Donnerstag, 19. Dezember 2013

Sehnlicher Wunsch nach Hüftspeck

(teo) An der Spitze der Fußball-Bundesliga bleibt es vor dem letzten Hinrundenspieltag weiter spannend. Denn die großen Drei ließen zuletzt unisono Punkte liegen. Leverkusen vergeigte, Dortmund gab zwei Punkte ab, Gladbach auch. Und weil die Verfolger aus Wolfsburg, Schalke, Berlin und Augsburg jeweils Dreier einfuhren, ist die Liga hinter Tabellenführer Bayer 04 wieder dichter zusammen gerückt. 

Nachdem Rekordmeister Bayern München wegen notorischer Überlegenheit durch einstimmigen DFL-Entscheid aus der Bundesliga ausgeschlossen wurde, spielen die Süddeutschen fortan wirklich in der so oft zitierten eigenen Liga: mit Vertretern anderer Kontinente. Eine Entscheidung mit Weitsicht. Einerseits entspricht es dem Anspruch der Bayern, sich nur mit den Besten zu messen, andererseits kann sich die Bundesliga wieder erholen. Eine Entscheidung für den Fußball, keine Frage. Da der Liga nun nur noch 17 Vereine angehören, hat natürlich immer ein Verein spielfrei. Diesmal ist es der VfB Stuttgart.


Nur alle zwei Wochen.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Der 17. Spieltag startet am Freitagabend mit der Partie Eintracht Frankfurt gegen den FC Augsburg. Frankfurt will dem Überraschungssieg in Leverkusen einen Heimsieg folgen lassen. Augsburg will den dritten Sieg in Folge. Ja, kurz vor Weihnachten sind die Wunschzettel lang und die Augen groß. Eintracht F - FCA 0:0

Wenn der BVB am Samstag um 15Uhr30 gegen Hertha BSC antritt, dürften um 17Uhr20 viele Dortmunder aufatmen. Der BVB pfeift personell auf dem letzten Loch. Da kommt die Pause gerade recht. Die Hertha würde dagegen gern durchspielen. Läuft gerade gut für die Berliner. Zuletzt zwei Siege in Folge. Der BVB verlor die letzten beiden Heimspiele. BVB - Hertha 2:1

Robin Dutt auf der Trainerbank? Kann man sich in Leverkusen gar nicht mehr vorstellen. In Bremen hingegen schon, aber fröhlich wirkt man bei Werder deswegen auch nicht über Gebühr. Kein Wunder bei 16 Punkten aus 16 Spielen. Kein Prunken. Leverkusen hingegen mit der einmaligen Chance, den Klassenerhalt mit einem Sieg vorzeitig einzutüten. Nie zuvor hätte Bayer 04 die 40-Punkte-Marke früher erreicht. Steht da ein Konjunktiv? Wie unnötig. Werder - Bayer 04 0:3

Völlig losgelöst von allen unnötigen Pokalwettbewerben geht der SC Freiburg in sein letztes Heimspiel der Hinrunde. Und möchte sein dürftiges Punktekonto noch ein wenig aufstocken. Und wer kommt? Hannover 96. Freilos. SCF - 96 0:3

Lambertus van Marwijk ist irritiert. Denn beim HSV ist alles anders. Gedanklich oft im Europapokal, motorisch öfter in der 2. Liga. Im Heimspiel gegen Mainz 05 soll ein Dreier etwas Hüftspeck für den Hungerwinter im Tabellenkeller bringen. Mainz zuletzt gegen Gladbach mit Catenaccio vom Feinsten. Aber erfolgreich. HSV - FSV 1:1

Neun Tore, acht Punkte: Der Hinrundenbilanz von Eintracht Braunschweig stünde ein Dreier im Heimspiel gegen Hoffenheim gut zu Gesicht. Konjunktiv? Ja. Eintracht B - 1899 1:4

Es gibt in der Liga ja Fanfreundschaften, die die Zeiten überdauern. Die zwischen den Fans des 1.FC Nürnberg und denen von Schalke 04 gehört definitiv dazu. Die großen Erfolge liegen ja ähnlich lange zurück. Vor allem die der Nürnberger. Aber man muss ja nicht immer darauf rumreiten. Ist ja so, als würde man immer wieder erwähnen, dass es in 16 Spielen noch keinen Sieg gab. Das bringt ja keinem was. Vor allem den Clubberern nicht. FCN - S04 1:3

Am Sonntag um 15Uhr30 bleibt es Borussia Mönchengladbach vorbehalten, die Hinrunde mit dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg zu beenden. Drei Punkte trennen die beiden. Schon jetzt gehört die Hinrunde zu den erfolgreichsten beider Mannschaften. Wolfsburg seit acht Spielen ungeschlagen (sechs Siege), Gladbach seit sieben Spielen (sechs Siege). Die Borussia kann nur Heimsiege. Sagt man. Borussia - VfL 1:1

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Allerhöchstens gleiche Höhe

(teo) Vor dem 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist es wieder richtig spannend geworden. Die Bayern stecken tief in der Krise. Nach der Heimniederlage gegen ManCity ist die Hatz nun eröffnet. Der HSV reist mit allerbesten Chancen in die bayrische Landeshauptstadt. Die Frage sei erlaubt: Wie lange wird sich Pep Guardiola nun noch halten können? In der ganz einschlägigen Fachpresse wird Jens Keller schon als Nachfolger gehandelt. Schalke ziert sich noch mit der Freigabe des Erfolgstrainers (Einzug ins Achtelfinale der Champagnerliga, Sechster in der Liga), aber wie so oft im Fußball: Es könnte alles ganz schnell gehen. 


Alt, aber wahr.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Aus gegebenem Anlass haben wir auch noch mal das Regelbuch herausgeholt. Viele meinten ja, das zweite Schalker Tor gegen Basel sei abseits gewesen. Was falsch ist. Denn wenn mehr als vier Spieler im Abseits stehen, gilt die 3-für-1-Regel: Drei abseits stehende Spieler heben das Abseits für den vierten auf. Korrektes Tor also. Hat man ja an der Reaktion von Joel Matip gesehen. Aber wie kamen wir eigentlich auf Europapokal? Die Bundesliga geht ja schließlich auf die Zielgerade in diesem Herbst, der ein Winter ist. Oder war es umgekehrt? Man weiß es nicht.

Mit der Leistung wie beim 0:1 gegen Augsburg "bekommen wir in München zwölf Stück", geht HSV-Sportchef Oliver Kreuzer optimistisch in das Spiel bei den Bayern. Immer schön, wenn man den Jungs verbal Mut machen kann. Das letzte Spiel ging übrigens 9:2 (5:0) aus. Aber ist doch toll, wenn man Steigerungspotenzial in der eigenen Mannschaft erkannt hat. FCB -  HSV 5:0

Doch gemach: Der Spieltag startet am Freitagabend um 20Uhr30. Wir schalten in unser Hauptstadtstudio. Hertha empfängt Werder Bremen. Berlins Manager Preetz jubelte unlängst über das Erreichen der 20-Punkte-Hürde. Die war uns Laien bislang unbekannt. Was nichts zur Sache tut. Hertha hat Kontakt zu den Fantaligaplätzen und will nun die ebenfalls zu Unrecht unbekannte 25-Punkte-Hürde nehmen. Und Werder? Nun. Verlor drei der letzten vier Spiele, kassierte unerhebliche 17 Gegentore. Hertha - Werder 0:1

Für Hannovers Präsident Martin Kind hat ein Heimsieg gegen Nürnberg einen hohen Stellenwert. Sagte er. Verständlich bei dieser umwerfenden Auswärtsbilanz. Mirko Slomka ist sogar guter Dinge, denn er wusste zuletzt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass 96 mal wieder auswärts Punkte holt, mit jeder Auswärtsniederlage steigt. Aha. Das Gute ist aber, dass Hannover alle 14 Tage ein Heimspiel hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass der 1.FC Nürnberg irgendwann mal wieder ein Spiel gewinnt, ist übrigens auch gar nicht so übel. 96 - FCN 0:1

Drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen sind für den BVB schon eine ungewöhnliche Bilanz. Mit dem mehr oder minder letzten Aufgebot reist Dortmund nun nach Sinsheim. Zum Lieblingsgegner. Die TSG von 1899 aus Hoffenheim hat von fünf Heimspielen drei gegen den BVB gewonnen. Zuletzt allerdings 2011. 1899 - BVB 4:2

Gladbach spielt. Auswärts. In Mainz. Sechs Siege in Folge. Die letzten beiden Auswärtsspiele gewonnen. Aber Mainz hat gegen die Borussia von zehn Heimspielen immerhin fünf gewonnen. Die letzten beiden allerdings 0:3 und 2:4 verloren. Zahlenspielerei, vermaledeite. Mit jedem Sieg in Serie erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Gladbach mal wieder verliert, ganz klar. FSV - Borussia 1:2

Wenn der FC Augsburg gegen Eintracht Braunschweig spielt, dann klingt das immer noch ein bisschen nach 2. Liga. Wie ungerecht. Denn es klingt ja nach 3. Liga. Der FCA spielt aber eine prächtige Halbserie. Und Braunschweig? Nun. Braunschweig spielt auch in der 1. Liga. Also noch. Und genießt jedes Spiel. Oder so. Und in Augsburg haben schon ganz andere in dieser Saison schlecht ausgesehen. FCA - Eintracht B 2:0

