(teo) Die wenigsten Punkte (10), die meisten Gegentore (45), die meisten roten Karten (5): Gladbach spielt im nächsten Jahr wieder montags. Das muss die Fans jetzt aber nicht traurig stimmen: Da können die Fohlen dann wenigstens wieder mithalten. Manchmal. Ob Trainer und Sportdirektor bei der Borussia dann auch noch an ihren Stühlen kleben, kann derzeit zumindest nicht wirklich ausgeschlossen werden. Wenn das Verteidigungspotential der Fohlen-Abwehr so groß wäre wie das Beharrungsvermögen der sportlichen Führung, dann stünde Gladbach auf einem Champions-League-Platz.
Und sonst? Deutscher Meister wird nur der BVB. 2:0 gegen Werder, Dortmund steht vor einem historischen Startrekord, ist schon lange Herbstmeister und steuert geradewegs auf die siebte deutsche Meisterschaft zu. Und kein Hindernis in Sicht.
Mainz 05 ist jedenfalls nicht mehr der Verfolger Nr. 1. Nach der erneuten Heimniederlage - diesmal gegen das ehemalige Kellerkind Schalke 04 - ist die Boygroup aus Rheinhessen nur noch Tabellenvierter. Vielleicht sollte Thomas Tuchel mal nicht vor jedem Spiel die halbe Mannschaft umkrempeln? Und Lewis Holtby mal wieder spielen lassen? Ich meine ja nur.
Vor den 05ern stehen mittlerweile Hannover 96 (2:1-Sieger gegen Stuttgart) und der TSV Bayer 04 Leverkusen. Hier allerdings von einer Verfolgergruppe zu sprechen, ist dezent übertrieben: elf, zwölf und dreizehn Punkte Rückstand auf den BVB sind deutlich und zeigen vor allem eins: Solange Dortmund nicht mal wieder verliert, spielen alle anderen lediglich um die Plätze dahinter.
In der oberen Tabellenhälfte gehört neben Hannover und Mainz auch der SC Freiburg zu den angenehmen Überraschungen. Mit 27 Punkten auf dem fünften Platz und damit nach 16 Spieltagen weiterhin vor Bayern München - darauf muss man auch erst mal kommen.
Der FCB gewann zwar mit 3:0 gegen St. Pauli, kann aber aus eigener Kraft nicht mehr in den europäischen Wettbewerb kommen. Klingt lustig, stimmt aber.
Groß ist die Panik mittlerweile in Stuttgart, das garantiert auf einem der letzten drei Plätze überwintern wird. Wie groß, das zeigt der zweite Trainerwechsel der Saison: Für den überforderten Jens Keller, der bekanntlich den unterforderten Christian Gross abgelöst hatte, kommt jetzt der in Leverkusen und Hamburg nach jeweils einem knappen Jahr gescheiterte Bruno Labbadia.
Ratlosigkeit herrscht weiter nicht nur in Gladbach, sondern auch in Wolfsburg, wo die teure Startruppe mit dem englischen Trainer einfach kein Bein an den Boden bekommt. Oder vielleicht doch: Mit drei Punkten ist der VfL nur noch eine Niederlage vom Relegationsplatz entfernt. Könnte gut sein, dass in dieser Saison Mannschaften absteigen, die vor dem Start wirklich niemand auf der Rechnung hatte. Denn die üblichen Verdächtigen (Freiburg, Hannover, Mainz) haben sich listigerweise auf den Europacupplätzen 2-5 festgesetzt, mit dem hinterhältigen Plan, schon in der Hinrunde genügend Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Gerissen.
Im Mittelfeld plänkeln Hoffenheim (24), Frankfurt (23), Hamburg (21) sowie die punktgleichen Schalke, Nürnberg und Bremen (19). Ab Kaiserslautern (18) geht es dann auch für Wolfsburg (18), St. Pauli (17), Köln (15), Stuttgart (12) und Gladbach (10) ums nackte Überleben.
Einen Spieltag haben wir jetzt noch auf dem Wunschzettel, der am kommenden Freitagabend mit der 0:3-Heimniederlage von Borussia Mönchengladbach gegen den HSV beginnt, dann kommt noch eine flotte Pokalrunde und dann müssen wir wieder ganz stark sein und uns mit dieser unsäglichen Winterpause rumärgern.
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