Samstag, 17. Juli 2010

Zeit, dass sich was dreht!

(tobi) Ich habe den Überblick verloren. Kein Wunder, kann sich ja auch keiner merken. Zeit, dass sich was dreht – sagte schon der Herbert - ist immer gut, aber nur dann, wenn das Drehmoment im Rahmen bleibt. Tut es aber nicht, nicht in der Bundesliga. Was ist bloß los? Torschlusspanik? Kaufrausch? Versagensängste? Fakt ist: 65 Millionen Ocken für rund 150 neue Spieler hat die Liga bereits über die Ladentheke geschoben und ein Ende des Transfermarathons ist nicht in Sicht!

Gerade erst hat Felix Magath seine Schalker Geldbörse mächtig aufgepumpt und geht damit auf globalen Beutezug! Den haben die Wölfe bereits hinter sich: Rund 20 Millionen Ocken hat der VW-Club investiert, um seinen stockenden Abwehrmotor wieder ans Laufen zu bekommen. Obendrauf gibt’s noch nen kroatischen Nationalstürmer, nen Schweizer Sturmtalent und nen brasilianischen Mittelfeldspieler. Die Wölfe blasen zum Angriff und die Liga reagiert:

Der BVB schnappt sich nen Polen-Knipser und nen japanisches Duracell-Häschen. Der Pillen-Club lockt „Il Capitano“ zurück an den Rhein und Bremen holt sich den neuen Ibrahimovic und den kleinen Kroos! Der Rubel rollt in der Liga. Nur in Stuttgart, Hamburg und Hoffenheim hat's der Euro noch nicht so eilig! Hier wird lieber spekuliert als transferiert. Spekuliert wird auch in München und zwar darüber, dass in diesem Sommer einfach mal nicht eingekauft wird! Kaum denkbar, denn genug Namen werden als Neuzugänge gehandelt...

Und weil Geld verprassen ja bekanntermaßen spätestens seit George Best - englische Fußball-Legende - wahnsinnig Spaß macht, lassen sich auch die übrigen Clubs nicht lange bitten, wenn es darum geht, irrsinnige Summen für Durchschnittspersonal rauszuhauen – viele Grüße nach Gladbach. Und da das Selbstverständnis des 1.FC Köln und seiner Anhänger vor jeder Saison immer mindestens die Meisterschaft ist, wird auch „Hennes“ bald ein paar neue hochbezahlte Geißböcke begrüßen dürfen. Die haben sich die Hannoveraner schon unter den Nagel gerissen. Streng nach der Devise „Geld verhindert Tore“ wurden Abwehrrecken und Schnapper verpflichtet.

Amtlich investiert haben auch die beiden Aufsteiger St. Pauli und Kaiserslautern. Mit den Ex-Schalkern Asamoah, Volz und Zambrano holten die Kiez-Kicker gleich zwei ehemalige deutsche und einen aktuellen peruanischen Nationalspieler an die Elbe.

Und was macht der Rest der Liga? Na logisch, aufrüsten! Bleibt ja auch nix anderes übrig, will man die Plätze 15 bis 18 nicht unter sich ausspielen. Der „Club“, Freiburg und Mainz schnappen sich - wie üblich - nen Haufen Talente und Frankfurt freut sich über Gyros-Goalgetter Gekas.

Bestimmt haben wir allerhand Transfers vergessen, kein Wunder bei 150 neuen Spielern, aber wer will's einem verübeln? Kann sich doch ohnehin keiner merken. Wird also ne Menge Arbeit, sich diesen Sommer alles draufzuspielen. Da hilft nur Bier bunkern, Currywürste kochen und mit der Kicker-Fußball-Bibel auf'n Pott verziehen! Wird sicher keine schöne Zeit für meine Freundin, aber was soll's? Kann ich was dafür, wenn die Bundesliga-Clubs diesen Sommer alle am Rad drehen? Ich glaube nicht...

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: blog.sightseaing.de)

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