Das Topspiel am Samstagabend stürzt den gemeinen Fußballfan oft in die Verlegenheit: Bleibe ich einfach noch ein bisschen in der Kneipe sitzen und gucke mir nach der Konferenz auch noch den Knaller an? Die Frage lässt sich diesmal leicht beantworten. Na logo. Der VfL Wolfsburg empfängt den VfB Stuttgart. Ein Spiel, auf das wir lange gewartet haben. VfL - VfB 2:1

Der FC Schalke 04 weiß, was er an Jens Keller hat. Doch die Erfolge haben den Trainer auch für andere interessant gemacht (siehe oben). Bestätigten Meldungen zufolge wird Jens Keller zumindest gegen den SC Freiburg am Sonntag um 15Uhr30 aber noch mal auf der Schalker Bank Platz nehmen. Auf der Freiburger Bank wird Christian Streich sitzen, was irgendwie toll ist, aber von Spiel zu Spiel ja auch nicht einfacher wird. Denn mit jeder Niederlage erhöht sich ja die Wahrscheinlichkeit... - obwohl, in Freiburg irgendwie nicht. Was löblich ist. Aber unterm Strich auch nicht immer gegen das Europapokal-Handicap hilft. S04 - SCF 3:1

Die spannende Frage "Wird Leverkusen die Bayern noch abfangen können?" muss eigentlich heißen: "Wann genau erfolgt die Wachablösung?". Es kann ja nur eine Frage der Zeit sein, wie wir eingangs bereits erläuterten. Zu stark ist die Werkself in diesem Jahr und zu konstant die Form. Solange Sami Hyypiä nicht rotieren lässt, sind wir guter Dinge. Denn es geht gegen den zweiten Verein mit Europapokal-Ekzem. Bayer 04 - Eintracht F 2:0

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Echte Pfründe ston zesamme

(teo) Höchst fokussiert gehen wir in den 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Und selbstredend auch dahin, wo es weh tut: in die Schnittstellen (die heißen schon so!). Während der Kader der Bayern nach und nach dezimiert wird, ohne dass es großartig auffällt, schwächt sich die Liga munter selbst. Zweiter gegen Dritter und Vierter gegen Fünfter steht auf dem Spielplan. Können wir den Laden nach dieser Runde dicht machen?

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Aber Pustekuchen. Nein, keine Rede von Xaver. Sondern vom Überlebenskampf in den Problemzonen. Wenn der 1. FC Nürnberg am Freitagabend um 20Uhr30 den 1. FSV Mainz 05 empfängt, dann ist es der nunmehr 15. Versuch, endlich den ersten Saisonsieg einzufahren. Der Club hat erst sechsmal verloren. Das sind zarte zwei Niederlagen mehr als Gladbach oder Schalke. Trotzdem steht er punktgleich mit Braunschweig am Tabellenende. Mainz hat sogar einmal öfter verloren als Nürnberg, ist aber Achter. Wie sagt Sami Hyypiä? "Fußball ist nicht fair." Ach so. FCN - FSV 1:2

Sebastian Mielitz ist froh. Sein Arbeitgeber schützt ihn und nimmt ihn aus der Kritik. Das ist nett von Werder Bremen. Aber dummerweise damit verbunden, ihn auch aus dem Tor zu nehmen. Schon die erste Vorstellung zeigte, dass die Umstellung zwischen den Pfosten auch der Mannschaft hilft: nur vier Gegentore in Hoffenheim. Schwer zu toppen. Obwohl... am Samstag um 15Uhr30 gastiert der FC Bayern in Bremen. Sebastian Mielitz ist froh. Er sitzt auf der Bank. Werder - FCB 0:3

Beim VfB Stuttgart ist man auch froh. Anstoßzeit ist um 15Uhr30. An einem Samstag. Das ist bereits das dritte Mal in dieser Saison. Auch froh ist der VfB Stuttgart, dass der Gegner im Heimspiel der Hannoversche Sportverein von 1896 ist. Die Niedersachsen belegen in der Auswärtstabelle den letzten Platz: kein Punkt, drei Tore, 14 Gegentore. Der VfB Stuttgart hat von seinen sechs Heimspielen aber auch erst eins gewonnen. Spielt aber jetzt gegen Hannover. Kann also froh sein. VfB - 96 2:0

Ob beim HSV jemand derzeit wirklich froh ist, ist nicht überliefert. Höchstwahrscheinlich ist die Stimmung aber gut nach dem Heimsieg gegen den 1.FC Köln. Gab allerdings keine Punkte. Wie sagte Sami Hyypiä? "Fußball ist nicht fair." Im Heimspiel gegen den FC Augsburg kann der HSV die fehlenden Zähler holen. HSV - FCA 1:2

Armin Veh wirkt auf der Frankfurter Bank in den letzten Wochen eher unfroh. Elendige Dreifachbelastung, elendige! Im Pokal weiter, in der Europa League weiter. Aber was ist mit der Liga? Tja. Elf Punkte aus 14 Spielen sind mau. Im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim soll nun die Wende her. 66 Tore fielen in den 14 Spielen mit Hoffenheimer Beteiligung. TSG-Trainer Gisdol sagte unlängst, er glaube nicht mehr daran, dass seine Mannschaft in diesem Jahr noch ein normales Spiel abliefern werde. Ist doch auch ganz schön, mal recht zu haben. Eintracht F - 1899 2:4

Borussia Mönchengladbach gewann bekanntlich sieben von sieben Heimspielen. Zuletzt am Sonntag gegen Freiburg. Und hat nun schon wieder Heimrecht. "Fußball ist nicht fair", sagt Sami Hyypiä. Finden übrigens auch Jens Keller und Horst Heldt. Aber die Proteste bei der DFL verliefen im Sande. Schalke muss also auswärts im Borussia-Park ran. Im Duell Vierter gegen Fünfter geht es um den Titel "Best of the letztes bisschen Rest". Oder so. Borussia - S04 2:1

Am Samstagabend um 18Uhr30 geht es im Duell Dritter gegen Zweiter um das Vorrecht, weiterhin von Steffen Simon, Jörg Wontorra und Katrin Müller-Hohenstein als Bayern-Verfolgerchen bezeichnet zu werden. Andererseits geht es im Spiel BVB gegen Bayer 04 Leverkusen auch und nicht zuletzt darum, die "Best of the letztes bisschen Rest"-Bande weiter auf Distanz zu halten. Pfründe verteidigen. Und echte Pfründe stehen bekanntlich zusammen. Dortmund hat derzeit sieben Punkte Vorsprung auf Platz 5, Leverkusen zehn. BVB - Bayer 04 2:2

Der VfL Wolfsburg hat die Champagnerliga im Blick, wenn er am Sonntag um 15Uhr30 als Tabellensechster beim SC Freiburg antritt. Der SC Freiburg hat sich unglücklich aus dem Pokal verabschiedet. Aber wenigstens keine Dreifachbelastung mehr. Dafür ist der SC unglücklicherweise wohl doch weiter in der Fantaliga dabei. Elendige Doppelbelastung, elendige! SCF - VfL 1:2

Acht Tore, acht Punkte, Platz 18. Die Bilanz von Eintracht Braunschweig liest sich nach 14 Spielen nicht direkt erfreulich. Andererseits weiß Torsten Lieberknecht nach einem Telefonat mit Sami Hyypiä, dass Fußball zwar nicht fair, aber trotzdem noch nichts verloren ist. Denn der Braunschweiger Trainer wird nicht müde zu betonen, dass seine Mannschaft voll im Soll, weil nur drei Punkte hinter dem Relegationsplatz liegt. Das ist wahr. Wahr ist aber auch, dass Mitaufsteiger Hertha elf Punkte mehr auf dem Konto hat und als Tabellensiebter anreist. Eintracht B - Hertha 1:0

Donnerstag, 28. November 2013

Handfilter und Heidewitzka

(teo) Hat ja lange genug gedauert. Am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga stehen die Bayern nun endlich vor ihrer ersten wahren Bewährungsprobe. Bislang suchte der Rekordmeister in Rekordform in allen Wettbewerben ja händeringend nach einem richtigen Gegner. Nun kommt es am Samstag um 15Uhr30 endlich zu einem Spiel auf Augenhöhe. Eigentlich untippbar. Doch dazu später mehr.


