Sonntag, 16. Dezember 2012

Die Hälfte ist weg

(teo) Die Vierteilung der Liga hat mit dem Abschluss der Hinrunde fast schon groteske Züge angenommen. Vorne kreist der bayrische Fixstern mit neun Punkten Vorsprung auf Vizekusen und jeweils zwölf auf den BVB und Aufsteiger Frankfurt. Und dann wird's richtig lustig. 

Ab 18. Januar wird die zweite
Hälfte der Schale ausgespielt.
Im Mittelfeld trennen den Fünften, der ebenso erstaunlich wie verdient SC Freiburg heißt, ganze zwei Siege (oder Niederlagen) vom Tabellenvierzehnten, der nicht ganz so erstaunlich 1. FC Nürnberg heißt. Als Vierzehnter hat man eigentlich Angst vor dem Abstieg. Das scheint unnötig bis übertrieben. Acht Punkte Vorsprung hat Nürnberg (und immer noch sieben der Fünfzehnte von VW) auf den Relegationsplatz. Und elf Punkte vor einem direkten Abstiegsplatz. Fürth und Augsburg dürften in der Rückrunde kaum noch die erforderlichen 30 Punkte holen zu können, um die Klasse noch zu halten. Und ob Hoffenheim nach dem erneuten Trainerwechsel überhaupt noch mal in die Spur findet? Keiner weiß es.

Also oben alles klar und unten erst recht. Es könnte also langweilig werden im letzten Drittel der Saison. Wenn nicht, ja wenn nicht der Fußball so wäre, wie er immer schon war. 'Die Leute gehen zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie's ausgeht', sagte mal Sepp Herberger. So isses. Niemand weiß es. Und so bleibt es. Bis zum 18. Mai.

Am 18. Januar geht es jetzt erst weiter. 32 Tage Ödnis, Langeweile und schlimme Leere. Das ist bitter, das ist schlimm, aber jammern macht es auch in diesem Fall nicht besser. Frohes Fest, guten Rutsch und überhaupt nur das Beste für 2013.

Freitag, 14. Dezember 2012

Sechspunktig, viertorig und drittkerzig

(teo) Der 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga kommt mit den Traummaßen 33-9-2 über den Catwalk. Zumindest am Freitagabend um 20Uhr30. 33-9-2, das ist die Bundesliga-Heimbilanz des FC Bayern München gegen den VfL Borussia Mönchengladbach. Jupp Heynckes will jetzt am liebsten auch noch die 44, als Zusatzzahl sozusagen. So viele Punkte hatte zum Ende der Hinserie noch keiner, noch nicht mal die Bayern. Gladbach könnte mit einem Sieg mit sechs Toren Differenz Frankfurt überholen und punktgleich zu Doppelmeister Dortmund aufschließen. Oh, du wunderschöner Konjunktiv. FCB - Borussia 0:1


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Vor ein, zwei Monaten trennten den TSV Bayer 04 Leverkusen und den Hamburger SV tabellarisch noch Welten. Mittlerweile ist es gefühlt zwar immer noch in etwa die Distanz von Mittelerde nach Mordor, aber das Gefühl ist ein schlechter Berater, auch im Auenland. Denn es sind lediglich sechs Punkte, die den HSV als Tabellensiebten von den Bayern-Verfolgerchen der Werkself trennen. Bei einem Sieg also nur noch drei. Das muss sich Torsten Fink nicht zweimal sagen lassen. Bayer 04 - HSV 1:2

Die SG Eintracht Frankfurt reist mit einem unguten Gefühl nach Wolfsburg. Denn in den bisherigen zehn Spielen gab es für die Frankfurter bei VW noch nie einen Sieg zu ergattern. Jetzt wäre Armin Veh nicht Armin Veh, wäre ihm derlei Statistik-Faselei nicht Einerlei. Und Lorenz-Günter Köstner wäre nicht Lorenz-Günter Köstner, gäbe er auf Zahlenspielerei auch nur einen roten Heller. 6-4-0, das ist die Bilanz des VfL Wolfsburg gegen Eintracht Frankfurt. Wolfsburg (14., 19 Punkte) gegen Frankfurt (4., 27 Punkte). VW - Eintracht 3:1

Zwei Punkte trennen Mainz 05 vom fünften Platz. Und vom sechsten Platz, auf dem der  VfB Stuttgart steht. Dass die Rheinhessen wieder nach oben statt nach unten blicken, ist aber weniger dem ordentlichen Elf-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz geschuldet, als vielmehr der Arbeit von Thomas Tuchel, der bekanntlich im Sommer im Tausch gegen  Messi nach Schalke wechseln wird. So zumindest die Presse-Info von 05-Manager Christian Heidel. In seiner Abschiedssaison will Tuchel mit Mainz noch mal nach Europa. Und die Chancen stehen gut. Was Hannover, Stuttgart und Gladbach können, das kann Mainz ja wohl schon lange. Bruno Labbadia möchte oben überwintern. Aber möchten kann ja jeder. FSV - VfB 3:2

Zur Abwechslung mal ein paar Zahlenreihen: 16, 1-5-10, 10:27, -17, 8 und 16, 1-5-10, 11:28, -17, 8. Wenn die SpVgg Greuther Fürth gegen den FC Augsburg antritt, dann spielen die beiden erfolglosesten Mannschaften der Saison gegeneinander. Beide Trainer wirken nicht glücklich, aber beide Trainer wirken auch nicht gefährdet. Was einerseits erstaunlich ist, andererseits aber durchaus auch für einen gewissen Pragmatismus und Realitätsbewusstein spricht. Zurück zu den Zahlenreihen: Zusatzzahl ist übrigens die Null. Superzahl: nochmal die Null. SpVgg - FCA 0:0

Als die Düsseldorfer Fortuna zum letzten Mal gegen Hannover 96 kickte, stand ein gewisser Jörg Schmadtke zwischen den Pfosten. Er kassierte zwei Buden und rettete trotzdem einen Punkt. Endstand am 27.März 1986: 2:2. Der letzte Düsseldorfer Sieg gegen 96 stammt übrigens aus dem Jahr 1975. Egal. 96 kickt in dieser Saison ähnlich leistungsflexibel wie Düsseldorf. Fünf Punkte und fünf Plätze trennen den Zehnten (96) vom Fünfzehnten. Fortuna - 96 1:0

Im Topspiel am Freitagabend um 18Uhr30 kommt es zum Duell FC Schalke 04 gegen SC Freiburg. Zwei Punkte trennen den Neunten vom Fünften. Deshalb kann es für Christian Streich eigentlich nur heißen: Hallali. Und: Horrido. Oder so. Motto: mit einem Auswärtssieg bei den siechen Knappen die Hinserie vergolden. Auf Schalke brennt - wie fast immer zu dieser Zeit - der eine oder andere Baum. Es gibt - wie fast immer zu dieser Zeit - Diskussionen um den Trainer. Augsburg und Fürth sind weit weg. S04 - SCF 0:2

Am Sonntag um 15Uhr30 werden Wahrnehmungsstörungen wieder groß geschrieben. 1899 Hoffenheim empfängt den BV Borussia Dortmund 09. Der BVB lehnte Wolfgang Stark für diese Partie ab. Wolfgang Stark lehnte diese Partie auch ab. Zu einseitig. Stark. In Hoffenheim spielt Dortmund ungefähr so gern wie der BVB zuhause gegen 1899. Gegen keinen Bundesligaklub hat der Doppelmeister eine schlechtere Bilanz als gegen die TSG aus dem Mäzenatentum im Kraichgau. Von vier Spielen gingen drei in die Buxe. Immerhin nur drei. TSG - BVB 0:4

Die Hinrunde in trockene Tücher bringt der SV Werder Bremen am Sonntagabend um 17Uhr30, wenn die dritte Kerze fast schon runtergebrannt ist. Gast ist der 1. FC Nürnberg. Werder auf 12 (21 Punkte), Nürnberg auf 13 (19 Punkte). Sechspunktiger geht es kaum. Viertoriger auch nicht. Wenn Werder kickt, fallen irgendwie immer vier Buden. Zumeist vorne - aber gern auch mal hinten, wie zuletzt. Und nu? Tscha. Werder - Club 4:4

Sonntag, 9. Dezember 2012

Crazy little thing called Wahrnehmungsstörung

(fux) Besser geht eigentlich nicht: Ein Schiedsrichter räumt schon unmittelbar nach dem Abpfiff ein, dass er eine Szene in einem handelsüblichen Bundesligaspiel nicht richtig gesehen hat, gibt beide Fehlentscheidungen (kein Elfmeter, keine Rote Karte) unumwunden zu, was dazu führt, dass der fälschlicherweise vom Platz gestellte Spieler nicht auch noch wegen einer sogenannten Tatsachenentscheidung gesperrt wird. Nein, besser geht nicht. Warum dann launige Bierrunden stundenlang darüber diskutieren, ob der BVB einen der besten deutschen Schiedsrichter fortan ablehnen sollte, ob diese Szene vielleicht spielentscheidend gewesen sei und warum ein Mensch innerhalb eines Wimpernschlages überhaupt eine falsche Entscheidung treffen kann (und dann lediglich entsprechend der schwachsinnigen FIFA-Regel die fällige Doppelbestrafung verhängen muss), das erschließt sich zumindest nicht spontan und erst recht nicht zwingend. 


Objektivität ist wichtig.
(Handy-Fotto: Berti Fux)

Und wer jetzt immer noch meint, das Spiel in Dortmund sei doch irgendwie verpfiffen worden: Wenn wir alle irregulären Tore nach 64 Zeitlupen, 28 Super-Zeitlupen und 5 virtuellen Abseitslinien mal abziehen, gewinnt VW immer noch mit 1:0. Milchmädchenrechnung? Möglich. Aber Fehler entscheiden Spiele. Zumeist die von Fußballern. Manchmal eben auch die von Schiedsrichtern. Aber solange die auch zu ihren Fehlentscheidungen stehen und nicht politikerhaft rumeiern, gibt es für den objektiven Fan eigentlich nicht viel auszusetzen. Außer dieser unsäglichen Stammtisch-Diskussion um nichts und wieder nichts. 

