnberg auch. Und Freiburg erst mal. Der HSV ergaunert sich einen Punkt, der 1.FC Köln ließ zwei liegen, ebenso wie Augsburg gegen knappe Knappen. Gladbach muss in der Quali zur Champagner-Liga nun trotzdem wohl gegen eine Mannschaft mit vielen Konsonanten antreten. Mit ähnlich vielen Neuerwerbungen. Wird schon. Tschaka-Tschaka.


Sonst noch? Die weinroten Teufel sind froh, dass es jetzt bald vorbei ist. Und Hertha erst mal. In Köln freuen sie sich hingegen schon jetzt auf die wunderbare Relegation gegen Fortuna Düsseldorf. Luftschlangen bereit halten.


Was vergessen? Ach so. Na gut, dann eben nochmal: Der BVB ist deutscher Meister 2012. Sehr verdient. Schon wieder. Aber das wussten wir ja schon ein paar Tagen. Sagen wir mal seit September. Und wer aus diesen litfaßgroßen Gläsern unfallfrei Dortmunder Bier trinken kann, der hat es zurecht geschafft. Prost.

Donnerstag, 19. April 2012

Graupensaison 2.0

(teo) Bundesliga. Der 32. Spieltag. Und jetzt? Tja. Das ist das Problem. Kein Clasico weit und breit. Kein Weg nach München. Kein EM-Fieber. Nur Alltag, wohin das müde Auge auch blickt. Aber hilft ja nix. Da müssen wir wohl durch.

Dreimal noch gehen die Lichter aus.

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
Beispiel Kaiserslautern. Den weinroten Teufeln wäre es wohl am allerliebsten, wenn endlich der Schlussvorhang zur 49. Saison fiele. Aber nix da. Drei Niederlagen gehen noch. Die Betze-Bube haben einen Ruf zu verteidigen. Schwächster Sturm der Liga, die wenigsten Siege seit Tasmania Berlin. Na also. Irgendeinen Anreiz braucht doch jeder. Apropos Berlin: Lautern tritt am Samstag, zur Bundesliga-Anstoßzeit um 15Uhr30 im Olympiastadion der Hauptstadt an. Hertha will Köln überholen. Wird schwierig. Sind 478 Kilometer Luftlinie. Hertha - Lautern 3:0


Beispiel Köln. Den Männern aus dem Supermarkt wäre es ja am allerliebsten, wenn schon im November nach dem Rücktritt von FC-Idol Wolfgang Overath der Schlussvorhang zur 49. Bundesliga-Saison gefallen wäre. Da war man Elfter. Passte ja zur Stadt. Der FC hatte noch einen Sportdirektor. Und einen norwegischen Cheftrainer. Und Poldi war noch nicht weg. Außer in Gedanken. Jetzt kommt der VfB Stuttgart - und in Köln geht ein Gespenst um. Nein, nicht die Salafisten. Gegen die Tormaschine aus dem Schwabenland kann es eine Packung geben. Oder einen Heimsieg. Oder ein Remis. Was für ein Spiel! Alles drin! FC - VfB 0:4


Beispiel Bremen. Den Männern von Thomas Schaaf wäre es ja am allerliebsten, wenn die Saison nicht unter dem Motto Graupensaison 2.0 in die Werder-Annalen einginge. Dazu müssten noch ein paar Pünktchen her. Und ein Platz in der Europa League. Wie gut, dass da eine Mannschaft zur Butterfahrt anreist, die die Spielzeit längst abgehakt hat. Wo sich niemand mehr verletzen soll. Die nur noch die Niederlage in Grenzen halten will. Werder - FC Bayern 1:0


Sonst noch? Am Freitagabend zur Kanupolo-Anstoßzeit um 20Uhr30 will der 1.FSV Mainz 05 gegen VW den Klassenerhalt endgültig sichern und dann feiern. Man hat ja als Karnevalsverein schließlich einen Ruf zu verlieren. VW will in Mainz nochmal Gas geben, um mit nur einer Tankfüllung noch bis Europa zu kommen. Könnte klappen. Sind bis Luxemburg nur 154 Kilometer Luftlinie. Aber ist so wie beim Fußball: Wäre alles ganz einfach, wenn nur der lästige Gegner nicht wäre. FSV - VW 2:2


In Hoffenheim denkt man allen Ernstes daran, die Saison mit einem prima Finish noch auf einem Europa-League-Platz zu beenden. Nun gut. Die Gedanken sind frei. Aber SAP hat Glück: Der TSV Bayer 04 Leverkusen reist an. Da geht doch was? 1899 - Bayer 04 1:1


In Nürnberg ist man zufrieden. Im nächsten Jahr winken gleich zwei Derbys in der Liga. Das Unechte gegen den FC Bayern. Das Echte gegen Fürth. Dann kann man die letzten drei Spiele jetzt einfach noch für Lust und Laune und die Zuschauer spielen. Schöne Idee. Gut, dass auch der Gegner dabei mitspielt. Geht ja um nix mehr. FCN - HSV 3:1


Am Sonntag zur Tischtennis-Aufschlagzeit um 15Uhr30 erwartet der FC Augsburg den FC Schalke 04 und möchte aus vier Punkten sieben machen. Arithmetischer Unfug? Womöglich. Andererseits gibt es in der Fußball-Bundesliga ja nix, was es nicht gibt - sagen wir mal, kurze und lange Ecken. Die knappen Knappen können alles in Grund und Boden spielen. Oder sang- und klanglos untergehen. Augsburg mit der besseren Motivation: Ein Sieg könnte schon den direkten Klassenerhalt bringen. Doch wie sagte schon Hermann Gerland: 'Hätte, wenn und aber - alles nur dummes Gelaber.' FCA - S04 2:1


