Dienstag, 29. Juni 2010

Paul weiß es besser!

(tobi) Paul ist eigentlich Brite, aber die Tommys mag er nicht. Lieber die Deutschen, dabei ist doch bei beiden dasselbe drin. Vielleicht liegt's an den Farben? Schwarz-Rot-Gold gegen langweiliges Rot-Weiß. Ist eigentlich auch egal, Paul hat den Sieg gegen Rooney & Co. vorhergesagt. War ja klar, schließlich hat Paul auch neun Gehirne! Ging entsprechend schnell: Glas angehoben, deutschen Leckerli in seine acht Arme genommen und verputzt.


Auch gegen Australien, Serbien und Ghana lag er mit seinen Tipps richtig, Am Mittag hat sich der berühmteste Tintenfisch Deutschlands Zeit gelassen, viel Zeit, deutlich mehr als gewöhnlich, aber am Ende einen deutschen Sieg gegen Argentinien vorgesagt. Vermutlich in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen, mutmaßt eine Sprecherin vom Sea-Life-Center Oberhausen, der Heimat des britischen Achtarms!

Anmerkung des Autors: Eine Fußball-WM ist wahrlich ein feines Event, aber muss man es wirklich so übertreiben? Sorry, Paul!

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: http://blog.seattlepi.com)

Montag, 28. Juni 2010

Handballer, Pfandsammler und Popstars

(mpz/tobi) Obacht: Blog7 hat seine beiden internationalen WM-Experten zur Konferenz gebeten mit nur einem Ziel: die AUFFÄLLIGSTE Elf des Turniers zu küren! Tobi Tackling und Mola Mbgebi Mpenzo haben sich die letzten Tage im Redaktionspenthouse eingeschlossen, im Selbstversuch, bei Wasser und Brot und Vuvuzela-Lärm. Herausgekommen ist die ultimative Liste der auffälligsten Paradies-, Spaß- und Pechvögel dieser WM.

TOR
Kim Myong Won (Nordkorea): Hier lag jemand mit der Namensgebung aber mal gründlich daneben! Kim Myong Lost wäre richtig gewesen. Der 27-jährige ist Opfer der Systemkrise Nordkoreas - nicht der politischen, eher der sportlichen. Eigentlich gelernter Stürmer wurde Lost, äh Won, als dritter Keeper nominiert. Wäre beinahe schief gegangen, obwohl bei den gezeigten Schnapperleistungen der Kommunisten-Keeper wäre es wohl ohnehin egal gewesen.

ABWEHR
Loukas Vyntra (Greichenland): Wohl selten hat ein Spieler ein WM-Turnier im Alleingang so schnell entschieden wie der griechische Abwehrgott! Vyntra besiegelte mit drei kapitalen Aussetzern gegen Südkorea in lediglich 20 Minuten das WM-Aus der Gyrosgourmets im allerersten Spiel. Muss man erstmal schaffen! Dafür gibt's eine Wild Card für den Abwehrolymp!

Rigobert Song (Kamerun): Nein, er singt nicht, das Einzige, was in letzter Zeit stetig sinkt, ist Rigoberts Niveau. Dieser extravagante WM-Song landet wohl nicht mehr in den Charts. Unser Tipp: Boygroup mit Portugals Ex-Kicker Abel Xavier gründen - oder direkt zum Umstyling bei Bruce Darnell.

Marcus Tulio (Japan): Von wegen, Coolio: Tulio! Dieser Typ ist zwar kein Rapper, aber trotzdem knallhart unterwegs - der geht keinem Battle aus dem Weg! Seine Frise erinnert an einen Ninja-Fighter, dabei ist Tulio eigentlich ein honigsüßer Zuckerhutzauberer. Hut ab oder besser gesagt: Pferdeschwanz hoch!

Martin Demichelis (Argentinien): Ist in Münchens Partyszene bekannt wie ein bunter Hund, dabei sieht er aus wie ein unzähmbares Gauchopferd. Passt auch zu seiner Mentalität, ackert auf dem Platz wie ein Gaul, gibt sich dabei aber manchmal auch wie ein Esel! Könnte von daher auch Eidgenosse sein, schließlich verbockt er regelmäßig wie ein Schweizer Uhrwerk die Gegentore der Albiceleste.

MITTELFELD
Jean Beausejour (Chile): Von der FIFA-Leinwand auf die große WM-Bühne. Der chilenische Junge hat sich seinen Platz in dieser Elf redlich verdient. Und wer hat's gewusst? Blog7! Und woher? Jaha, vom FIFA-Zocken auf der X-Box! Schnell, trickreich, abschlussstark - seine überzeugenden Leistungen auf der Konsole konnte er in Südafrika bestens konservieren. Nur so geht's!

Siphiwe Tshabalala (Südafrika): In Deutschland würde Tshabalala ja Müller, Meier oder Schulte heißen. Klingt komisch, ist aber so. Also nix besonderes? Doch! Der Mittelfeldspieler hat mit dem ersten WM-Treffer auf afrikanischem Boden heute schon Unsterblichkeit sicher, zumindest in den FIFA-Annalen - und den Herzen der Afrikaner. Im Weltfußball dagegen wird es wohl seine einzige nennenswerte Erwähnung bleiben. Schade, eigentlich. Was für ein Name!

Kevin-Prince Boateng (Ghana): Von Hartz 4 zur WM 2010. Ohne sein fußballerisches Talent würden die Vereine des Ghetto-Gangstas wohl eher VfL Arge Marzahn und TSV Suppenküche Wedding 04 heißen und nicht Tottenham oder Portsmouth. Sein Gangsta-Image wird er dennoch nicht ablegen können, wahrscheinlich wohl nicht mal wollen. Einmal Straße, immer Straße. Und so könnte ihn sein Weg nach den starken Leistungen in Südafrika wohl auch zu so lukrativen Adressen wie "FC Cafe-King Köpenick" oder "Hoyzers Hellersdorf 08" führen. Nur Bayer 04 Leverkusen ist wohl nicht mehr im Verteiler, zumindest bis 2012.