Andersdenkende dürfen ihre Beschwerde-Mails gerne direkt hierhin schicken: bertifux@web.de

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Messis Knie und Champignons im Bierteig

(teo) Vor dem 16. Spieltag der stärksten Liga der Welt bleibt die Frage, was macht eigentlich das Knie von Lionel Messi? Wird er den historischen Rekord von Gerd Müller nach zarten 40 Jahren jetzt noch brechen können? Sachkundige Experten der Ferndiagnose sprachen von monatelanger Pause, erfahrene Experten der Blitzheilung wollen von einem Einsatz am kommenden Sonntag erfahren haben. 84 Tore stehen in diesem Kalenderjahr auf Messis Konto, fehlen also noch zwei bis zum Götterhimmel der Torjäger. 86 Pflichtspieltore in nur zwölf Monaten sind unmenschlich? Gewiss. Aber wer behauptet denn, dass Messi von dieser Welt ist? 


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Wo waren wir? Ach ja. Die stärkste Liga der Welt. Mit so vielen Mannschaften in der europäischen Hauptrunde wie keine andere Nation. Kein Spanien, kein England. Nicht so schlecht, Herr Specht. Und gut für den Koeffizienten. Und die Nationenwertung.  Selbstwertgefühl, Vermarktungspotential, Übertragungsrechte. Und überhaupt. Trotzdem geht es am Wochenende traurigerweise doch nur um schnöde Bundesliga-Punkte. Hartes Fußballer-Leben.

Am Freitag um 20Uhr30 müssen folglich zwei der wenigen Mannschaften ran, die nicht international spielen. Dabei haben beide doch locker das Potential dafür. Nachfragen bitte an torsten.fink@hsv.de und tim.wiese@1899.de. Neun Punkte trennen die beiden Klubs voneinander. Der HSV ist dabei nur drei Punkte vom angestrebten Platz 6 und Mainz 05 entfernt. Die TSG Hoffenheim, die gnädig Markus Babbels Oberarm verschonte, liegt satte vier Punkte vor dem Tabellenende auf dem beliebten Relegationsplatz. Den wird sie halten können. HSV - TSG 2:1

Der VfB Stuttgart wird lamentieren. Rund 40 Stunden nach dem letzten Gruppenheimspiel in der Fanta-Liga müssen die Schwaben schon wieder ran und schon wieder zuhause. Diese Reisestrapazen sind nicht zu unterschätzen. Manche Spieler müssen zwanzig und mehr Kilometer fahren, um zum Stadion zu gelangen. Ein schwieriges Ligaspiel also, wenn am Samstag um 15Uhr30 der FC Schalke 04 anreist. Aus Gelsenkirchen, aus Nordrhein-Westfalen, Anreise bis ins ferne Schwabenland. Auch ein klarer Wettbewerbsnachteil für die Champagner-Liga-Gruppensieger. Dafür über 40 Stunden mehr Regenerationszeit (Jaccuzi, Playstation, Wettbude) nach dem letzten Pflichtspiel. VfB - S04 1:1

Auch der BVB gehört zu den Geschlauchten. 89 Stunden nach dem letzten Heimspiel wieder ein Heimspiel. Aus Schwerte, Herdecke und sogar Holzen müssen sich die Spieler im Winterverkehr zum Stadion aufmachen. Der VfL Wolfsburg reibt sich verstohlen die Hände. In ihren klimatisierten Volkswagen (mit Sitzheizung) kommen die Schützlinge von Klaus Allofs ausgeruht und frisch im Signal-Iduna-Park an. Das Leben ist nicht fair. BVB - VW 3:0

Wenn Journalisten zu einem Spiel nicht viel einfällt, gucken sie gerne mal auf die Tabelle und in die Statistik. Wenn Nürnberg gegen Düsseldorf antritt, dann handelt es sich bei diesem Duell des Tabellendreizehnten gegen den Tabellenvierzehnten um ein klares Sechs-Punkte-Spiel. Zwei Punkte liegt der Aufsteiger (18 Punkte) vor den Clubberern (16 Punkte), die sich mit einem Heimsieg an das mittlere Tabellendrittel heften würden (Hannover und Freiburg, je 20 Punkte). FCN - Fortuna 0:0

Manchmal muss auch ein Blick auf die Geo-Tags reichen. Wenn der Breisgau gegen Franken antritt, dann wissen Westdeutsche selten, ob der Begriff Süd-Schlager hier überhaupt zutrifft. Derby gewiss nicht, denn gegen Nürnberg hat Fürth bereits genullt. Freiburg spielt mal wieder eine prächtige Saison, wähnt sich häufig durch Unparteiische benachteiligt und hat trotzdem bereits zwanzig Punkte gesammelt. Fürth spielte im letzten Jahr eine bessere Saison, was aber auch einfacher war. Trotzdem kann Mike Büskens seinem Team selten etwas vorwerfen. Außer, dass es das Toreschießen nicht erfunden hat. Hatte aber auch ohnehin niemand behauptet. Ein Sieg und zehn Tore bei acht Punkten, das ist nach wie vor recht dürftig. Aber wem sag ich das? SCF - SpVgg 2:0

Wenn bayrische Schwaben gegen oberbayrische Bayern spielen, dann ist der Begriff Derby höchstwahrscheinlich auch viel zu weit hergeholt. Was die ARD-Sportschau selbstredend nicht davon abhält, diesen Thriller, der in 14 Tagen noch einmal im Pokal wiederholt wird, dann live und in Farbe und leider auch in voller Länge zu übertragen. Irgendwie muss man ja die Gebühren sinnvoll einsetzen. Wo war ich? Bundesliga-Fußball? Ach so. Markus Weinzierl kann seinem Team selten etwas vorwerfen. Außer, dass es das Toreschießen nicht erfunden hat. Hatte aber auch ohnehin niemand behauptet. Ein Sieg und elf Tore bei acht Punkten, das ist nach wie vor recht dürftig. Aber wem sag ich das? FCA - FCB 1:6

Wenn sonntags drei Ligaspiele nicht mehr erlaubt sind, wird auch mal wieder am Samstag um 18Uhr30 zwischen Glühwein und Champignons im Bierteig geknickert. Das Vergnügen haben an diesem Spieltag Eintracht Frankfurt und Werder Bremen. Hans-Joachim Rauschenbach hätte getitelt: Äppelwoi gegen Kohl und Pinkel. Was unfair wäre, weil zwei gegen eins. Die Eintracht zuletzt ein wenig neben der Spur, aber mit Platz 5 und 24 Zählern immer noch deutlich bester Aufsteiger mit deutlich besten Chancen auf einen sehr frühen Klassenerhalt. Werder besser als erwartet und zuletzt sogar wieder mit Spektakel. Geht doch. Eintracht - Werder 2:4

Am Sonntag dürfen die restlichen Vertreter aus der Fanta-Liga ran. Gladbach muss 60 Stunden nach dem Ausflug ins ferne Istanbul gegen Mainz 05 antreten. Ausgerechnet Mainz, stöhnen die Fans in der Nordkurve. Die 05er gehören nicht direkt zu den Lieblingsgegnern der Fohlenelf, die ihren Namen mittlerweile auch auf dem Trikot (im Nacken, auf der anderen Seite der Waschanleitung) mehr oder minder stolz präsentiert. Bei den Fohlen weiß man in dieser Saison nie, ob es langen Hafer, trocken Stroh oder doch mal ne Möhre extra gibt. Bei Mainz übrigens auch nicht. Borussia - FSV 1:1

Zu den leistungsflexiblen Teams der Liga gehört auch der Hannoversche Sport-Verein von 1896, der 60 Stunden nach dem Ausflug ins ferne Levante daheim gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen antritt, der sich zuhause gegen - wie es einst Franz Beckenbauer so treffend formulierte - Trondborg Rosenheim ausruhen durfte. Sportreporter rätseln dann immer über Substanzverlust oder Rotationsschäden. Bei letzterem empfehlen wir übrigens Calgon. In Hannover wird neuerdings auch an höchster Stelle gemutmaßt. "Ich glaube, dass Einigung erzielt wurde", wird Mirko Slomka von einem Fachmagazin aus Nürnberg zitiert. Fragt sich, wer für ihn bei den Vertragsverhandlungen dabei war und auf welchem Wege der Cheftrainer an diese brisante Information gekommen ist. Wir bleiben auf jeden Fall dran an diesem Thema. 96 - Bayer 2:2

Montag, 3. Dezember 2012

...and the winner is: Rheinland!

(teo) Die großen Gewinner des Spieltages heißen Leverkusen und Düsseldorf. Außer der Werkself aus Vizekusen hat im oberen Tabellendrittel niemand gewonnen, außer der Fortuna niemand im unteren. Acht Punkte Rückstand auf die Bayern werden jetzt immer so heruntergespielt. Dabei sind noch 19 Spiele zu absolvieren. Auch elf Punkte Rückstand sind lediglich drei Niederlagen und zwei Unentschieden. Wer dem Rekordmeister jetzt schon gratuliert, hat das Spiel nicht verstanden. Und den Schuss nicht gehört. Oder es ist seine allererste Bundesligasaison. Aber egal. Fakt ist aber auch, dass sich mit Unentschieden nix aufrollen lässt, auch nicht die Tabelle und schon mal gar nicht von hinten. 



