(teo) Sepp Herberger sagte mal, die Leute gingen deshalb zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie's ausgeht. Für die Fußball-Bundesliga stimmt das in ihrer 48. Auflage mehr denn je. Und die Neugier ist nach dem 29. Spieltag nicht direkt kleiner geworden. Die Stadien werden in den letzten fünf Spielen allesamt rappelvoll sein. Ausverkaufter geht nicht. Schließlich sind die meisten Entscheidungen noch nicht mal ansatzweise gefallen. Außer dem Deutschen Meister (nur der BVB) und dem Deutschen Vizemeister (nur der TSV Bayer 04 Leverkusen) steht so gut wie gar nix fest.
Außer, dass der Hannoversche Sportverein von 1896 in der nächsten Saison im Europapokal spielt. Zehn Punkte Vorsprung vor dem 1. FC Nürnberg sollten reichen. Der kleine HSV aus Niedersachsen hielt auf Normalniveau geschrumpfte Mainzer sicher in Schach und demonstrierte beim 2:0-Heimsieg erstaunliche Souveränität. Mainz 05 (45 Punkte) kann keine Unentschieden. Vierzehnmal gewonnen, zwölfmal verloren. So wird das noch mal eng. Zwei Punkte hat der Karnevalsverein noch vor dem Club, drei vor dem HSV und vier vor dem SC Freiburg. Selbst Schalke (39 Punkte) hat als Neunter jetzt nur noch sechs Punkte Rückstand auf den fünften Platz.
Bayern München hat seine Formschwankungen konserviert. Mal hui, mal pfui. Immer wieder. Und immer wieder noch einmal. Und dann knallen alle Sicherungen durch. Beispiel Robben: bereitet erst fein das 1:0 durch Müller vor und holt sich nach dem Schlusspfiff in Nürnberg noch fix die rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung ab. Beispiel Hoeneß: Tätlichkeit gegen den Trainer mit anschließendem Anspucken im Kabinengang. Verbal zumindest. Louis van Gaal in München - das war offenbar eine Diva zu viel an der Säbener Straße. Ein Missverständnis. Eine Beratungsresistenz. Eine tote Gladiole. Jetzt kommt Hermann Gerland. Endlich. Andries Jonker, van Gaals loyaler Assi, darf ebenfalls noch fünf Wochen bleiben. Muss man nicht verstehen. Nur hinnehmen. Wahrscheinlich wollte der eiserne Hermann das alleine nicht stemmen. Bayern mit klarem Kurs auf den begehrten Cup der Verlierer. Neun Punkte Vorsprung vor dem Club könnten reichen.
Die lustige Liga ist immer noch sauber zweigeteilt. Die ersten Neun mit Ambitionen auf Europa, die letzten Neun mit Angst vor der Provinz. Braunschweig, Aue, Aachen. Die Problemzone beginnt akkurat mit dem zehnten Platz. Neun Punkte klingen viel, gerade jetzt, wo nur noch 15 zu vergeben sind. Aber auch 1899 Hoffenheim (37) ist noch nicht ganz durch. Dabei schien der Retortenklub aus dem Kraichgau im Regionalderby in Freiburg lange auf der Siegerstraße. Wurde aber dann doch nur eine Verlierergasse. Der SC drehte das Spiel in letzter Minute durch ein Schultertor des ausgebooteten Kapitäns Heiko Butscher und siegte noch mit 3:2. Schultertor? Hm. Früher war Schulter Hand. Aber früher wurde auch noch ein Falscher Einwurf abgepfiffen.
Früher war auch der VfL 1900 Borussia Mönchengladbach ein wahrer Serientäter, Titelhamster und Dauersieger. Die 70er sind aber 2011 nicht mehr, nunja, relevant. Siege gegen den Erzrivalen aus Köln hingegen schon. Nach dem 4:0 im Hinspiel fegte Gladbach den FC diesmal mit 5:1 (3:0) vom Platz - und hätte auch 6:1 oder 7:1 gewinnen können. Der Tabellenletzte hat damit etwas fürs, räusper, Torverhältnis getan. Nur sechs Mannschaften haben mehr Tore geschossen als Gladbach. Allerdings hat auch kein Team mehr Gegentreffer kassiert als die ehemalige Torfabrik.
