(teo) Nach dem zehnten Spieltag der Fußball-Bundesliga hat sich die Zahl der Nebenkriegsschauplätze nicht nennenswert verringert. In München hat die Abteilung Attacke sich einfach mal - und das ist neu - ein Ziel in den eigenen Reihen gesucht. Uli Hoeneß kritisiert den Tulpengeneral Louis van Gaal in einer Art und Weise, dass man geneigt ist, nach dem Sinn zu fragen. Zeitpunkt und Worte sind jedenfalls alles andere als glücklich gewählt. Aber das war Uli Hoeneß eigentlich immer schon herzlich wurscht.
Trotz des holprigen 4:2 gegen Freiburg liegen die Bayern im Niemandsland der Tabelle und satte zehn respektive neun Punkte auf Mainz und Dortmund hinter der Spitze. Aber auf Rang 3, den derzeit starke Hoffenheimer belegen, sind es nur noch drei Punkte. Da ist also gerade der Kontakt zur Spitze wiederhergestellt und dann faltet der neue Präsident den alten Trainer zusammen. Vor Fernsehkameras und nicht intern, wo es diese Gespräche offenbar schon - fruchtlos - gegeben zu haben scheint. Jetzt fällt auch noch Olic ein halbes Jahr aus, keine Frage, beim Rekordmeister brennt im November schon der Baum.
Auf Schalke liegt an der Stelle, wo bei anderen Vereinen der Baum steht, längst ein Häufchen Asche. Zehn Spiele, zehn Tore, siebzehn Gegentore, sechs Punkte und sechs Niederlagen - diese Bilanz klingt nicht nach Champions League, sondern nach Abstiegskampf.
Da steckt auch der VfB Stuttgart, der sich ebenfalls noch in drei Wettbewerben aufreiben darf. Die Schwaben sind der einzige Erstligist, der sieben seiner zehn Versuche ohne Punkt beendet hat. Stuttgart hat bereits den Trainer gewechselt und 16 Tore geschossen, davon alleine sieben gegen Borussia Mönchengladbach, das sich beharrlich weigert, den seltsam phlegmatischen Trainer zu entlassen.
Die Borussia hat 14 Tore geschossen, davon gleich sechs in nur einem Spiel gegen Bayer Leverkusen, wo es nicht zufällig den einzigen Sieg zu bejubeln galt. 30 Gegentore in zehn Spielen ergeben einen sauberen Dreier-Schnitt. In den nächsten vier Spielen geht es gegen den FC Bayern (H), Köln (A), Mainz (H) und Dortmund (A). Hat die Borussia dann immer noch lediglich sechs Punkte auf dem Konto, werden die Liebesschwüre von Maxi Eberl wohl leiser klingen. Und wer glaubt eigentlich, dass Gladbach in dieser jämmerlichen Verfassung auch nur ein Pünktchen aus diesen Spielen holen kann? Eben.
Dortmund befindet sich hingegen in bestechender Form. Auch in Mainz hatte der BVB den, wie Jürgen Klopp sagen würde, besseren Plan und gewann souverän mit 2:0 beim bisherigen Überraschungsspitzenreiter und steht nun wieder selbst ganz oben. Von einem möglichen Titel wollen die Dortmunder nichts hören. Wie üblich. Doch in dieser Form - der BVB gewann beispielsweise alle fünf Auswärtsspiele - ist der BVB ein ernstzunehmender Kandidat, keine Frage.
Der 1.FC Köln ist der zweite Verein, der bereits seinen Trainer gewechselt hat. Frank Schaefer scheint seine Mannschaft auf Kurs gebracht zu haben. Gegen den HSV wurde gewonnen, die Rote Laterne an den Erzrivalen nach Gladbach weiter gereicht. Eitel Sonnenschein auf der Domplatte.
Hannover verlor in Hoffenheim hoch, Werder versemmelte das Heimspiel gegen Nürnberg und Frankfurt gewinnt mit seinem Torjäger Gekas auch immer öfter, diesmal auf dem Kiez. Kaiserslautern schlug Gladbach hoch und Wolfsburg ist wieder in der Spur. Die Liga lebt.
(Foto gefunden auf und verlinkt mit: wiki.feuerwache.net/)
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