Das merkten auch Dortmund und Schalke. Wie's vielmehr geht zeigten Mainz, Stuttgart und Bremen, die sich mit ihren Siegen aus dem Niemandsland auf und an die Europa-Plätze schoben. Und das wird auch so bleiben. Also mit dem Aufrollen. Platz 10 (Gladbach) und Platz 5 (Frankfurt) trennt ebenso lediglich ein Dreier voneinander wie Platz 12 (Hannover) von Platz 6 (Mainz) und Platz 8 (Bremen) von Platz 13 (Düsseldorf). Unten scheinen sich Fürth und Augsburg schon frühzeitig mit den Saisonplanungen für 2013 beschäftigen zu wollen. Acht Punkte nach 15 Spielen sind sehr mau. Hoffenheim mit 12 Punkten steht auch nicht rosig da und Tim Wiese muss seine Champions-League-Ambitionen gänzlich auf die PS3 verschieben.

Freitag, 30. November 2012

Geschlechtsreife Verfolgerchen an der Langhantel

(teo) Vor dem 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist der Herbst soeben pünktlich ins Land gezogen. Und mithin die gleichnamige Meisterschaft, die so mancher linguistische Erbsenzähler ohnehin seit langem in die vierte Jahreszeit verschoben wissen wollte. Oder gar auf das christliche Geburtsfest reduzieren. Alles Makulatur. Der frühzeitigste Halbzeitmeister aller Zeiten hat diesen wertlosesten aller Nicht-Titel bereits nach dem 14. Spieltag in der wattierten Tasche. Und kann sich doch nichts dafür kaufen. Viel wichtiger als alle Rekorde und der 18. Hinrundentitel ist für den FC Bayern München bekanntlich ein Sieg gegen den BVB. Den vermaledeiten Doppelmeister. Nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge. Auch ein Rekord für die Ewigkeit. 203 Länder übertragen das Spiel, das seltsamerweise von den Sky-Machern als sogenanntes Topspiel am Samstagabend um 18Uhr30 gezeigt wird. Noch unverständlicher, dass an diesem Wochenende überhaupt noch andere Spiele ausgetragen werden. In denen sogar Punkte verteilt werden. Für die Plätze 3 - 18. Mysterium, dein Name ist Bundesliga.


(Foto (c): Thomas Ottensmann)


Wenn Fortuna Düsseldorf am Freitagabend um 20Uhr30 den Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt empfängt, dann erscheint es nach wenigen Wochen nahezu undenkbar, dass beide derzeit in derselben Liga spielen und in der letzten Saison sogar 34 Spiele Seite an Seite mit glücklichem Ende überstanden. Frankfurt spielt eine prächtige Saison, hat die Aufstiegseuphorie nach der Abstiegsdepression glänzend über die Zeit gerettet und mit 24 Punkten aus 14 Spielen den Grundstein für ein frühes Happy End gelegt. Und mit der erfrischenden Spielweise seine Problemfans in der Kurve nahezu vergessen lassen. Düsseldorf null-zu-nullte sich lange durch die Liga, ehe bemerkt wurde, dass es so nur schwer zum Klassenerhalt reichen dürfte. Seitdem fallen vorne ab und zu auch mal Tore. Und hinten erst recht. Drei Punkte vor einem Relegationsplatz steht Düsseldorf gegen Ende der Hinrunde. Mit etwas Fortuna sollte es auch gegen Ende der Rückrunde so sein. Darf ruhig ein wenig mehr sein. Wegen der tollen Fans. Und der ganzen Region. Und der Toten Hosen. Und so. Fortuna - Eintracht 0:3

Wenn Borussia Mönchengladbach in diesem Jahr gegen  vermeintliche und tatsächliche Spitzenteams antritt, trifft es allüberall auf alte Bekannte. Nicht nur auf Trainerbänken und im Betreuerstab, sondern selbstredend auch auf dem Platz. Denn es gehört zur Tradition der Fohlenelf, dass die besten Füllen bereits kurz nach der Geschlechtsreife den tristen Niederrhein verlassen, um in den Fußball-Metropolen den nächsten Gehalts-, ähem Karrieresprung zu schaffen. Beim 2:0-Sieg gegen VW saßen zwei von drei Galoppern des Jahres aus der spektakulären Vorsaison auf der Tribüne im Borussia-Park. Jetzt gehen sie wieder in andersfarbigen Trikots ihrem Tagewerk nach. Roman Neustädter war sicher der unterschätzteste der drei Abgänge in Gladbach. Doch man merkt ja häufig erst nach dem Fällen, wie hoch der Baum wirklich war. Neustädters Anwesenheit im letzten Jahr ist erst seit seinem Fehlen dramatisch klar geworden. Obwohl die verbliebene halbe Doppel-Sechs. Havard Nordveit, mittlerweile einfach selbst die Ärmel aufkrempelt und zeigt, warum der FC Arsenal ihn einst holte, förderte und seltsamerweise zu früh wieder verkaufte. Jetzt also das Gastspiel der Borussia auf Schalke. Vier Punkte trennen die beiden voneinander, das war in der letzten Saison ähnlich, nur andersrum. Damals gewann Schalke. S04 - Borussia 1:2

In Leverkusen ist Stolz derzeit das vorherrschende Gefühl. Man ist wieder wer. In der 17er-Liga hinter dem fernen Stern des Südens sogar Tabellenführer. Dem Trainerduo aus wortkargem Weltklassespieler und Jugendtrainer mit Lizenz zum Interview gelingt derzeit das Meiste. Europa League, K.o.-Runde - check. Vizekusen in der Liga - check. DFB-Pokal-Achtelfinale - check. Es läuft rund am Rhein. Und niemand weiß, warum Rudi Völler seinen Nassrasierer weggeworfen hat. Gram? Liebeskummer? Aberglaube? Möglich, möglich. Die rheinischen Revolverblätter haben dem TSV Bayer von 1904 sogar schon wieder die Rolle des Bayern-Jägers zugeschustert. Als "Verfolgerchen". Die Kirche bleibt also im Dorf. Gut so. Nun also gegen Nürnberg. Der Club nach dem wundersamen 4:2 gegen 1899 mit Anschluss an die obere Tabellenhälfte. Aber nichtsdestoweniger nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz. So ist das in dieser Liga in dieser Saison. Zehn Mannschaften in der Bredouille. Mindestens. Bayer 04 - FCN 3:1

Zwei von vier Mannschaften rangieren derweil punktgleich auf dem begehrten sechsten Platz, was am 15. Spieltag selten von Belang ist, weil die Europa-League-Starterplätze auch in dieser Saison erst im Mai ausgespielt werden. Hannover 96 und der 1. FSV Mainz von 1905 sind dabei nicht nach Punkten, sondern auch in der Tordifferenz gleich. 96 hat allerdings in 14 Spielen acht Tore mehr erzielt. Aber 96 wäre eben nicht 96, wenn es nicht auch acht Tore mehr kassiert hätte als der Karnevalsverein aus Rheinhessen. Und nu? 96 - FSV 4:4

Immer auf die Kleinen. Freiburgs Trainer Christian Streich findet das ungerecht. Ist es auch. Aber hilft ja nix. Gegen die Bayern verliert man eben. So oder manchmal eben auch so. Aber auch dieser zehnte Tabellenplatz mit einem Punkt Abstand zum Sechsten und elf Toren Vorsprung vor dem Großen aus Schwaben sind für den ewigen Studentenclub aller Ehren wert. Und deutlich mehr geht eigentlich gar nicht. Weiß auch Christian Streich, der sich eventuell am Samstag um 15Uhr30 wieder beruhigt haben dürfte, wenn es in Augsburg bei dem Kleinen aus Schwaben zum nägschden Süd-Gipfel kommt. Die Elf des FC Augsburg dokumentierte im letzten Spiel, wie sehr man hinter dem Trainer steht und verlegte den Torjubel kurzerhand in die Coaching Zone. Schade, dass sie das nicht öfter kann. 0,71 Tore pro Spiel reichen auf Dauer eventuell nicht, um Markus Weinzierl den Job zu retten. FCA - SCF 0:3

Wenn die Spielvereinigung Greuther Fürth antritt, dann hat der interessierte Zuschauer zumeist den Eindruck, durchaus euphorisch ans Werk gehenden Handwerkern bei der Arbeit zusehen zu dürfen. Denn es geht für den Aufsteiger im Debüt-Jahr schließlich immer noch um Rekorde. Um den zweiten Bundesliga-Sieg, zum Beispiel. Oder den ersten Bundesliga-Heimsieg. Oder das erste elfte Bundesligator. Oder das sechste Bundesliga-Remis. Und die neunte Bundesliga-Niederlage (mehr Daten auf Anfrage in der ran-Datenbank). Wenn der VfB Stuttgart antritt, hat der interessierte Zuschauer zumeist den Eindruck, dass sich irgendwie fast alle in diesem Klub in der Diskrepanz zwischen vermeintlicher Größe und realistischem Anspruch häuslich eingerichtet haben. Also quasi mit dem Kopf in der Champions League und den Schraubstollen im Abstiegskampf stehen. Will natürlich keiner hören. Sind ja auch satte vier Punkte bis Platz 15. SpVgg - VfB 2:1

Die Kollegen der Süddeutschen Zeitung hatten das Problem an der Wurzel erkannt: Statt des gewollten Mia-san-mia sei es Markus Babbel lediglich geglückt, ein diffuses Mir-san-wurscht in die Mannschaft zu pflanzen. Falls es da nicht längst war. Und zwar tief in der DNA dieser rätselhaften ersten Elf eines rätselhaften Vereins eines rätselhaften Mäzens. Der zur Zeit in Florida sonnenbadet und kocht. Wenn er von den begeisternden Leistungen seiner Werksmannschaft liest. Babbel bekäme lediglich Schonzeit bis zur Rückkehr von Dietmar Hopp, hieß es zuletzt in den Gazetten. Das sei dann auch abhängig vom Blutdruck des Mäzens. Vielleicht sollte man auch noch einen Blick auf das gute und das schlechte Cholesterin werfen? Und die Leberwerte? Zurück von der Inneren zum Wesentlichen. TSG - Werder 1:4

Wenn der HSV beim Autobauer VW antritt, dann reist Marcel Janssen gar nicht erst mit. Der einst talentierte Linksfuß verletzte sich unlängst an der Schulter. Beim Dribbling mit einer Langhantel. So stand es in einem Fachmagazin. Die Aufnahme in die ewige Tabelle der kuriosen Verletzungen ist dem Mönchengladbacher im Hamburger Dress jedenfalls sicher. Sicher ist in Wolfsburg hingegen zur Zeit nichts. So gerne die Mannschaft auch mit dem kauzigen Schweiger Lorenz-Günter Köstner weiterarbeiten möchte, so wichtig wären für diese Argumentationskette ein paar Punkte mehr als 15 aus 14 Spielen. Warum also nicht? Schließlich benötigt Klaus Allofs noch ein paar Wochen, ehe er Thomas Schaaf aus Bremen herauslotsen kann. VW - HSV 2:1

Was vergessen? Ach so. Die Bayern. Wollen den BVB schlagen. Wollen Revanche für die Schmach der letzten zwei Jahre. Für die unverschämten Majestätsbeleidigungen. Die Finalniederlage in Berlin. Die Heimschlappen. Die Auswärtsniederlagen. Für die beiden geklauten Meistertitel. Tja. So ist das mit dem Wollen. FCB - BVB 1:3 (0:2).