Trotzdem: Gegenüber Pauli hat die große Borussia jetzt ein Tor Vorsprung bei deutlich mehr geschossenen Treffern. Zwei Punkte Rückstand? Darüber decken wir jetzt mal den Mantel des Schweigens. Es keimt also wieder Hoffnung bei den Fohlen. Die im Übrigen vor allem daraus gespeist wird, in den letzten fünf Spielen nicht mehr gegen direkte Konkurrenten antreten zu müssen. Es geht ausschließlich gegen Mannschaften aus der oberen Hälfte. Ein Nachteil? Mitnichten. Schließlich hat Gladbach in dieser Saison am liebsten gegen spielstarke Gegner gepunktet. Köln mal ausgenommen. Aber die sechs Punkte sind ja für den VfL ohnehin in jeder Saison sicher.
Sonst noch? Schalke spielt wie Schalke in der Bundesliga halt spielt. Ein wenig gelangweilt, aber mittlerweile wieder effektiv: 1:0 gegen VW, wo ein besonnener Felix Magath mehr oder minder unbehellig (zumindest von den Schalke-Fans) auf der Bank kauerte. Schalke scheint gerettet, könnte sogar noch an der Europa League schnuppern. Wolfsburg findet die Spur nicht mehr, trotz ESP und ABS. Der VfL steuert zielstrebig und mit Vollgas in Richtung 2. Liga. Navi schon mal programmieren: Braunschweig, Aue, Aachen.
Ebenso wie der FC St. Pauli, der schon lange keinen Platz an der Sonne mehr sah. In Vizekusen führten die Sozialromantiker vom Kiez zwar lange mit 1:0, verloren aber noch 1:2, womit die Freibeuter weiter auf einem Abstiegsplatz kauern. Die Werkself hat dagegen die direkte Champagner-League-Teilnahme jetzt so gut wie sicher. Acht Punkte Vorsprung sollten reichen. Noch oben geht auch noch was? Ach was, ist doch Leverkusen und die werden so oft und sicher Deutscher Meister wie Schalke.
Sonst noch? Ach ja: Kaiserslautern gewann das Topspiel am Samstagabend mit 4:2 in Stuttgart und hat nun sechs Punkte Abstand zwischen Betze und Relegationsplatz geschaufelt. Der VfB bleibt mit zwei Punkten Abstand zum direkten Abstiegsplatz weiter im "Red Alert"-Modus. Weiterhin dabei in der Abstiegsverlosung sind auch Eintracht Frankfurt und Werder Bremen, die sich beim 1:1 gegenseitig zwei Punkte abknöpften.
Moment mal, riecht es hier nach Rauch? Komisch, hab Horst Heldt heute noch gar nicht gesehen.
Außer, dass der Hannoversche Sportverein von 1896 in der nächsten Saison im Europapokal spielt. Zehn Punkte Vorsprung vor dem 1. FC Nürnberg sollten reichen. Der kleine HSV aus Niedersachsen hielt auf Normalniveau geschrumpfte Mainzer sicher in Schach und demonstrierte beim 2:0-Heimsieg erstaunliche Souveränität. Mainz 05 (45 Punkte) kann keine Unentschieden. Vierzehnmal gewonnen, zwölfmal verloren. So wird das noch mal eng. Zwei Punkte hat der Karnevalsverein noch vor dem Club, drei vor dem HSV und vier vor dem SC Freiburg. Selbst Schalke (39 Punkte) hat als Neunter jetzt nur noch sechs Punkte Rückstand auf den fünften Platz.
Bayern München hat seine Formschwankungen konserviert. Mal hui, mal pfui. Immer wieder. Und immer wieder noch einmal. Und dann knallen alle Sicherungen durch. Beispiel Robben: bereitet erst fein das 1:0 durch Müller vor und holt sich nach dem Schlusspfiff in Nürnberg noch fix die rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung ab. Beispiel Hoeneß: Tätlichkeit gegen den Trainer mit anschließendem Anspucken im Kabinengang. Verbal zumindest. Louis van Gaal in München - das war offenbar eine Diva zu viel an der Säbener Straße. Ein Missverständnis. Eine Beratungsresistenz. Eine tote Gladiole. Jetzt kommt Hermann Gerland. Endlich. Andries Jonker, van Gaals loyaler Assi, darf ebenfalls noch fünf Wochen bleiben. Muss man nicht verstehen. Nur hinnehmen. Wahrscheinlich wollte der eiserne Hermann das alleine nicht stemmen. Bayern mit klarem Kurs auf den begehrten Cup der Verlierer. Neun Punkte Vorsprung vor dem Club könnten reichen.