Giovani dos Santos (Mexiko): Ist eigentlich Ronaldinho. Nach seiner Ausbootung in der Selecao hat er sich kurzerhand "umbürgern" lassen. Geht eigentlich nicht, hat sich ja festgespielt bei Dunga und Co. Also: Haare ab, kicken wie beim AC Mailand und noch ein wenig mehr Überbiss, wird schon nicht auffallen. Ist es auch bislang keinem, aber Blog7 entgeht nix! Guter Versuch, Ronaldinho, pardon, Giovani!

STURM
Nicolas Anelka (Frankreich): "Va te faire enculer, sale fils de pute!" - das muss reichen.

Luis Fabiano (Brasilien): Netter Typ, der Luis. Da hat er sich wahrscheinlich gedacht, leiste ich dem Henry mal ein bisschen Beistand. Wenn der französische Handballer schon kaum spielen darf, übernimmt das Goldjuwel von der Copa Cabana eben diesen Part. Vermutlich benutzt er seine Hände dort am Strand ja auch permanent. Beschämend ist solch' Verhalten an der Amüsierküste ja nicht direkt, bei einer Fußball-WM aber allemal. Da hilft es auch nicht, wenn man sich bei Hackentricks permanent ans eigene Schienbein schießt. Fazit: Fabiano spielt Hand in dem Land, wo man zahlt mit Rand - und das ist eine Schand´. Blog7-Tipp: Sammel lieber Pfand, du Handballer!

(Privatfoto Kim Myong Won gefunden auf und verlinkt mit: cosmicdynamics.files.wordpress.com/)
(Bild Jean Beausejour gefunden auf und verlinkt mit: media.share.ovi.com/)

(Panini-Bild Giovani dos Santos gefunden auf und verlinkt mit: ahenning.de/Bilder/)

Sind wir nicht alle ein bisschen Klassiker?

(tobi)  Fußball ist wirklich ein Klassespiel! Aber ist deshalb jedes Fußballspiel auch ein Klassiker? Ja klar, zumindest wenn es nach deutschen Journalisten geht: Deutschland gegen England war der Klassiker schlechthin! Okay, Argumente gibt's genug! Deutschland gegen Argentinien ist der nächste Klassiker! Okay, Argumente gibt's genug! Deutschland gegen Spanien im Halbfinale, ein echter Klassiker! Und dann im Finale gegen die Niederlande,
wenn das mal kein Klassiker ist. Ach ja und nicht nur die Deutschen "klassikern" sich durch's Turnier, auch die südeuropäischen Mannschaften duellieren sich in echten Klassikern!

Portugal hatte den Vorrundenklassiker gegen Brasilien, jetzt kommt der Klassiker gegen Spanien! Spanien hatte den Klassiker gegen die Schweiz und nach dem Spiel gegen Honduras wird man wohl auch in Zukunft vom ewig jungen Klassiker zwischen den Iberern und den Mittelamerikanern sprechen müssen. Hatte Italien eigentlich einen Klassiker? Eher nicht, ist ja auch keine Klassemannschaft, dafür hören sie gerne Klassik, also irgendwie auch Klassiker!


Nicht im klassischen Sinne Klassiker sind die Franzosen, aber zumindest haben sie mal nen Klasse-Abgang abgeliefert! Aber wer ist eigentlich der klassische Klassiker? Ganz klar: Jogi Löw! Er mag Klassik, trägt klassische Klamotten, hat eine Klassemannschaft und auf dem Weg ins Finale nur Klassiker aus dem Weg zu räumen! Klassischer Fall von "absoluter Klassiker!"

Übrigens gibt es kein adäquates Synonym für Klassiker. Kassenschlager, Hit, Verkaufsschlager, Selbstläufer, Topseller oder Reißer passt irgendwie alles nicht zu diesem Klassesport und dieser Klasse-WM! Und überhaupt hätte ich auch gar keine Lust mehr, diesen Text umzuschreiben: Klassischer Fall von Klassikermüdigkeit! Hoffentlich verschwindet die bis Samstag...

(Bild gefunden auf und verlinkt mit: franchipani.de/)

Kein Tor!

(ito) Wird ja wieder viel diskutiert über Fernsehbilder und Tatsachenentscheidungen, über künstlich dumm gehaltene Schieds- und Linienrichter über Tore, die drin waren und klares Abseits - und alle habens gesehen, in der Wiederholung, der 38. Kameraperspektive und in der Super-Zeitlupe sowieso. Alle sehen es zumeist, irgendwann zumindest und sei es zwei Stunden nach dem Spiel in der 3-D-Animation. Alle sehens, außer den Unparteiischen. Und beim Spiel Deutschland - England waren dann sogar die Wiedertäufer am Werk und meinten, Wembley hieße ab jetzt Bloemfontein. Gut, dass Blog7 nach knallharter Recherche den Videobeweis der FIFA im Netz gefunden hat. Der 1966 noch fehlte. Beruhigend zu wissen: Tor ist, wenn es der Schiedsrichter gibt.
Klar zu erkennen: Der Ball ist nicht in vollem Umfang hinter der Linie!

(Repro des FIFA-Videobeweises: Ito Kawasaki)

Sonntag, 27. Juni 2010

No more Dead Trousers anymore

(hai) Das nervt auf Dauer, auch wenn jeder weiß, dass das ja nur das laute Pfeifen der Tommies im stockdusteren Wald ist. Aber es ist so einfach heute: Immer wieder aus allen Lagen auf's Tor schießen. Kleiner Tipp: Es steht ein Engländer drin... 

Jogi weiß auch gegen die
Tommies, wo's langgeht.