Montag, 26. November 2012

Bundesliga est omnis divisa in partes quattuor

(teo) Vor dem 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist die Liga säuberlich parzelliert. Genau genommen sogar gevierteilt. Hätte schlimmer kommen können. Dann wäre sie jetzt geteert und gefedert unter lautem Gejohle des Volkes aus der Stadt verjagt worden. Aber Konjunktiv im Fußball? Eben. Wo war ich? Ah, Fußball. Football, wie wir Liebhaber des Mutterlandes sagen, das seltsamerweise in Sachen Fußball nicht Vaterland heißt. Aber auch das ist ein gänzlich anderes Phänomen. Worum ging's? Stimmt, Fußball. Football. Soccer sozusagen, für alle Transatlantiker unter uns. English Week. Again. Und für alle Angeber unter uns: Bundesliga est omnis divisa in partes quattuor. 


Hier isses immer noch entscheidend.

Weniger interessant sind dabei allerdings die winzigen Fitzelchen oben und unten, als vielmehr der Löwenanteil im Mittelfeld. Teil 1: Der Rekordmeister. FC Bayern München. Motto: Es ist einsam an der Spitze. (34 Punkte), Teil 4:  Zweitligisten unter sich. Vestenbergsgreuth, Fürth (je 8 Punkte), Augsburg (7 Punkte). Motto: In der zweiten Liga hat es irgendwie mehr Spaß gemacht. Teil 2: Verfolger ohne Beute. Dortmund (25 Punkte), Schalke, Frankfurt, Leverkusen (je 24 Punkte). Motto: Wir spielen die Plätze 2 bis 5 untereinander aus. Teil 3: Der Rest der Mischpoke. Den Sechsten (Freiburg, 19 Zähler) und den Zwölften (Stuttgart, 16 Zähler) trennt ein zarter Dreier voneinander. Der Dreizehnte (VW, 15 Punkte) ist nur eine Niederlage vom beliebten Relegationsplatz (Hoffenheim, 12 Punkte) entfernt. Motto: Die Breite in der Mitte ist dichter geworden. 

Puh. Ganz schön lange  Einleitung für eine kurze Woche. Also mal fix auf's rechte Pedal treten. Nicht umsonst kommen jüngste Dreifachweltmeister im Autofahren aus Deutschland.

Dienstag (alle Spiele zur Tagesschauzeit):

Dortmund gegen Düsseldorf. Reich gegen arm. Aggressionspotential mit Schirmmütze gegen pantomimischen Kopfnuss-Imitator. Vorteile für reich. BVB - Fortuna 4:0

Hannover gegen Greuther Fürth. Leistungsflexible gegen Ständig-an-die-Grenzen-Geher. Europapokalgeschlauchte gegen Ausgeruhte. 96 - SpVgg 3:1

Hamburg gegen Schalke. An-sich-selbst-Scheiterer gegen An-sich-selbst-Scheiterer. Blau-weiß gegen blau-weiß. HSV - S04 1:4

Frankfurt gegen Mainz. Reich gegen arm. Banker gegen Malocher. Hessen gegen Rheinhessen. Bierernst gegen Karneval. Eintracht - 05 2:2

Mittwoch (alle Spiele zur Tagesschauzeit):

Mönchengladbach - Wolfsburg. Europapokalgeschlauchte gegen Ausgeruhte. Eberl gegen Allofs. Raute gegen Halbkreis. Fohlenstärken gegen Pferdestärken. Borussia - VW 1:3

Stuttgart gegen Augsburg. Europapokalgeschlauchte gegen Ausgeruhte. Erste Liga gegen zweite Liga. Schwaben gegen Schwaben. Und überhaupt. VfB - FCA 3:0

Bremen gegen Leverkusen. Rudi Völler gegen seinen Ex-Klub. Traditionsverein gegen Traditions-Werkself. Managerloser Verein gegen managergeführten Klub. Werder - Bayer 04 1:1

Freiburg - München. Himmelsstürmer aus Schauinsland gegen Himmelsstürmer aus Erfolgreich-macht-einsam-Land, kurz: Bayern. Breisgau-Brasilianer gegen Alpen-Agnostiker. SCF - FCB 1:2

Nürnberg - Hoffenheim. Clubberer gegen Hofferer. Traditionsclub gegen Traditionsclub. Wackelnder Trainerstuhl gegen wackelnder Trainerstuhl. FCN - TSG 2:1

Freitag, 23. November 2012

Falschfahrer, Weglober und Zweimalseher

(teo) Vor dem 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga wird ganz Fußball-Deutschland schier verrückt vor Freude über die glorreichen Sieben. Alle deutschen Vertreter überwintern also nicht wie weiland im Iglu, sondern im Europapokal. Ja, auch Stuttgart. Sollten ja nicht in der Molde verharren am letzten Spieltag. Es tut uns leid für Europa, aber wir werden über Jahre hinaus unschlagbar sein. Spanien? England? Pah. Werden ohne Blinker rechts überholt. So. Nach dem Größenwahn ist - wie jedes Einlaufkind weiß - vor der Liga. In der sich am Freitagabend Maxi Beister auf Fortuna Düsseldorf freut. Ein Heimspiel! Und umgekehrt wird auch ein Schuh draus. Fortuna Düsseldorf freut sich auf Maxi Beister. Im falschen Trikot. Der HSV hat sechs Punkte mehr auf dem Konto als der Aufsteiger. Deswegen täte ein Dreier so richtig Not. Sieht auch der Hamburger Trainer so, der seit gestern mit dem Bus auf der A1 nach Düsseldorf unterwegs ist. Hoffentlich kommen sie auch an. Die A1 geht ja gar nicht nach Düsseldorf. Sondern nach Köln. Fortuna - HSV 1:0


Leere Ränge geben zumindest das Wesentliche frei.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Mirko Slomka soll ja - zumindest, wenn es nach 96-Präsident Martin Kind geht - der nächste Bayern-Trainer werden. "Ich würde ihm sogar dringend dazu raten, nach München zu wechseln", sagte er neulich noch ungefragt zu dem Thema. Wegloben ist natürlich immer eine Option. Und wer Slomka eigentlich in München ins Gespräch brachte, weiß niemand mehr so ganz genau. Jörg Schmadtke? Veronica Ferres? Mirko Slomka? Mysterium, Dein Name ist Bundesliga. Die Bayern spielen so, als bestünde Aussicht auf verhängnisvolles Lob erst wieder im Mai. Und gewinnen trotzdem. So geht Meister heute. FCB - 96 3:1


Huub Stevens gab in den vergangenen - durchaus nicht erfolglosen - Wochen beim FC Gelsenkirchen Schalke 04 eine recht überzeugende Vorstellung von Knurrhahn 2.0. Nach dem spielerisch dürftigen, aber eben doch vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der Champagner-Liga hatte der Wolf dann auf einmal Kreide gefressen und liebkoste die Medienvertreter mit angedeuteten Kaffeesahnedöschen-Würfen. Soweit, so unwichtig. Wenn der FC Gelsenkirchen Schalke 04 am Samstag um 15Uhr30 gegen den punktgleichen Aufsteiger Eintracht Frankfurt antritt, wird aber ab 15Uhr45 zurückgeknurrt. Es lebe der antizyklische Trainer. Wie bei den Bayern, so soll auch auf Schalke erst wieder im späten Frühling gelobt werden. Weil dann ja auch erst geerntet wird. Was? Naja, wie immer. Schalke - Frankfurt 2:2

Man sieht sich doch im Leben immer zweimal. Sagen Presseleute gerne augenzwinkernd, wenn sie sich mal wieder treffen. Zum achzigsten oder neunzigsten Mal. So ähnlich geht es Thomas Schaaf und Klaus Allofs. Sahen sich noch vor knapp drei Wochen jeden Tag. 13 lange Jahre. Jetzt, nach 14 Tagen, also das lang ersehnte Wiedersehen. Wird das ein großes 'Hallo' geben. Jetzt sind Thomas Schaaf und Klaus Allofs entgegen anderslautender Meldungen ja nie verheiratet gewesen, noch nicht mal in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft. Trotzdem ist es seltsam, dass Herr Allofs zwar nicht die Farben und auch nicht den Buchstaben wechselte, aber immerhin doch den Verein. Obwohl... VW ist ja ein Autobauer. Der sich eine Werkself hält. Aber egal. Wolfsburg - Bremen 2:1