Unten auf dem Rasen.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)
Zunächst blicken wir auf unsere beliebte Rubrik "Derbys, die eigentlich gar keine sind". Am Freitagabend um 20 Uhr30 empfängt der VfL Wolfsburg den Hamburger SV. Und nur weil die beiden Klubs aus dem Norden der Republik kommen, muss es nicht gleich ein Derby sein. Sehen höchstens Sender so, die sagen wir mal das Wetter auch immer für den ganzen Norden vorhersagen wollen. 221 Kilometer trennen Wolfsburg von Hamburg. Und sieben Punkte und sechs Tabellenplätze. Der Tabellenfünfte Wolfsburg will sich mit einem Heimsieg im oberen Tabellendrittel festsetzen, der Tabellenelfte HSV mit einem Dreier ins gesicherte Mittelfeld. VfL - HSV 2:1

Der TSV Bayer 04 Leverkusen hat etwas geschafft, was nur wenigen gelingt. Mit zwei formidablen Niederlagen gegen Manchester United in der Champagnerliga die eigentlich gute Saison selbst madig zu machen. Nach der irrwitzig mutlosen Darbietung, die zudem auch noch 90 Minuten live im Fernsehen zu begutachten war, dürfte es der Fachwelt nun schwer fallen, weiterhin von Leverkusen als einzigem ernsthaften Bayern-Verfolger zu sprechen. Aber: Die Tabelle lügt nicht. Und wenn der immer noch sieglose 1.FC Nürnberg zum Gastspiel in die BayArena kommt, dann sind die Karten klar verteilt. Und: Nürnberg ist nicht Manchester. Und Ginczek nicht Rooney. 12 Euro ins Phrasenschwein. Bayer 04 - FCN 0:2

Die TSG 1899 Hoffenheim hat nach einem Ausreißer-Start mittlerweile wieder zur Form des Vorjahres zurückgefunden. Drei Niederlagen in Serie und Platz 14 sind die Folge. Schön, dass nun Werder Bremen zu Gast ist. Werder liegt nach zwei Niederlagen in Folge nur zwei Zähler über den Kraichgauern. Beide auf der Suche: nach Form, nach Erfolgserlebnissen, nach etwas Zählbarem. TSG - Werder 4:4

Solange es den 1. FSV Mainz 05 im bezahlten Fußball gibt, solange wird Jürgen Klopp ein Rückkehrer sein. Auch am Samstag, wenn der BVB in Mainz spielt, werden wieder die alten Bilder rausgekramt. 18 Jahre prägen halt. Doch die letzten fünf Jahre beim BVB haben auch Jürgen Klopp verändert. Und der FSV ist längst ein Tuchel-Klub. 05 mit zwei Siegen in Folge, der BVB mit zwei Niederlagen hintereinander. FSV - BVB 2:2

Huch, ein Zweitligaspiel? Egal. Sowohl Hertha BSC als auch der FC Augsburg haben sich im Mittelfeld der Tabelle etabliert. Damit haben nicht direkt alle gerechnet. Außer ein paar Journalisten aus der Hauptstadt. Dass Augsburg unter Trainer Weinzierl in der dritten Erstligasaison oftmals begeisternden Offensivfußball zeigt, haben selbst ein paar Journalisten aus der Hauptstadt nicht erwartet. Stimmt aber trotzdem. Hertha - FCA 2:1

Am Samstagabend um 18Uhr30 muss Horst Heldt nicht zurückkehren. Praktisch. Denn sein Ex-Klub kommt zu ihm. Der VfB Stuttgart zu Gast in Gelsenkirchen. Und sofort stehen die Ex-Schwaben bei Schalke im Fokus. Keller, Heldt, Hildebrand. Alle drei werden nicht spielen. Schalke aber trotzdem mit einem Problem im Tor. Scheint derzeit egal, wer da steht. Nicht egal ist dagegen das Knie von Kevin-Prince Boateng. Hauptsache, es hält. Apropos: Was macht eigentlich Lars Unnerstall? S04 - VfB 3:1

Martin Kind hatte es zu Beginn der Saison ganz forsch formuliert: Ja, Hannover 96 wolle wieder Europapokal spielen. Schien auch gar nicht allzu abwegig. Zumindest anfangs. Alle Heimspiele gewonnen. Und auswärts: nun ja. Seitdem 96 aber nicht nur die Auswärtsspiele zu verlieren gedenkt, sondern auch zuhause nicht mehr gewinnt, wie die die letzten drei Heimspiele in Folge (zwei Punkte), deutet die Formkurve sehr deutlich nach unten. 14 Punkte aus 13 Spielen, Platz 13, drei Punkte vor dem Relegationsplatz. An Mirko Slomka gebe es nix zu deuteln heißt es. Was soviel heißt wie: Hauptsache, er verliert nicht weiter. Sonntag um 15Uhr30 kommt Eintracht Frankfurt (elf Punkte, Platz 15). Heidewitzka. 96 - Eintracht F 1:2

Wenn Borussia Mönchengladbach am Sonntag um 17Uhr30 gegen den SC Freiburg spielt, dann spricht die Papierform klar für die Gastgeber. Kann man bei jedem handelsüblichen Melitta-Handfilter erfragen. Gladbach mit erstaunlicher Heimbilanz, Freiburg kämpft ums sportliche Überleben jenseits des Europapokals. Aber der SC holte seine beiden Saisonsiege jeweils auswärts. Borussia - SCF 3:2

Doch unser Blick geht zurück in die Allianz-Arena, wo am Samstag um 15Uhr30 der Prall der Giganten wartet. Bayern München gegen Eintracht Braunschweig. Ein Duell wie seit 28 Jahren nicht mehr.  Die Bayern haben lediglich 27 Punkte Vorsprung vor dem Aufsteiger. Und Braunschweig hat ein Tor mehr erzielt als Manuel Neuer bislang kassiert hat. Damit konnte vor der Saison niemand rechnen. Eintracht-Keeper Davari freut sich auf die "einfachste Aufgabe" in München. Zurecht. FCB - Eintracht B 7:0

Samstag, 23. November 2013

Donnerstag, 21. November 2013

Vier Ketten für ein Halleluja

(teo) Vor dem 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga wenden wir uns der Frage zu, was eigentlich ein Clasico ist. Und stellen mal wieder fest, dass man mitunter ohne Wikipedia dumm sterben müsste: Denn es gibt ja verschiedene Bezeichnungen für den Kick zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona: "El Clásico (auf Spanisch) bzw. El clàssic (auf Katalanisch), El Superclásico (‚Der Superklassiker‘), El Derbi (‚Das Derby‘) oder El Gran Derbi (‚Das Große Derby‘)". Knallharte Recherchen unserer Redaktion haben ergeben, dass aber weder Madrid noch Barcelona in der Fußball-Bundesliga spielen, schon mal gar nicht gegeneinander. Trotzdem soll nun nach übereinstimmenden Medienberichten am Samstagabend um 18Uhr30 der Clasico in Deutschland steigen. Erstaunlich. Doch dazu später mehr. 


Ein Knie zuviel.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Schließlich startet der Spieltag bereits am Freitagabend um 20Uhr30 mit dem Klassiker zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach. Bei den Schwaben gab es für Gladbach selten was zu holen. Außer vor fast zwei Jahren, da siegte die Borussia 3:0. Verlor aber 2010 auch dezent mit 0:7. Der VfB hat von den letzten sechs Spielen fünf nicht verloren, das eine aber deftig (1:6 in Dortmund). Gladbach auch mit nur einer Niederlage aus den letzten sechs Spielen und zuletzt drei Siegen in Folge. Was heißt das also? VfB - Borussia 1:1

Am Samstag um 15Uhr30 empfängt der 1.FC Nürnberg den VfL Wolfsburg. Ein Klassiker. Irgendwie. Dieter Hecking trainierte ja mal den Club und sitzt nun auf der VW-Bank. Brisant. Auch Klaus Allofs war schon als Werder-Manager oft in Nürnberg zu Gast. Ausgerechnet! Ein Spiel, das britzelt. Und wenn das bis zum Anpfiff auch nicht mehr in Diegos Bauchmuskeln der Fall ist, könnte der Spielmacher sogar dabei sein. Spannend. FCN - VfL 1:2

FC Augsburg gegen die TSG 1899 Hoffenheim? Klassiker, ganz klar. Zuhause ist die Bilanz der bayrischen Schwaben mit fünf Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage gegen 1899 positiv. Vier Siege stammen allerdings noch aus Regionalligazeiten, in der beide noch vor sieben Jahren gegeneinander antraten. In der Bundesliga steht es nach einem Sieg und einer Niederlage 1:1. FCA - TSG 3:3

Wenn Eintracht Braunschweig gegen den SC Freiburg antritt, hoffen wir inständig auf baldige bessere Laune bei Christian Streich, der in den letzten Wochen immer mehr in einer grauen Wolke der Düsternis zu versinken drohte. Aber das Kapitel Europapokal ist ja bald passé für den SC. Ebenso wie das Kapitel Tabellenende für die Eintracht. Braunschweig nur noch Vorletzter, punktgleich mit Freiburg. Es fehlen nur vier Tore zum Relegationsplatz. Wahnsinn. Klassiker im Keller. Von 21 Spielen gegen Freiburg (13 Niederlagen) hat Braunschweig übrigens nur drei gewinnen können. Allesamt zuhause.  Eintracht B - SCF 1:1

Im Klassiker Eintracht Frankfurt gegen Schalke 04 wirkt die Bilanz im ehemaligen Waldstadion, das längst wie ein Geldinstitut heißt, eindeutig: 26 Siegen der Frankfurter stehen 13 Niederlagen gegenüber, die sechs Unentschieden lassen wir mal unter den Tisch fallen. Insgesamt hat Schalke von 86 Spielen gegen die Eintracht aber 33 gewonnen und 32 verloren. Schalke hat den schwachen Saisonstart längst korrigiert und liegt wieder auf Kurs Europapokal. Frankfurt spielt dort auch sehr gern, liegt aber nicht zuletzt auch deshalb in der Liga nur einen Dreier vor dem Tabellenletzten auf Platz 15. Eintracht F  - S04 2:1

Bayer Leverkusen ist nicht direkt der Lieblingsgegner von Hertha BSC. Von 40 Spielen wurden nur neun gewonnen, zuhause in Berlin von 19 Duellen gerade einmal vier. Zuletzt hat man sich aber scheinbar auf Punkteteilungen geeinigt, die gerne mal 3:3 ausgehen, wie die letzten beiden Begegnungen. Die letzten vier Spiele endeten allesamt Remis. Aber das hilft ja niemandem. Leverkusen möchte den Klassiker an der Spree nutzen, um an Dortmund vorbeizuziehen. Hertha - Bayer 04 2:2

