(tobi) Ist doch langweilig, wenn immer alles nach Plan läuft. Besser ist es doch, wenn das Ungewöhnliche passiert und die Bayern mal nicht Meister werden. Gar nicht so abwegig, denn der Tulpen-General hat's in seinem zweiten Jahr beim Rekordmeister ungleich schwerer und muss gleich mehrere Baustellen bearbeiten. Superstar Robben fällt lange aus, der frivole Ribery hat ein Blondinen-Problem und Himmelstürmer Müller wird - wie viele andere WM-Teilnehmer auch beim FCB - irgendwann in den unvermeidlichen WM-Jetlag verfallen.
Könnte also endlich die Zeit für Schalke werden, auch wenn das ja eigentlich unmöglich ist. Trainer Magath baut seinen Kader jedenfalls munter um. Kaum eine Woche vergeht, in der sich das Gesicht des S04 nicht verändert. Raul ist da, andere Superstars sollen kommen. Vielleicht klappt's ja doch endlich mal wieder mit einem Titel in der Stadt der tausend Feuer. Magath weiß schließlich, wie's geht!
Lust auf die Meisterschaft hätte bestimmt auch Werder Bremen. Aber dazu muss der Club erstmal zwei Probleme lösen: Zum einen das „Mesut-Mikado“ und zum anderen das rüppelhafte Verhalten seines hochtalentierten Neuzugangs Arnautovic. Der Österreicher hat das Potenzial zu einem Top-Star, präsentiert sich in seinen ersten Wochen an der Weser aber eher als Top-Diva.
Wie wäre es denn mit dem HSV? Auch hier hat sich das Gesicht des Kaders verändert. Keine schlechte Mischung, die sie da an der Elbe haben. Aber reicht das für die erste Meisterschaft seit 27 Jahren? Eher nicht.
Keine Rolle im Kampf um die Schale und die internationalen Plätze spielen die Rückrunden-Rocker des VfB Stuttgart. Durch die Abgänge von Khedira und Lehmann fehlen die Führungsfiguren. Die Schwaben gehen im Mittelfeld unter, ähnlich wie übrigens Hoffenheim. Beim Retortenclub sind zwar alle Spieler topfit, aber für eine echte Überraschung im Meisterkampf reicht's nicht.
Bleiben noch der Ex-Meister aus Wolfsburg und Klopps Gute-Laune-Truppe aus Dortmund. Die Niedersachsen haben mit Arne Friedrich und Simon Kjaer hinten dicht gemacht. Fragezeichen stehen allerdings hinter der Motivation von Dzeko und Misimovic, die den Club eigentlich verlassen wollten. Motivationsprobleme - so was kennt Kult-Trainer Klopp gar nicht. Die Mannschaft ist talentiert und hat Lust auf Erfolg. Der BVB kann zu einer echten Überraschung werden.
Zum Schluss noch ein paar Worte zum Pillenclub. Die Verpflichtung von Ballack war aus Imagegründen ein cleverer Schachzug für Leverkusen, sportlich ist sie allerdings fraglich. Möglicherweise wird der „Comebacker“ ein wichtiger Mosaikstein in der talentierten Bayer-Truppe, vielleicht muss Ballack aber auch schnell einsehen, dass ihm die jungen Wilden sportlich mittlerweile einen Schritt voraus sind. Für Bayer reicht's wieder nicht zum großen Wurf.
Endabrechnung: 1. FC Schalke 04, 2. Bayern München, 3. Borussia Dortmund, 4. Hamburger SV, 5. Bayer Leverkusen, 6. Werder Bremen, 7. VfL Wolfsburg, 8. TSG Hoffenheim, 9. VfB Stuttgart
(Foto gefunden auf und verlinkt mit: funtipliga.de)
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