Zum ersten Mal seit 255 Jahren kommt es in Fürth wieder zum Frankenderby gegen den 1.FC Nürnberg. In der Bundesliga! Brisant! Zumal bei den Clubberern die Abstiegsangst ähnlich raumfordernd wirkt wie bei den Greuthern und den Fürthern. Und überhaupt: Frankenland am Abstiegsrand. Nürnberg auf Platz 15, nur einen Zähler vor dem beliebten Relegationsplatz. Fürth auf 17, schon vier Punkte hinter dem beliebten Relegationsplatz. Und nun? Einer wird gewinnen. Fürth - Nürnberg 0:2

Man sieht sich doch im Leben immer zweimal. Sagen Presseleute gerne augenzwinkernd, wenn sie sich mal wieder treffen. Zum achzigsten oder neunzigsten Mal. So ähnlich geht es Jürgen Klopp, wenn er am Samstag mal wieder nach Mainz reist. Seit seinem Abschied ist es in Mainz nicht deutlich schlechter, aber in Dortmund deutlich besser geworden. So gut, dass es manchmal kaum noch auszuhalten ist. Wenn spanische, niederländische und englische Meister in Grund und Boden hurrat werden. In Hammergruppen zumal. Ja, der BVB kann Europa. Und: Ja doch, der FSV kann Bundesliga. Und jetzt? Bundesliga. FSV - BVB 3:3

Durch die großen Erfolge in der Fanta-Liga gestählt, dürfen drei der vier deutschen Vertreter am Sonntag ran. Außer Hannover, aber da ist es ja auch egal, wann sie in München vergeigen. Fingerspitzengefühl bei den Terminplanern der DFL. Darauf einen Toast.

Freiburg gegen Stuttgart geht mit viel Wohlwollen als Süd-Derby durch. Beide zuletzt mit ansprechenden Leistungen. Und jetzt? Einfach: SCF - VfB 3:2

Der TSV Bayer 04 Leverkusen wäre ja nicht der TSV Bayer 04 Leverkusen, brächte man sich nicht ab und zu selbst in die Bredouille. Im Europa-Pokal haben die Männer vom Rhein einfach mal den Gruppensieg verdaddelt, weil sie in der Ukraine die A-Jugend aufs Feld schickten. Jetzt geht es nach Hoffenheim, in die Ukraine der Bundesliga. Aber mit der 1.Mannschaft. Geht ja schließlich um was. 1899 - Bayer 04 1:4

Man sieht sich doch im Leben immer zweimal. Sagen Presseleute gerne augenzwinkernd, wenn sie sich mal wieder treffen. Zum achzigsten oder neunzigsten Mal. So ähnlich geht es Jos Luhukay, wenn Borussia Mönchengladbach am Sonntag um 17Uhr30 in der Augsburger Puppenkiste antritt. Nun sitzt Jos Luhukay - unbemerkt von der Öffentlichkeit - gar nicht mehr auf der Augsburger Trainerbank, sondern in Berlin beim Aufsteiger Hertha BSC. Auf der Bank der bayrischen Schwaben hat bereits vor Monaten - unbemerkt von der Öffentlichkeit - ein gewisser Markus Weinzierl Platz genommen. Aufmerksamkeit erregend sind sechs Punkte und acht Tore als Tabellenletzter ja auch nicht so direkt. Jetzt also Gladbach. Die Fohlenelf qualifizierte sich nach null Punkten aus den ersten beiden Gruppenspielen vorzeitig für das Sechzehntelfinale in der Fanta-Liga, was nicht nur doof klingt, sondern auch ist. K.o-Spiele haben gefälligst ab Achtelfinale anzustehen. Da die kleine Gelddruckliga aber ebenso wie die große in Zukunft noch weiter aufgepumpt werden soll, werden wir in Bälde wohl auch das 64stel- und das 32stelfinale ausspielen. Warum eigentlich nicht? Bringt ja Kohle. FCA - Borussia 0:2

Montag, 19. November 2012

Gefühlte Zweitligisten mit Planungssicherheit

(hai) In dieser Woche nach dem spektakulärsten Fallrückziehertor der Geschichte (Konsolentreffer mal ausgenommen) wirkt die stärkste Liga der Welt klein und grau. Die Bayern geben einen Punkt ab? Egal, dann verliert Schalke einfach mal wieder und spielt so unmotiviert wie sonst nur Hoffenheim. Dortmund gewinnt, hat aber immer noch den Feldstecher am Mann, wenn es darum geht, den Rekordmeister in der Tabelle zu orten (9 Punkte Rückstand). 


Gefühlter Erstligist im Unterhaus.
(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Gladbach vermasselt sich die schöne Bilanz von zwei Auswärtssiegen hintereinander mit der zweiten Heimniederlage dieser Saison. Hannover dito. 96 spiegelt ohnehin in den letzten Wochen die Ergebnisse der Fohlenelf (letzte Woche 4:2-Auswärtssieg, diese Woche 1:2-Heimschlappe) und weiß selbst nicht so genau, wie man zuvor 22 Spiele zuhause ungeschlagen bleiben konnte. Sonst noch? Mainz verliert in Hamburg  und weiß nicht, warum. Frankfurt tut einfach weiter so, als sei es gar kein Aufsteiger. VW ist auf Europacupkurs und die beiden gefühlten Zweitligisten Fürth und Augsburg können für die 2. Liga planen. 

In Hoffenheim klingeln mal wieder die Alarmglocken. Was niemanden juckt, weil alle denken, der Platzwart testet bloß den neuen, noch leistungsstärkeren Störsender. Zwischen Platz 6 (Hannover) und Platz 16 (Düsselddorf) liegen gerade mal zwei Niederlagen. Hannover und Düsseldorf? Da hat doch bestimmt der Schmadtke seine Finger im Spiel. 

Donnerstag, 15. November 2012

Alles nur blödes Gelaber

(teo) Vor dem 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga reiben wir uns verwundert die Augen? Wer ist eigentlich noch überrascht, dass auch für Manager dieselben Regeln gelten wie für Spieler (heute hier, morgen dort) und Trainer (heute dort, morgen hier)? Letztendlich ist es doch egal, wer auf dem Weg in Nord-, Süd-, West- oder Ostkurven, die zumeist sogar Geraden sind, welches Wappen in welchen Farben küsst. Hauptsache, die Kohle stimmt. 


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Klaus Allofs hat sich in die Stadt Bremen und in den Verein SV Werder verliebt - er trägt die grün-weiße Raute fortan im Herzen. Sagte er sinngemäß bei seinem Abschied. Und weil das so ist, wechselt er jetzt - als erster seiner Zunft - während der laufenden Saison die Pferdestärken. Ein Phaeton als Dienstwagen ist schon mal ein Argument. Und ein Bentley als Bonus auch. Entscheidend ist aber - wie immer - dass es a) eine neue Herausforderung gibt (acht Manager in 13 Jahren beim VfL), b) eine neue Kultur, neue Menschen und eine neue Sprache lockt (hier: die des Geldes) und c) sich das Gehalt verdoppelt bis verdreifacht. Letzteres ist natürlich nur eine Randnotiz, schließlich geht es im Profifußball eigentlich eher selten um Geld. 

Wo war ich? Ach so: Am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga freuen wir uns auf sieben Samstagsspiele, davon sechs zur Bundesliga-Anstoßzeit um 15Uhr30. Ziemlich retro, ziemlich gut.

Der BVB freut sich nach dem 4:0-Heimsieg gegen überforderte Greuther und harmlose Fürther, dass der Abstand zum FC Bayern München (Stichwort: Fernglas) nicht größer geworden ist. 

Außer der in der Tordifferenz: Die Bayern haben nach dem 5:0 in Nürnberg gegen harm- und chancenlose Clubberer nun elf Punkte und 18 Tore Vorsprung. Aber es gibt Wichtigeres. 

Beispielsweise die Tatsache, dass Borussia Mönchengladbach recht ungern gegen den VfB Stuttgart antritt. War zwar immer schon so, aber das könnte doch einfach mal aufhören. Konjunktive werden im Fußball aber nicht gebraucht - um mit Hermann Gerland zu sprechen: "Hätte, wenn und aber. Alles nur blödes Gelaber." Wenn überhaupt. Gut. Versuchen wir es mal so: Kann die Negativserie der Elf vom Niederrhein (nur 23 Siege in 84 Spielen, bei 35 Niederlagen) gegen die Mannschaft mit dem roten Brustring mal aufhören? Yes, she can! Gladbach - VfB 3:2

Wenn Hannover 96 derzeit im ehemaligen Niedersachsenstadion antritt, ist zumeist großes Kino garantiert. 2:0 vorne, 2:3 hinten, 5:3 gewinnen. 0:2 hinten, 3:2 gewinnen. Elfmeter, rote Karten und Torjubel-Verweise inklusive. Mit dem SC Freiburg kommt der ideale Gegner für solcherlei Sperenzchen an die Leine. 96 - SCF 3:3

Beim HSV sind einige Fans nach dem ersten Saisondrittel über den zehnten Platz (14 Punkte aus elf Spielen) enttäuscht. Dürften wir an dieser Stelle kurz daran erinnern, dass es nach drei, vier Spielen deutlich nach Abstieg aussah? Ja? Danke. Seit der Heiland mit der Rückennummer 23 wiederkehrte, läuft es. Man hat seit langer Zeit mal wieder ein paar Nationalspieler im Kader und alles ist gut. Mit Mainz kommt nun die Mannschaft, die den Platz einnimmt, den der HSV gern hätte: Platz 7 mit Kontakt zu den Fleischtöpfen. Dazu müsste mit drei Toren Unterschied gewonnen werden. Hm, Konjunktiv. HSV - FSV 1:2