Am Sonntag um 15Uhr30 findet der Klassiker im Norden
statt: Großer HSV empfängt kleinen HSV. Hamburg gegen Hannover. Von 29 Spielen zuhause hat der HSV 17 gegen 96 gewonnen (sechs Niederlagen). Aber die Vorzeichen sind schlecht: Rafael van der Vaart ist verletzt. Der HSV wollte das Spiel verschieben lassen. Die DFL prüft den Antrag noch. Und Hannover? Die Vorzeichen sind schlecht: Auswärtsspiel. HSV - 96 1:2

Um 17Uhr30 beschließt der Klassiker Werder Bremen gegen Mainz 05 den 13. Spieltag. Von acht Heimspielen gegen Mainz hat Werder fünf gewonnen (zwei Niederlagen). Aber Mainz wäre nicht Mainz, sänge und lachte es nicht, ähem, tschulligung: Mainz wäre nicht Mainz, gewänne es auswärts nicht tendenziell gern. Von den letzten drei Kicks an der Weser gingen zwei an die 05er (2:0 und 3:0). Mainz und Werder Kopf an Kopf in der Tabellenmitte. Zahlen über Zahlen. Hilfreich? Öhm. Werder - FSV 0:1

Da fehlt was? Echt? Hm. Ach hier: Ein Spiel war unter die Tastatur gerutscht, Verzeihung. Der deutsche Clasico Borussia Dortmund gegen Bayern München. Samstag 18Uhr30. Wird in etwa 206 Ländern live übertragen, auch in Deutschland. Verschlüsselt. Unverschlüsselt kam in dieser Woche der Abschied des BVB von etwaigen Titelträumen. Denn in Dortmund liegt die komplette Viererkette flach. Und der einzige, der helfen könnte, spielt beim Gegner auf der Doppelsechs: Philipp Lahm. Dass auch den Bayern ein Länderspielopfer fehlt und dass es Europas Fußballer des Jahres Franck Ribéry ist, tut aber eigentlich nichts zur Sache. Rückt eben ein anderer Nationalspieler nach. Der Clasico ist also bereits vor dem Anpfiff entschieden. Und die Meisterschaft auch. Herrje. Glückwunsch. BVB - FCB 3:1

Donnerstag, 7. November 2013

Das Gegenteil von Schmollen

(teo) Vor dem 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga haben sich mal wieder viele mit einem Dortmunder beschäftigt. Robert Lewandowski hat sich offenbar entschieden, das Gegenteil von Schmollen zu praktizieren. Er netzt einfach weiter ein, weigert sich beharrlich, in Dortmund zu bleiben und sagt, er wisse schon, zu welchem Verein er gehe, aber er sage es noch nicht. Und er halte es jetzt wie Jürgen Klopp: Es solle bitte keiner mehr anrufen. Zumindest bis Jahresanfang, wenn Lewandowski seine Entscheidung bekannt geben will. Ob es wirklich der FC Bayern wird? Transfermarkt.de hat eigens seriöse Berechnungen angestellt, die auf hochwissenschaftlicher Basis ermittelten, die Wechselwahrscheinlichkeit zum FC Bayern betrage 68 Prozent. Endlich Klarheit. 


Danke für das 'ß'.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)
Es ist in der Bundesliga wahrlich nicht unüblich, dass eine Sau durchs Dorf getrieben wird. Ungewöhnlich ist es allerdings, wenn es ein echtes Schwein ist. Und wenn die Sau dann noch mit einem 96-Fanschal in der Fußgängerzone von Hannover aufgegriffen wird, ist endgültig klar: Och, ist Derby? Die Fans von Eintracht Braunschweig mussten lange auf ein Bundesligaderby gegen Hannover 96 warten. 37 Jahre. Hannover musste lange auf ein Heimspiel warten. 14 Tage. Braunschweig pflegt die Derbys in der Liga zu gewinnen, vor allem auswärts. 96 pflegt die Heimspiele zu gewinnen. Sonst würden sie ja auch absteigen. 96 - Eintracht B 2:1

Was Pep Guardiola genau meinte, als er sagte, er müsse sein Konzept vielleicht doch noch ändern, ist nicht überliefert. Denn die Bayern gewinnen ihre Spiele ja trotz der Rückstände. In der Bundesliga, im Pokal, in der Champagnerliga. Antesten kann es am Samstag um 15Uhr30 der FC Augsburg, wenn er in München antreten muss. FCB - FCA 2:0

Was genau Timo Hildebrand von dem Gerücht hält, dass der FC Schalke Iker Casillas von Real Madrid holen wolle, ist nicht bekannt. Bekannt ist lediglich, dass Schalke recht beständig ist. Zumindest, was das Problem zwischen den Pfosten angeht. Im Heimspiel gegen Werder Bremen treffen sich zwei Tabellennachbarn, die beide nicht so genau wissen, wie sie mit ihren Torhütern schmerzfrei durch die Saison kommen können. S04 - Werder 2:1

Was genau in Leverkusens Trainer Sami Hyypiä vorging, als er in Braunschweig seinen kompletten ersten Sturm schonte, wissen wir. Was er damit erreichte, auch. Nun besteht gegen den HSV aber nicht die Notwendigkeit, irgendwen für ein 0:0 in der kommenden Woche zu schonen. Denn die Champagnerliga spielt erst wieder in drei Wochen. Hamburg nach der ersten Pleite unter Bert van Marwijk wieder in der Wirklichkeit angekommen. Und die heißt Platz 14. Bayer 04 - HSV 3:2

Der VfL Wolfsburg möchte Diego ganz gerne lukrativ verkaufen, um geschätzte 8,2 Millionen Euro Jahresgage einzusparen. Und sich selbst unabhängig vom Biorhythmus des Brasilianers zu machen. Damit kann der VfL schon mal gegen den BVB anfangen. Diego ist verletzt und das merkte man dem VfL bislang immer an. Nicht immer übrigens negativ. Der BVB im Europapokal zuletzt ein wenig ins Straucheln geraten, aber in der Liga nahezu unverwundbar. Außer auswärts. VfL - BVB 2:2

Im zweiten Heimspiel nacheinander will die TSG Hoffenheim diesmal die Punkte daheim behalten. Die Gäste von Hertha BSC möchten allerdings den Fauxpas gegen Schalke korrigieren und wieder punkten. Beides möglich. TSG - Hertha 3:3

Borussia Mönchengladbach ist Vierter. Vor allem, weil es Heimspiele gibt. Fünf Spiele, fünf Siege, 17:3 Tore - das ist die Heimbilanz, der am Samstagabend um 18Uhr30 nur der Club im Weg steht. Nur der Club? Gladbach hat die letzten drei Spiele gegen Nürnberg in Folge verloren. Die Clubberer in dieser Saison aber als einziges Team noch ohne Sieg. Und jetzt? Borussia - FCN 4:1 

Am Sonntag kommt es in Mainz um 15Uhr30 zum Derby gegen Frankfurt. Bis Redaktionsschluss war noch kein Schwein durch die Mainzer Fußgängerzone getrieben worden. Gut so. Aktiver Tierschutz wird ja nicht überbewertet. Beide Mannschaften suchen gerade händeringend nach Konstanz. Kleiner Tipp: In der Nähe liegt ein großer See. FSV - Eintracht F 1:2

Der SC Freiburg will nach dem erstaunlichen 3:0-Auswärtssieg in Nürnberg einen weiteren Brustlöser einwerfen. Im Südwestderby gegen den VfB Stuttgart zählen die Punkte zwar auch nur einfach, werden aber von den Freiburger Fans oft als doppelt schön empfunden. Stuttgart nach dem 1:6 in Dortmund mit dem zweiten Auswärtsspiel in Serie. SCF - VfB 1:1

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Fünf Jahre nicht ans Telefon gehen

(teo) Noch nicht mal ein Drittel der Saison ist gespielt und schon scheint es nur noch um die Frage zu gehen: Wer wird eigentlich Vierter? Während die üblichen Verdächtigen aus München, Dortmund und Leverkusen auf Augenhöhe den Titel ausknobeln, beträgt die Kluft zum vierten Platz schon zehn respektive neun Punkte. Gladbach als Vierter hat aber seinerseits nur drei Punkte Vorsprung vor Mainz auf dem elften Platz. Und lediglich sechs Punkte vor dem FC Augsburg auf Platz 15. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft, von der so lange keiner etwas wissen wollte, gibt es also längst auch in der Bundesliga. Und das nicht erst seit dieser Saison. 