Am Sonntagnachmittag zur Brennball-Anfangszeit um 17Uhr30 will der SC Freiburg im Auswärtsspiel bei Hannover 96 ebenfalls den Klassenerhalt sicherstellen. Ein Punkt könnte reichen, drei wären sicherer. Warum nicht? 96 - SCF 1:3


Was vergessen? Ach ja. Samstagabend wird ja auch noch gekickt, zur Synchronschwimmen-Beginnzeit um 18Uhr30. Das drittletzte Huldigungsspiel für den alten und neuen deutschen Meister aus Dortmund. Im ehemaligen Westfalenstadion. Das eventuell ausverkauft sein wird. Zur Gratulation kommt Borussia Mönchengladbach. Marco Reus soll mit einer Geschenkschleife im gefärbten Rumpfhaar auflaufen. Die Fohlen wollen nach ein paar Wochen Bedenkzeit jetzt auf einmal doch in die Champagner-Liga, am liebsten ohne lästige Qualifikation. Der BVB möchte aber schon am Samstag den Titel feiern, weil es sonst terminlich schwierig wird. So hätte man sechs Tage Ausnüchterungszeit. Das kann aber nicht das Problem einer anderen Fußballmannschaft sein. BVB - Borussia 1:2

Mittwoch, 18. April 2012

Des einen Freud, des anderen Freud

(teo) Es ist eine Krux: Die einen müssen arbeiten, die anderen haben frei. Und können Fußball gucken, rumlungern oder einfach nur den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Das ist ungerecht. Und ungünstig, wenn die einen vor der Kamera arbeiten und die anderen, nun ja, hinter der Kamera rumlungern, Fußball gucken und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Susanne Daubner nahm die 'technischen Probleme' in der Tagesthemen-Redaktion, in der offenbar Bayern München gegen Real Madrid geguckt wurde, aber dann eher mit Humor:

Montag, 16. April 2012

Keinen Bock mehr auf die Liga

Drei Spiele noch,
dann hat die liebe Hundeseele Ruhe.


(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
(teo) Geschichte wiederholt sich also doch. Auch in der Fußball-Bundesliga. Dortmund gewann das Revierderby zuhause gegen Schalke (2:0). Dortmund gewann auch das zweite Revierderby auf Schalke, diesmal aber mit einem kleinen Schönheitsfehler (2:1). Gladbach gewann das Derby in Köln mit 3:0 und gewann - gähn - auch das Rückspiel im Borussia-Park mit - gääähn - 3:0. Schönste Duplizität der Ereignisse: Hertha gegen Leverkusen. Hinspiel: 3:3. Spielverlauf: 2:0, 2:3, 3:3. Rückspiel: Leverkusen - Hertha 3:3, Spielverlauf: 2:0, 2:3, 3:3. Lustig, woll?! Was sagt uns das über die Liga? Nun, Dortmund holt das Double, Gladbach spielt Europapokal, Lautern steigt ab. Berlin und Köln übrigens auch. Fragt sich nur, wer von den beiden auch noch die zwei Relegationsspiele gegen Düsseldorf (Köln) oder Paderborn (Berlin) vergeigen darf. 


Sonst noch? Die Bayern haben keinen Bock mehr auf die Liga. Nun sagen einige, dass sei ja nix Neues, wenn es für die beleidigten Weißwürste um nix mehr gehe. So eine Saison ohne Titel ist ja auch eine Zumutung. Bei den vielen Millionen, die investiert wurden. Und nach dem besten Trainingslager der Vereinsgeschichte. Schöne Einstellung jedenfalls beim Rekordmeister. Am besten gehen die Bayern auch gegen Real Madrid ebenso beherzt zu Werke wie gegen Mainz. Denn in der Champagner-Liga ist es ja ganz genauso wie in der Bundesliga. Der Zug ist abgefahren. Andere sind einfach deutlich besser. Der beliebte Trainer-Charmeur Josè Mourinho bringt neben seinem Starensemble gleich auch noch den ebenso populären Schiri Howard Webb mit zur Finalplatzbesichtigung nach München. Der hat ja schon das verlorene Endspiel Bayern gegen Inter gepfiffen. Da kommt allenthalben Freude auf. Vor allem bei den 60.000 Zuschauern, die Eintrittsgeld in Höhe einer Monatsmiete zahlten, um im knallroten Schlauchboot elf Hochbezahlten beim Murmeln zuzusehen.  


Noch was? Augsburg wundert sich. Über sich. Jetzt haben die Strippenzieher aus der Puppenkiste auch noch dreckige Siege in ihr Repertoire aufgenommen. Jaha, so bleibt man in der Liga. Genauso wie der SC Freiburg, der es mittlerweile auch schon mal übers Herz bringt, sich mit einem schnöden 0:0 zu begnügen. Wenn es denn nützt. Apropos: Auch das knappste aller Ergebnisse bringt ja schon mal was. Zum Beispiel drei Punkte. Der große HSV hat gegen den kleinen HSV laut seinem klopp-ähnlichem Trainer gezeigt, dass er nicht nur Champions-League-, Europa-League- und Zweitligamodus drauf hat, sondern auch Abstiegskampf. Hatte man im 31. Spiel der 49. Bundesligasaison ja nur bedingt mit rechnen können. 


Dreimal drei sind neun. Mehr Spiele und Punkte gibt's nicht mehr. Und in der beliebten Verlosung 2 aus 4 sind unten damit noch Berlin (28), Köln (29), Augsburg (33) und Hamburg (34) in der Trommel. In der beliebten Verlosung 3 aus 6 sind oben noch Stuttgart (49), Leverkusen (45), Hannover (44), Bremen (42), Hoffenheim (41) und Wolfsburg (40) dabei. Wir bleiben einfach mal am Ball. 