Eintracht Frankfurt wirkt nicht wie ein Aufsteiger. Eher wie nie weggewesen. Wie selbstverständlich nehmen die Adlerträger Rang 3 in der Tabelle ein und gedenken auch nicht, sich so schnell aus dem oberen Drittel zu verabschieden. Clever. Denn dort wird ja eher selten abgestiegen. Apropos: Für den FC Augsburg scheint das Kapitel Bundesliga nach zwei Absätzen beendet. Aber in der Jubiläumssaison dabei gewesen zu sein, ist doch auch ganz schön, oder? Eintracht - FCA 3:0

Um 18Uhr30 könnte Jens Lehmann sich schon mal die aktuellen S-Bahn-Verbindungen von Leverkusen nach Gelsenkirchen raussuchen. Wenn er noch spielte. Konjunktive. Ach, ach, ach. Schalke reist als Zweiter an den Rhein, Leverkusen verpasste in Wolfsburg zuletzt, den knappen Knappen bis auf zwei Punkte auf den Pelz zu rücken. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Bayer 04 - Schalke 04 2:1

Am Sonntag um 15Uhr30 erwartet der SV Werder Bremen ohne Klaus Allofs den Aufsteiger Fortuna Düsseldorf (auch ohne Klaus Allofs und zwar seit 1981). Beide trennt erstaunlicherweise nur ein Dreier, was in der Liga derzeit die Region zwischen Platz 9 und Platz 16 bedeutet. Fortuna will, kann aber nicht (immer). Werder kann, will aber nicht (immer). Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Werder - Fortuna 4:0

Um 17Uhr30 spielt die TSG von1899 Hoffenheim aus Zuzenhausen in Sinsheim gegen den VfL Wolfsburg mit Klaus Allofs. Da wird sich mächtig was verändert haben bei der VW-Werkself! Obwohl..., muss gar nicht. Zuletzt gegen Leverkusen wirkte das durchaus wie Fußball, der da in Wolfsburg (Up!) gespielt wurde. Die SAP-Truppe hat nur einen Punkt Vorsprung vor der Problemzone der Liga und mithin auch vor der prominent besetzten Werkself von VW. Eine Punkteteilung wäre für beide schon zu wenig, um sich in der Deutschen Meisterschaft der Betriebssportgruppen zu behaupten. SAP - VW 1:1

Freitag, 9. November 2012

Im Frisierstübchen Chez Bruno

(hai) Vor dem 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga stellen wir uns an dieser Stelle wieder nur die wirklich wichtigen Fragen des Lebens. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und was soll das alles überhaupt? Schön, dass diese Fragen auch Mainz 05 und der 1. FC Nürnberg sicher beantworten können. Ohne großartig überlegen zu müssen, versteht sich. Schließlich war das im Fußball noch nie von Vorteil. Mainz kommt von Platz 8, liegt irgendwie gut im Soll. Nur zwei Punkte hinter dem  Maß aller Dinge, das zur Verwunderung aller Borussia Dortmund und nicht Bayern München heißt. Denn die spielen ja bekanntlich außer Konkurrenz die Plätze 1 bis 1 aus. Nürnberg kommt von Platz 11, liegt komischerweise auch im Soll und ist nur einen Dreier vom Relegationsplatz entfernt. FSV - FCN 3:2


Im November spielen alle unter Flutlicht.

(Handy-Foto (c): Thomas Ottensmann)

Die Bayern kommen nicht nur von Platz 1, sondern auch aus dem Trainingslager namens Champions League, wenn es am Samstag um 15Uhr30 gegen Eintracht Frankfurt geht. Der Aufsteiger kommt von Platz 3 und hat sich gegenüber der Startphase deutlich verschlechtert, als er eine Zeit lang irgendwie immer von Platz 2 kam. Aber Frankfurt liegt nur zwei Tore punktgleich hinter Schalke auf dem dritten Platz und ist gefühlt immer noch Zweiter. Spitzenspiel also auf dem Papier. In Wahrheit aber nur das Duell Rekordmeister gegen Aufsteiger. Bayern - Frankfurt 3:0

Der FC Schalke 04 kommt von Platz 2, wenn er in der Sauerländer-Pilsbier-Arena den SV Werder Bremen empfängt, der von Platz 7 anreist, mit sechs Punkten Abstand auf die knappen Knappen und einer Handvoll Gerüchten um Klaus Allofs im Gepäck. Der Manager selbst hat dementiert, dass er zu VW geht. Was ja nun auch alles und nix heißen kann. Schalke mit Höhen und Tiefen, sowohl in der Liga als auch im Europapokal. Und jetzt? Einfach: S04 - Werder 2:2


Der SC Freiburg kommt von Platz 12, mit vier Punkten Rückstand auf den BVB (5.) und ebenfalls vier Punkten Vorsprung auf VW (16.). Mit einem Sieg ginge es theoretisch bis auf Platz 6 nach oben. Im Heimspiel gegen den HSV, der von Platz 9 anreist, sollte ein Dreier drin sein. Der HSV hat fünf Punkte Abstand zum Relegationsplatz und liegt ebenfalls nur drei Punkte hinter dem Deutschen Doppelmeister. SCF -HSV 2:1


Der FC Augsburg kommt von Platz 18 und hat die wenigsten Punkte (6) sowie die wenigsten Tore (5) auf dem Konto. Gut, dass im Heimspiel um 15Uhr30 ein leichter Gegner in die Puppenkiste kommt. Der BVB behauptet sich in der Hammergruppe und holpert durch die Liga. Trotzdem kommt Dortmund von Platz 5 und liegt nur einen Platz und zwei Zähler hinter dem Saisonziel von Hans-Joachim Watzke. Dortmund sicherlich hoch motiviert. Egal ob Estadio Bernabeu oder SGL-Arena: Immer gierig, immer heiß, immer laufbereit. So zumindest die Anforderung des Chef-Pöhlers. FCA - BVB 0:2


Fortuna Düsseldorf kommt von Platz 15 in das Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim, das von Platz 13 anreist. Ein Pünktchen trennt den Aufsteiger und den Traditionsklub aus dem Breisgau, der noch nie aus der Bundesliga abgestiegen ist. Mit einem Sieg winkt der Fortuna Platz 9. Und der TSG Platz 6. Fortuna - 1899 1:1


Durch die zahlreichen Europa-Touristen finden wieder drei Sonntagsspiele statt. Um 15Uhr30 empfängt der VfB Stuttgart Hannover 96 in Bruno's Frisierstübchen. Der VfB kommt von Platz 10 und will auf Platz 6, was theoretisch geht. Aber theoretisch geht ja viel. 96 kommt von Platz 6 und will auf Platz 5. Aber Hannover spielt ungern auswärts, außer im internationalem Vergleich. Baden-Württemberg? Na gut, das lassen wir durchgehen. VfB - 96 0:1  


Der VfL Wolfsburg kommt von Platz 15, wenn am Sonntag um 15Uhr30 Bayer 04 Leverkusen erwartet wird. Leverkusen kommt von Platz 4 und mit der Empfehlung, sogar in München gewinnen zu können. VW kommt mit keiner Empfehlung, außer der des Aufsichtsrates, gute Manager von anderen Klubs mit vulgär viel Kohle abzuwerben. VW - Bayer 04 0:4


Borussia Mönchengladbach kommt von Platz 11, wenn es am Sonntag um 17Uhr30 zum Aufsteiger nach Fürth geht. Die SpVgg kommt von Platz 17, will aber auf Rang 15, was mit einem hohen Sieg theoretisch ginge. Aber theoretisch geht ja viel. Gladbach hegt und pflegt den linken Fuß von Juan Arango. Weil anders wär nämlich schlecht. Den rechten Fuß soll der Venezolaner übrigens nur zum Autofahren haben. SpVgg - Borussia 1:3

Freitag, 2. November 2012

In the Middle of Tabelle

(teo) Am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga gastiert die SpVgg Greuther Fürth am Freitagabend um 20.30 Uhr im Frankfurter Waldstadion, das schon lange wie eine zur Fusion stehende Kleinbank heißt. Frankfurt hält sich als Aufsteiger einfach mal beharrlich in der Spitzengruppe, zumal sich die Spitzengruppe nicht wie eine Spitzengruppe verhält, sondern wie ein zusammengewürfelter Haufen. Die Eintracht liegt einen Punkt hinter Schalke, normal. Und vier Punkte vor Dortmund, nicht normal. Dafür fünf Punkte hinter den Bayern, normal - und vier vor Leverkusen, okay. Leverkusen und Dortmund punktgleich, nicht normal. Fürth liegt als Zweitligameister und Aufsteiger auf dem letzten Platz, normal. Punktgleich mit Augsburg, normal. Zwei Punkte hinter VW, Respekt. Und 13 Punkte hinter dem seinerzeit zweitplatzierten Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt, häh? Was sagt uns das jetzt über dieses erste Erstligaduell der beiden? Tscha. Eintracht - SpVgg 3:2

Ohne Flagge bringt ja auch keinem was.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Wenn der Deutsche Meister (nur der BVB!) gegen den VfB Stuttgart antritt, dann werden allüberall noch mal jene acht Tore gezeigt werden, die im letzten Duell im Westfalenstadion das gemeine Fußvolk verzückten. 4:4 hieß es damals, es ging hin und her wie am Bungee-Seil. Alter Schwede, was für ein Spiel. Der VfB hat sich nach Katastrophenstart gefangen, der BVB ist nach einem für seine Verhältnisse schaumgebremstem Beginn mittlerweile wieder in der Spur, aber immer noch mit deutlichem Rückstand auf die Bayern (neun Punkte) und schlimmer, auf Schalke (fünf). BVB - VfB 3:3

Wenn Hannover 96 antritt, dann fliegt die Kuh. Kuriose Tore in der Nachspielzeit. Kuriose Karten für handelsüblichen Torjubel. Hohe Rückstände, hohe Führungen - bei 96 gibt es definitiv keine Garantien für sichere Siege oder deutliche Klatschen. Früher war allein Werder für das Spektakel zuständig, heute sind es die grün-weiß-schwarzen Roten von der Leine. Von alleine wird das Spiel gegen den FC Augsburg sicher nicht gewonnen. Aber die Männer aus der Puppenkiste kommen zumindest mit Rückenwind aus dem gewonnenen Pokalspiel in Münster nach Hannover. 96 - FCA 3:0

