Montag, 29. April 2013

Eng ist gemütlich

(teo) Endlich mal wieder ein Ehrenwort im deutschen Profifußball. Haben wir ja lange nicht gehabt. Wir erinnern uns unter anderem ein wenig wehmütig an den Sportkameraden Andy Möller, dem man im vollbesetzten Westfalenstadion das Mikro in die Hand drückte und der versprach, nicht zu Eintracht Frankfurt zu wechseln. Um wenig später das rot-schwarz gestreifte Leibchen der Hessen überzustreifen. Vor ein paar Tagen fühlte sich nun Julian Draxler bemüßigt, den enttäuschten Fans des FC Schalke 04 Mut zuzusprechen. Sie hatten sich in der aufgeregten Online-Welt heftigst darüber echauffiert, dass das königsblaue Jahrhundertalent den Platz des schwarz-gelben Jahrhunderttalents Mario Götze einnehmen soll, den es bekanntlich zum roten Jahrhundertmeister FC Bayern zieht. Draxler sagte im Hörfunk: "Ich kann Ihnen versprechen, dass ich nicht beim BVB spielen werde. Ein für allemal." 


Nach dem Spiel ist vor dem Training.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)
 

Nun ist es im realen Leben ja oftmals so, dass 19-Jährige die nächsten zehn Jahre schlecht überblicken können. Selbst Nationalspieler tun sich mit dem Blick in die Zukunft manchmal schwer. Sogar Normalsterbliche sollen sich an dieser Stelle ab und an geirrt haben. Aber ein für allemal? Die Fans der knappen Knappen können also beruhigt sein. Unter anderem deshalb, weil Pattex eben besser haftet als Spucke. Schalke war mit dem 4:1 gegen einen HSV in Normalform der Gewinner des Tages. Im dichten Gedränge zwischen Platz 5 und 11 (sechs Punkte Differenz) kann es ja schon mal unübersichtlich werden. Aber solange keiner zwei-, dreimal in Folge gewinnt, ist irgendwie noch alles möglich. Für fast alle. Also auch für Schalke. 

Mit einer Punktzahl, die normalerweise für einen soliden 7. Platz reicht, steht S04 mit nunmehr drei Punkten und sechs Toren Vorsprung auf dem Quali-Platz für die Champagnerliga. Weil alle anderen, also Frankfurt, Freiburg, Gladbach und Hamburg mal wieder nicht gewannen. Aber zur Abwechslung vielleicht mal was Neues: Im Keller brennt noch Licht. Vier Mannschaften spielen nun zwei Plätze aus, die keiner haben will. Augsburg gewann furios, Hoffenheim knapp während Düsseldorf und Bremen schon wieder vergeigten. Und was für oben gilt, gilt hier auch für unten. Fünf Punkte und acht Tore trennen den Abstiegsplatz 17 vom 14. Rang. Wer meint, das sei viel, frage bitte bei Clubberern und Eintracht Frankfurt nach. So und jetzt schalten wir nach Spanien, das einen 1:8-Rückstand aufholen muss.

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