(Handy-Blogpost von der Straßenmalerei aus
Münster, Klemensstraße: Hacky Wimmer)

Samstag, 26. Juni 2010

Teamcheck "Jogis Jungs" vs. "Tommys"


(tobi) "Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen," sagte einmal Englands Fußballlegende Gary Lineker. Hat er Recht? Keine Ahnung. Werden wir aber sehen, am Sonntag! Und weil bei dieser WM übers Spiel zu diskutieren deutlich mehr Spaß macht, als sich das Gekuffe nur anzuschauen, reden wir drüber. Blog7 macht den Teamcheck!

TOR
Klare Sache: Englands Schnapper sind unseren weit voraus, wenn es um alternative Strafraumbeherrschung, sicheres Unterlaufen von Flankenbällen und langsames Absinken auf der Torlinie geht. Das Duell Neuer gegen den britischen Pannen-Olli David James gewinnt Deutschland: Stand 1:0 - ach was soll der Geiz - 2:0 für Deutschland!

ABWEHR
Hmmm...Hier wird es weniger deutlich. Leider Gottes präsentiert sich Per Mertesacker in der schlechtesten Form seines Lebens. Dass der solide Arne Friedrich gegen Ghana bester Deutscher war, ist eher ein schlechtes, denn ein gutes Zeichen. Immerhin: Kapitän Philipp Lahm räumt überall ab und auf, starkes Turnier bislang. Und links: Badstuber durchwachsen, Boateng solide, bleibt Jansen. Könnte klappen.
Bei den Briten siehts ähnlich aus. Terry richtig gut, wie immer. Ashley Cole, nicht mehr so stark wie früher, aber immer noch gut. Johnson solide und Upson als zweiter Innenverteidiger eher hölzern. Stand 1:1, Zwischenstand: 3:1 füf Deutschland.

MITTELFELD
Problem bei England: zwei Superstars die nicht zusammen können. Eigentlich sollte ein Duo wie Frank Lampard und Steven Gerrard jede Mannschaft vor Probleme stellen können, doch bei dem "Tommys" machen die beiden Profis von Chelsea- und Liverpool eher Mitspielern und Trainer Probleme. Eher Durchschnitt sind die beiden Adjudanten Milner und Barry.

Deutschland hingegen hat ein Mittelfeld mit einer guten Mischung aus Einzelkönnern und Arbeitern. Allerdings haben Özil und Müller auch schon gezeigt, dass sie bei diesem Turnier noch nicht konstant auf höchstem Niveau kicken können. Khedira und Schweinsteiger machen ihren Job überwiegend sehr gut, Prinz Poldi dagegen mit Licht und Schatten. Macht in der Summe ein 1:1, Zwischenstand: 4:2 für Deutschland.

STURM
Rooney und Defoe - klingt irgendwie gefährlicher als Klose. Der Zwei-Tore-Torjäger der Bayern ist mal wieder einzige Spitze im DFB-Team, auch weil Cacau verletzt ausfällt. Damit fehlt Deutschland die Durchschlagskraft im Sturm. Ob Gomez spielt oder nicht, ist eigentlich egal. Poldi und Müller werden im Mittelfeld gebraucht und Kießling wird gekonnt ignoriert! Aber auch die Engländer haben ein echtes Problem. Superstar Rooney kommt überhaupt nicht im Turnier an. Defoe hat bislang eine gute Leistung geboten. Crouch und Heskey beeindrucken nur mit ihren Körpermaßen. Für so wenig Offensivpower gibt's gar keine Punkte: 0:0, Endstand: 4:2 - ganz ohne Elfmeterschießen

4:2! Klingt gut, ich freu mich drauf! Zumindest noch gute 24 Stunden. Danach setzt vermutlich der bislang so typische After-Game-WM-Kater ein...

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: http://www.flags.de)

Freitag, 25. Juni 2010

Philosophen in kurzen Hosen XXVIII

"Der Unterschied zwischen David Beckham und mir ist, dass ich mir noch nie eine Creme ins Gesicht geschmiert habe."

(Gennaro Gattuso, italienischer Fußball-Weltmeister von 2006, zitiert nach: Birgit Schönau, "Der letzte Gattuso", in: Süddeutsche Zeitung vom 25. Juni 2010: 41)

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: upload.wikimedia.org/

Donnerstag, 24. Juni 2010

Angekommen

(teo) Mal wieder gewonnen. Nicht schön, aber erfolgreich. Doch sind das wirklich Gegensätze? "Schöner Fußball ist erfolgreicher Fußball." So oder so ähnlich hat sich der Trainer immer gegen seine zahlreichen Kritiker verteidigt. Joga Bonito wollen sie in der Heimat alle, diesen schönen Fußball. Der viel besser zu Caipirinha und Samba passt. Doch der Rekordweltmeister und Turnierfavorit Brasilien beschränkte sich bei seinen Auftritten bei der Fußball-WM bislang auf das Nötigste: Spielkontrolle, sichere Abwehr, ein paar Geistesblitze und - zugegeben - schöne Tore. Fertig ist der Joga Bonito des fußballerisch in Europa sozialisierten Carlos Dunga. Dafür gibt es zwar Punkte und womöglich auch Erfolge, aber keine Liebe - so einfach ist das in Brasilien. 

9480 Kilometer nordöstlich war die Welt vor elf Tagen aus den Fugen. Das neue Deutschland hatte Australien im ersten Vorrundenspiel nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen. Und genau das war so ungewöhnlich: Dass Kunst im Spiel der jüngsten deutschen WM-Mannschaft aller Zeiten auf einmal eine größere Rolle spielte, als die allzuviel beschworenen deutschen Tugenden. Geduld? Iwo! Disziplin? Naja. Härte? Wozu? Mit 4:0 und dabei durchaus noch mit dem einen oder anderen Tor zu wenig wurde der - im Nachhinein zugegeben - nicht allzu starke Gegner ins WM-Quartier zurück geschickt und die Fußball-Welt rieb sich verwundert die Augen: Das soll Deutschland sein? Joga Bonito made in Germany, also Jogi Bonito sozusagen.