Im vorgezogenen Abstiegsgipfel empfangen die Clubberer die Kleinwagenflotte des Volkswagen-Konzerns. Nürnberg nach gutem Start ins Stocken geraten. VW nach kapitalem Motorschaden und anschließendem Zahnriemenwechsel wieder im Rennen. Punktgleich mit Hoffenheim liegen beide gemeinsam in der Problemzone 14 - 16. Kuschlig! Oder Sechspunktespiel. Oder so. FCN - VW 0:0

Apropos Hoffenheim: Im Heimspiel gegen Schalke 04 steht Tim Wiese ja unter anderem deshalb im Kasten des Traditionsvereins, weil man Timo Hildebrand im Kraichgau nicht mehr wollte. Schalke wollte. Ein perfekter Transfer. Schalke mit ganz breiter Brust. Nur noch vier Punkte Rückstand auf die Bayern. In den Herzen des Vier-Minuten-Meisters keimt mal wieder Hoffnung. Berechtigt? Fallig völsch. 1899 - S04 1:2

Borussia Mönchengladbach ist fast am Ziel. Ein, zwei Niederlagen im Europapokal noch, dann kann sich die Elf vom Niederrhein endgültig ganz in Ruhe auf den Klassenerhalt konzentrieren. Dürfte machbar sein. In Istanbul und in Marseille kann man doch mal verlieren - wenn das schon in Düsseldorf gelingt. Am Samstag um 15Uhr30 aber zunächst das Sechspunktespiel gegen einen direkten Mitkonkurrenten: der SC Freiburg kommt. Na und? Dann kommt er eben. Borussia - SCF 1:1

Im Topspiel am Samstagabend um 18.30 Uhr erwartet der HSV die Bayern. So sehen Gegner von Format aus, gerade richtig für den Dino. Ein Hauch von Europapokal weht durch den Volkspark, der längst wie eine Energieoptimierungsgesellschaft heißt. "EnergieEffizienz ist nicht nur Vision, sie ist unser Anspruch!"!, sagt Rafael van der Vaart. HSV - FCB 1:0

Gerade einmal fünf Punkte trennen die rheinischen Nachbarn TSV Bayer 04 Leverkusen und Fortuna Düsseldorf, aber trotzdem liegen sieben Plätze zwischen Baum und Borke. Apropos sieben: In neun Spielen könnte man theoretisch öfter einnetzen, als der Aufsteiger. Dann dürfte man allerdings nicht ganz so oft torlos remisieren. Bayer 04 - Fortuna 0:0

Seit Hannover 96 in der Bundesliga offiziell für Spektakel, Zirkus und Torhagel-Spiele zuständig ist, hat sich das oftmals so hektische Leben an der Weser beruhigt. Werder in the Middle of Nowhere, genauer: in the Middle of Tabelle. Drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Drei Punkte Rückstand auf den Quali-Platz für die Europa League. Dort steht der 1. FSV Mainz 05, der am Sonntag an der Weser aufschlägt. Sechspunktespiel! SVW - FSV 2:2 

Montag, 29. Oktober 2012

Lazarus 2.0

(teo) Wiederauferstehung für Fortgeschrittene. Gladbach spielte in Hannover schwedisch, schoss drei Tore in neun Minuten und krempelte das Spiel nach einem 0:2 in den letzten 20 Minuten noch auf links. Es war die erste Heimniederlage der Roten mit den grün-weiß-schwarzen Vereinsfarben seit November 2011. Geht aber noch besser: Die Werkself des TSV Bayer 04 aus Leverkusen triumphiert erstmals seit der Stummfilmzeit in München und lässt auf Schalke den Puls steigen. Vier Punkte Abstand auf die Bayern. Geht da was?


So isses. Immer noch.

(Handy-Fotto (c): Hacky Wimmer)
Eintracht Frankfurt verliert zum zweiten Mal hintereinander auswärts. Fürth gewinnt wieder nicht zu Hause. Düsseldorf vergeigt von zwei Heimspielen hintereinander zwei Heimspiele hintereinander. Hoffenheim kriegt Haue. Dortmund gewinnt in Freiburg. Der HSV hat zur Form des Saisonstarts zurückgefunden. Stuttgart gewinnt weiter und schiebt es auf die Wut der Fönfrisur und Lorenz Günter Köstner hofft mal wieder auf den Chefsessel. Und muss doch sicher zurück auf den Klappstuhl. Die Sehnsucht nach Großen Namen ist in der Autostadt einfach zu ausgeprägt. Bei VW fährt man eben Phaeton. Und nicht Up! Basta. Apropos Hannover: 96, letztens noch stramm auf Europakurs, steht als Zehnter nun drei Punkte überm Strich. Also, dem Relegationsstrich. 

Gladbach als Neunter (mit einem Punkt Vorpsrung vor den Niedersachsen) lediglich drei Punkte vom BVB (4.) entfernt. Erstaunliche Tabelle nach dem ersten Saisonviertel. Aber sonst stünde ja nicht 'Bundesliga' drüber. Leverkusen gewinnt bei den Bayern, Gladbach in Hannover. Wer das tippte, der hat hoffentlich am Wochenende auch Lotto gespielt. Wir erwarten in der blog7-Redaktion ja nicht viel. Aber eine Postkarte von den Malediven wäre schon irgendwie nett. 

Freitag, 26. Oktober 2012

Ganf fön teuref pflufflicht

(teo) Vor dem 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga schalten wir zunächst in die Wirtschaftsredaktion. Wie durchsickerte ist VW ein ganz besonderer Coup gelungen. Das teuerste Schlusslicht der Welt hat bei der DFL einen Antrag auf Umbenennung des Mount Magath gestellt. Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen hieß es, der Quälberg neben dem Stadion solle definitiv aber nicht in Köstner-Berg umgetauft werden. Hm. Wie dann? Neururer-Berg? Man steckt nicht drin. Zurück zum Sport. Im Freitagabendspiel muss der HSV zum FC Augsburg. Ganf fön fön, sagt da der Ping-Pinguin zum Urmel. Ganz schön schön, sagt da der Trainer-Newcomer Markus Weinzierl in der Mixed Zone. FCA - HSV 1:0

Wenn der FC Schalke 04 gegen den Club antritt, dann spielen der Altmeister gegen den Altmeister. Weil beide Clubs vor etwa 236 Jahren viele, viele Male Meister wurden, sind die Fans heute noch befreundet. Vergangenheit verpflichtet. Die knappen Knappen nach einer Woche der Wunder nun wieder im Bundesliga-Trott. Nürnberg feierte mit einem begeisternden 0:0 gegen Augsburg unlängst Wiederauferstehung. Naja, so was Ähnliches. Manchmal ist wenig eben viel. S04 - FCN 4:0

Dem BVB ist in letzter Sekunde ein spektakulärer Neuzugang gelungen. Jürgen Klopp sprach nicht umsonst von "Deutschlands bestem Linksverteidiger". Christian Fuchs spielt aber bei Schalke. Und Filip Daems in Gladbach. Hm. Muss wohl Phillip Lahm meinen. Aber fiel der nicht letztens noch im Bayern-Trikot? Man muss ja nicht alles verstehen. Apropos: Ein Heimsieg gegen Real Madrid ist schön, aber die Saison ist nach der Heimschlappe gegen Schalke nichtsdestoweniger über der Wupper. In Freiburg soll nun Real 2.0 gespielt werden. SCF - BVB 1:1

Was macht eigentlich Boris Vukcevic? Fortschritte? Gut. Sehr schön. Dann wird er sich über den Punkt in Mainz sicherlich freuen. 05 - 1899 0:0

Werder Bremen ist wieder wer. 4:0 gegen Gladbach, hui! In Fürth will sich Werder jetzt weiter mausern. Fürth will weiter Bundesligaformat nachweisen. Beides ist denkbar, aber schwierig. Aber warum nicht wenigstens versuchen? Eben. Weitermachen. SpVgg - SVW 1:2

Wer seine Mannschaft bei einem 0:5 zuhause feiert, der kann von Heimschlappen gar nicht genug bekommen. Oder von seiner Mannschaft. Oder von Bundesligafußball. Oder von Fernsehübertragungen. Man weiß es nicht. Das Düsseldorfer Publikum ist jedenfalls, sagen wir mal, ungewöhnlich. Aber es ist heutzutage ja gar nicht mehr so unüblich, dass die Party auf den Rängen manchmal einfach nur vom nervigen Geschehen auf dem Rasen gestört wird. Wolfsburg kommt mit der Empfehlung von zwei Toren, fünf Punkten und der teuersten Trainermanagervorstandsentlassung der Firmengeschichte. Fortuna - VW 2:0 

Endlich wieder drei Sonntagsspiele! Der VfB Stuttgart hat sich in der Europa League nicht direkt mit Ruhm bekleckert. Aber - mit Verlaub! - am Arsch geleckt. Wie die letzten Deppen sind sie auch nicht gerade aufgelaufen. Eher wie handelsübliche Stuttgarter. Zuhause gegen Frankfurt wartet nun ein dickes Brett, das auch erst mal gebohrt werden will. Der Aufsteiger verteidigt hartnäckig den zweiten Platz, verliert aber auch gerne mal bei kriselnden Fanta-Liga-Teilnehmern. VfB - Eintracht 2:1

Wenn Bayern München gegen Bayer Leverkusen spielt, werden gerne die Archive gewälzt. Bilder von Rüdiger Vollborn, Christoph Daum, Jens Nowotny und Ulf Kirsten flimmern dann in schwarz-weiß durch die Sportschau. Ja, manchmal hat Bayer 04 nicht verloren, wenn es in München um Punkte ging. Aber zumeist ging es in München nur um die Höhe der Niederlage. Das ist doch die Höhe, höre ich aus dem Off. Jawoll. Bayern - Bayer 4:0