Samstag, 14. April 2012

Keine Unmenschen

Man kann ja über alles reden, Oli Hilbring.

Warum nicht? Spannender wär's.

(Copyright: Oli Hilbring
Screenshot: Thomas Ottensmann)

Freitag, 13. April 2012

Freilose und Huldigungsspiele

(teo) Schon wieder Bundesliga? Jungejunge, englische Verhältnisse sind nix für Schwächlinge. Schade eigentlich, dass am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga kaum noch was los ist. Kein Giganten-Gipfel. Kein Endspiel. Puh. Bonjour Tristesse.

Definitiv nicht.
Und schon mal gar kein Freilos.


(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
Werder Bremen muss am Freitagabend zur Handball-Anwurfzeit um 20Uhr30 beim VfB Stuttgart unter Beweis stellen, dass vier Punkte keine Welten sind. Nach dem seltsam blutleeren Remis in Köln und dem seltsam unverlorenen Heimspiel gegen Gladbach nun also beim VfB Stuttgart, der wieder mal hintenraus stärker ist. Was man sich lieber nicht bildlich vorstellen möchte. Stuttgart glaubt allen Ernstes, noch in die große Gelddruckliga vorstoßen zu können. Dem bestens frisierten Modeliebhaber an der Seitenlinie rutschte letztens gar das Prädikat "Spitzenmannschaft" für sein Team raus. Hm. Stimmte zuletzt dummerweise. VfB - SVW 3:0

Endlich wieder ein Nordderby! Großer HSV gegen kleinen HSV. Doch wer ist wer? Tja. Schwierig. Die grün-weiß-schwarzen Roten von der Leine reisen am Samstag zur Bundesligaanstoßzeit um 15Uhr30 an die Elbe nach Hamburg. Der im künstlichen Koma nur noch durch die Sprüche des klopp-ähnlichen Trainers am Leben gehaltene Dino der Liga dokumentierte beim 0:4 in Hoffenheim eindrücklich seine Ambitionen, im nächsten Jahr in der stärksten 2. Liga aller Zeiten (Sport1-Werbung) antreten zu dürfen. Sind ja nur vier Punkte auf Hertha und zwei Punkte auf Köln. Da geht noch was. 96 macht es wie die Großen und gewinnt längst auch lausige Spiele. Erstaunlich: Ein dreckiges 2:0 hatte bislang niemand im Programm. Gefährlich, diese Hannoveraner! HSV - HSV 0:2


In der Vorhölle ist es mucklig warm. Doch die weinroten Teufelchen aus der Pfalz fröstelts. Viermal dürfen sie noch bei den Großen mittun. Dann geht es noch weiter abwärts. Das Fegefeuer der Relegation bleibt ihnen aber erspart, es geht einfach direkt runter. 2. Liga, eine ganze Region ist dabei. Sport1 wird es freuen. Kaiserslautern gibt Kilometergeld. Im Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg hängen die Trauben sehr tief. Für den Club, der gegen knappe Knappen vor zwei Tagen zu erstaunlicher Leistungsfähigkeit fand. Mit einem Sieg wären die Clubberer endgültig in der stärksten Bundesliga aller Zeiten dabei. FCK - FCN 0:3


Es ist recht ungewöhnlich, wenn Trainermanagervizevorstand Felix Magath nach Spielen der VW-Werksmannschaft den Gegner lobt. Was er nach der 0:2-Schlappe in Hannover nichtsdestoweniger tat. Dabei will VW doch dringend noch in die kleine Gelddruckliga. Die nun vier, respektive sechs Punkte weit weg ist. Aber was sind schon vier Punkte, wenn man mit verlängertem Vertrag (Magath unterschrieb unten links und unten rechts) in aller Ruhe 11 aus 45 spielen kann? Mit welcher Aufstellung VW im Heimspiel gegen die Werksmannschaft der Augsburger Puppenkiste antritt, weiß nur der wortkarge Schlipsträger in den Sportsitzen. Mit welcher Aufstellung der FCA antritt, weiß Gästetrainer Jos Luhukay bestimmt. Aber es ist ja nicht die Aufstellung entscheidend, mitunter (Obacht, jetzt kommt's) ist die Einstellung  wichtiger. Und die stimmt bei beiden - Team und Trainer.  Augsburg möchte sich fortan nicht mehr auf Hamburg verlassen. Und auf Köln. Und auf Berlin. Die zuletzt zumeist ganz brav parallel vergeigten. VW - FCA 1:2


In Lewwerkusen haben sie's gut. Als Aufbaugegner für finnische Verteidiger und Jugendtrainer durften sie zuletzt schon gegen einen Zweitligisten zuhause ran. Es reichte - nach zwischenzeitlichem 1:1 - zu einem 3:1-Heimsieg gegen Kaiserslautern. Jetzt einfach nochmal Heimrecht. Und wieder gegen einen Zweitligisten. Holdes Losglück, holdes! Gegen Hertha muss man einfach gewinnen. Egal, ob man die Tore selbst macht oder nicht, manchmal reicht es auch einfach, auf dem Platz rumzulungern und die 90 Minuten abzuwarten (vgl. auch Wolfsburg, VfL). Den Rest macht die senile Dame von der Spree dann gerne selbst. Kann man sich darauf verlassen? Hm. Mal in Mainz nachfragen. Bayer 04 - Hertha 1:3