Hauptsache, das Netz ist intakt.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Vor dem 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga hadert der VfB Stuttgart auch am Freitagabend um 20Uhr30 in Dortmund mit seinem Schicksal, kaum noch samstags um 15Uhr30 spielen zu dürfen. Konnte aber auch wirklich niemand ahnen, dass Stuttgart die Qualifikation zur Europa League verbaseln würde. Die Schwaben haben einfach zu spät auf Thomas Schneider gesetzt. Seitdem er Trainer ist, ist der VfB jedenfalls noch ungeschlagen. Der BVB verlängerte derweil einfach mal mit Trainer Klopp bis 2018 und wähnt sich nun auf der sicheren Seite. Der Dortmunder Trainer will jedenfalls fünf Jahre nicht ans Telefon gehen. Spannendes Experiment! BVB - VfB 2:1

Wenn sich am Samstag um 15Uhr30 der 1. FC Nürnberg und der SC Freiburg zum Stelldichein treffen, dann ist es das Duell der Sieglosen. Der Club ist mit lediglich drei Niederlagen zwar theoretisch die siebtbeste Mannschaft der Liga, steht aber real durch sieben Punkteteilungen nur auf Platz 16. Der SC Freiburg hat fünfmal nicht verloren, aber zehnmal nicht gewonnen. Wird langsam Zeit. Für beide. FCN - SCF 1:1

Die TSG 1899 Hoffenheim hat 500 Euro in den Sand gesetzt. Soviel kostete der Einspruch gegen die Wertung der 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Laut Berechnung von Rudi Völler hätte Dietmar Hopp dafür zehn ordentliche Netze kaufen können. Also welche ohne Loch. Zur Prüfung der neuen Bespannung kommt nun der FC Bayern vorbei. Ausgerechnet! Das ist die Mannschaft, die in jedem Spiel um die 30 Mal die Netze des Gegners prüft. 1899 - FCB 0:2

Der Tabellenführer der Schattenliga mit dem wunderbaren deutschen Namen "Best Of The Rest" unternimmt in Hamburg den nunmehr sechsten Anlauf, ein Auswärtsspiel siegreich zu gestalten. Ein einziges Pünktchen gelang Gladbach in dieser Saison auf fremden Plätzen. Damit belegt die Borussia Platz 17 in der Auswärtswertung. Der HSV ist unter Trainer Bert van Marwijk wieder in der Spur und bislang noch ungeschlagen. HSV - Borussia 1:2

Eintracht Braunschweig wäre ganz gerne mal Borussia Mönchengladbach. Denn dann wäre ein Heimsieg ja die leichteste Übung. Obwohl... - es geht gegen Bayer Leverkusen und damit einen der drei souveränen Vornewegmarschierer. Die Eintracht könnte mit einem Sieg zum Relegationsplatz aufschließen. Alles andere als ein deutlicher Leverkusener Sieg wäre aber eine Überraschung. Eintracht B - Bayer 04 1:0

Traditionell mischt im oberen Tabellendrittel ein Verein mit, den man da vor der Saison nicht unbedingt erwarten durfte. In dieser Spielzeit hat Hertha BSC diese Rolle übernommen. Gern sogar. Und überzeugend zumeist. Im Heimspiel gegen Schalke 04 kommt es zum Duell Fünfter gegen Siebter, die nur einen Punkt voneinander getrennt sind. Schalke nach der Derby-Schlappe gegen Dortmund und den Diskussionen um das Prinzen-Knie mal wieder auf Formsuche. Hertha - S04 2:1

Die Eintracht aus Frankfurt erfreut sich in dieser Saison vor allem an ihren Auftritten im Europapokal. In der Liga hat die Überraschungsmannschaft der letzten Saison bislang noch nicht allzu viel gerissen. Das will der VfL Wolfsburg im Topspiel am Samstagabend um 18Uhr30 ausnutzen. Gerissen! Eintracht F - VfL 1:0

Am Sonntag um 15Uhr30 greifen dann der FC Augsburg und der FSV Mainz 05 ein. Augsburg will sich mit einem Sieg in die Tabellenmitte schieben, Mainz mit einem Sieg in Richtung einstelliger Tabellenplatz. Ein Duell auf Augenhöhe, beide Klubs trennen derzeit drei Punkte. FCA - FSV 2:2

In der Familie der Derbys gibt es solche und solche. In der Geschichte der Nordderbys ist der Kick zwischen Werder Bremen und Hannover 96 geographisch zwar ein Derby, aber nun ja, eigentlich doch keins. Werder freut sich, dass mit 96 das Team anreist, das auswärts noch überhaupt keinen Punkt holte. Aber ob das zum eigenen Vorteil gereicht? Werder - 96 0:0

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Huhn beim Brüten

(teo) Vor dem 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga sind wir immer noch verblüfft von der Erkenntnis, die uns Bèla Rèthy am Mittwoch am Rande eines einseitigen Fußballspiels zuteil werden ließ: "Die Tschechen bestehen übrigens nur aus Tschechen und Slowaken." Aha. Nichts ist also, wie es scheint. Auch nicht in der stärksten Liga der Welt (doch, Mesut, wir sprechen von Deutschland).

Mehr Platz braucht kein Mensch.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)
Wenn der VfB Stuttgart am Freitagabend um 20Uhr30 gegen den 1.FC Nürnberg antritt, ist es vor allem ein Spiel gegen die Frisur. Zwar ist Bruno Labbadia schon seit ein paar Wochen weg, aber der neue Club-Trainer Verbeek bringt nun flirrendes 70er-Jahre-Flair nach Stuttgart. Der Niederländer wirkt wie eine Mischung aus Arie Haan und Cesar Luis Menotti. Zumindest auf dem Kopf. Arie Haan trainierte mal den VfB. Menotti nicht. Der VfB hat schon dreimal gewonnen, der Club neunmal nicht. VfB - FCN 2:1

Das Gute an Bundesligaspielen ist ja unter anderem, dass die Mannschaften nicht immer in seltsamen Farben spielen. Was da passieren kann! Auf einmal passt das Stadion gar nicht mehr zur Mannschaft. Was auswärts ja normal ist, aber zuhause? Wie am Mittwoch: Alles königsblau auf Schalke, sogar die Gästefans. Und auch die Gästemannschaft, was nicht verwundert, denn sie werden nicht umsonst die Blues genannt. Schalke spielte in grün. Weil es das Champagnerligatrikot ist. Und der Verein so noch ein paar Leibchen mehr verkaufen kann. Wie gut, dass es in Gelsenkirchen nicht auch noch ein Trikot zur Cranger Kirmes gibt. Aber man muss ja nicht zu jedem Volksfest Sondertrikots auflegen. Im Derby gegen den BVB wird Schalke voraussichtlich wieder in Blau-Weiß auflaufen. Und Dortmund in Schwarz-Gelb. Wir sind dankbar, wenn wenigstens ein paar Dinge im Fußball manchmal noch genauso sind wie früher. S04 - BVB 1:2

Wenn die Bayern momentan ins Spiel kommen, dann heißt es immer, dass es für den Gegner total frustrierend ist. Erschöpfend. Ein Schlauch. Stimmt ganz oft. Und ist unfair: Man kommt ja schlecht ins Spiel, so ohne Ball. Ist manchmal aber auch für den Zuschauer ermüdend. 800 Kurzpässe, drei lange, 30 Torchancen, ein bis sieben Tore. Manchmal so spannend, wie einem Huhn beim Brüten zuzuschauen. Kann schon mal dauern. Im Heimspiel gegen Hertha auch. FCB - Hertha 2:0

Der TSV Bayer 04 Leverkusen ist froh, dass ein befreundeter Konzern nicht nur das Geld für ein kleines, modernes Stadion, sondern auch noch 100 Euro für zwei ordentliche Netze hatte. Da hat der Gegner, in diesem Fall der FC Augsburg, also nur die Möglichkeit, von vorn ins Tor zu treffen. Das macht es theoretisch schon mal einfacher. Bayer 04 - FCA 3:1

Die TSG 1899 Hoffenheim ist froh, dass das Spiel am Samstag um 15Uhr30 in Hannover stattfindet. Genügend Gelegenheit, zuhause Löcher zu stopfen. Und die Gewähr, dass der Gegner unter anderem deshalb so heimstark ist, weil er zur rechten Zeit 100 Euro für zwei ordentliche Netze investierte. Hannover ist ja in Heimspielen auch gar nicht darauf angewiesen, aus ungewöhnlichen Positionen ins Netz zu treffen. Denn zuhause wissen die Roten, wo das Tor steht. Drei Euro ins Phrasenschwein. 96 - 1899 3:3

In Mainz blickt Trainer Thomas Tuchel recht gern auf den August zurück. Mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen lief alles wie nach Matchplan. Nach den dann folgenden sechs Niederlagen in sieben Pflichtspielen ist nun aber ein ganz besonderer Matchplan gefragt. Denn der Aufsteiger Eintracht Braunschweig gewann sein bislang einziges Spiel auswärts. FSV - Eintracht B 1:0

Man kann Klaus Allofs viel vorwerfen, aber nicht, dass er die Farben gewechselt hätte. Er sitzt weiter in Grün-Weiß auf der Bank. Auch am Samstagabend um 18Uhr30. Der VfL Wolfsburg spielt gegen Werder Bremen. Und so langsam könnte das ein normales Spiel sein. Wenn die Journalisten nicht weiterhin darauf rumreiten würden, dass es in Spielen gegen Werder bestimmt immer noch schwierig für Allofs sei, die richtige Bank zu finden. Aber es ist bestimmt einfacher seit Thomas Schaaf gar nicht mehr auf Bremer Bänken sitzt. Außer im Park. VfL - Werder 3:1

Der SC Freiburg hat am Sonntag um 15Uhr30 die Gelegenheit, im zehnten Saisonspiel den ersten Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Ist gar nicht schlecht, fünf von neun Spielen nicht verloren zu haben, reicht aber unterm Strich eben nur für einen Platz unterm Strich. Platz 17 ist auf Dauer aber, nun ja, eher unbefriedigend. Vor allem nach dem 34. Spieltag. Der HSV hat zwar schon zweimal gewonnen, aber auch schon vier der neun Spiele verloren - und damit genauso so oft wie der SC Freiburg. Ein Unentschieden würde also keinem helfen. SCF - HSV 1:1

Lucien Favre träumt am Sonntag um 17Uhr30 von Philipp Lahm. Drei von vier möglichen Innenverteidigern fallen aus. Und Lahm könnte natürlich alle spielend ersetzen. Zur Not liefe er eben als Viererkette auf. Jetzt hat Borussia Mönchengladbach aber keinen Philipp Lahm. Was im Spiel gegen Eintracht Frankfurt durchaus zum Problem werden könnte. Denn so erfolgreich wie die Borussia offensiv mit genauso vielen Toren wie die Bayern (19) auch sein mag, defensiv ließen die Fohlen auch schon 14 Gegentore zu. Und wenn schon die eingespielte Viererkette wackelt, was macht dann wohl die nicht eingespielte? Borussia - Eintracht F 2:2

Sonntag, 20. Oktober 2013

Tor in Hoffenheim

(teo) Ich fall' einfach mal mit der Tür ins Haus: Es wird kein Wiederholungsspiel geben. Weil es das FIFA-Reglement nicht hergibt. So einfach ist das. Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters. Fertig. Ein Nichttor mehr, das zählt. Zugegeben ein lustiges. Aber es wird kein Wiederholungsspiel geben. Schlimmer noch: Es darf kein Wiederholungsspiel geben. Denn dann gibt es diese Diskussion jede Woche mehrfach. 