Die Wende kam in Form eines linkes Fußes. Der dem von Lukas Podolski zum Verwechseln ähnlich sah. Jedenfalls heißt es, dass es der linke Fuß von Lukas Podolski gewesen sein soll, der da diesen Elfmeter im zweiten Gruppenspiel gegen Serbien wie eine Rückgabe auf das gegnerische Tor beförderte. Wo der Keeper schon längst lag. Die jungen Künstler hatten sich bis dahin schwer getan, haderten mit dem kleinlichen Schiedsrichter, aber spielten auch in Unterzahl erfreulich munter weiter. Und erspielten sich wunderbare Torchancen. Die sie nicht verwerteten. Aber die Ansätze von Jogi-Bonito waren weiterhin gut sichtbar. Aber schöner Fußball ist erfolgreicher Fußball - und das engagiert geführte Spiel mit erstaunlich langen Fehlerketten ging 0:1 verloren.

Parallel dazu verlor der hochgeschätzte spanische Fußball - der Inbegriff des europäischen Joga Bonito - sein erstes Spiel unglücklich gegen die Schweiz. Im zweiten Spiel musste man Honduras dann - vergleiche auch Portugal vs. Nordkorea - mit einer richtigen Packung vom Platz schicken. Doch es reichte nur zu einem hochverdienten 2:0, das viele Fragen offen ließ. Noch paralleler brach sich Argentinien gegen elf Verteidiger aus Griechenland fast den Finger in der Nase und siegte glanzlos mit 2:0. Irgendwo dazwischen verlor Frankreich die Contenance und schied sieglos und hochverdient aus. Und England? England war froh, überhaupt mal gewinnen zu dürfen. Schön geht zwar anders, aber schöner Fußball ist erfolgreicher Fußball.

Insofern ist die ehedem als blutjunge Künstlertruppe ins Turnier galoppierte deutsche Elf nach dem dritten Spiel mit dem 1:0-Zittersieg gegen Ghana jetzt im Turnier angekommen. Jogis Joga-Bonito-Buben haben sich dem Niveau der WM angepasst. Deutschland spielt wieder wie Deutschland. Leider nicht wie 1990, 1996 oder gar 2006, sondern eher wie 1982 und 1986. Nur nicht so selbstbewusst. Im Spiel gegen Ghana war Arne Friedrich der sicherste Abwehrspieler. Das sagt eigentlich alles über die Leistung der deutschen Elf aus. Die Bewegung nach vorne lastete nahezu ausschließlich auf den sehr schmalen Schultern eines kleinen Türken aus Gelsenkirchen. Der es zwar zunächst versäumte, den Ball aus aussichtsreichster Position ins lange Eck zu schieben; der es dann später einfach vorzog, den Jabulani aus der schwierigeren Distanz halbhoch in die Maschen zu dreschen. Aber reicht ein Özil, um im Turnier zu bleiben? 

Diese Maßeinheit - ein Özil - kann natürlich jederzeit den Unterschied machen, sicher. Das weiß man nicht nur an der Weser, wo Klaus Allofs schon zittert, wer nach der WM die Schatulle für den kleinen Mittelfeldzauberer wie weit öffnen wollen wird. Aber diese Maßeinheit dürfte im Wettkampf mit den Dominatoren der WM, die diesmal wieder aus Südamerika kommen, wohl ohnehin nicht reichen. Gegen, sagen wir mal einfach, Argentinien und Uruguay, wenn es neben Anschauungs-Unterricht mit Zungenschnalz-Aktionen im Mittelfeld und vor dem Tor auch richtig was auf die Socken gibt. 

Einspruch? Erst kommt England? Ach ja. Noch so eine deutsche Tugend: Immer schon etwas voreilig mit dem Blick auf das übernächste Spiel. Dabei wäre der Blick zurück viel wichtiger. Gegen Australien trat die Mannschaft selbstbewusst auf, ohne Angst und ohne überheblich zu wirken. Sie war inspiriert, sicher in ihren Aktionen, spielte schnell und zwingend. 4:0 war sogar noch zu niedrig. Das war quasi Jogi-Bonito auf höggschdem Niveau, extrem erfolgreich noch dazu. Es gab nach dem irgendwie ernüchternden, wahrlich nicht schönen 1:0 gegen Ghana nicht wenige, die meinten, sie wären lieber nach begeisternder Leistung mit fliegenden Fahnen untergegangen, als mit einer so durchschnittlichen Leistung weiterzukommen.

Diese Meinung hatte das Fußball-Volk in der Heimat wahrlich nicht exklusiv. Muss ja nicht direkt gegen England sein. Und wer sagt denn, dass nach einem schnellen, offensiven Feuerwerk mit selbstbewussten Spielern automatisch auch der Misserfolg nach dem Schlusspfiff wartet. Jogi Bonito, schöner Fußball, made in Germany - können wir das bitte nochmal sehen?

Mittwoch, 23. Juni 2010

...und für Fiege!

(tobi) Dat wäre auch schwierig geworden! Stell dir mal vor, du hättest in Zukunft folgende Zeile singen müssen: "VfL, mein Herz schlägt nur für dich - und für (Oringinaltext: Fiege) Krombacher (oder ähnliches)!" Dat kriegste melodisch nicht hin! Und geht überhaupt auch nur schwer über die Lippen, geschweige denn in die Leber. Und allein schon deswegen ist es unabdingbar, dass beim VfL in Bochum auf Lebenszeit Fiege ausgeschenkt wird. Seit gestern ist es amtlich! Der auslaufende Vertrag mit dem heimischen Gerstensaft wurde verlängert! Richtig so!
Kaum zu glauben, dass es irgendwelche Bilanzköppe gegeben haben soll, die über andere Optionen nachgedacht haben... Es gibt Sachen die darf man einfach nicht: als Dortmunder Schalke gut finden, in Indien Kühe schlachten und eben dem VfLer sein Pilsken wegnehmen. Denn neben einem guten Kader brauchen wir vor allem einen edlen Tropfen für die geschändete Zweitliga-Seele! Und so bleibt es dabei: Der Bochumer Dreiklang merk ihn dir, besteht aus VfL, Dönninghaus und Fiege-Bier. Glück auf!

