Donnerstag, 19. August 2010

Zum 48. Mal um eine alte Schüssel

(hai) Trifft sich gut: Nicht nur der Sommer ist vorbei, sondern gottseidank auch die gleichnamige -pause. Endlich haben wir die Bundesliga wieder! Zum bereits 48. Mal streiten sich die Erstligisten um die Salatschüssel des Deutschen Fußball-Bundes. Auch blog7 geht damit wieder in die neue Saison. Spannung ist garantiert! Denn wie sagte Bundestrainer Jogi Löw: "Es ist eine beachtliche Ausgeglichenheit vorhanden. Das garantiert Spannung." Na also.

25 der 18 Bundesligatrainer erwarten wieder den FC Bayern als Meister. Na, super. Warum spielen wir dann erst 34 Spiele im Kreuzvergleich aus? Der Saisonauftakt gegen den Meister von 2009 aus Wolfsburg dürfte dem ohne Neuzugänge auflaufenden Rekordmeister (etwa 53 Meistertitel, rund 44 Pokalsiege und mehrere hundert andere Silber- und Goldpötte) leicht fallen. Nimmt man zumindest die Pokalform zum Maßstab. Die Wölfe - mit den wechselwilligen und deshalb tendenziell beim Werksklub unzufriedenen Dzeko, Misimovic und Grafite - spielten in Münster weit unter Wettbewerbsniveau. Die Bayern waren dagegen auch ohne große Form schon erfolgreich, weil eingespielt. Dürfte am Freitagabend ne klare Sache für die Münchner werden.

Am Samstag will Hoffenheim gegen Werder den Grundstein für eine bessere Saison legen. Angepeilt hat die spielstarke Truppe der Hochbegabten aus dem Kraichgau einen gesicherten Mittelfeldplatz. Werder gilt als Mitbewerber um die geldträchtigen drei Champions-League-Plätze. Ohne Özil ist das wohl nicht leichter geworden. Aber vielleicht greift auch in Bremen der Ballack-Effekt? Wer weiß. Riecht irgendwie verdächtig nach Unentschieden.

Lustigerweise traut der Kicker Borussia Mönchengladbach in dieser Saison den Status einer Überraschungsmannschaft zu. Dazu müssten die zahl- und namenlosen Neuzugänge aber wirklich sofort einschlagen. Trotzdem spricht nichts dagegen, dass die Fohlen, die endlich wieder ganz in Weiß (aber ohne Blumenstrauß) auftreten, gegen Nürnberg mit einem Heimsieg in die neue Saison starten. Kann ja auch gar nicht schaden.

Kaum einzuschätzen ist die Stärke der beiden Aufsteiger. Beide haben zunächst Auswärtsspiele zu bestreiten: Kaiserlautern muss zum Debüt im Ersten in Köln antreten, St. Pauli reist nach Freiburg. Beides machbare Spiele, zumal beide Hausherren in der letzten Saison daheim nicht gerade zu den Unschlagbaren gehörten.

Hannover ist Favorit. Auf den ersten Trainerrauswurf der Saison. Schon nach dem Pokal-Aus wackelte der Stuhl von Trainer Mirko Slomka mächtig, alles andere als ein Heimsieg gegen Frankfurt würde das Möbelstück auch nicht beruhigen. Aber die Eintracht geht favorisiert an den Start, in der letzten Saison wurde gerne auswärts gewonnen.

Mit dem HSV und Schalke treffen zwei ambitionierte Mannschaften aufeinander, die man auch in dieser Saison wieder ganz vorne erwartet. Beim HSV muss sich Trainer Armin Veh bewähren, auf Schalke hat die Mannschaft ein gänzlich neues Gesicht und derzeit weiß wohl selbst Felix Magath nicht, was das Team zu leisten vermag.

Am Sonntag reist der Khedira-lose VfB Stuttgart nach Mainz, um mit einem ersten Dreier mal wieder einen gelungenen Saisonstart zu feiern. Mainz ohne Bance in der Spitze, wir sind gespannt.

Der BVB hat 80.000 Zuschauer in den Park geladen, um den passenden Rahmen für die Rückkehr von Michael Ballack zu bilden. Leverkusen und Dortmund gehören neben Bremen, Schalke, Hamburg, Stuttgart und Mönchengladbach sicher zu der Meute, die den Bayern den soundsovielten Titel streitig machen könnten. Aber ein Punkt zum Auftakt wäre für beide wohl schon zu wenig, um die Ambitionen deutlich zu unterstreichen.

Das Schöne am Fußball ist ja, dass man nicht weiß, wie's ausgeht, hat ein Fußballkopp mal gesagt. Das gilt. Immer noch. Auch wenn Bayern wieder Meister wird.

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