Der Schiri war jedenfalls nicht schuld.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Das ist ungerecht? Oh ja. Und wie. Aber das passiert x-fach an jedem Wochenende auf unzähligen deutschen Fußballplätzen. Nicht immer so spektakulär, nicht immer so ungerecht, aber eben doch andauernd. Ohne Einspruch, ohne Wiederholungsspiel. Weil es das FIFA-Reglement nicht hergibt. Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters. Fertig. 

Aber dieses Nichttor von Stefan Kießling vom 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga in der Saison 2013/14 hat nichtsdestoweniger unschätzbaren Wert. Und das nicht nur im Sinne von drei Punkten für Leverkusen. Es ist das beste Argument für eine zügige Einführung der Torlinientechnik. 

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Chuzpe in spe

(teo) Vor dem 9. Spieltag ist das Feld der Fußball-Bundesliga weiter geschrumpft. Nach dem Dafürhalten vieler Journalisten gibt es jetzt nur noch fünfzehn Mannschaften, die hinter den drei Großen aus der Champagnerliga diese spannende 1b-Meisterschaft unter sich austragen. Gladbach ist dort momentan Spitzenreiter und führt die Tabelle als Vierter hinter dem zuletzt seltsam sieglosen Spitzentrio an. Aber wieso Gladbach? Das wissen die Fohlen selbst nicht. Sind ja nur drei Punkte bis Platz 12. Und nun? Ahnungslosigkeit allerorten.


Schön wär's.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

In Leverkusen wissen sie bis heute nicht so ganz genau, warum es gegen die Bayern im Heimspiel nicht so richtig Haue gegeben hat. 1:1 - dieses Ergebnis war für Leverkusen so unerreichbar wie für Gladbach ein 2:0 gegen Dortmund. Aber das alles ficht Bayer 04 nicht an. Punktgleich mit dem BVB nur einen Punkt hinter den Bayern, das sieht gut aus. Beim Auswärtsspiel in Hoffenheim könnten Tore fallen. Die TSG hat ja nach acht Spielen dieses wunderbare Torverhältnis von 20:20. Werden also fünf. 1899 - Bayer 04 2:3

In Dortmund wissen sie bis heute nicht so ganz genau, wie man in Gladbach trotz 112 Prozent Ballbesitz und 4436 angekommenen Pässen verlieren konnte. 2:0, dieses Ergebnis war für Gladbach so unerreichbar wie für Mario Götze ein Stammplatz bei den Bayern. Aber den BVB ficht das letztlich nicht an. Die Bayern haben ja nur einen Punkt Vorsprung und Platz 2 entspricht zudem so ziemlich genau dem eigenen Saisonziel. Im Heimspiel gegen Hannover 96 will sich der BVB nun den Frust aus den Leibchen spielen. Was in einem Heimspiel gegen Hannover 96 in der Regel ganz gut funktioniert. Ist für Hannover ja ein Auswärtsspiel. BVB - 96 4:0

In München wissen sie bis heute nicht so ganz genau, warum man in Leverkusen trotz 186 Prozent Ballbesitz und 7211 angekommenen Pässen nicht gewinnen konnte. Knallharte Recherchen unserer Redaktion haben ergeben: Es muss am Gegentor gelegen haben. Im Heimspiel gegen Mainz wollen sich die Bayern nun mal wieder den Frust aus den Leibchen schießen. Was zur Zeit gegen Mainz ganz gut funktioniert. Weil Mainz nicht ganz so gut funktioniert. FC Bayern - Mainz 05 2:0

In Bremen wissen sie derzeit nicht so ganz genau, wie es so weit kommen konnte. Elf Punkte, Platz 9, punktgleich mit Schalke, also quasi auf Champagnerliga-Niveau. Werder will im Heimspiel gegen Freiburg am liebsten dreifach punkten. Freiburg möchte das auch, denn das hat bislang in der Liga ja überhaupt noch nicht geklappt. Robin Dutt gegen seinen Ex-Klub, aber das hat nix zu sagen. Geht ja auch nur um drei Punkte. Und drei Euro fürs Phrasenschwein. Werder - SCF 1:2

In Braunschweig wissen sie bis heute nicht so genau, wie ihnen in Wolfsburg geschah. Nach dem Überraschungscoup hätten sie aber am liebsten durchgespielt. Erster Derbysieg seit Menschengedenken, erster Bundesligasieg seit 28 Jahren. Jetzt geht es im Heimspiel gegen Schalke nur noch darum, endlich die rote Laterne loszuwerden. Auf Schalke weiß man derweil gar nicht, wie es dazu kommen konnte, dass Journalisten derzeit nur noch von drei Großen reden. Und sich die Knappen in das unübersichtliche 15er-Feld einreihen müssen. Investigatives Nachfassen hat ergeben, dass es daran liegen könnte, dass Schalke nur elf Punkte aus acht Spielen holte. Und damit stramm auf Werder-Bremen-Niveau liegt. Aber das ist nur eine erste Hochrechnung. Eintracht B - Schalke 0:1

In Frankfurt wissen sie bis heute nicht so ganz genau, warum nicht jedes Ligaspiel ein bisschen mehr Europacupflair hat. Denn da läuft es prächtig, da schwappt die Euphorie durch den Fanblock. In der Liga hat sich Frankfurt als Dreizehnter derweil auf VfL-Wolfsburg-Niveau eingependelt, was unterm Strich für beide Teams gleich enttäuschend ist. Im Heimspiel gegen Nürnberg will die Eintracht nun einfach mal im Fantaliga-Modus auflaufen. Roger Prinzen gefällt das nicht. Eintracht F - Nürnberg 3:1

In Gladbach wissen sie bis heute nicht so ganz genau, wie man dieses ungewinnbare Spiel gegen den BVB gewinnen konnte. Nun reist der Tabellenführer der Resterampe mit stolz geschwellter Brust (Hallo, Claus Lufen!) nach Berlin. Wo es zu so zahlreichen Wiedersehen kommt, das hier der Platz fehlt. Nur soviel: Lucien Favre ist gerührt, Jos Luhukay geschüttelt. Ronny und Raffael herzen sich brüderlich. Ab 18Uhr30 will Borussia Mönchengladbach also auch im zweiten Auswärtsspiel hintereinander ungeschlagen bleiben. Was für eine Chuzpe! Hertha - Borussia 2:2

In Hamburg wissen sie seit geraumer Zeit nicht mehr, wie es eigentlich so weit kommen konnte. 50 Jahre Bundesliga, aber trotzdem keine Wildcard für den Europacup? Die Fußballwelt ist ungerecht. Wenn der VfB Stuttgart am Sonntag um 15Uhr30 anreist, dann geht es für den HSV um den Anschluss an die Spitzengruppe. Also an die Spitzengruppe der Restliga. Es hat noch nie geschadet, sich anspruchsvolle Ziele zu setzen. HSV - VfB 0:3

In Wolfsburg wissen sie seit der Meisterschaft 2009 nicht mehr, wohin es überhaupt noch gehen kann. Na klar, Europacup möchte man schon spielen, um mit den Firmenwagen preisgünstig ins Fernsehen zu kommen. Aber ob mit oder ohne Diego und mit und oder ohne übertriebene Gehaltszahlungen, das steht noch in den Sternen. Der FC Augsburg ist ganz froh, sich mit solchen Sorgen gar nicht herumschlagen zu müssen. Die bayrischen Schwaben haben sich derzeit auf Mainz-05-Niveau eingependelt, was ebenso erstaunlich wie verdient ist. Da kann man auch schon mal eine Europapokal-Mannschaft in spe schlagen. FCA - VfL 2:1

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Buschi trifft Friedhelm Funkel


Interviews im Fernsehen sind ja häufig nur noch langweilige 
Frage-Antwort-Spielchen. Vorhersehbare Fragen provozieren 
eben auch vorhersehbare Antworten. Dass das auch anders 
geht, beweist Frank Buschmann mit seinem Video-Kanal 
BuschiTV auf YouTube. Das Interview mit Friedhelm Funkel 
dauert insgesamt knapp eine Stunde. Dafür erfährt man aber
auch Dinge, die man noch nicht wusste. Und lernt einen 
Menschen neu kennen, den man eigentlich ganz anders 
auf dem Schirm hatte. 





