(teo) So. Und jetzt? Zum Einstieg - entgegen jeder Gewohnheit - eine frische Binse: Das Leben ist kein Heimspiel. Nach Belieben bitte einfügen: Kindergeburtstag, Baumarkt, Ponyhof. Aber vor allem kein Heimspiel. Besonders dann nicht, wenn eine ausgewachsene Fußballmannschaft zum Auswärtsspiel antreten muss. Sagen wir mal im Borussia-Park, der selbstredend am Niederrhein und nicht an der Ruhr steht. Weil dort die richtige Borussia kickt und nicht die, nun ja, Andere. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Und man könnte jetzt wunderbar überleiten zu diesem blutjungen Kicker, der zur Erinnerung an sich selbst seinen Namen und sein Geburtsdatum auf den Innenseiten seiner Unterarme trägt. Er tat seinerzeit gut daran, es nicht zu übertreiben und auch noch seine Adresse und Festnetznummer in Mönchengladbach auf, sagen wir mal, Brust und Rücken stechen zu lassen. Denn dieser Jungspund mit blondiertem Seitenscheitel, nennen wir ihm mal Lionel R., ist Fußballprofi. Und die wechseln bekanntlich den Verein mitunter wie Andere, nun ja, die Wochenend-Gefährten. Alle zwei, drei Jahre müssen dann ja die Unterbuchsen in einen Karton gepackt und verschifft werden. Und dann kann es auch schon mal passieren, dass es zu einer ganz Anderen geht. Praktisch, wenn die neue Gefährtin dann auf denselben Vornamen hört. Und sie in einer Stadt lebt, die ja gar nicht so hässlich ist, wie viele meinen und es dann auch noch der eigene Geburtsort ist.
Dieser Lionel R. bekam am späten Freitagabend in Mönchengladbach übrigens eine Textnachricht auf sein Smartphone geschickt. Genau genommen waren es sogar zwei. Absender: Zwei junge Leute aus Dortmund, die sich auf dem Sofa vor dem Fernseher rumlümmelten und nach der 1:3-Niederlage des FC Bayern München bei Borussia Mönchengladbach johlten, lachten und gröhlten wie weiland auf der Südtribüne. Nur die Bierdusche ließen sie sein. Wollten ja keinen Ärger mit den Ordnern in der Kittelschürze. Diese Beiden, nennen wir sie mal Lionel G. und Kevin G., gratulierten dem tätowierten Seitenscheitel ganz offen und herzlich. Und versicherten dem kleinen König mit dem schwarz-weiß-grünen Umhang, der da auf den Fernsehschirmen im Interview-Marathon mit Reportern und Ex-Profis seinen dünnen Mann stand, ihre Ehrerbietung. Schöne Sitten im Revier, wo Anstand, Respekt und Höflichkeit bekanntlich zu Hause sind.
Aber wo war ich eigentlich? Ach so. Das Leben ist kein Heimspiel. Sonst hätte der FC Bayern nicht mit 1:3 in Mönchengladbach verloren. Manchmal ist es sogar noch schlimmer. Das Leben ist dann ein Auswärtsspiel. Dass man aber durchaus mal wie ein Heimspiel bestreiten darf. Und auch so beenden. Sagen wir mal als Deutscher Meister (nur der BVB!). In Hamburg. Einfach mal 5:1 in diesem Stadion gewinnen, von dem nun wirklich keiner weiß, auf welchen Namen es derzeit eigentlich hört. Und dabei dann zeigen, welcher Trainer denn nun wirklich Klopp heißt. Und welcher nur so tut. Aber in der Regel ist das Leben eben kein Heimspiel. Das muss schließlich mal gesagt werden. Wenn man beispielsweise einen 0:2-Rückstand in Leverkusen aufholt und dann doch noch 2:3 verliert, dann - Grüße an dieser Stelle an den Mann mit den vier Namen - weiß man das. Oder wenn man einfach mal so rumdaddelt mit den eigenen Torchancen und dann, an dieser Stelle ein kurzes Handzeichen an Milovoje Novakovic, 0:1 bei VW verliert. Dem Auto. Dass ja eigentlich nach einer Generalüberholung und vielen neuen Gebrauchtteilen noch gar nicht wieder durch den TÜV war.
Sonst noch? Ach so, Schalke. Ach, Schalke! Ja, die knappen Knappen feiern. Punktgleich mit den Bayern! Punktgleich mit, nun ja, Dortmund! Einen Punkt vor Gladbach! Auf Champions-League-Kurs! Die Wiedergeburt des Kreisels! Ach, Schalke. Ja, die Freunde der russischen Fernwärme träumen wieder. Von besseren Zeiten. Von holländischen Jägern, katalanischen Ehrenmännern, sportlichen Abiturienten und Knurrhähnen aus Kerkrade. So sind sie im Revier. Begeisterungsfähig und verträumt. Bis zum nächsten Auswärtsspiel.
Was vergessen? Ach ja: Nürnberg malocht sich aus dem Keller. Und Hertha wundert sich, dass Arbeiten manchmal eben auch maßgeblich ist. Zumindest auf dem Platz. Und Grau ist vor allem jene Theorie, dass der SC Freiburg ohne Demba Papiss Cissé gar keine Buden mehr zimmert. An dieser Stelle vielleicht noch der kurze Rückblick auf den schönsten O-Ton des Wochenendes: "Freiburgs Rettungsschirm geht auf. Und es ist ein Knirps!" (gehört in der ARD-Sportschau am 21. Januar 2012).