Was vergessen? Ach so. Die DFL hat in diesem Jahr neben dem Endspiel um den Titel (wir berichteten) eine weitere Neuerung eingerichtet. Der deutsche Fußballmeister (nur der BVB!) darf anschließend noch vier sogenannte Huldigungsspiele austragen. Im Spiel 1 nach der Titelverteidigung darf Dortmund sogar in der Halle antreten. In Gelsenkirchen wundern sich die knappen Knappen immer noch, was beim 1:4 in Nürnberg passierte. Kleiner Tipp: Es war eine veritable Klatsche. Ohne Gegenwehr. Jetzt kommt also der Titelverteidiger aus der Nachbarschaft. Der wieder eine Menge für die Wertschätzung des Fußballs im Revier getan hat. Kann man ja nur artig gratulieren. Das kleine Derby am Samstag um 15Uhr30 wird von den Sky-Machern eigens nicht als Top-Spiel übertragen. Geht ja um nix. S04 - BVB 2:2


Ungerechterweise haben die Bayern drei Stunden mehr Zeit zum regenerieren, wenn sie am Samstagabend zur Rhönrad-Anfangszeit um 18Uhr30 im echten Top-Spiel des Tages auf den 1.FSV Mainz 05 treffen. Die Bayern ohne Robben, der immer noch grübelt. Dafür mit Schweinsteiger, der sich fulminant für Madrid einspielen soll. Mainz mit Zidan. Sollte reichen. FCB - FSV 1:3


Am Sonntagnachmittag zur Anstoßzeit der Fußball-Landesliga um 15Uhr30 kommt es im Borussia-Park in Mönchengladbach zu einem Spiel, das die DFL in diesem Jahr ebenfalls erstmals in ihren Spielkalender aufnahm. Es heißt Freilos. In
Gladbach war die Wahl des Gegners in den vergangenen Jahren leicht. Wie es immer einfach ist, wenn der 1.FC Köln gerade mal in der 1. Liga spielt. In den kommenden Jahren müssen sich die Fohlen allerdings dann wieder andere Gegner für sichere sechs Punkte suchen. Das ist ärgerlich. Aber nicht zu vermeiden. Der neue alte Trainer Frank Schäfer darf den FC in den letzten vier Bundesligaspielen in aller Ruhe zuende betreuen. Eine Variante, die sie am Dom auch billiger hätten haben können. Aber um Geld geht es ja längst nicht mehr in der Stadt mit der großen Kirche. Mit den Abfindungen für Finke und Solbakken ließen sich mehrere Zweitligateams durchziehen. Borussia - FC 4:0

Der SC Freiburg wäre ja nicht der SC Freiburg, wenn er nullachtfuffzehn durch die Liga ginge. Und Christian Streich wäre ja nicht Christian Streich, wenn er nicht losprustend anzweifelte, dass es wirklich Sechs-Punkte-Spiele gibt und dass man mit sechs Punkten Vorsprung schon so gut wie gerettet ist. Sechzehn Tore und sechs Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz sind prima. Und eine Bilanz, die den Schwarzwäldern zum Rückrundenstart keiner der dummschwätzenden Mikrofonhaltern am Spielfeldrand vor dem 31. Spieltag zugetraut hätte. Umso schöner, dass am Sonntag zur Halma-Anfangszeit um 17Uhr30 die Emporkömmlinge der TSG Hoffenheim von 1899 zur Schauinsland-Reise aufbrechen. Und komischerweise nicht in Duisburg landen. Hoffenheim wundert sich noch. Über einen 4:0-Heimsieg. Wie konnte das passieren? Tja, Rätsel des modernen Fußballs. Dabei ist die Lösung einfach. Der Gegner hieß HSV. Und nicht SC Freiburg. SCF - TSG 3:1

Donnerstag, 12. April 2012

Ein Double und vier Absteiger

(hai) Dortmund holt also das Double. Kann man ja auch mal machen. Die Bayern in dieser Saison zur Abwechslung also mal mit exakt null Titeln - und dann auch noch mit der Schmach, das spanische Finale im Endspiel der Champagner-Liga in Ruhe aus der VIP-Loge mitanschauen zu dürfen. Nicht ganz rund gelaufen 
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
in dieser Saison für die Roten. Uli Hoeneß klärt das mit seinem Freund Jupp bei einer guten Flasche Rotwein am Tegernsee.

Und Lucien Favre zieht seine Ausstiegsoption. Glücklich wird der verbissene Schweizer in München hernach natürlich nicht. Aber wie oft ergibt sich die Gelegenheit, die Bayern zu trainieren? Eben. Max Eberl darf also mit knapp 25 Millionen und ohne Einkaufszettel alleine einkaufen gehen und
Gladbach müht sich in der nächsten Saison mit der seit 1995 ungewohnten Dreifachbelastung aus Pokal, Meisterschaft und Europa League wieder im unteren Drittel der Tabelle ab. So schnell platzen mitunter Träume. 

Sonst noch? Keiner will in den Europapokal. Außer Stuttgart und Hannover. Lautern steigt ab, Berlin und Köln auch. Und Hamburg. Ach so, vier Absteiger geht nicht? Schade eigentlich. Redlich verdient wäre es. Fürth, Frankfurt, Düsseldorf und St. Pauli steigen also direkt auf. Augsburg spielt gegen Paderborn die Relegation. Hm. Könnte auch die für die 3. Liga sein.


Felix Magath verlängert seinen Vertrag bei VW derweil einfach mal selbst. Köln versucht es vielleicht in der Schlussphase auch noch ohne Trainer. Ohne Präsident und ohne Sportdirektor ging es doch schon bestens. Nürnberg wundert sich über sich selbst, Freiburg verblüfft weiter und Hoffenheim ist Hoffenheim.