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: http://www.pottblog.de)

Deutschland verliert gegen Ghana, weil…

(tobi)...diese deutsche Nationalmannschaft ein gewaltiges Abwehrproblem hat. Mit Ausnahme von Kapitän Philipp Lahm ist die Hintermannschaft ein ziemlich hölzerner Haufen, der gegen die flinken und geschmeidigen Offensivspieler der Afrikaner vor große, unlösbare Probleme gestellt wird.

...Bundestrainer Jogi Löw sich auf den letzten Drücker für Mario Gomez als „Keilstürmer“ in der Startelf entscheidet und der Mannschaft damit bereits im Vorfeld des Spiels jegliche Torgefahr raubt. Die nicht immer sattelfeste afrikanische Abwehr und ihren unsicheren „Schnapper“ wird es freuen, es wartet ein entspannter Abend auf die ghanaische Defensivabteilung!

...diese junge deutsche Mannschaft den Sieg von Anfang an mit bedingungsloser Offensive erzwingen will und im Gegenzug von den Afrikanern gnadenlos ausgekontert wird.

...einfach zu viel über Kevin-Prince Boateng geredet wird. Das harte Foul gegen den deutschen Kapitän Michael Ballack kurz vor der WM wird seit Wochen zur wichtigsten nationalen Angelegenheit erhoben und die Diskussion über Absicht oder Übermut verschlingt viel zu viel Aufmerksamkeit und stört die Konzentration auf das Spiel empfindlich!

...weil sonst die vom DFB bereits vor dem Entscheidungsspiel gebuchten Rückflugtickets nach Deutschland für den Donnerstag verfallen!

Deutschland gewinnt gegen Ghana, weil...

(teo) …eine deutsche Fußballnationalmannschaft seit Menschengedenken nicht in einer WM-Vorrunde ausgeschieden ist. Also noch nie. Das Gute an deutschen Serien ist, dass sie so haltbar wie Dauerwurst sind. Übrigens auch eine deutsche Erfindung.

…auch die Elfmeter wieder sitzen werden. Nachdem Lukas Podolski endlich die Elfmeter-Serie von 1974 knackte und erstmals einen deutschen Elfmeter in der regulären Spielzeit verschoss. Zählte aber eigentlich nicht, weil – wie die britische Presse akribisch recherchierte – Podolski in Polen geboren ist. Kein Nachteil ohne Vorteil: Es kann also endlich eine neue Serie beginnen, die frühestens 2046 bei der WM in Australien wieder in Gefahr ist. Wenn der in Bokina Faso geborene deutsche Mittelstürmer Christian Tiemtarboum zum ominösen Punkt schreitet.

…gegen Ghana gar keine Elfmeter gebraucht werden. Wozu braucht eine Mannschaft, die in der regulären Spielzeit zwei reguläre Tore mehr als der reguläre Gegner schießt, denn Elfmeter? Entschuldigung, Herr Schweinsteiger.

…Kevin Prince Boateng übermotiviert ins Spiel geht. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder gelb-rot nach 26 Minuten durch den gefürchteten „Sheriff“ mit der Pfeife. Oder frustriert vom Spielverlauf nach 70 Minuten ausgewechselt. Eigentlich schade. Ist ein talentiertes Kerlchen. Nur im falschen Trikot.

…die deutsche Fußball-Nationalmannschaft einen Mesut Özil hat. Der nicht nur das Spiel lesen, sondern es auch lenken kann. Und der beide Tore vorbereitet. Klarer Vorteil, wenn der 8er in Wirklichkeit ein 10er ist.

Dienstag, 22. Juni 2010

Blick in den Spiegel

(tobi) Ich weiß nicht woher das kommt, aber ich habe ein Faible für Menschen mit außergewöhnlichem Selbstbewusstsein. Vielleicht kommt daher auch meine Zuneigung für Diego Armando Maradona. Jedes Mal wenn ich diesen kleinen Argentinier sehe und mir vorstelle, was in seinem Köpfchen vorgeht, wenn er sich selbst betrachtet, fällt mir folgender Spruch ein:

"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der... ach vergiß es, ich seh schon."

Nichts für ungut, Diego: Glückwunsch zu einer bislang sehr starken WM! Du hast aus diesen Argentiniern den absoluten Topfavoriten für den Titelgewinn geformt. Und bei soviel Wertschätzung von Verantwortlichen, Spielern und Landsleuten, kann der Blick in den Spiegel schon mal verklärt sein!

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: http://3.bp.blogspot.com)

Dabei klingt es doch so schön...

(tobi) Es gibt Sachen, die müssen einfach mal gesagt werden: "Va te faire enculer, sale fils de pute!" Klingt doch irgendwie schön, oder?! Also mal ehrlich, wenn das jemand zu mir sagt, ich würde ihn erstmal durch die Tür bitten und ihm einen Kaffee anbieten. Niemals würde ich auf die Idee kommen, diesen sprachlichen Schöngeist mit den harschen Worten: "Okay, du bist
draußen" abzukanzeln. Naja, Franzosen halt! Ich kann leider nicht wirklich französisch, deswegen finde ich die Worte von Nicolas Anelka gegenüber seinem Trainer wahrscheinlich auch so schön.

Ich habe mir das aber mal übersetzen lassen und muss gestehen, ich würde den Stürmer vielleicht doch nicht reinbitten. Dabei ist Anelka eigentlich einer meiner Lieblingsspieler, seit Jahren. Der Junge weiß einfach, wie man in den Schlagzeilen bleibt. Mal flüchtet er im Kofferraum aus Madrid, weil er sich nicht wohlfühlt. Mal beleidigt er Mitspieler, dann pöbelt er den Trainer an! Wenn einer weiß, wie's geht, dann Anelka. Und mit meiner Wertschätzung für den vermutlich arrogantesten Franzosen seit Napoleon bin ich nicht alleine.

