Eintracht Frankfurt hat seit Menschengedenken nicht mehr verloren. Genau genommen seit dem 5. Spieltag, als es in Leverkusen eine unnötige 1:2-Schlappe gab - aber das ist längst vergessen. Und der Grund dafür ist Grieche. Theofanis Gekas ist der VW-Käfer unter den Torjägern: er trifft und trifft und trifft. Was zur Folge hat, dass in Bochum dicke Tränen geweint werden (immer noch) und dass die Eintracht siegt und siegt und siegt (immer weiter). Sechs der letzten acht Pflichtspiele wurden gewonnen, dazu zwei torlose Remis. Da kann jetzt ruhig Hoffenheim kommen. 1899 hat ohnehin schon die letzten beiden Spiele in Folge vergeigt. Da kommt es auf das hier jetzt auch nicht mehr an: Frankfurt gewinnt 4:2 und dreimal trifft - na, wer wohl?
Die Fohlen. Die Torfabrik. Die Wundertüte. 4:0, 0:4, 6:3, 0:7, 3:3, 1:4 - nur ein kleiner Auszug aus der Saisonbilanz der wahren Borussia in dieser wunderbaren 48. Spielzeit der Fußball-Bundesliga. Konstanz sieht anders aus - und liegt zudem am Bodensee. Immerhin hofft Gladbach auf den Elan des 4:0-Derbysiegs in Köln. Allerdings fällt mit Brouwers und Dante die komplette Innenverteidigung länger aus. Gut, dass ja lediglich der 1.FSV Mainz 05 anreist. Der gefühlte Neuling hat fünf der letzten sechs Pflichtspiele verloren und ist bei einem Zweitligisten um die Ecke aus dem DFB-Pokal geflogen. Leichte Beute! Und genau der richtige Aufbaugegner für die Fohlen: 2:1 für Gladbach.
Zu den größten Überraschungen in dieser noch jungen Saison gehört zweifelsohne der SC Freiburg. Platz 4 mit drei Punkten Rückstand auf Rang 2 sind nach einem Drittel der Spiele wahrlich respektabel. Auch die Heimspiele - in der letzten Spielzeit noch so etwas wie die Achillesferse der Schwarzwälder - werden wieder gewonnen - die letzten drei sogar in Folge. Hat das am 13. Spieltag eine wie auch immer geartete Relevanz? Man weiß es nicht. Schließlich reist mit Borussia Dortmund der derzeit souveräne Klassenprimus an. Der BVB gewann die letzten drei Spiele mit insgesamt 8:0-Toren und wirkt in jedem Spiel hungrig und - Jürgen Klopp würde sagen - "gierig auf den Erfolg". Die Welle trägt noch: Freiburg 0, Dortmund 3.
Der große HSV spielt beim kleinen HSV, den der Rest der Republik besser beim Nachnamen kennt: 96. Und Hannover steht momentan mit einem Zähler vor dem großen Rivalen aus dem höheren Norden im oberen Tabellendrittel. Für Hannover ein Erfolg, für Hamburg eine Katastrophe. Der HSV muss seine halbe Stammtruppe ersetzen, Hannover mal wieder hinten dicht machen: Zwei der letzten drei Spiele gingen mit 0:4 in die Buxe. Was will uns das sagen? 2:1 für die Mannschaft mit dem kleineren Etat - und Lazarett.
Und noch so ein Überraschungsteam: Auch den 1.FC Nürnberg wähnten viele der selbsternannten Experten zu diesem Zeitpunkt längst tief im Keller, bei konstantem Rotlicht. Aber Pustekuchen, fränkischer: Der Club hat 18 Zähler aus zwölf Spielen gesammelt, das sind sechs mehr als der VfB Stuttgart gesammelt hat und acht mehr als Schalke 04, um nur mal zwei Europacup-Klubs am Rande zu erwähnen. Vier der letzten fünf Spiele gewannen die Clubberer. Lautern verlor hingegen fünf der letzten acht Spiele, ist seit dem 2. Spieltag im freien Fall durch die Tabelle geschliddert. Spricht irgendwie für Nürnberg: 3:1 für den Club.
Das Topspiel am Samstagabend bestreiten der Tabellenzweite und der Tabellensechste. Leverkusen gegen München, Bayer gegen Bayern. Ist das ein Topspiel? Kann sein, muss aber nicht. Leverkusen hat die letzten vier Pflichtspiele in Folge gewonnen, aber nicht immer berauschend gekickt. Der FC Bayern hat sechs der letzten acht Pflichtspiele gewonnen und keins verloren, aber nicht immer berauschend gekickt. Könnte ein 0:0 werden oder ein 2:2. Der Blick in die Kristallkugel verheißt aber: Bayer 04 0, Bayern München 2.
Was vergessen? Stimmt: Am Sonntag spielen dann noch: VfB Stuttgart gegen 1. FC Köln 4:0 und der FC St. Pauli gegen VW Wolfsburg 1:2.
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