Und in Dortmund feiert eine ganz neue Boygroup auf der Tribüne: Zidan (Mainz), Reus (Gladbach) und Götze (Dortmund) sahen dabei aus wie drei Lausebengel von der Berliner HipHop-Academy. Dabei ging es bloß um, nunja, die wichtigste Hauptsache der Welt.

Sonntag, 8. April 2012

Wo steht eigentlich die Tränke?

(teo) Zum ersten Mal seit exakt 50 Jahren wird der Meister in der 49. Saison der Fußball-Bundesliga überraschend wieder in einem Endspiel ermittelt. Noch überraschender findet das Finale am 30. Spieltag statt. Noch viel überraschender und irgendwie ungerecht: Der Titelverteidiger und Spitzenreiter hat Heimrecht. Noch ungerechter: Er muss gegen den Rekordmeister und 
Endlich mal wieder
ein Endspiel.


(Handy-Fotto (c):
Thomas Ottensmann)
Tabellenzweiten antreten. Aber München hat ja auch im Champions-League-Finale Heimrecht. Gleicht sich also im Laufe einer Saison alles wieder aus. 


Dortmund gegen München. BVB gegen FCB - und Sky hat keine Möglichkeit, ein Top-Spiel daraus zu machen. Die Welt ist ungerecht. Aber wer dieses Spiel in eine Englische Woche legt, hat auch kein Mitleid verdient. München muss gewinnen. Dortmund nicht. Ein Spitzenspiel? Auf dem Papier schon. Kann aber auch wie, sagen wir mal, Gladbach gegen Hertha werden. Mit deutlich mehr gelben und roten Karten. Dortmunds klopp-ähnlicher Trainer sagt, er könne keine Unentschieden. In München heißt es, ein guter Kicker sei wie ein gutes Pferd und springe folglich auch nicht höher als unbedingt nötig. Was heißt das also für Mittwoch zur Eishockey-Anstoßzeit um 20 Uhr? Jupp Heynckes muss die Barren rausholen? Und wo steht eigentlich im ehemaligen Westfalenstadion die Tränke? Der deutsche Meister (nur der BVB) ist übrigens seit 22 Spielen ungeschlagen. Und gewann das Hinspiel in München. Nur um es nicht unerwähnt zu lassen. BVB - FCB 3:3


Zur Verwunderung aller wird trotz des Finales in der Liga drumherum einfach munter weiter gespielt. Obwohl es ja um nichts mehr geht. Aber schon am Dienstag zur Volleyball-Play-Off-Zeit um 20 Uhr spielen die anderen 16 Klubs die Runde locker runter. 


Hertha gibt auch in Spielen, die man eigentlich gewinnen muss, zwei bis drei Punkte pro Spieltag ab. Und glaubt allen Ernstes, mit einer Achterkette die Liga halten zu können. Aber wie sagte Otto Rehhagel schon kurz nach seinem Amtsantritt an der Spree sinngemäß? "Wenn ich den Klassenerhalt mit zwei Liberos sichern könnte, würde ich nicht zögern." Endlich mal eine Traineraussage, die glaubhaft wirkt. Gegen den SC Freiburg, der in der Rückrunde zu immer neuen Streichen aufgelegt ist, soll also mit allen Mitteln ein Dreier her. Mit Libero, Vorstopper und Triple-Sechs. Oder so. Hauptsache Heimsieg. Gegen einen SC Freiburg, der in der Rückrunde aber zu immer neuen Streichen aufgelegt ist, könnte das eine ziemlich harte Nuss werden. Hertha - SCF 1:2


Der FC Augsburg konnte sich zwar beim knappen 1:2 in München nicht von seiner schokoladigsten Schokoladenseite zeigen, hat aber angedeutet, dass ihm durchaus etwas am Klassenverbleib liegt. Seltsamerweise ist der Relegationsplatz aber lediglich einen Zähler entfernt. Und der erste Abstiegsplatz nur drei Punkte. Muss man also mal wieder was tun. Schön, dass zu diesem gelungenen Anlass der große Bruder VfB Stuttgart zum Schwabenduell nach Lummerland reist. Die Leute mit dem roten Brustring machen gerade ernst und zeigen, dass sie Rückrunde immer noch prima können. Was vor allem ihren Trainer wundert. Denn die Frisur hält. Was nicht in jeder Rückrunde so war. FCA - VfB 2:2


Schön, dass die Fastenzeit endlich vorbei ist. Höchste Zeit also mal wieder für etwas Karneval. Der 1. FSV Mainz 05 nahm in den letzten Spielen einfach mal den erfolgreichsten Torjäger vom Feld. Und siehe da: Es wirkte. Ohne Mohammed Zidan punktete Mainz nicht mehr dreifach. Gegen den anderen Karnevalsverein vom Rhein darf der kleine Ägypter aber vielleicht mal wieder eine Ladung Windeln gewinnen. Und vielleicht sogar das Spiel? Wenn nicht gegen Köln, gegen wen dann? Beim FC ist Peszko fraglich, der bei Redaktionsschluss noch in der Ausnüchterungszelle saß. Nun gut, so ein glücklicher Punktgewinn zuhause gegen grottenschlechte Bremer muss schließlich standesgemäß gefeiert werden. FSV - FC 4:1


Apropos grottenschlechte Bremer: Werder hat das Hinspiel gegen Borussia Mönchengladbach knapp verloren. Beim 0:5 spielte allerdings auf der Gegenseite auch noch die beste Fohlenmannschaft seit 35 Jahren. Entwarnung an der Weser: Mittlerweile spielt in den Gladbacher Trikots längst wieder die bewährte Borussia in Frontzeck-Form. Früher hat Gladbach in Bremen gerne mal deutlich verloren. Da hat Werder aber zumeist wie Werder gespielt. Manchmal sogar wie Werder im Europapokal-Modus. Doch längst spielt Werder wieder wie in der letzten Saison, als man an der Weser froh war, nicht abzusteigen. Vergleiche auch Gladbach. Ein Kellerduell, das es in sich hat. Gladbach will unbedingt in die Europa League. Und spielt auch so. Werder hat lustigerweise dasselbe Ziel. Spielt aber gar nicht so. Komische Fußballwelt. Werder - Borussia 1:1


