Sonntag, 7. April 2013

Mau ist kein Kartenspiel

(teo) Ja doch. Noch ein Rekord für die nahe Ewigkeit. Sechs Spieltage vor Schluss Meister. Zum 67. Mal. Überschäumende Freude. Wie immer. Tänzchen, wie immer. Freudestrahlende Großverdiener in Großaufnahme, wie immer. Ja doch. Glückwunsch nach München. So. Zufrieden? Die Bundesliga findet also zum Saisonfinale zwischen Platz 2 und 18 statt. Wissen wir auch schon ein halbes Jahr. So ist das, wenn Geld machmal eben doch Tore schießt. Und Tradition nicht. Jetzt können sich die Bayern ganz in Ruhe auf das Halbfinale (nicht dahoam) konzentrieren. Und auf den 38. Pokalsieg. Und dann: Überschäumende Freude. Tänzchen. Freudestrahlende Großverdiener in Großaufnahme - alles wie immer. Ja doch. Von mir aus auch dann: Glückwunsch nach München. Bricht man sich ja keinen bei ab. Und tut gar nicht weh. 


Wo gehen bald die Lichter aus?

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Sonst noch? War was? Ja doch. In den spannenden Problemzonen zuckt die Liga ja noch. Im Schneckenrennen um die verbleibenden Europapokalplätze spielen die Mannschaften weiter 'Bäumchen wechsle dich'. Diesmal in der Hauptrolle: der SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Nürnberg. Die Streichlinge siegten nach zwei Klatschen mit zehn Gegentoren jetzt zweimal in Folge zu Null und finden sich auf einmal wieder dort wieder, wo sie eigentlich gar nicht hinwollen. Oder eigentlich doch hinwollen, aber ohne Konsequenzen. Gerne Fünfter oder Sechster werden, aber lieber nicht in der Fantaliga antreten müssen. Tja, dumm gelaufen. Denn die Strafe für den 1:0-Erfolg beim demoralisierten HSV folgte auf dem Fuße: Zack! Fünfter.

Gladbach remisiert sich mühsamst durch die Saison und zittert sich dann doch noch zum glücklichen Sieg gegen aufmüpfige Kleeblätter und ist auf einmal wieder bis auf einen Punkt dran. Und die Clubberer schlagen Mainz und sind auch nur noch vier Punkte von Platz 6 entfernt. Aber auch dort hat Michael Wiesinger längst taube Hände vom Abwinken, wenn es um das internationale Geschäft geht. Aber das bringt ja keinem was. Das einzig probate Mittel gegen Europapokal heißt bekanntlich: verlieren, was das Zeug hält.

Im Keller war der Loser des Tages der Verlierer der vergangenen Wochen: Fortuna Düsseldorf kickt derzeit so, wie es der Kader vor der Saison versprach. Und wer 0:3 in Hoffenheim vergeigt (Hoffenheim!) und noch längst keine 30 Punkte auf dem Konto hat, der sollte sich nicht zu früh in Sicherheit wiegen. Tut der Aufsteiger aber schon seit November. Aber sowohl der unter Wert in Dortmund geschlagene FC Augsburg als auch die SAP-Werksmannschaft aus Hoffenheim (Hoffenheim!) haben noch Puls. Und sind nur fünf respektive sechs Punkte von Platz 15 entfernt. Düsseldorf holte in der Rückserie satte acht von 30 möglichen Punkten. Irgendwie mau. Und das ist kein Kartenspiel. 

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