Sonntag, 6. Oktober 2013

Lebenslanges Lernen mit Ganzkörperprellung

(Repro: Thomas Ottensmann)
(teo) Lebenslanges Lernen, dieses Motto des 21. Jahrhunderts gilt selbstredend auch für die Fußball-Bundesliga. Nach dem 8. Spieltag haben wir demnach wieder wichtige Dinge dazugelernt: Unter anderem, dass undrehbare Spiele gedreht werden können (Gladbach - Dortmund). Und ungewinnbare Spiele gewonnen, zumindest aber nicht verloren werden müssen (Leverkusen gegen Bayern). Und nicht zuletzt, dass Spieler auch rundum verletzt ausfallen können, wie der Dortmunder Sven Bender, der nach dem medizinischen Bulletin des Jürgen Klopp mit einer Ganzkörperprellung für die Länderspiele fraglich sein dürfte. 

Und dass es nur noch fünfzehn Mannschaften gibt, die die 1b-Meisterschaft unter sich austragen. Gladbach soll dabei als Vierter die Tabelle hinter dem sieglosen Spitzentrio anführen, weiß aber offenbar selbst kaum, wie man zu dieser Ehre kommt. Sind ja nur drei Punkte Vorsprung auf Platz 12. Und nun? Lebenslanges Lernen geht weiter. Allerdings erst in 14 Tagen. Länderspielpause.

Freitag, 4. Oktober 2013

Das gelbe Trikot von Marco Reus

(teo) Der 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga beginnt am Freitagabend um 20Uhr30 mit der Frage, ob Hannover 96 seinen Heimnimbus auch im Spiel gegen Hertha BSC halten kann. Vier Spiele, vier Siege. Zuhause brennt bei 96 aber mal so gar nichts an. Das soll so bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer fünf Berliner Auswärtssiege in Hannover. 96 - Hertha 2:1


Drei Ecken, ein Elfer.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Im Heimspiel am Samstag um 15Uhr30 gegen den FC Augsburg versucht Schalke mal wieder sein Champagnerliga-Potential in der Bundesliga abzurufen. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer die Augsburger Bundesligaform. S04 - FCA 1:2

Seit Jahren streiten sich die Gelehrten, wer denn nun die wahre Borussia sei. Zumal beide Seiten steif und fest behaupten, es gäbe ohnehin nur eine Einzige. Was relativ leicht zu widerlegen ist, wenn Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund kickt. Gladbach will zuhause weiter ohne Punktverlust bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer das gelbe Trikot von Marco Reus. Borussia - BVB 1:1

Wenn der VfB Stuttgart gegen Werder Bremen spielt, dann treffen zwei Klubs im direkten Vergleich aufeinander, die mit zehn Punkten aus sieben Spielen überraschend gut dastehen. Stuttgart hat von 47 Spielen gegen Werder 36 nicht verloren und 21 sogar gewonnen. Das soll so bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer die anderen elf Spiele. VfB - Werder 3:1

Öfter mal was Neues: Ein Derby, das es noch nie gab. Zumindest in der Bundesliga spielten Wolfsburg und Braunschweig nie gegeneinander. In der zweiten Liga lediglich zwei Mal. Das ist zwanzig Jahre her und Wolfsburg siegte zweimal. Geht es nach Dieter Hecking, dann soll das so bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Uneigentlich auch nicht. VfL - Eintracht B 4:0

Viermal hintereinander verloren? Das ist neu für den 1. FSV Mainz 05. Zumindest unter Trainer Thomas Tuchel. Wie gut, dass der Saisonstart mit drei Siegen das ganze etwas abfedert. Von vier Spielen zuhause hat 05 drei gegen die derzeit punktgleiche TSG Hoffenheim gewonnen. Das soll so bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer 1899 spielt wie in Hamburg. FSV - TSG 2:2

Im Topspiel am Samstagabend um 18Uhr30 hat die DFL einfach mal ein Champagnerligaspiel eingeschoben. Bayer 04 Leverkusen empfängt den FC Bayern München. Nun ist es dieser Tage kein besonderes Vergnügen, gegen diese Bayern zu kicken. Aber man muss es einfach positiv sehen. Sind ja nur zwei Spiele pro Saison. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer die beiden bestreiten noch ein Finale. Bayer 04 - FCB 1:1

Wenn der 1.FC Nürnberg am Sonntag um 15Uhr30 gegen den HSV antritt, dann spricht die Bilanz eine deutliche Sprache: Von 31 Spielen gegen Hamburg hat der Club 22 nicht gewinnen können, dabei elfmal direkt verloren. Der HSV möchte daran anknüpfen. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer die neun Heimsiege der Clubberer gegen Hamburg. FCN - HSV 1:0

Zum Abschluss des Spieltags treffen die beiden deutschen Vertreter der Fantaliga im direkten Vergleich aufeinander: Eintracht Frankfurt gegen den SC Freiburg. Die Hessen schöpfen aus dem Europapokal Freude, Mut und Euphorie. Die Breisgauer nicht. Was auch an der Bundesliga liegt, wo der SC immer noch auf den ersten Dreier wartet. Der soll in Frankfurt her. Spricht eigentlich nichts dagegen. Aber auch nichts dafür. Eintracht F - SCF 3:1

Donnerstag, 26. September 2013

Nur noch 28 Durchhalterunden

(teoAus gegebenem Anlass gehen wir mit der Erkenntnis in den 7. Spieltag der Fußball-Bundesliga, dass neunzehn Monate eine lange Zeit sind. So oder so. Besonders lang kommt diese Zeitspanne aber Borussia Mönchengladbach vor. Denn wirklich und wahrhaftig schon so lange wartet die Fohlenelf darauf, mal wieder zweimal hintereinander zu gewinnen. Hat in der gesamten letzten Saison nicht geklappt. Aber das muss doch irgendwie gehen, rätselt Lucien Favre. Dumm nur, dass das Auftaktspiel am Freitagabend um 20Uhr30 in Augsburg stattfindet. Und Gladbach auch eine dieser Manschaften ist, die zuhause alles gewinnen und auswärts alles versemmeln. Der Gegner weiß hingegen wie's geht: Gewann in dieser Saison schon dreimal hintereinander, unter anderem auswärts in Nürnberg. Die Frage ist nur: Was hat Gladbach davon? FCA - Borussia 2:1


Gladbach, Hannover und Wolfsburg gefällt das nicht.
(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Beim BVB hofft man, dass langsam wieder vermehrt über Fußball als über Mimik gesprochen wird. Ist ja auf Dauer auch öde, das Verhalten Jürgen Klopps bei Vollmond zu begutachten. Wir Informierten wissen ja, er war schon als Teenager so, sagen wir mal beim Tennis. Ist also angeboren. Und darüber macht man keine Witze. Bietet sich auch nicht an, denn am Samstag um 15Uhr30 kommt der SC Freiburg zum Gastspiel ins Westfalenstadion, der schon lange ein Park ist. Die Breisgauer, von der internationalen Presse gerne Streichlinge genannt, mit Rückenwind aus dem 2:1-Sieg im Pokal gegen Stuttgart. Dortmund braucht keinen Rückenwind. Eine gelbe Wand reicht. BVB - SCF 2:1

Der FC Bayern hat mit einem Oktoberfest-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg die Möglichkeit, ein Törchen gegenüber dem BVB aufzuholen. Um endlich wieder Tabellenführer zu sein. Sechs Spieltage jetzt schon nicht mehr auf Platz 1, das wurmt natürlich. Wolfsburg auch eine dieser Manschaften, die zuhause alles gewinnen und auswärts alles versemmeln. Das nervt natürlich, zumindest Dieter Hecking und Klaus Allofs. FCB - VfL 2:0

Hannover 96 ist zur Abwechslung eine Manschaft, die zuhause alles gewinnt und auswärts alles versemmelt. Ja, es gibt dieser Tage einige Heimatverbundene in der Liga. Deshalb freut sich Bayer 04 Leverkusen auch auf das Spiel mit eigenem Heimrecht. Und Mirko Slomka eher nicht. Aber es ist ja nicht gesagt, dass nicht irgendwann mal irgendein Trainer auf den Gedanken kommt, einfach mal auswärts genauso wie zuhause anzutreten. Und den Gegner - hui! - zu verwirren. Nur mal so als Tipp. Bayer 04 - 96 3:1

Schalke 04 hat ein feines Gespür für Traditionen und alte Helden. Nicht umsonst wurde Gerald Asamoah beim Pokalsieg in Darmstadt in der 91. Minute noch flugs eingewechselt, zum Trikottausch. Da kam Stimmung auf. Vielleicht sollte man den Talisman nun auch mit zum Spiel nach Hoffenheim nehmen. Nur so zum Spaß. Denn der kam bei der 0:4-Pleite gegen die Bayern zuletzt deutlich zu kurz. Bei 1899 ist alles im Lot: zwei Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen. 15 Tore, 15 Gegentore und Platz 11. Voll im Soll. Oder doch im Haben? Man weiß es nicht. 1899 - S04 1:1