Seine fußballerische Vita jedenfalls ist beeindruckend: Paris Saint-Germain, Arsenal London, Real Madrid, FC Liverpool, Manchester City, Chelsea London. In der Addition aller jemals für ihn gezahlten Ablösesummen ist Nicolas Anelka mit 134,6 Millionen Euro der bislang teuerste Spieler der Welt. Und wer, wenn nicht er, darf so etwas lautmalerisch Schönes wie: "Va te faire enculer, sale fils de pute!" sagen? Ich glaube, ich würde ihn doch zur Tür reinbitten!




(Foto Panini-Bild Nicolas Anelka gefunden auf und verlinkt mit: collect-it.de/images/)

Out of Rechenspiele

(hai) Ich hasse es. Wenn morgens in der Zeitung wieder diese fiesen kleinen Infokästen lauern. In denen man Kreuz- und Quervergleiche zieht, Koeffizienten ermittelt, Losentscheide diskutiert und alle Eventualitäten auflistet, unter denen Fußballmannschaften, sagen wir mal Deutschland, in Wettbewerben, sagen wir mal der Fußball-WM weiterkommen. Dabei ist die Frage "Wie kommt Deutschland ins Achtelfinale?" schnell und einfach zu beantworten: Mit einem Sieg gegen Ghana. Fertig.

Philosophen in kurzen Hosen XXVII

"Wenn das die besten Schiedsrichter sind, die die FIFA zu bieten hat, möchte ich die schlechtesten nicht sehen."

(Neuseelands Mannschaftskapitän Ryan Nelsen zu den Schiedsrichterleistungen bei der Fußball-WM in Südafrika) (teo)

Montag, 21. Juni 2010

Die Angst des Schützen vor dem Schützen

(hai) Ist ja jetzt viel gefaselt worden, von wegen Elfmeterschießen - und wer für Deutschland demnächst vom Punkt aus antreten soll. Hatten wir ja auch lange nicht, sich über so etwas Profanes Gedanken machen zu müssen. Die meisten Spieler konnte man nachts wecken, um mal eben vom Punkt aus zu treffen. Am besten immer diejenigen, die sich ohnehin nur selten den Kopf zerbrechen, sagen wir mal Olaf "Ich habe ihn nur ganz leicht retouchiert" Thon oder Andy "Ich spreche italienisch wie ne Bratwurst" Brehme. Jetzt haben wir den Bruderzwist zwischen Schweini, tschulligung, Herrn Schweinsteiger und Poldi. Dabei hatte selbst der Bundes-Jogi schon gesagt, dass es gut möglich sei, dass jetzt Schweinsteiger die Elfer schießen soll. Aber genau das ist das Problem. Er soll das tun. Steht ihm nur einer im Weg, wie nicht nur Guido Schröter weiß:


(Grafik gefunden auf und verlinkt mit: sueddeutsche.de/sport/)

Wer braucht eigentlich Europameisterschaften?

(tobi) Wir müssen mal aufräumen mit einem ganz bösen Vorurteil: Europameisterschaften sind schwerer als Weltmeisterschaften! Pfff... Wer hat eigentlich diesen Schwachsinn in die Welt gesetzt? Diesen ver- und zerstörten Haufen aus Frankreich nimmt doch niemand mehr ernst, gleiches gilt für die leblosen "Tommies" und den amtierenden Weltmeister!

Auch die hochgelobten Osteuropa-Truppen Slowakei, Slowenien und Serbien spielen bislang nicht besonders furchterregend auf! Ganz zu Schweigen von Spanien und Griechenland. Einzig die Niederländer und Dänen halten die europäische Fahne mit ordentlichen Leistungen hoch! Also nochmal: Wer diese EM vs. WM-Theorie entwickelt hat, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht, vor allem ohne den südamerikanischen Wirt! Ist eigentlich schonmal irgendjemandem aufgefallen, dass die südamerikanischen Teilnehmer auch nach zehn WM-Tagen immer noch gänzlich ohne Niederlage sind?

Bei Argentinien war das durchaus zu erwarten, bei Brasilien kommt es nicht unbedingt überraschend. Aber auch Paraguay, Chile und Uruguay haben bislang voll überzeugt. Und erweitert man den Kreis der Staaten noch auf die nördlichen WM-Teilnehmer des Kontinents Mexiko, USA und Honduras, so ergibt sich folgende neue Theorie: der beste Fußball der Welt wird derzeit auf dem amerikanischen Erdteil gespielt, von wegen Europameisterschaften...

(Gefunden auf und verlinkt mit: http://data.blogg.de)

Sonntag, 20. Juni 2010

Scheißfußball!

(teo) Hm. Fällt mir ja nie besonders leicht, Fußball ausschließlich von seiner spaßigen Seite zu sehen. Außer in der Sommer- oder Winterpause. Oder in einer Saisonphase, wo es für meine Jungs um nix mehr geht. Also eher selten. Sehr selten. Und jetzt, wo die K.O-Runde bei der WM für die Deutschen schon wieder viel zu früh, weil in der Gruppenphase, anfängt, tue ich mich ohnehin schwer mit so harmlosem Spaß an den Nebensächlichkeiten der wichtigsten Hauptsache der Welt. Die Einzigen, die mir diese Freude in reinster Form zurückgeben können, sind die Fußballgötter. Nicht irgendwelche, sondern die von Guido Schröter. Normaligerweise jeden Samstag in der Süddeutschen Zeitung zu finden. Doch in Zeiten der WM ist selbstredend alles anders: Da gips jeden Tag einen Strip. Ich sach nur: Achtung, jetzt kommt ein Karton!  



Hach. Weil Miro Klose gegen Ghana wegen seiner dämlichen gelb-roten Karte aus dem Spiel gegen Serbien bekanntlich gesperrt ist, muss der Bundes-Jogi ja wieder auf Stürmersuche gehen.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Achse des Bösen

(tobi) Nur so geht's: Der VfL Bochum hat Interesse an Wayne Rooney. Also nicht direkt, aber so ungefähr. Zumindest wird Jong Tae-Se als "Wayne Rooney Asiens"
gehandelt. Wat den 26-jährigen Nordkoreaner auszeichnet? Keine Ahnung! Egal! 

Soll er ruhig kommen, dieser rassige Kommunisten-Knipser! Endlich tut der Verein wat gegen sein "Graue-Maus"-Image. Klappt der Transfer steht Bochum mit einem Schlag auf der Liste "Achse des Bösen". Aus diesem Grund sollten die VfL-Verantwortlichen vielleicht doch nochmal über eine Vertragsverlängerung des Iraners Vahid Hashemian nachdenken.

Erst der Pott, dann Deutschland und irgendwann die ganze Welt! Eine WAHNSINNIGE Vorstellung!

(Panini-Bild von Wayne Rooney gefunden auf und verlinkt mit: karten-spieler.de/images/)

Leben in Zeiten der Weltmeisterschaft

(hai) Bin ja nicht mehr 26. Und leider auch nicht mehr 36. Ich kann mein Alter nicht verhehlen - außer manchmal, aber wirklich äußerst selten! - unter der Kneipensonne oder in der Abenddämmerung. Das Leben steckt mir in jeder Pore. Und in Zeiten des Stress' ist alles gleich noch - um mit dem Buhndesdräner zu schprechen - einen Tick schlimmer. Jeden Tag drei Fußballspiele, dazwischen
profane Hausfrauenarbeit, Kollegenverabschiedung, Kindergeburtstage, Fahrradreparaturen und - ach ja - Arbeit. Klares Plädoyer für den 28-Stunden-Tag. Kann ja nicht gehen. 

Zumal ich im Laufe der Dekaden gegenüber jeglichem Lärm deutlich empfindlicher geworden bin. Rasenmähen? Hackt's? Schlagbohrmaschine? Geht's noch? Laubbläser? Aaaaaargh! Und jetzt das: Vuvuzelas. Jeden Tag. Stundenlang. Der Tinitus hat sich aus meinen sauerländischen Ohren längst  verschreckt ins Kleinhirn verzogen. Tuuuuuuuuuuuuut! Suche ja seit gut einer Woche schon einen Vuvuzela-Blocker. Im Internet gibt es ja schließlich auch diese praktischen Werbe-Blocker, die jedem noch so kleinen Fensterchen das
Poppen verbieten. Vielleicht etwas lustfeindlich, aber was schert mich das? Will keine Werbung. Schönes Progrämmchen - kleiner, netter Alltagshelfer. 

Und gestern habe ich endlich Post bekommen, über mein Gesichtsbuch, wo ich mit dem Trommelfell unlängst um Hilfe wedelte. "Vuvuzela-Blocker gesucht", hieß der Aufruf und die Gemeinde antwortete prompt. Gibt ja nix, was es noch nicht gibt - zumal im Netz der Netze. Und hier isser wirklich: Der Vuvu-Blocker. Hach, fühle mich schon ein bisschen wie 26.

(Foto von Schwarze Dose 28 gefunden auf und verlinkt mit: himmelrot.de/img/)


(Grafik Vuvuzela-Verbot gefunden auf und verlinkt mit: vuvuzelas.org/)

Dienstag, 15. Juni 2010

Eine Mannschaft mit Humor

(tobi) Mann ey! Diese WM ist echt nix für Fußball-Feinschmecker, eher wat für Schotten. Nach dem Motto "Geiz ist Geil" spielen die meisten Mannschaften einen geschmeidigen Anti-Fußball, dass einem selbst nach fünf Tassen purem Koffein die Augen zufallen - einzige Ausnahme bislang Deutschland! Dabei waren unsere Jungs in den letzten Jahren ja selten ein Garant für euphorische Fernsehabende, aber Zeiten ändern sich!

Vielleicht schon heute? Zumindest tritt ab 20.30 Uhr die interessanteste Mannschaft des Turniers vor den Jabulani. Endlich greift Nordkorea in das WM-Geschehen ein, diese rassige Truppe aus Ostasien, diese kickende Achse des Bösen, diese internationale, kommunistische Reizgemeinschaft!

Aber Nordkorea ist einfach eine Truppe mit Humor! Das haben sie zuletzt gleich mehrfach bewiesen. Mal wird ein Stürmer als 3. Schnapper nominiert, um der nicht immer durchschlagskräftigen Offensive mehr Power zu verleihen. Ein pfiffige Idee, die allerdings nicht aufging: Kim Myong-Won darf zwar laut FIFA mitfahren, allerdings nicht als Stürmer, sondern lustigerweise nur als Keeper, klassischer Fall von Pech gehabt!


Humor und Kreativgeist bewiesen die Nordkoreaner auch bei der Auswahl ihres Trikotausstatters. Weil sich kein Hersteller fand, der seinen Markennamen auf die "Achse des Bösen" setzen lassen wollte, kauften die Ostasiaten einfach EINEN Satz Jerseys bei einem Hersteller für Trikots der Sportart Pelota aus dem Baskenland. Bezahlt wurden die Leibchen übrigens nicht vom nordkoreanischen Verband, sondern von jedem einzelnen Spieler persönlich. Kosten insgesamt: 500 Euro! Da stellt sich doch abschließend die Frage: Was passiert eigentlich beim Trikottausch?

(Bild gefunden auf und verlinkt mit: ak-sammler.com/)

Montag, 14. Juni 2010

Schön war's (meistens)!

(tobi) Die Spanier schwärmen, die Engländer staunen, die Argentinier wundern sich. So schnell kann es gehen: Vor der WM wurde die deutsche Elf als Außenseiter gehandelt, nach dem ersten Spiel gegen Australien sind Jogis Jungs heißester Anwärter auf den Titel. Aber, Obacht! Auch wenn es wahrlich schön war, eine Mannschaft zu sehen, die auch nach dem 1:0 nicht aufhört Fußball zu spielen, der Gegner hieß NUR Australien.

Und trotz aller Bemühungen, die "Aussies" stark zu reden, genutzt hat es wenig. Die Kuffer von "Down Under" haben völlig sinn- und planlos gespielt. Und wer hat's erkannt: Der TITAN! Er war ein Guter, er ist ein Guter! Und das trotz dem inneren Reichsparteitag seiner gestiefelten Co-Moderatorin. Der TITAN warnt auch davor, jetzt völlig abzuheben. Wieder hat er Recht. Er ist ein Guter! Gut waren übrigens auch Mesut Özil - Schalke ahnt langsam, dass es ein Fehler war, ihn ziehen zu lassen - Thomas Müller und Sami Khedira. Nicht so gut war Miro Klose, leider, mal wieder.

Auch hier verpuffen alle Versuche ihn stark zu reden. Zweimal kläglich, einmal glücklich, keine Bilanz, mit der ein Stürmer im Sinne des Leischdungsprinzips Argumente für eine erneute Startelfnominierung liefert! Aber Jogi steht auf ihn und deswegen wird es auch gegen Serbien heißen: "Augen zu und durch!" Vielleicht wird der Miro ja wieder platziert genug angeschossen. Allerdings sind die Chancen auf ein Klose-Tor gegen Serbien eher gering. Denn der Bayern-Bomber triftt nur gegen die Großen im Weltfußball: Saudi Arabien, Malta, San Marino, Australien. Ganz anders Cacau: Der Junge macht Spaß, richtig Spaß. Der Spaßfußballer von der Copacabana nagelt derzeit alle Vorlagen mit einer Präzision in die Maschen, das ist amtlich!

Jogi, mach die Augen auf! Du magst doch Schwaben, stell' den Cacau in die Startelf und sei demnächst in Interviews nicht mehr so patzig, wie Sonntagabend, dann steigen auch deine Sympathiewerte bei den Fans wieder!

Für Serbien wünschen wir uns also: Neuer - Lahm, Mertesacker, Friedrich, Badstuber - Müller, Khedira, Schweinsteiger, Podolski - Özil - Cacau!

Sonntag, 13. Juni 2010

GreenKeeper


Vielleicht sollten die Tommies einfach mal ganz ohne Keeper spielen. Schlimmer kann's ja nicht mehr werden.


Samstag, 12. Juni 2010

Sorry, Miro!

(hai) ...ich stehe halt viel mehr auf Cacau. Deswegen musste ich quasi diese Petition unterschreiben: kloseaufdiebank.de/

Es ist angerichtet

Tag 1

Was war'n das? Südafrika zunächst hoffnungslos unterlegen gegen Mexico und dann kurz vor der ersten Überraschung, die aber in der 90. Minute vom Pfosten zurück ins Feld sprang. Katlego Mphela hatte das 2:1 auf dem Fuß, hätte das sensationelle Geschoss von Lawrence Siphiwe Tsahbalala zum 1:0 (55.) nach dem 1:1 (79.) von Marquez noch veredeln können. Was dann wohl losgewesen wäre. Der SZ-Reporter Christian Zaschke sprach ja davon, dass nach dem 1:0 das Stadion kurz abgehoben habe und zum Mars geflogen sei. Mphela macht in der Schlussminute das 2:1, Aus, Schlusspfiff, ein Weiterkommen in der Gruppe A scheint gut möglich. Abflug zur Venus. Doch Pfosten bleibt Pfosten, da helfen keine 90.000 Vuvuzelas. So also nach dem Langweiler der beinharten Urus gegen die ideenlosen Franzosen, das leistungsgerecht 0:0 ausging, alles beim alten. Jede Mannschaft hat einen Punkt, allerdings auch eine Chance auf drei Punkte weniger. Heute dann erstmals Messi-Time: Argentinien gegen Nigeria, Otto Rehakles gegen Südkorea und Ronneys Kumpels gegen den großen Bruder USA. Abba Obacht: Die Schiris haben fleißig englische Flüche gebüffelt! Weitermachen. (teo)

Ein bisschen Deko kriegen wir Jungs auch hin.
(Digi-Fotto: Teo Tippenczewski)

Donnerstag, 10. Juni 2010

So wird's gemacht

(hai) Damit nicht so viel spekuliert wird und man wieder etwas Zeit für andere Dinge hat: Michael Ballack spielt in der nächsten Saison entweder bei Real Madrid oder beim VfL Wolfsburg. Und die Aufstellung der deutschen Mannschaft für das Spiel gegen Australien (Sonntag, 13.Juni, 20.30 Uhr, Durban) sieht so aus:

 Keine Widerrede, Jogi!

Mittwoch, 9. Juni 2010

Philosophen in kurzen Hosen XXVI

"Ach was, das war wohl eher Karl-Heinz Förster. Bei dem musste man selbst im Training zusehen, dass er nicht im gegnerischen Team spielte."
(Rudi Völler auf die Frage, ob Frank Rijkaard sein unangenehmster Gegenspieler bei einer WM gewesen sei. Zitiert nach: 11Freunde-WM-Sonderheft, Juni 2010: 48) (teo)

(Foto von Karl-Heinz Förster gefunden auf und verlinkt mit: stickerfreak.de/)

Montag, 7. Juni 2010

Out of bounds

(teo) Für Engländer nicht zu empfehlen, dieser pittoreske Bolzplatz auf Sansibar: Denn wer, sagen wir mal, beim Elfer-Pöhlen drüber haut, muss die Pocke auch wieder holen. Späte Rache für die Sprengung von 1948, Ihr Tommies!

(Digi-Fotto von Helgoland: Teo Tippenczewski)