In Hannover an der Leine, Rote Gasse Nr. 8 wohnt der Massenmörder Haarmann, der die Menschen umgebracht. Endlich mal ein Chant, der nicht in jedem x-beliebigen Stadion der Republik zu hören ist. Nein, diesen Fanchorus gibt es nur in Hannover, wo man halt stolz auf seine Promis ist. Warte, warte nur ein Weilchen, sagte sich Martin Kind zunächst, dann wird sich der Kult um den Massenmörder von der Leine in der 96er Fanszene von alleine legen. War aber nicht so. Also wurde ein entsprechendes Betttuch mit Stadionverbot belegt. Ruhe im Karton. Oder so. Hannover im Cup der Verlierer wieder mal mit einem speziellen Spiel. Dem Gegentor in der Nachspielzeit setzten die leistungsflexiblen Roten in den grünweißschwarzen Trikots ein Tor in der Nachspielzeit der Nachspielzeit entgegen. Cup der Verlierer? Wie gemacht für Borussia Mönchengladbach. Aber die Franzosen sind ja keinen Niedersachsen. Wäre ja noch schöner. 96 - Borussia 4:0

Montag, 22. Oktober 2012

Auswärtsdeppen und Europacupverweigerer

(teoDeutscher Meister wird also der FC Bayern München. Zum gefühlten 91. Mal. Briefköpfe werden in Oberbayern schon lange nicht mehr geändert. Wenn jedes Schreiben vor lauter Kopf erst auf der zweiten Seite beginnen kann, dann hat da ja unterm Strich wirklich niemand was davon. Spart zudem bares Geld. Was Wunder, dass der deutsche Rekordmeister, Rekordpokalsieger und Rekordrekordhalter ein so dralles Festgeldkonto hat. Clever!

Schönste Rückennummer wo gibt.

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
Sonst noch? Jürgen Klopp nimmt nach der Jogi-Löw-Gedächtnis-Taktik die Derby-Schlappe gegen die Bundesligaelf des FC Gelsenkirchen Schalke 04 e.V. auf seine Pöhler-Kappe. Und grübelt weiter.

Jogi Löw sagt das Sportstudio selbst (!) telefonisch (!) und högschdpersönlich (!) ab. Verschnupft. Tja, das wussten wir auch am späten Dienstagabend schon. 

Der HSV verweigert den Sprung auf die Europapokalplätze wie ein Pferd, dass nur zum Geburtstag mal den Oxer nimmt. Allerdings nur bei Sonnenschein.

In Gladbach scheint keine Sonne mehr. Ohne Reus nix leus. Immer noch nicht. Nach dem 0:5 in Dortmund jetzt nur noch 0:4 in Bremen vergeigt. Es geht also auswär.., ähem aufwärts. Trotzdem maulen jetzt schon die Fans. Und der Sportdirektor druckst rum. Und der Trainer ist ja quasi seit seinem Amtsantritt in einer Punxsutawney-Schleife ("Ein schweres Spiel, eine schwere Saison, eine schwierige Situation. Aber das wussten wir.") Wissen ist Macht, schon klar. Macht aber nicht unbedingt zufriedener.

Frankfurt siegt einfach munter weiter, Hannover kann kein auswärts und in Hoffenheim hatten 1899 und Greuther Fürth offenbar ein paar Tage zuvor die Skandinavier genauer beobachtet als weiland Hansi Flick. 3:3 in einem flotten Spiel, Respekt.

Augsburg entführt einen Punkt bei angststarren Nürnbergern. Und Freiburg gewinnt gegen VW. Sicher, ungefährdet und irgendwie schon cool. Man hat sich schon über weniger gefreut. Sonst noch? Jep: Wutreden schießen halt doch Tore. Stuttgart gewinnt in Hamburg. Verdient. Zu niedrig. Nach der Krise ist vor der Krise.

In Düsseldorf feiert das Publikum die Fortuna für eine noch deutlich zu niedrige 0:5-Heimklatsche. Weil sie in der 1. Bundesliga stattfindet und der Gegner deutscher Rekordmeister, Rekordpokalsieger und Rekordrekordhalter ist. So geht Unterstützung heute.

Was vergessen? Ach so. Hat eigentlich jemand Felix Magath gesehen?

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Warum nicht mal 4:4?

(teo) Vor dem 8. Spieltag spielt die Fußball-Bundesliga Jagd auf Goldener Oktober. Temperaturen wie einst im Mai. Eitel Sonnenschein allüberall. Naja, fast überall. Strahlende Rücken (Robben), reißende Kreuzbänder (Cacau), fiese Viren (Papadopoulos) - der ganz normale Herbst im Körper eines Profisportlers. Dabei steht doch der Derby-Spieltag an. Blitzheilung nicht ausgeschlossen. Cacau mal ausgeschlossen. Auf dem Plan der Liga stehen neun Lernspiele, die es in sich haben. Jeder 4:4-Tipp zählt heute übrigens doppelt.

Schon der Freitagabend beginnt mit dem prickelnden Duell TSG 1899 Hoffenheim gegen SpVgg Greuther Fürth. Die bisherige Bilanz ist brisant: 0-0-0. Gerüchte, dass in diesem Spiel bereits der erste Absteiger ausgespielt wird, können nur als bösartig bezeichnet werden. Geht höchstens um den Relegationsplatz. 1899 - Fürth 1:2

Am Samstag um 15Uhr30 wollen die Bayern in Düsseldorf dem BVB endgültig in die Suppe spucken.  Unappetitlich, aber wir wissen schließlich alle: Gewinnen sie nicht, wird Dortmund Meister. Weil Dortmund ja immer Meister wird, wenn in der Liga einer zum Saisonstart siebenmal in Folge gewinnt. Von 22 Spielen gewannen die Bayern übrigens elf in Düsseldorf. Als Düsseldorf zuletzt die Bayern besiegte (4:0) stand die Mauer noch (1985). Jetzt ist sie weg. Fortuna - Bayern 1:0

Mirko Slomka spielt gern gegen Eintracht Frankfurt. Sieben Spiele, fünf Siege, keine Niederlage. Jetzt ist Mirko Slomka, den sein Präsident lustigerweise wie ein Aalverkäufer auf dem Hamburger Fischmarkt bei den Bayern anbietet, nicht Hannover 96. Denn 96 verlor bereits viermal daheim gegen die Eintracht, blieb aber auch 17 Mal ungeschlagen (neun Siege). Viele Zahlen, ein Ergebnis: 96 - Eintracht 2:1

In Leverkusen beobachtet man die Entwicklung in Mainz immer sehr genau. Sobald ein Nationalspieler bei 05 reif ist, wechselt er an den Rhein (Friedrich, Schürrle). Wo er sich dann zumeist nicht mehr weiterentwickelt. Vielleicht hätte man doch die 25 Millionen aus Chelsea nehmen sollen? Ach, wenn es doch immer so einfach wäre. Von sechs Partien gegen Mainz gewann Bayer 04 drei, verlor aber auch zwei. Preisfrage: Wie ging das sechste Spiel aus? Bayer 04 - Mainz 05 2:2

Felix Magath ist nicht Wolfsburg. Zumindest nicht ganz. Stimmte die Gleichung, dann wäre der SC Freiburg sein Lieblingsgegner: 15 Siege und damit so viele wie gegen keinen anderen Gegner holte der Trainer Magath. Dem VfL gelangen aber nur vier - bei neun Versuchen (zwei Niederlagen). Aber Fußball findet ja nicht im Konjunktiv statt. VfL - SC 0:1

Die Mutter aller Derbys. Hach. Hochrisikospiel. Tja. Und überhaupt: Dortmund gegen Schalke. Aus der Statistik wissen wir, dass Christian Fuchs noch nie gegen Dortmund gewann (zwei Unentschieden, fünf Niederlagen). Und dass Jefferson Farfan gegen keinen anderen Keeper lieber trifft als gegen Roman Weidenfeller. Wir wissen auch, dass Jürgen Klopp als heimlicher Gewinner aus der Länderspielwoche hervorging, weil die deutsche Nationalmannschaft ohne Hummels und Schmelzer erst recht ein Defensivproblem hat. Was wissen wir sonst? Die Bilanz: 18-12-10. So. BVB - Schalke 4:4

Wenn Borussia Mönchengladbach bei Werder Bremen antritt, dann ist das eigentlich reine Zeitverschwendung. 38 von 43 Spielen konnte die Borussia an der Weser nicht gewinnen, 25 gingen direkt in die Buchse. Nur Mike Hanke spielt gern gegen Werder. Gegen keinen anderen Klub schoss er fünf Tore. Dumm nur, dass Mike Hanke zuletzt zweimal gar nicht erst im Kader war. Die Borussia sucht sich selbst. Werder auch. Wer wird fündig? Werder - Borussia 1:1

Fünfmal in Folge hat Dieter Hecking als Trainer des 1. FC Nürnberg noch nie verloren. Wie auch? Normalerweise wird man dann ja entlassen. Aber der Club auf gutem Weg: Die letzten vier Spiele wurden schon vergeigt. Und jetzt kommt Augsburg. Die Bilanz der Clubberer gegen die Schwaben ist makellos: 1-0-0. FCN - FCA 0:1

Wenn der VfB Stuttgart zum HSV reist, ist das eigentlich reine Zeitverschwendung. 38 von 47 Spielen wurden nicht gewonnen, 28 haben die Schwaben direkt versemmelt. Andererseits hat Rafael van der Vaart gegen keinen anderen Klub so oft verloren wie gegen Stuttgart. Außerdem: Bruno Labbadia hat mit seiner Wutrede alle geweckt ("Wie der letzte Depp!"). Wer will da widersprechen? HSV - VfB 0:2