Es gibt ja Klubs, die vor allem deshalb über ein großes Fanlager verfügen und als traditionsreich gelten, weil sie früher mal recht erfolgreich in die Ruhmeshalle des Fußballs eingedrungen sind. Manche dieser Klubs schreiben sich dann auch mit 'C' und mit Artikel. Andere tragen Farben, die es in keinem Wasserfarbkasten gibt und erringen Meisterschaften, die nur 360 Sekunden halten. Im Derby der beiden befreundeten Altmeister 1.FC Nürnberg gegen Schalke 04 gibt es aber keine Freundschaften mehr. Schalke will mit Macht in die Champagner-Liga. Nürnberg will nicht wieder in die 2. Liga. Da war man schon oft genug. FCN - S04 1:2


Hamburg war ja schon in der Bundesliga, als der Deutsche Fußball-Bund gerade erst das Endspiel um die deutsche Meisterschaft abgeschafft hatte. Gründungsmitglied! So ein HSV steigt ja nicht ab. Eben. Nun reist Hamburg im Auswärtsspiel zum Traditionsclub TSG 1899 Hoffenheim, der ebenfalls noch nie aus der Bundesliga abgestiegen ist. 1899 ist nach dem ungefährdeten Sieg beim Zweitligisten Kaiserslautern quasi gesichert. Acht Punkte Vorsprung sollten in den letzten fünf Spielen reichen. Mal in Frankfurt und Nürnberg nachfragen. Der HSV zittert aber noch. Sein klopp-ähnlicher Trainer nicht. Er hat das Bayern-Gen. Das muss reichen. 1899 - HSV 2:1


Auch der TSV Bayer 04 Leverkusen ist noch nie aus der 1. Liga abgestiegen. Wird auch in diesem Jahr nix. Die Werkself hat mit dem Punktgewinn in Hamburg den Klassenerhalt mit nunmehr 41 Zählern endgültig unter Dach und Fach gebracht. Hat der Trainerwechsel also direkt gefruchtet. Im Heimspiel gegen den unterklassigen ehemaligen Traditionsverein aus der Pfalz kann Bayer also befreit aufspielen. Kaiserslautern verliert auch mit neuem Lodenmantel am Rand munter weiter. Die weinroten Teufel in der Vorhölle. Fünf Spiele außer Konkurrenz. Macht ja auch nicht direkt Spaß. Bayer - FCK 4:0


Hannover 96 kann auswärts nicht mehr gewinnen. Macht aber nix. Gegen den VfL Wolfsburg gibt es ja nicht nur ein Nordderby, sondern endlich wieder ein Heimspiel. Was soll da anbrennen? Zumal Hannover sich ja als Nr. 1 im Norden fühlt. Obwohl die Roten des grün-weiß-schwarzen Traditionsvereins drei Tore hinter Werder Bremen liegen. Und einen Punkt vor VW. Und zumal Hannover ja unbedingt wieder nach Europa will. Läuft doch. 96 - VfL  1:3 

Samstag, 7. April 2012

Selbstläufer

(teo) Ist ja längst ein geflügeltes Wort im Fußball geworden: Die Mannschaft stellt sich von selbst auf. Gemeint sind eigentlich die Zeiten, in denen mehr Spieler im Krankenstand weilen als auf der Grasnarbe. Kann man aber auch ganz anders sehen. Spezialist in dieser Disziplin ist bekanntlich Guido Schröter, der mit seinen Fußballgöttern nach einer mysteriösen dreiwöchigen Pause schon vermisst wurde. Nicht nur in der SZ, nicht nur vom Autor dieser Zeilen. Aber er ist wieder da. Geht um Bayer 04 Leverkusen. Trotzdem sehr schön.

Den ganzen Strip gibt es mit einem
Klick auf den sehr schönen Link oben.
Selbstblätternd und -erklärend.


(Screenshot: Thomas Ottensmann)

Donnerstag, 5. April 2012

Schmierzettel, Schmauchspuren und Speerwerfer


(teo) Am 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga fehlt der Freitag im Spielplan. Weil er ein K im Namen trägt. Was für einen handelsüblichen Freitag schon ungewöhnlich genug ist. Und weil er Schnee- und Graupelschauer bringen soll, statt Ostergras und Eierfarben. So kann es gehen im April, der nicht nur meteorologisch seinen ganz eigenen Kopf hat, sondern mitunter auch recht launig die entscheidenden Weichen für die Spätzeit der Spielzeit zu stellen gedenkt. 


