Donnerstag, 27. September 2012

Das Schwärmen alter Männer

Entscheidend is hier.

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
(teo) Bereits vor dem 6. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat Fortuna Düsseldorf den Klassenerhalt sicher. Die Statistik lügt nicht. Keine Mannschaft, die am fünften Spieltag weniger als zwei Tore kassiert hatte, ist bislang abgestiegen. Glückwunsch an die noch gegentorlose Fortuna. Kann es jetzt endlich mal locker angehen lassen. Am besten schon am Freitagabend gegen Schalke damit beginnen. Schönes Spiel, volle Hütte, Flutlicht. Und ein Publikum, das mit torlosen Unentschieden prima leben kann. Das Leben ist schön. Fortuna - Schalke 0:0

Finde den Fehler: sieben Tore, sieben Gegentore, sieben Punkte, achter Platz. In Leverkusen kommt Leben in die Mannschaft. Die Betriebssportgemeinschaft vom Rhein hat sich in Augsburg offenbar freigeschwommen. Gegen Fürth kommt nun das Fahrtenabzeichen. Bayer 04 - Fürth 3:1

Alte Männer geraten ins Schwärmen, wenn das Spiel Werder Bremen gegen Bayern München im Spielplan auftaucht. Was für eine Rivalität! Was für eine Dramatik! Das ist zwar lange her, reicht aber für die Fernsehmacher landauf landab allemal für den Stempel "Klassiker". Auch wenn Werder eine reine Bundesligasaison spielt und der FC Bayern nach seinen fünf Siegen aus fünf Spielen mal wieder in seiner ganz eigenen Liga. Werder - Bayern 2:2

Das Gute an der Bundesliga ist ja unter anderem, dass es jede Woche neue Krisengipfel gibt. Wer zweimal in Folge verliert, steckt tief in der Bredouille. Nach drei Niederlagen wackelt ein Stuhl und nach fünf sieglosen Spielen überlegt ein Verein, die Mannschaft vom Spielbetrieb abzumelden. Oder den Trainer zu wechseln. Der Stuttgarter Fußballlehrer steht nach fünf Spielen mit nur zwei Punkten im Regen. Sein Nürnberger Kollege nach zwei Klatschen in Folge im Gegenwind. Ist beides schlecht für die Gesundheit. Aber Labbadia hat gegenüber Hecking zumindest einen unschätzbaren Vorteil. Die Frisur sitzt. FCN - VfB 1:1  

Markus Babbels Oberarm juckt. Die Haut ist gereizt, der Bizeps leicht geschwollen. Aber das war es wert. Nach dem 3:1 im allerersten Derbysieg von 1899 in Stuttgart geht es für die SAP-Werkstruppe in eine glänzende Zukunft. Im Heimspiel gegen den noch sieglosen FC Augsburg will die TSG nun nachlegen. Tim Wiese spielt derweil auf der Playstation im Wohnzimmer schon mal die Champions League durch. Seit der Nationalkeeper verletzt pausiert, läuft es für beide Seiten bestens. Klare Win-Win-Situation. TSG - FCA 2:1

Der HSV wird 125 und freut sich wie Bolle. Über den neuen Bus (hui). Über Rafael van der Vaart (immer noch). Über Sylvie van der Vaart (immer wieder). Über Uwe Seeler (sowieso). Nach dem Ärger über den verschossenen Elfmeter und die beiden verschusselten Punkte in Gladbach jetzt das kleine Derby. Der kleine HSV kommt gerade recht. Aber Hannover kommt auch mit Huszti. HSV - 96 1:3

Jürgen Klopp hat gerade sinngemäß gesagt, für sein Gesicht könne er ja nichts. Deswegen könne er sich dafür auch schlecht entschuldigen. Geht uns das nicht allen so? Mit dem Unterschied, dass wir nicht fünf Zentimeter vor der Nase eines Schiedsrichters die Zähne fletschen. Aber egal. Der Meistertrainer zerbricht sich gerade den Kopf, warum es sechs Gegentore in zwei Spielen gab. Wir haben knallhart recherchiert und kennen die Lösung: In den beiden letzten Spielen kassierte der BVB jeweils drei Gegentore. Nun aber endlich mal wieder ein Selbstläufer. Gegen die Namenscousine vom Niederrhein sah der BVB zuletzt immer gut aus. Die Fohlen kamen wie durch Zauberhand in Leverkusen und gegen Hamburg zu sehr glücklichen Teilerfolgen. Nicht zuletzt, weil der Gegner 8 - 12 Großchancen verweigerte und jeweils einen Elfmeter an den Pfosten nagelte. Das kann dem BVB aber nicht passieren. Da gehören Strafstöße bekanntlich seit langer Zeit zu den Spezialitäten. BVB - Borussia 3:0

Am Sonntag kicken dann übrigens noch Eintracht Frankfurt gegen den SC Freiburg (3:1) und der VfL Wolfsburg gegen Mainz 05 (0:0).

Keine Kommentare: