Donnerstag, 28. März 2013

Kaffeesatzleser, Dauerabsemmler und Global Driver

(teoIm Westen nix Neues. Und anderswo auch nicht. Vor dem 27. Spieltag ist die Liga zwischen Platz 4 und Platz 15 seltsam ausgeglichen und merkwürdig unberechenbar. Zehn Punkte trennen den besten Aufsteiger (Frankfurt) auf Platz 4 vom zweitbesten (Düsseldorf) auf Platz 15. Dazwischen liegen zehn Mannschaften, die sich von Spieltag zu Spieltag nicht allzu viel tun. Die Frage, wer denn nun die drei Europapokalplätze 4 bis 6 einnehmen wird, wird sich wohl erst im Mai entscheiden. Also in dem Monat, in dem die letzten Schneereste wegtauen. 


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Und es könnte gut und gerne ja auch noch der siebte Platz ausreichen, um die Qualifikation zur Europa-League zu spielen. Denn Stuttgart, Wolfsburg und Freiburg stehen schließlich noch im Halbfinale des Pokals. Wären also im Falle eines Sieges schon für Europa qualifiziert. Und wenn sie dann Sechster würden, dann könnte ja auch... - ach, Kaffeesatzleserei, müßige. 

Und überhaupt: So richtig dringend will gar keiner nach Europa. Außer den Bayern, den Dortmundern und den Leverkusenern. Und den Schalkern. Weils pressiert. Und eventuell noch den Gladbachern und den Hannoveranern. Weils zuletzt so schön war. Und den Hamburgern. Weil es sich so gehört. Und den Stuttgartern. Macht der Gewohnheit. Und den Bremern. Um nicht mit der A-Jugend weiterspielen zu müssen. Und den Wolfsburgern. Weil VW sich als Global Driver versteht. Alle anderen, also Frankfurt, Mainz, Freiburg, Nürnberg und Düsseldorf? Nö, lass mal. Kaderstärke und so. Und Hauptsache weiter Bundesliga spielen. Und nicht wegen der leidigen Dauerbelastung absemmeln. Was lehrt uns das jetzt? Nun. Tja. Es bleibt irgendwie doch leidlich spannend - und keiner weiß warum.

Was vergessen? Echt? Ach so. Die Ergebnisse des 27. Spieltages der Fußball-Bundesliga:

Schalke - Hoffenheim 3:1
Stuttgart - Dortmund 1:4
Freiburg - Gladbach 0:0
Mainz - Bremen 2:1
Augsburg - Hannover 1:0
Düsseldorf - Leverkusen 0:1
München - Hamburg 2:0
Wolfsburg - Nürnberg 2:1
Fürth - Frankfurt 0:1

Montag, 18. März 2013

An der Wasserscheide der Liga

(teo) Kann man in acht Spielen zehn Punkte Vorsprung verspielen? Eindeutige Antwort: Na, logo! Kann man in acht Spielen fünf Punkte Rückstand aufholen? Aber sicher. An dieser kleinen Wahrscheinlichkeitsrechnung zeigt sich, dass dem 1. FC Nürnberg alle Türen offenstehen. Der Club steht punktgleich und um lediglich vier Tore schlechter als Hannover 96 auf Platz 11 und mithin an der Wasserscheide der Liga.


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Michael Wiesinger, einer dieser stillen, unauffälligen Musterschüler auf der Trainerbank rechnet lieber erst mal mit dem Schlimmsten, das er als Clubberer mit Stollenschuhen ja selbst noch miterlebte. Deshalb interessieren ihn die Abstände nach oben auch deutlich weniger als der Vorsprung nach unten. Aber die Liga ist zwischen Platz 4 und Platz 15 seltsam ausgeglichen und merkwürdig unberechenbar. 

Zehn Punkte trennen den besten Aufsteiger (Frankfurt) auf Platz 4 vom zweitbesten (Düsseldorf) auf Platz 15. Dazwischen liegen zehn Mannschaften, die sich von Spieltag zu Spieltag nicht allzu viel tun. Die Frage, wer denn nun die drei Europapokalplätze 4 bis 6 einnehmen wird, wird sich wohl erst im Mai entscheiden. Also in dem Monat, in dem die letzten Schneereste wegtauen. 

Und es könnte gut und gerne ja auch noch der siebte Platz ausreichen, um die Qualifikation zur Europa-League zu spielen. Denn Stuttgart, Wolfsburg und Freiburg stehen schließlich noch im Halbfinale des Pokals. Wären also im Falle eines Sieges schon für Europa qualifiziert. Und wenn sie dann Sechster würden, dann könnte ja auch... - ach, Kaffeesatzleserei, müßige. 

Und überhaupt: So richtig dringend will gar keiner nach Europa. Außer den Bayern, den Dortmundern, den Leverkusenern und den Schalkern. Und eventuell noch den Gladbachern und den Hannoveranern. Und den Hamburgern. Und den Stuttgartern. Und den Bremern. Und den Wolfsburgern. Aber die wollen ja immer. Alle anderen, also Frankfurt, Mainz, Freiburg, Nürnberg und Düsseldorf? Nö, lass mal. Kaderstärke und so. Und Hauptsache weiter Bundesliga spielen. Was lehrt uns das nun? Tja. Keine Ahnung. Es bleibt irgendwie doch leidlich spannend und keiner weiß warum.

Freitag, 15. März 2013

Grütze, Dreck und Kaltgeschnäuze

(teo) Ganz schön übersichtlich geworden im Europacup. Aus sieben Überwinterern mach zwei. Schalke segelte mutig im Liga-Aufwindchen und landete dann doch nicht im Viertelfinale, sondern lediglich bruch. Und die Bayern waren ja schon nach dem Hinspiel-Sieg bei Arsenal in die Runde der besten Acht geschrieben worden. Und dann kurz vor Anstoß Störfeuer aus Rom, mit dem selbst der VfB Stuttgart nicht gerechnet hatte. Was Wunder, denn ohne Ultras kein Rauch. Geisterspiele haben eben auch was für sich. Und es war sogar weißer Rauch, zur besten Sendezeit. Dann kurzes Relevanzgerangel in den TV-Anstalten, Hand Gottes und so weiter, also doch Fußball. Und Live-Bilder von der Fast-Demontage der Bayern gegen die Gunners. Und siehe da: Die Bayern können verlieren, die Bayern können mehr als nur ein Gegentor bekommen - was auch schon Fortuna Düsseldorf letztens schon mit den Worten q.e.d. an die Schiefertafel in der Münchener Arena geschrieben hatte. 


"Wir müssen jetzt Dreck fressen!"
(Stefan Effenberg)

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Auf einmal also alles Grütze, was der Rekordmeister, Rekordjäger und Rekordrekordler der Bundesliga zuletzt so zusammenspielte. Zwanzig Punkte Vorsprung auf den deutschen Doppelmeister BVB? Pah, für Uli Hoeneß kalter Kaffee. Oder kalter Rotwein. Oder schöner Dreck. Tja, Motivation will halt gelernt sein. Und nun auch noch nach Leverkusen! Ausgerechnet Leverkusen, wie Frau Töpperwien kreischen würde. Wenn man sie fragte. Ausgerechnet zu den Verfolgerchen, wie sie mal hießen. Keine eingetragene Marke, übrigens. Ausgerechnet jetzt, auf dem Zenit der schlimmen Krise, müssen die Bayern also zum Angstgegner, der schon im Hinspiel in München gewann. Dort: Kompetenzgerangel, angeblich. Das Bayer-Kreuz hängt schief, angeblich. So ist das ja häufig in Musterehen. Wie es drinnen aussieht, geht niemand was an. Sami Hyypiä kann angeblich nicht mehr ganz so gut mit Sascha Lewandowski. Aha. Sami Hyypiä hatte sinngemäß gesagt, er könne sich auch vorstellen, dass er den Job irgendwann alleine mache. Sascha Lewandowski sagte darauf, dass er sich nicht vorstellen könne, den Job irgendwann ohne Sami Hyypiä zu machen. Ach so. Dann ist doch eigentlich alles klar, oder? Wo waren wir eigentlich? Ach so, Fußball. Bundesliga. Wie wahr. 26. Spieltag. Die Bayern am Samstag im Topspiel in Leverkusen. Bestimmt motiviert. Müssen sie halt Dreck fressen, wenn's nach Uli Hoeneß geht, auch schönen. Bayer 04 - Bayern München 1:2

Der FC Schalke 04 hat 14 von 25 Spielen in dieser Saison nicht gewonnen. Gleiches gelang nur Aufsteiger Eintracht Frankfurt und Bundesliga-Ehrenmitglied HSV. Die Knappen also endlich wieder auf Augenhöhe. Möchten nun auch wieder in die Champagner-Liga. Warum, weiß niemand so ganz genau. An der Kaderstärke kann's nicht liegen. Wahrscheinlich ist es der Anspruch. Gut möglich. Der Schuldenstand kann's ja nicht sein. Der ist schließlich schon im letzten Jahr um 32 auf 184 Millionen Euro gesenkt worden. Wenn es zum Bundesligaspiel nach Nürnberg geht, trifft man auf Freunde. Die Punkte brauchen. FCN - S04 2:1

Der BVB hat nach zwei Derby-Niederlagen, dem Aus im Pokal sowie dem Verlust der Meisterschale nur noch die Champions League im Kopf. Kann man machen. Bleibt ja sonst kaum was. Und zwischendurch dann ab und an diese öffentlichen Testspiele gegen wehrhafte Bundesliga-Mannschaften. Lästig, aber leider so vorgeschrieben. Der SC Freiburg möchte seine feine Saison nun auch so gut wie eben möglich beenden. Aber sich dann lieber doch nicht für den Europacup und mithin die Bredouille qualifizieren. Tja. Eins geht nur. BVB - SCF 1:3

Als der Aufsteiger aus Düsseldorf am letzten Wochenende in München mit zweimaliger Führung kaltschnäuzte, staunte der Fachmann, während wir Ahnungslosen uns wieder nur wunderten. Ungerechterweise muss die Fortuna nun schon wieder bei einem Ex-Meister auswärts antreten. In Wolfsburg. Ja, hört sich immer noch komisch an, stimmt aber. Seit 2009 hatten die VW-Manager zwar nicht mehr allzu viel Spaß an ihrer schwerst pubertierenden Tochter, wollen aber nichtsdestoweniger, dass die Kleine jetzt bald Abitur macht. Am besten im Internat, irgendwo in Europa. Acht Punkte in neun Spielen aufzuholen, ist ja schon ganz anderen gelungen. Ganz andere sind dann aber kurze Zeit später dann manchmal auch abgestiegen. VfL - Fortuna 2:0

Fünfzehn Punkte trennen den SV Werder Bremen und die SpVgg Greuther Fürth. Hört sich viel an, ist aber kaum der Rede wert. Denn das Schlusslicht kann ja nicht der Maßstab für den ehemaligen Deutschen Meister und ehemaligen Pokalsieger und ehemaligen Europapokal-Dauerteilnehmer sein. Nein, der Maßstab heißt FC Augsburg. Acht Punkte und sieben Tore ist der Vorsprung von Werder vor dem beliebten Regelationsplatz, den derzeit die bayrischen Schwaben belegen. Wie sagen Sportjournalisten so gern, ein Heimsieg gegen das Schlusslicht ist also Pflicht. Maßstab hin oder her. Werder - SpVgg 0:1

Hoffenheim lebt noch. Sagten die erstaunten Sportjournalisten nach dem erstaunlichen 3:0-Auswärtssieg von 1899 in Fürth. Nur noch zwei Punkte sind es auf einmal wieder zum begehrten Relegationsplatz. Ein Heimsieg gegen Mainz ist also Pflicht. Der FSV ist nur einen respektive zwei Punkte von den Quali-Plätzen zur Champagner- und Fanta-Liga entfernt. Ein Sieg beim Kellerkind ist also Pflicht. TSG - FSV 0:2

Der HSV ist wieder da. Genau genommen war er ja nie weg. 50 Jahre Bundesliga. 50 Jahre immer da. Hat man manchmal nicht gemerkt, aber immer da, dieser HSV. In der Jubiläumssaison jetzt endlich mal wieder für den Europacup qualifizieren. Der HSV hat 14 von 25 Spielen in dieser Saison nicht gewonnen. Gleiches gelang nur Aufsteiger Eintracht Frankfurt und Schalke. Man ist also auf Augenhöhe. Möchte wieder oben angreifen. Warum, weiß außer Torsten Fink niemand so ganz genau. An der Kaderstärke kann's nicht liegen. Wahrscheinlich ist es der Anspruch. Möglich. Aber Ansprüche kann ja jeder haben. HSV - Augsburg 1:2

Der VfB Stuttgart ist froh, dass er nach dem schweren Europapokalrückspiel bei Lazio Rom erst am Sonntag wieder ran muss. Teuflischer Tanz auf drei Hochzeiten. Bundesliga, DFB-Pokal, Europa League, was für ein Schlauch. Ja, das Leben kann beschwerlich sein. Schlimm. Wenn man dann noch als Tabellenvierzehnter acht Punkte über dem aufregenden Relegationsplatz steht, heidewitzka! Aber es haben ja schon viele Zweitligisten als deutscher Pokalverlierer im Europapokal gespielt. Denn das ist der Anspruch der Schwaben. An der Kaderstärke kann's eigentlich nicht liegen... - ach, egal. Gut jedenfalls, dass man jetzt in Frankfurt ran muss. Denn die Eintracht hat ein bislang nicht bekanntes Gelübde abgelegt, die ominöse 40-Punkte-Marke nicht zu erreichen. Um nicht Europapokal spielen zu müssen. Gibt die Kaderstärke einfach nicht her. Ein wichtiger Baustein auf diesem beschwerlichen Weg: Einfach mal kein Tor mehr schießen. Schwierig, aber machbar. Eintracht - VfB 0:0

Leistungsflexibilität hat einen Namen. Tschulligung, zwei. Borussia Mönchengladbach und Hannover 96. Hui, pfui und dies und das. Manchmal spielen sie, als würden sie täglich trainieren. Manchmal, als hätten sie Rasenallergie. Gladbach hat nur sechs der 25 Spiele verloren, gefühlt waren es etwa doppelt so viele. Hannover hat elfmal verloren, aber auch zehnmal gewonnen. In den Spielen mit hannoverscher Beteiligung fielen 96, haha, kleiner Scherz, 92 Tore. Beide Teams trennt nur ein Punkt und drei Tore. Beide Teams noch mit Chancen auf den Europacup, den beide zuletzt so lieb gewannen. Aber lieb gewinnt ja eher selten. Borussia - 96 2:2

Donnerstag, 14. März 2013

So ist Fußball

"Das rentiert sich abba nich!" (Thorsten Legat)



"Mein Name ist Ata Lameck und ich wünsch Euch viel Spaß bei..öh." (Ata Lameck)




"Live aus der Wischmopp-Arena." (Manni Breuckmann)





"Erster Skandal: Jermaine Jones hat mit Horst Heldt gewettet, dass es weniger gelbe Karten werden als in der letzten Saison (16 aus 20 Spielen)."



Montag, 11. März 2013

Ein Oxer namens Europacup

(teo) Ja, die Bundesliga hat gespielt am Wochenende. Ja, die Bayern standen kurz vor einem Punktverlust. Ja, die Bayern kassierten sensationelle zwei Gegentore an nur einem Spieltag. Ja, die Bayern gewannen trotzdem noch 3:2. Ja, die Bayern haben 20 Punkte Vorsprung vor Dortmund. Tja. Sonst noch? 


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Hoffenheim macht seinem Namen alle Ehre und, nun ja, hofft wieder. Auf den Relegationsplatz. Stuttgart stürzt weiter. Und niemand hat die Handynummer von Christoph Daum abgespeichert. Frankfurt schießt keine Tore mehr und verweigert am Oxer namens Europacup. Schalke kriselt sich in die Champions League und schlägt den Deutschen Doppelmeister in einer Saison zweimal und der HSV wähnt sich im Europapokal.

Wolfsburg, Nürnberg, Hannover, Gladbach, Freiburg und Mainz ahmen 1899 nach und hoffen weiter. Auf Platz 5 oder 6. Ein Sieg mehr oder weniger reicht ja zumeist schon, um die Plätze zu tauschen. Manchmal sind es auch zwei Dreier hintereinander. Aber da zwischen Platz 2 und Platz 16 derzeit alle scheinbar alle schlagen können, bleibt es hier noch leidlich spannend. So ist sie, die 50. Saison aller Zeiten. Fortsetzung folgt. 

Freitag, 8. März 2013

Fernlicht in der Leistungsmulde

(teo) 25. Spieltag in der Bunten Liga. Rechtzeitig zur Rückkehr des Winters. Aber sind ja alle nicht aus Zucker. Die meisten zumindest. Norbert Meier, der am Samstag um 15Uhr30 das zweifelhafte Vergnügen hat, ins Münchner Schlauchboot steigen zu dürfen, hat vorab schon mal klar gestellt, dass man sich selbstredend auf die Bayern eingestellt habe. Nichtsdestoweniger habe er im Training ebenso drauf verzichtet blankzuziehen als auch Raumanzüge zu verteilen. Aha. Dann kann ja nix anbrennen. Sind ja auch noch  beruhigende sieben Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz. FCB - Fortuna 3:0


Der schönste Fußballplatz der Welt.
(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Hatte ich sieben gesagt? Der FC Augsburg spielt wieder mal eine erstaunliche Rückrunde, holte schon jetzt mehr Punkte als in der gesamten Hinrunde. Und kann nun im Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg den Grundstein dafür legen, dass Markus Weinzierls Behauptung, man wolle sich noch direkt retten, nicht mehr wie ein Hirngespinst klingt. Lustigerweise wird das Duell der bayrischen Schwaben gegen die bayrischen Franken als Derby bezeichnet. Ist das so? Woher soll ich das wissen? Bin Westfale. FCA - FCN 1:0

Der VfL Wolfsburg sieht sich ja im Europacup. Also vom Anspruch des Hauptsponsors her. Selbst mit Fernscheinwerfern und H8-Licht sind die Plätze 2 bis 6 aber nur noch schemenhaft zu erkennen. Neun respektive 19 Punkte Rückstand hat der Tabellenfünfzehnte. Aber dafür noch drei Punkte Ruhepolster auf den Relegationsplatz, bei der um einen Treffer schlechteren Tordifferenz. Warum? Nun, das ist einfach. Gegen den anderen Pokalhalbfinalisten des SC Freiburg im Schwarzwald fällt die Lichtmaschine aus. SCF - VW 2:0

Endlich mal wieder ein Derby. Sogar ein echtes. Schalke gegen Dortmund. Champions-League-Achtelfinalist gegen Champions-League-Viertelfinalist. Sechster gegen Zweiter. Schalke gewann lustigerweise das Hinspiel in Dortmund und hatte seinerzeit als Dritter fünf Punkte Vorsprung vor dem BVB. Jetzt also Revierderby. Mit Ach und Krach liegen die Knappen auf dem Quali-Platz für die beliebte Fanta-Liga. Zehn Punkte hinter dem deutschen Doppelmeister. Früher hieß es, für das Derby hätte man sich noch nicht mal umgezogen. Fußballschuhe? Pah! Und heute? Tja. S04 - BVB 1:3

Thomas Tuchel hat seine Erkältung endlich überwunden. Teure Geschichte. Endlich wieder nach Herzenslust lamentieren, diskutieren, insistieren. Mit dem vierten Offiziellen. Oder den Leuten auf der Tribüne. Weil der Schiri immer so weit weg steht. Gegen Leverkusen sollten die seit sechs Pflichtspielen sieglosen Karnevalisten mal wieder gewinnen. Wenn sie nach Europa wollen. Aber wer will das schon? Eklige Doppelbelastung, lästige Fernreisen in Städte mit deutlichem Konsonantenüberschuss. Leverkusen will Champagner-Liga spielen. Weil das einfach so gehört. Und Rudi Völler Vokale viel besser aussprechen kann. FSV - Bayer 04 2:2

Abstiegsgipfel. Schon wieder. Die Fusionsmannschaft aus dem TSV Vestenbergsgreuth und der SpVgg Fürth darf in der legendären Trolli-Arena, die mal ein Ronhof war, gegen die TSG Hoffenheim von 1899 ran. Ein Hauch Fußballgeschichte weht durch das Fruchtgummistadion. Oder ist es nur der eiskalte Brodem des Abstiegsgespenstes? Die Spielvereinigung könnte mit dem ersten Bundesliga-Heimsieg der Vereinsgeschichte das Schlusslicht weiterreichen. Hoffenheim sollte so langsam die Nebelschlussleuchte anwerfen. 1899-Manager ist davon überzeugt, dass sein Spezi aus Schalker Eurofighter-Tagen auf der Trainerbank der richtige Mann ist: "Ich kann überhaupt nichts daran finden, dass Marco Kurz keinen guten Job macht." Puh! Dann ist es ja auch nicht schlimm, als Tabellenletzter abzusteigen. SpVgg - TSG 2:1

Wenn Borussia Mönchengladbach gegen Werder Bremen spielt, fallen gerne mal Tore. Seit sie aus Aluminium sind, nur noch in der Statistik. Werder hat exakt zwei Gegentore pro Spiel kassiert, zumindest im Schnitt. Können aber auch schon mal sechs werden. Wenn es nach München geht. Aber Mönchengladbach ist nicht München. Drei Euro ins Phrasenschwein. Gladbach liegt den Bremern eigentlich. Aber was heißt in dieser Umbruchsaison schon eigentlich? Die Borussia ohne lästige Doppelbelastung im Aufwindchen. Gewann zuletzt glücklich in Frankfurt. Aber da ging es ja auch nur gegen Armin Veh. Jetzt aber gegen Thomas Schaaf. Und unter Flutlicht. Top-Spiel! Neunter gegen Vierzehnter! Borussia - Werder 0:0

Apropos Leistungsflexibilität. Hannover 96. 5:1 gegen den HSV. 4:0 in Wolfsburg. 1:3 in Hoffenheim. 0:5 in München. 96 gewann die letzten fünf Heimspiele mit 13:4 Toren. Eintracht Frankfurt ist nach der Sicherung des Klassenerhalts vor gefühlten drei Monaten in eine tiefe Leistungsmulde gerutscht. 414 Minuten ohne Tor. Letzter Sieg: Am 2. Februar beim HSV. Frankfurt jetzt nur noch mit zwei Punkten Vorsprung auf dem Quali-Platz zur Champagner-Liga. Hannover mit der drittbesten Torausbeute  - und lustigerweise auch der dritthöchsten Gegentorquote - liegt lediglich drei Punkte hinter den unteren Europacupplätzen. 96 - Eintracht 4:1

Auch der VfB Stuttgart hat sich endlich der lästigen Pflichtaufgaben im europäischen Wettbewerb entledigt. Zumal nach der 0:2-Heimschlappe gegen Lazio nun im Rückspiel im ohnehin ständig gespenstig leeren Olympiastadion von Rom ein Geisterrückspiel ganz ohne Publikum ansteht. Kann man also in Ruhe die Saison zwischen Baum und Borke runterspielen. Der HSV hat selbstredend die Champions League im Visier. So gehört sich das. Meint Uwe Seeler. Und Günter Netzer. Und Felix Magath. Und Torsten Fink. Von wegen Tradition. Und überhaupt und so. VfB - HSV 1:1

Montag, 4. März 2013

Schwaches Bindegewebe

(teo) War da was? Nach dem 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga bleibt wieder nur eins: Die Verschiebungen zwischen Platz 5 und 15 unter die Lupe zu nehmen. Freiburg Schalke und Hamburg liegen nur noch einen Dreier hinter dem Quali-Platz zur Champagner-Liga, den immer noch Eintracht Frankfurt belegt. Aber wer keine Tore schießt, kommt nicht voran. Den Hessen scheint auf der Zielgeraden so langsam die Puste auszugehen. 

(Foto (c): Thomas Ottensmann)
Mainz, Gladbach und der Zehnte aus Hannover können mit einem Dreier wieder auf einen Starterplatz in der Fanta-Liga kommen. Stuttgart bildet als Elfter das schwache Bindegewebe zwischen oben und unten. Sieben Punkte hinter Platz 6 und acht Punkte über dem Relegationsplatz. 

Wolfsburg, Bremen, Nürnberg und Düsseldorf müssen so langsam in den Rückspiegel schauen. Denn Augsburg gibt Vollgas. Sechs respektive sieben Punkte beträgt der Abstand zum rettenden Ufer mittlerweile nur noch. Über Hoffenheim und Fürth muss man sich ebenso wenig Gedanken machen wie über den Meister aus München und die beiden Champions-League-Starter Dortmund und Leverkusen.

Freitag, 1. März 2013

Zwickmühle, Blumentopf und Dübellösung

(teo) Der Countdown läuft: Elf Spiele sind in der 50. Saison der stärksten Liga der Welt noch zu absolvieren, der Monat der Wahrheit ist soeben angebrochen, der meteorologische Frühlingsanfang ist da. Und was kommt nun? Armin Veh hat keinen schwarzen Vogel auf der Schulter sitzen - und die Zeiten, als Klaus Toppmöller das Eintracht-Wappentier in der Kabine seine Adlerschwingen ausbreiten ließ, sind lange vorbei. Fußball 2000 spielte die Eintracht zuletzt Anfang der Neunziger Jahre. Ob man damit heute noch einen Blumentopf gewinnen könnte, weiß niemand. Zudem: Wenn schon gewinnen, warum dann ausgerechnet einen Blumentopf? Man weiß es nicht.


Und zwischendurch Europacup.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Gegen
Gladbach würde es der Eintracht schon reichen, wenn mal wieder ins Tor getroffen würde. Sieben Halbzeiten und eine knappe Viertelstunde lang war das Tor für den starken Aufsteiger, wie sagt man, vernagelt. Was heutzutage schwer ist. Müsste man die Aluminium-Pfosten schon dübeln. Lucien Favre gilt als Angstgegner von Armin Veh. Sagt die internationale Fachpresse. Noch nie konnte Veh gegen Favre gewinnen. Nicht mal im Backgammon. Wie gut, dass nun die Fußball-Mannschaften aus Frankfurt und Mönchengladbach gegeneinander antreten. Die Fohlen gewannen sechs der letzten elf Spiele in Frankfurt. Beide wieder mit der stärksten Elf. Beide wollen nach Europa. Die Eintracht muss dazu einen Vier-Punkte-Vorsprung halten, Gladbach einen Dreier aufholen. Wilder Ritt durch die Statistik. Passend zum Auftaktspiel am Freitag um 20Uhr30. SGW - Borussia 0:0

Dem BVB scheint das Interesse am nationalen Fußball komplett verlustig gegangen. Dem blutleeren und seltsam uninspirierten Auftritt beim 1:1 in Gladbach folgte ein ungewohnt passives Spiel beim 0:1 in München. Das Double ist also futsch. Bleibt also nur die Champagner-Liga, die Dortmund zudem recht lange nicht gewann. Trotzdem werden am Samstag 80.000 Zuschauer in die operigste Fußball-Oper Europas kommen, um den Kick gegen das leistungsflexible Team von Hannover 96 zu bewundern. 96 will nach dem Europapokalaus und dem unmittelbar darauf folgenden furiosen 5:1 gegen den HSV auch im nächsten Jahr wieder ab und an lediglich 40 Stunden Pause zwischen Fanta-Liga und Bundesliga haben. Und mindestens 50 Saisonspiele. Macht der Gewohnheit. Und Müßiggang ist ja auch viel zu oft aller Laster Anfang. Ein Pünktchen trennt Hannover noch vom Quali-Platz. BVB - 96 1:1

Der Tabellenfünfzehnte VfL Wolfsburg träumt vor dem Heimspiel gegen Schalke wieder von Europa. Sieben Punkte in zehn Spielen aufholen? Neun Mannschaften überrunden? Nein, nein. Aber der Schritt ins Pokal-Halbfinale könnte schon die halbe Miete sein. Ein Sieg noch und man darf als Finalverlierer in der Europa League ran. Davon will Dieter Hecking natürlich nichts hören. Er will den Pott. Tja. Wollen kann man ja viel. Hat schließlich Tradition bei der VW-Werkself. Schalke hat trotz Krise seltsamerweise nur fünf Punkte Rückstand auf Platz 4 und lediglich zwei auf Platz 5. Und Schalke muss ja in den Europacup. Zarte 184 Millionen Euro Schulden haben die knappen Knappen auf der Hohen Kante gehäufelt. Respekt. VW - Gazprom 1:1

Apropos Dieter Hecking: Der 1.FC Nürnberg hat den Abgang seines Cheftrainers inmitten der Saison erstaunlich gut verpackt. Neun Punkte überm Strich sind eine respektable Leistung der Clubberer um Michael Wiesinger, der zumindest das gleiche Adidas-Hootie wie Dieter Hecking trägt. Schleichwerbung? Ach was. Das Wort kennt doch überhaupt keiner mehr. Der Club muss zuhause gegen Freiburg ran. Der SC Freiburg, der seinen Erfolg selbst kaum fassen kann. Pokalhalbfinale, Platz 5 und nur drei Punkte hinter dem Quali-Platz zur Königsklasse. Dem Schwarzwälder Trainer ist das Ganze suspekt. "Europa wäre eine Katastrophe!", dachte Christian Streich in den letzten Wochen allzu häufig, denn 50 Saisonspiele gäbe der Mini-Kader des ewigen Studenten-Clubs wohl nicht her. Wie sangen die Fans des VfL Bochum vor Jahrzehnten laut und gern? "Wir steigen auf, wir steigen ab und zwischendurch Europacup!" Aber deswegen jetzt hängen lassen? Teuflische Zwickmühle, teuflische. FCN - SCF 2:2 