In München sind die Roten ganz bei der Sache. Real Madrid in den Köpfen? Die Königlichen! José Mourinho! Halbfinale! Der Weg nach München! Pustekuchen. Da sei Jupp Heynckes vor. Fronck Ribery hatte vom Dolmetscher eigens den Namen des nächsten, schweren Gegners auf den karierten Schmierzettel gepinnt bekommen: 'Augsbourgh'. Ach, diese Bayern! Von Spiel zu Spiel denken. Die Pflicht im Visier, das Triple nur ganz weit hinten im hintersten Hinterkopf. Demut kommt vor dem Fall. Nun also, am Samstag zur Bundesligaanstoßzeit um 15Uhr30, der schwere Prall gegen den Nachbarn aus Schwaben. Bayern (definitiv) gegen Bayern (quasi). Bruderkampf! Schwieriges Unterfangen. Außer für den Busfahrer des FCA, der den Weg nach München einfach ins Navi eingegeben hat. Ohne beschwerlichen Umweg über Madrid. So sehen Sieger aus. FCB - FCA 1:1


Bei Volkswagen reiben sie sich in der Vorstandsetage die kalten Hände. Geht doch. Voll auf Kurs. Ohne Navi. Trainermanagervizevorstand Felix Magath hat es mit teuflischer Akribie geschafft, Speerwerfer und Filigranknipser ins Team der glorreichen 50 zu reintegrieren. Die Werkself des Autobauers auf direktem Kurs nach Europa. Kommt man nicht drauf. Ist aber so. Zehn Tore fehlen noch. Helmes, übernehmen Sie! Kann ja auch mal ein bisschen was für die EM-Wildcard tun. Im Heimspiel gegen den deutschen Meister (nur der BVB!) weiß man ja um die Abwehrschwäche der Dortmunder (vier Gegentore gegen Stuttgart), hat aber auch aufmerksam die Sturmstärke registriert (vier Tore gegen den VfB). Was das zu bedeuten hat? Tja. VW - BVB 2:4


Der 1.FC Köln ist gestärkt aus den Wirren des 1. April hervorgegangen. Lutscherprotest von Fans. Einzelvotum der Spieler zum Trainer, der sich für den knappen Mehrheitsentscheid mit der Suspendierung von vier Kickern bedankte. Wie die wohl gestimmt hatten? Ach, in Köln haben sie ja keine Wahl. Es musste halt einfach mal wieder ein Zeichen gesetzt werden. Welches ist egal. War ja auch lange keiner mehr rausgeflogen. Und jetzt das: Es geht gegen den Erstbundesligisten Werder Bremen. Ex-Meister, Ex-Pokalsieger, Ex-Europapokalsieger. Himmel! Aber Werder tief in der Ergebniskrise. Doofes Wort. Ist halt eine ganz normale, richtige Krise. Werder spielte zuletzt oft mit Menschen, deren Namen selbst an der Weser noch nie ein Mensch gehört hatte. Und die großen Namen wollen sich schnell außer Hörweite bringen: Pizarro geht, Wiese geht. Fehlen nur noch Marin und Ekici und Arnautovic. Dann kann Thomas Schaaf mit der Reserve weitermachen. Die gerade aus der 3. Liga absemmelt. Hölle, Hölle, Hölle. Werder will aber noch in die Europa League. Und hat zwar nicht das Format, aber erstaunlicherweise die notwendigen Punkte dafür. Also: auf nach Europa, SV Werder Bremen. Aber wozu? Und mit wem? Eben. Mit einem Sieg könnte Köln übrigens theoretisch auf Platz 12 hüpfen. So ist das mit der Theorie. FC - Werder 1:2


Der andere Karnevalsverein ist auf besserem Weg. Platz 11. Trotzdem nur fünf Punkte bis zum Relegationsplatz, wo die Waffenbrüder aus Köln logieren. Mainz reist nach Stuttgart, wo der VfB seinen Diverse-Tore-Vorsprung auf einen sicheren Europa-League-Platz gegen Leverkusen, Bremen und Wolfsburg verteidigen will. Aber gegen Mainz kann das ja so oder so ausgehen. Oder andersrum. VfB - FSV 2:3


Freiburg gegen Nürnberg, das ist so ein klassisches Abstiegsgipfeltreffen. Wenn beide zufälig mal nicht in Europacupnähe residieren. Was beide derzeit nicht tun. Also klassisches Abstiegsgipfeltreffen. Punktgleich und nur durch zwei Törchen getrennt liegen Clubberer und Schwarzwälder einen Dreier vor dem Relegationsrang. Freiburg hat einen Lauf. Und einen Streich. Nürnberg hat auch einen Lauf - viermal in Folge verloren - und keinen Streich. Unfair. SCF - FCN 2:1


Stefan Kuntz war früher Polizeiobermeister in Bochum. Und hat doch erst Jahrzehnte später seine letzte Patrone verschossen. Auf Krassimir Balakov. Der nun mit Schmauchspuren an der Schläfe recht gestärkt in die 2. Liga gehen wird. Eine Region weint. Mal wieder. Wie 1996. Und 2006. Eigentlich hätten die weinroten Teufel ja noch vier Jahre Zeit gehabt. Aber Gesetzmäßigkeiten werden im Fußball ohnehin überbewertet. Gegen Hoffenheim könnte man allerdings auch mal wieder gewinnen. Oder verlieren. Wer weiß schon, wie die SAP-Betriebssportgemeinschaft diesmal drauf ist? Hallo, Herr Babbel? Nein, der weiß es auch nicht. FCK - 1899 0:1


Die Jungs aus Unterföhring hatten Langeweile. Kein Flutlichtspiel am Freitag. Was tun? Einfach mal das Samstagabendspiel mit Verlierern besetzen. Gladbach gegen Hertha, das verspricht am Samstagabend zur Handball-Anwurfzeit um 18Uhr30, prickelnde Hochspannung. Können die Fohlen noch hüpfen, laufen, springen? Und kann Otto Rehhagel (73) das auch noch? Hertha spielt nicht schlecht. Und verliert unverlierbare Spiele. Hatten wir das nicht schon mal? Stimmt. Vor zwei Jahren. Damals stieg Hertha ab. Nachdem sie schon die ersten sechs Saisonspiele vergeigt hatten - und dann mit neuem Trainer noch einige mehr. Auf der Bank saß damals der Trainer, der jetzt längst auf der anderen Bank Platz genommen hat. Er war in der Saison zuvor mit Hertha Vierter geworden. Lucien Favre betont jetzt, wo er mit Gladbach Vierter geworden ist, dass man bloß nicht vergessen solle, woher man komme. Und meint eigentlich Gladbach und den Abstiegskampf der letzten Saison. Und nicht Hertha, wo er nach erfolgreicher Arbeit bei der erstbesten Gelegenheit entlassen wurde. Und Lucien Favre sagt, man solle nur von Spiel zu Spiel denken. Was momentan bedeutet: von Niederlage zu Niederlage. Bei den erschöpften Fohlen melden sich in der erfolgreichsten Saison der letzten 35 Jahre nun schon nach und nach die besten Spieler vom Spielbetrieb ab. Schade nur, dass der Spielbetrieb noch läuft. Borussia - Hertha 0:2