Die lustige Liga ist immer noch sauber zweigeteilt. Die ersten Neun mit Ambitionen auf Europa, die letzten Neun mit Angst vor der Provinz. Braunschweig, Aue, Aachen. Die Problemzone beginnt akkurat mit dem zehnten Platz. Neun Punkte klingen viel, gerade jetzt, wo nur noch 15 zu vergeben sind. Aber auch 1899 Hoffenheim (37) ist noch nicht ganz durch. Dabei schien der Retortenklub aus dem Kraichgau im Regionalderby in Freiburg lange auf der Siegerstraße. Wurde aber dann doch nur eine Verlierergasse. Der SC drehte das Spiel in letzter Minute durch ein Schultertor des ausgebooteten Kapitäns Heiko Butscher und siegte noch mit 3:2. Schultertor? Hm. Früher war Schulter Hand. Aber früher wurde auch noch ein Falscher Einwurf abgepfiffen.
Früher war auch der VfL 1900 Borussia Mönchengladbach ein wahrer Serientäter, Titelhamster und Dauersieger. Die 70er sind aber 2011 nicht mehr, nunja, relevant. Siege gegen den Erzrivalen aus Köln hingegen schon. Nach dem 4:0 im Hinspiel fegte Gladbach den FC diesmal mit 5:1 (3:0) vom Platz - und hätte auch 6:1 oder 7:1 gewinnen können. Der Tabellenletzte hat damit etwas fürs, räusper, Torverhältnis getan. Nur sechs Mannschaften haben mehr Tore geschossen als Gladbach. Allerdings hat auch kein Team mehr Gegentreffer kassiert als die ehemalige Torfabrik.
Trotzdem: Gegenüber Pauli hat die große Borussia jetzt ein Tor Vorsprung bei deutlich mehr geschossenen Treffern. Zwei Punkte Rückstand? Darüber decken wir jetzt mal den Mantel des Schweigens. Es keimt also wieder Hoffnung bei den Fohlen. Die im Übrigen vor allem daraus gespeist wird, in den letzten fünf Spielen nicht mehr gegen direkte Konkurrenten antreten zu müssen. Es geht ausschließlich gegen Mannschaften aus der oberen Hälfte. Ein Nachteil? Mitnichten. Schließlich hat Gladbach in dieser Saison am liebsten gegen spielstarke Gegner gepunktet. Köln mal ausgenommen. Aber die sechs Punkte sind ja für den VfL ohnehin in jeder Saison sicher.
Sonst noch? Schalke spielt wie Schalke in der Bundesliga halt spielt. Ein wenig gelangweilt, aber mittlerweile wieder effektiv: 1:0 gegen VW, wo ein besonnener Felix Magath mehr oder minder unbehellig (zumindest von den Schalke-Fans) auf der Bank kauerte. Schalke scheint gerettet, könnte sogar noch an der Europa League schnuppern. Wolfsburg findet die Spur nicht mehr, trotz ESP und ABS. Der VfL steuert zielstrebig und mit Vollgas in Richtung 2. Liga. Navi schon mal programmieren: Braunschweig, Aue, Aachen.
Ebenso wie der FC St. Pauli, der schon lange keinen Platz an der Sonne mehr sah. In Vizekusen führten die Sozialromantiker vom Kiez zwar lange mit 1:0, verloren aber noch 1:2, womit die Freibeuter weiter auf einem Abstiegsplatz kauern. Die Werkself hat dagegen die direkte Champagner-League-Teilnahme jetzt so gut wie sicher. Acht Punkte Vorsprung sollten reichen. Noch oben geht auch noch was? Ach was, ist doch Leverkusen und die werden so oft und sicher Deutscher Meister wie Schalke.
Sonst noch? Ach ja: Kaiserslautern gewann das Topspiel am Samstagabend mit 4:2 in Stuttgart und hat nun sechs Punkte Abstand zwischen Betze und Relegationsplatz geschaufelt. Der VfB bleibt mit zwei Punkten Abstand zum direkten Abstiegsplatz weiter im "Red Alert"-Modus. Weiterhin dabei in der Abstiegsverlosung sind auch Eintracht Frankfurt und Werder Bremen, die sich beim 1:1 gegenseitig zwei Punkte abknöpften.
Moment mal, riecht es hier nach Rauch? Komisch, hab Horst Heldt heute noch gar nicht gesehen.
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