So sieht das nämlich aus. (Handy-Fotto (c): Hacky Wimmer) |
Und man könnte jetzt wunderbar überleiten zu diesem blutjungen Kicker, der zur Erinnerung an sich selbst seinen Namen und sein Geburtsdatum auf den Innenseiten seiner Unterarme trägt. Er tat seinerzeit gut daran, es nicht zu übertreiben und auch noch seine Adresse und Festnetznummer in Mönchengladbach auf, sagen wir mal, Brust und Rücken stechen zu lassen. Denn dieser Jungspund mit blondiertem Seitenscheitel, nennen wir ihm mal Lionel R., ist Fußballprofi. Und die wechseln bekanntlich den Verein mitunter wie Andere, nun ja, die Wochenend-Gefährten. Alle zwei, drei Jahre müssen dann ja die Unterbuchsen in einen Karton gepackt und verschifft werden. Und dann kann es auch schon mal passieren, dass es zu einer ganz Anderen geht. Praktisch, wenn die neue Gefährtin dann auf denselben Vornamen hört. Und sie in einer Stadt lebt, die ja gar nicht so hässlich ist, wie viele meinen und es dann auch noch der eigene Geburtsort ist.
Dieser Lionel R. bekam am späten Freitagabend in Mönchengladbach übrigens eine Textnachricht auf sein Smartphone geschickt. Genau genommen waren es sogar zwei. Absender: Zwei junge Leute aus Dortmund, die sich auf dem Sofa vor dem Fernseher rumlümmelten und nach der 1:3-Niederlage des FC Bayern München bei Borussia Mönchengladbach johlten, lachten und gröhlten wie weiland auf der Südtribüne. Nur die Bierdusche ließen sie sein. Wollten ja keinen Ärger mit den Ordnern in der Kittelschürze. Diese Beiden, nennen wir sie mal Lionel G. und Kevin G., gratulierten dem tätowierten Seitenscheitel ganz offen und herzlich. Und versicherten dem kleinen König mit dem schwarz-weiß-grünen Umhang, der da auf den Fernsehschirmen im Interview-Marathon mit Reportern und Ex-Profis seinen dünnen Mann stand, ihre Ehrerbietung. Schöne Sitten im Revier, wo Anstand, Respekt und Höflichkeit bekanntlich zu Hause sind.
Aber wo war ich eigentlich? Ach so. Das Leben ist kein Heimspiel. Sonst hätte der FC Bayern nicht mit 1:3 in Mönchengladbach verloren. Manchmal ist es sogar noch schlimmer. Das Leben ist dann ein Auswärtsspiel. Dass man aber durchaus mal wie ein Heimspiel bestreiten darf. Und auch so beenden. Sagen wir mal als Deutscher Meister (nur der BVB!). In Hamburg. Einfach mal 5:1 in diesem Stadion gewinnen, von dem nun wirklich keiner weiß, auf welchen Namen es derzeit eigentlich hört. Und dabei dann zeigen, welcher Trainer denn nun wirklich Klopp heißt. Und welcher nur so tut. Aber in der Regel ist das Leben eben kein Heimspiel. Das muss schließlich mal gesagt werden. Wenn man beispielsweise einen 0:2-Rückstand in Leverkusen aufholt und dann doch noch 2:3 verliert, dann - Grüße an dieser Stelle an den Mann mit den vier Namen - weiß man das. Oder wenn man einfach mal so rumdaddelt mit den eigenen Torchancen und dann, an dieser Stelle ein kurzes Handzeichen an Milovoje Novakovic, 0:1 bei VW verliert. Dem Auto. Dass ja eigentlich nach einer Generalüberholung und vielen neuen Gebrauchtteilen noch gar nicht wieder durch den TÜV war.
Sonst noch? Ach so, Schalke. Ach, Schalke! Ja, die knappen Knappen feiern. Punktgleich mit den Bayern! Punktgleich mit, nun ja, Dortmund! Einen Punkt vor Gladbach! Auf Champions-League-Kurs! Die Wiedergeburt des Kreisels! Ach, Schalke. Ja, die Freunde der russischen Fernwärme träumen wieder. Von besseren Zeiten. Von holländischen Jägern, katalanischen Ehrenmännern, sportlichen Abiturienten und Knurrhähnen aus Kerkrade. So sind sie im Revier. Begeisterungsfähig und verträumt. Bis zum nächsten Auswärtsspiel.
Was vergessen? Ach ja: Nürnberg malocht sich aus dem Keller. Und Hertha wundert sich, dass Arbeiten manchmal eben auch maßgeblich ist. Zumindest auf dem Platz. Und Grau ist vor allem jene Theorie, dass der SC Freiburg ohne Demba Papiss Cissé gar keine Buden mehr zimmert. An dieser Stelle vielleicht noch der kurze Rückblick auf den schönsten O-Ton des Wochenendes: "Freiburgs Rettungsschirm geht auf. Und es ist ein Knirps!" (gehört in der ARD-Sportschau am 21. Januar 2012).
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