Was vergessen? Ach so: Die beiden Eurofighter-Teams. Schalke gegen Hannover. Das hatte man ja eigentlich erst im Mai spielen wollen. Um diese riesige Tulpenvase. Nun also zu vorgezogener Stunde. Am Sonntag, zur Halma-Beginnzeit um 15Uhr30 will Hannover in der Turnhalle, die nach einem bekömmlichen Sauerländer Pils benannt ist, weiter punkten. Um im nächsten Jahr weiter europäisch zu kicken. Schalke will das auch. Aber wer Bier predigt und Champagner trinkt, der muss halt auch mit Macht in die große Gelddruckliga streben. Will man. Soll man. Muss man. Aber kann man das auch? Die knappen Knappen haben Glück, dass sich andere Mannschaften bereits vom Spielbetrieb abgemeldet haben. S04 - H96 2:2


Sonst noch? Ach, klar. Fast den Dino vergessen. Nur, weil letztens noch einer sagte: "HSV? Den kannste zurzeit vergessen!". Doch soweit kommt das noch! Die Liga ohne Dino? Kurz vor der Jubel-Saison! 50 Jahre Bundesliga - und dann kein Dino zur Hand? Unvorstellbar. Im Heimspiel gegen den TSV Bayer 04 Lewwerkusen will der klopp-ähnlichen Trainer mit dem vogel-ähnlichen Namen jedenfalls weiter marschieren. Hat ja seit seinem Amtsantritt vor etwa 93 Wochen schon zwei Plätze gut machen können. Als er kam, war der HSV 17., mittlerweile ist der HSV 15. - mit satten zwei Punkten Vorsprung vor Köln. Läuft. Weiter so. In Lewwerkusen schläft ein baumlanger Finne schlecht. Seit er weiß, dass er eine verkorkste Saison entkorken soll. Nun gut, trinkfest sind sie ja, diese Skandinavier. Sami Hyypiä ist in Livverpool noch heute eine Legende. Willensstark, einsatzfreudig, kampfbetont. Hm. Vielleicht sollte er lieber spielen, als still und stumm auf der Trainerbank Platz zu nehmen? HSV - Bayer 1:1

Montag, 2. April 2012

Keinen Dutt besser

(teo) Sechs Spieltage vor Ende der 49. Meisterschaftsrunde in der Fußball-Bundesliga sind Vorhang und alle Fragen offen. Na gut, 
Man kann es sich in der Schule
auch selbst schwer machen.


(Foto gefunden: Internet)
nicht alle. Dortmund und München spielen Champions League. Das war's.

Und sonst? 
Gladbach schenkt nach dem verpassten Pokalfinale ein Spiel nach dem anderen ab. Aber es fährt sich mit drei Platten (Reus, Neustätter, Dante) ja auch nicht besonders schnell und erst recht nicht sicher. Schalke nutzte die Gunst der Stunde und hat sich nun mit drei Punkten und fünf Toren an den müden Fohlen vorbeigemogelt. Dabei sind sie keinen Dutt, pardon, keinen Deut besser als die Borussia

Die Bayern rumpelten in Nürnberg zum Dreier, der deutsche Meister (nur der BVB!) schuf ein Spiel für die Ewigkeit und ließ im Eifer des Gefechts aber wieder zwei Punkte liegen. In neun Tagen kommt es nun zum richtig spannenden Pinnekenziehen in Dortmund, wenn die Bayern in der Englischen Woche anreisen. Der Sieger wird Meister. So einfach ist das. Die drei Spiele danach? Pah, nur noch Schaulaufen.


Um die Europa League prügeln sich mittlerweile vier punktgleiche Teams. Lustig: Wolfsburg, Bremen und Leverkusen spielen gruselig, verlieren am laufenden Meter und sind trotzdem noch in der Lostrommel. Stuttgart und Hannover bekommen die beiden Plätze schon jetzt, ehrenhalber. Wir wollen uns doch in Europa nicht bis auf die Knochen blamieren.


So. Und ab Platz 10 wird's dann richtig amüsant. Abstiegsgefahr. Sieht bei Hoffenheim (34 Punkte) noch harmlos aus. Trotzdem: Sind nur sechs Punkte bis zur Relegation. Mainz (33) scheint auch auf gutem Wege. Aber dann wirds eng. Nürnberg, Freiburg (je 31), Augsburg und der HSV (je 30) sind zur Zeit gerettet. Köln (28) müsste Relegation spielen. Aber wozu? Und Hertha (26) müsste allein schon wegen des Verlierens von Spielen, die man nicht verlieren kann, sagen wir mal gegen VW, zur Strafe direkt in die 2. Liga.


Was vergessen? Ach so, den ersten Absteiger 1.FC Kaiserslautern. Die weinroten Teufel müssen schon alle sechs verbleibenden Spiele gewinnen, um überhaupt noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Das wären übrigens doppelt so viele wie in den letzten 28 Spielen (17 Tore).