Acht Punkte aus sechs Spielen sind für einen Aufsteiger beileibe keine schlechte Bilanz, zumal der andere Aufsteiger schon sieben Punkte Rückstand hat. Aber die Hertha hat ja auch höhere Ziele als den schnöden Klassenerhalt. Sagt zumindest der Fanblock. Und der Berliner Blätterwald. Und die müssen es ja wissen. Geht es nach dem Trainer, dürfte die Saison jetzt schon abgepfiffen werden. Platz 10, Bingo! Schlimm, dass es noch 28 Durchhalterunden gibt, die erste am Samstag gegen Mainz, wo die Bäume nach vier Niederlagen in Folge auch nicht mehr in den Himmel wachsen. Drei Euro ins Phrasenschwein. Dass 05 trotzdem Siebter ist, spricht gegen die Liga. Oder für Mainz. Oder für Hertha. Hertha - FSV 1:2

Wenn der Tabellendreizehnte den Tabellensechzehnten empfängt, stehen die Flutlichter ganz klar auf Topspiel. Um 18Uhr30 liegt die Frankfurter Eintracht dabei nur zwei Zähler hinter Platz 5 und der HSV nur drei Zähler über Platz 18. Aber Hamburg hat mit der Verpflichtung von Bert van Marwijk den Grundstein für eine bessere Zukunft gelegt. Einfach mal in Dortmund nachfragen. In Frankfurt weiß man nicht zuletzt durch die Pokalspiele, was wirklich in der Mannschaft steckt. In Hamburg auch. Eintracht F - HSV 2:0

Die größte Überraschung vorab: Werder Bremen hat schon dreimal gewonnen. Davon zweimal auswärts, allerdings gegen Abstiegskandidaten. Apropos: Nicht auszuschließen, dass Werder wieder selbst mittendrin statt nur dabei ist, wenn die begehrten Plätze 16 und 18 ausgespielt werden. Geht es nach dem Trainer, dürfte die Saison jetzt schon abgepfiffen werden. Platz 9, Bingo! Schlimm, dass es noch 28 Durchhalterunden gibt, die erste davon am Sonntag um 15Uhr30 gegen den 1.FC Nürnberg, der weiß, wie Abstiegskampf geht. Werder - FCN 0:0

Ein Punkt aus sechs Spielen sind für einen Aufsteiger beileibe keine gute Bilanz, zumal der andere Aufsteiger schon sieben Punkte Vorsprung hat. Doch Eintracht Braunschweig ficht das nicht an. Im Schnitt fällt alle zwei Spiele ein Tor und alle fünf Spiele ein Punkt. Könnte im Endeffekt natürlich eng werden. Im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart besteht allerdings die Chance auf den ersten Sieg und den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Und dann dürfte die Saison - ginge es nach Braunschweigs Trainer - gerne schon abgepfiffen werden. Eintracht B - VfB 1:2

Montag, 23. September 2013

Hand drauf


(teo) Wir gehen nach dem 6. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit der Erkenntnis in die Pokalwoche, dass früher doch alles besser war. Beispielsweise wenn es um Extremitäten im Strafraum ging. Hand war Hand, also Elfmeter und fertig. Angeschossen gab es offiziell nicht, es war also einzig und allein eine Frage des Ermessens. Und zwar des Schiedsrichters. Nix mit Vergrößerung der Körperfläche, keine natürlichen und schon mal gar keine unnatürlichen Handbewegungen. Hand war Hand, also Elfmeter und fertig. Könnten wir das bitte wieder so, nun ja, handhaben?

Donnerstag, 19. September 2013

Blinker-Saison mit gebrauchten Halbzeiten

(teo) Wir gehen mit der Erkenntnis in den 6. Spieltag der Fußball-Bundesliga, dass es nicht nur abgetragene Tage gibt, sondern auch gebrauchte Halbzeiten. Die hatte in Neapel offenbar jemand dem BVB angedreht. Trainer auf der Tribüne, verletzter Abwehrchef, rote Karte, Rückstand. Mehr ging irgendwie nicht. Und dass der BVB nur knapp verlor und nicht unterging, war wie ein kleines Wunder. Aber der BVB ist ja nicht der HSV. Sondern Tabellenführer, mit fünf Siegen aus fünf Spielen. Beim Auswärtsspiel in Nürnberg werden am Samstag um 15Uhr30 vermutlich aber alle Dortmunder wieder an ihren angestammten Plätzen sein. Die einzige Frage, die sich stellt: Hat eigentlich auch der Nürnberger Hausmeister einen so formidablen Fernsehempfang? Nur zur Sicherheit. FCN - BVB 1:3


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Im Topspiel unter Flutlicht wird Borussia Mönchengladbach am Freitagabend um 20Uhr30 der Frage nachgehen, ob diese Blinker-Saison wirklich so weitergeht. Zuhause gewinnen, auswärts verlieren, immer schön im Wechsel. Und ob die Mannschaft wirklich so stark ist, wie viele selbsternannte Experten meinen. Die Gäste aus Braunschweig würden allerdings liebend gern mit der Borussia tauschen. Aber man muss die Bilanz des Aufsteigers positiv sehen: Ein Punkt und zwei Tore nach fünf Spielen - das verspricht zumindest Steigerungspotential. Borussia - Eintracht B 1:0

Auch Hannover 96 kann in Sachen Abwechslung prima mitreden, auch hier wird Leistungsflexibilität groß geschrieben. Zuhause gewinnen, auswärts verlieren, immer schön im Wechsel. Allerdings hat 96 den Vorteil, im sechsten Spiel schon zum vierten Mal daheim antreten zu dürfen. Diesmal gegen den FC Augsburg, der seine Rekordbilanz aus der letzten Hinspielsaison bereits nach fünf Spielen eingestellt hat. Genau genommen nach den letzten drei Spielen, die in Folge gewonnen wurden. Mindestens eine Serie reißt. Drei Euro ins Phrasenschwein. 96 - FCA 2:1

Auch der VfL Wolfsburg pflegte bislang seine Heimspiele zu gewinnen, nur um anschließend dann auswärts munter zu vergeigen. Sicher, so steigt man nicht ab. Aber mit 51 Punkten wird es auch nix mit dem Europapokal. Gefiele VW gar nicht. 1899 Hoffenheim hat bislang vier von fünf Spielen nicht verloren, was zunächst mal eine gute Bilanz ist. Das 2:6 in Stuttgart soll ein Ausrutscher bleiben. Aber sollen soll ja vieles. VfL - TSG 4:2

Neun Punkte aus fünf Spielen sind für Mainz 05 eine gute Ausbeute. Und niemand hätte etwas dagegen, wenn Platz 5 auch am Ende rausspränge. Im Heimspiel gegen Leverkusen dürfte es aber knifflig werden. Die junge Werkself ist mit vier Siegen aus fünf Spielen prima gestartet, hat aber in Manchester leicht den Überblick verloren. Aber Mainz ist nicht Manchester. Drei Euro ins Phrasenschwein. FSV - Bayer 04 2:2

Nordderby! Not gegen Elend. Thorsten Fink, der Mann mit dem Bayern-Gen, musste gehn. Und während Magath heftig abwinkte, verhandelte HSV-Manager Kreuzer angeblich mit Lothar Matthäus. Was darauf hindeutet, dass man der Mannschaft Beine machen will. Und dann irgendein anderer kommt. Oder zwei andere bleiben. Cardoso und Addo sitzen als Übergangstrainer auf der Hamburger Bank. Werder-Trainer Robin Dutt will alle Video-Analysen von HSV-Spielen vernichten und meinte, es könne doch auch ein Vorteil sein, sich einfach mal mit sich selbst zu beschäftigen. Werder-Manager Eichin wollte hingegen nach drei Niederlagen in Folge den Kopf nicht in den Rasen stecken. Was ja auch nicht ganz so einfach wäre. Außer im Fünfer. HSV - Werder 0:0

Wer das erste Spiel der Champagnerliga zuhause mit 3:0 gewinnt, darf das Topspiel am Samstagabend bestreiten. Logischerweise muss die Partie um 18Uhr30 also Schalke 04 gegen Bayern München heißen. Früher hieß das Blau-Weiß gegen Rot-Weiß. Doch so einfach ist es schon lange nicht mehr. Schalke zuletzt auch zuhause in Grün-Weiß, Bayern in Sehrdunkelblau-Rot. Okay, besser als diese hochmodischen Trachtentrikots. Aber was tun eigentlich die Leibchen hier zur Sache? Eben. S04 - FCB 1:1

Wer am Donnerstag durch das irgendwie sehr groß gewordene Europa reisen muss und dabei Stadien betritt, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, darf sonntags spielen. Eigentlich hat der SC Freiburg für Europa gar keinen Kopp, denn in der Liga lief es schon ohne Dreifachbelastung eher bescheiden. Trotzdem hofft Christian Streich im Spiel gegen Hertha BSC auf den ersten Saisonsieg. Die Berliner möchten hingegen die dritte Schlappe in Folge verhindern. Zumal keiner davon ausgeht, dass die Herthafrösche ihre Mannschaft bei jeder Auswärtsniederlage so feiern wie zuletzt in Wolfsburg. SCF - Hertha 1:1

Eigentlich hat der VfB Stuttgart für Europa gar keinen Kopp, denn in der Liga lief es schon ohne Dreifachbelastung eher durchwachsen. Drei Niederlagen zum Start folgten aber wenigstens zwei Siege in Folge, was die Stimmung der Schwaben ein wenig heben konnte. Da trifft es sich gut, dass die Eintracht aus Frankfurt anreist, die eigentlich für Europa gar keinen Kopp hat. Doch Frankfurt freute sich auf die Europokalspiele und fand: Jetzt geht's los. Womöglich. VfB - Eintracht F 0:1