Marko Arnautovic sagte letztens, er habe wohl nicht so viel Geduld wie Thomas Schaaf. Das ist so, als sage Barbara Schöneberger, sie könne nicht so gut singen wie Adele. Gemünzt war des Österreichers Aussage übrigens auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, wie es wäre, Marko Arnautovic zu trainieren. Werder Bremen ist eben anders. Außer hinten. Da sind sie wie immer. 47 Gegentore in 23 Spielen sind ein ordentlicher Wert für einen Absteiger. Für einen Tabellenzwölften erst recht. Bremen jetzt schon sechs Punkte vom Europapokal entfernt, den Werder aber wohl benötigt, damit Thomas Schaaf auch in der nächsten Saison Arnautovic, Elija und de Bruine trainieren kann. Das Heimspiel gegen den FC Augsburg ist theoretisch bestens dazu geeignet, um das 1:6 in München aus den Köpfen zu ballern. Grau ist alle Theorie. SVW - FCA 0:1

Ausrutscher oder Rückfall? Zugegeben, eine schwierige Frage, die sich HSV-Manager Arnesen da im eingehenden Selbstgespräch stellte. 1:5 in Hamburg. Und Ex-Nationalspieler Marcell Jansen sagte hernach, es sei "noch nie einfacher" gewesen in Hannover "zu gewinnen". Bleibt die Frage, warum man dann genau genommen froh sein durfte, nicht mit 1:7 oder 1:8 unter die Räder gekommen zu sein. Theoretisch ist das Heimspiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth bestens dazu geeignet, um das 1:5 in Hannover aus den Köpfen zu ballern. Ach, du schnöde Papierform. HSV - SpVgg 3:0

Der Tabellenelfte VfB Stuttgart träumt vor dem Auswärtsspiel in Leverkusen wieder von Europa. Fünf Punkte in zehn Spielen aufholen? Fünf Mannschaften überrunden? Nein, nein. Aber der Schritt ins Pokal-Halbfinale könnte schon die halbe Miete sein. Ein Sieg noch und man darf als Finalverlierer in der Europa League ran. Das will Bruno Labbadia natürlich nicht hören. Er will den Pott. Tja. So ist das mit dem Wollen. Oder einfach direkt die Fanta-Liga gewinnen? Über Rom nach Amsterdam? Jetzt mal nicht übertreiben. In Leverkusen soll mit Macht der dritte Platz gehalten, lieber noch der zweite Platz zurückerobert werden. Man hat schließlich einen Ruf zu verlieren. Einmal Vizekusen, immer Vizekusen. Geschütztes Markenzeichen des Mutterkonzerns. Bayer 04 - VfB 3:1

In Zuzenhausen und Sinsheim geht die Angst um. Und in Hoffenheim erstmal. Die traditionsreiche TSG von 1899 steht vor dem Sturz in die Zweitklassigkeit. Der erste Bundesligaabstieg der Vereinsgeschichte droht. Ein zweites Zweitligajahr nach 2007 will man im Kraichgau aber nicht. Schwierig. Wo ist die Lösung? Direkt in die 3. Liga? Da war Hoffenheim schließlich noch nie. Theoretisch ist ein Heimspiel ja bestens dazu geeignet, um das 1:2 in Augsburg aus den Köpfen zu ballern. Schließlich sind die Bayern in der Liga schon seit Monaten durch. 1899 - FCB 0:7

In Mainz herrscht bittere Not. Fastenzeit. Schlimm für einen Karnevalsverein. Fünf Spiele nicht gewonnen, aus den Europacup-Plätzen gesackt, zuhause aus dem Pokal geflogen. Trotzdem liegt 05 nur ein, zwei Punkte hinter den zur Fanta-Liga berechtigenden Plätzen. Jetzt also nach Düsseldorf. Dort: bittere Not. Fastenzeit. Aber der Fortuna ist das einerlei. Das Publikum feiert ja jedes Bundesligaspiel - unabhängig vom Ergebnis - als ob es das letzte wäre. Unwahrscheinlich bei einem Neun-Punkte-Vorsprung auf den beliebten Relegationsplatz. Müssen sich wohl bis nächstes Jahr gedulden, wenn die Liga mit den Erstligisten aus Berlin, Kaiserslautern und Köln wieder aufgefüllt wird. Fortuna - FSV 0:0