(hai) Nach dem 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga geht das Entenrennen weiter. Der holländische Despot Louis van Gaal ging dabei als eindeutiger Sieger aus dem Wettrennen gegen seinen Erpelkollegen Armin Veh hervor, der nach der 0:6-Blamage des HSV in München erstaunlich stante pede entlassen wurde. Doch der Hamburger Coach hatte ja in Pressekonferenzen und Interviews schon seit Wochen um seine Entlassung gebettelt.
Der "sympathische Sonderling" (Süddeutsche Zeitung) hat also an der Elbe ausgedient und wurde nur eine Woche nachdem er das offene Geheimnis gelüftet hatte, seine Option auf Vertragsende im Sommer zu ziehen, beurlaubt. Jetzt greift beim HSV also die offenbar gut durchdachte Installation des cheftrainererfahrenen Michael Oenning, der schon in Nürnberg bewies, gute Arbeit in chaotischen Strukturen abliefern zu können. Gut durchdacht? Beim HSV? Hm. Nun gut, also doch nur "Success by accident". Doch der HSV bewegt sich ja im Niemandsland der Tabelle, das lediglich drei Plätze umfasst. Denn in der oberen Hälfte ist - mit Ausnahme des Deutschen Meisters BVB - ebenso wenig klar, wie in der unteren Hälfte. Acht Spieltage vor Saisonende herrscht allerorten noch Zittern, Bangen und Hoffen.
Gehofft wird in der oberen Hälfte bis Platz 9 (Hoffenheim) auf die fünf Plätze in den beiden europäischen Gelddruckligen. Gezittert wird ab Platz 10 vor dem größtanzunehmendem Unfall eines Abstiegs oder den beiden Relegationsspielen gegen einen ehrgeizigen Emporkömmling aus dem Unterhaus. Die TSG 1899, die in der letzten Woche noch beim Schlusslicht verdient und unengagiert mit 0:2 verlor, schlug also den Deutschen Meister (nur der BVB) mit 1:0. Dortmund wirkte ein wenig müde im Kopf und konnte seine 360 PS in keiner Phase des seltsam langweiligen Spiels auf den Rasen bringen. Hoffenheim hat mit jetzt 36 Punkten mit dem Abstieg wohl endgültig nichts mehr am Hut. Aber bis Platz 5 sind es doch auch schon sieben Punkte. Genau genommen können die Kraichgauer die Saison runtertickern lassen. Was sie bestimmt gut können.
Bayer 04 Leverkusen kann auch mit Michael Ballack gewinnen. Neun Punkte bis Dortmund sind zuviel des Guten und Vizekusen wäre ja nicht Vizekusen, wenn man am Rhein nicht zufrieden mit Platz 2 wäre. Mit dem etwas glücklichen 1:0 in Mainz liegen die Chemiestädter aber wieder prima im Wasser. Fünf Punkte vor Hannover 96, das das Kunststück fertigbrachte, in Köln mit sage und schreibe 0:4 zu verlieren.
Der FC hat jetzt sechs Heimspiele in Folge gewonnen, was den Hormonspiegel in der Stadt mit der großen Kirche passend zum Frühlingserwachen prächtig in die Höhe treibt. "Sechs Punkte noch und wird sind durch", rechnete der Wirt des Sion an der Agneskriche am Samstag beim entspannten Gucken der Sky-Konferenz hoch. Und er könnte wohl Recht behalten: Köln ist aus der Abstiegsverlosung in dieser Form seit Freitagabend wohl raus. Ob Hannover diesen Rückschlag verkraftet und ob der Platz für die Quali um eine Teilnahme an der Champions League gehalten werden kann, scheint wacklig. Schließlich sind die Bayern wieder da. Mit den meisten Toren und nur zwei Punkte hinter den Niedersachsen liegt der Rekordmeister in Schlagweite, um das Minimal-Saisonziel mit der Turboente van Gaal doch noch erreichen zu können.
Mainz 05 entwickelt dagegen zunehmend einen Heimkomplex. Auch gegen den direkten Konkurrenten Leverkusen gab es daheim wieder einen Schlappe bei exakt null erzielten Toren. Mainz droht so seine gute Hinrunde im Endspurt noch zu verdaddeln: Nürnberg liegt nur noch einen Zähler hinter den Rheinhessen. Dabei war der Club lange Zeit nicht zwingend besser als der VfL Wolfsburg. Doch mit dem Treffer in der Nachspielzeit sicherte sich Nürnberg den Anschluss an die europäischen Spielplätze. Ein Pünktchen Unterschied, bei exakt demselben Torverhältnis machen die Sache zwischen Mainz und Nürnberg hoch spannend.
Derweil verlor die Mannschaft des derzeit bundesweit sehr begehrten Trainers Robin Dutt ebenfalls durch einen Treffer in der Nachspielzeit auf dem Betze in Kaiserslautern unglücklich mit 1:2 und hat nun mittlerweile sechs Punkte Rückstand auf Platz 5. Damit liegt der SC gleichauf mit dem HSV, der sich nach dem 0:6 in München wohl fragt, ob er nicht einen Antrag bei der DFL stellen kann, dass man die Saison nun für den HSV aussetzt, um die Wogen in Vorstand, Management und Aufsichtsrat zu glätten.
Womit wir übergangslos bei FC Schalke wären, der zwar glücklich mit 2:1 gegen Frankfurt gewann und dabei drei Tore aus dem Kuriositätenkabinett produzierte, sich aber immer noch inmitten der Wirren um die Entlassung Magaths befindet. Der entmachtete Despot mit dem niedlichen Namen gab seiner Mannschaft Montag und Dienstag frei und soll dann am Mittwoch entlassen werden, damit man endlich den erfahrenen Nachwuchstrainer Otto Rehhagel inthronisieren kann. Das trojanische Pferd hat Otto mit seinem alten Euro-Vasallen Angelos Charisteas längst vorgeschickt. Der Grieche schoss den 2:1-Siegtreffer für Schalke keine Minute nach seiner Einwechslung und war dabei kalt wie eine Hundeschnauze. Respekt.
In Wolfsburg bangt Übergangs-Erpel Littbarski nach dem 1:2 in letzter Sekunde gegen Nürnberg um seinen Job. Zwar präsentiert sich die Mannschaft unter der Übungsleitung von Herrn Litti stabiler als einst unter dem Trottel mit dem Regenschirm, aber jetzt setzt es halt Niederlagen statt unansehnlicher Unentschieden. Und der Meister von 2009 steht erstmals auf dem Abstiegsplatz 17, und hat schon zwei Punkte Rückstand auf den Relegtaionsplatz.
Auf diesem unbeliebten Platz steht mittlerweile der FC St. Pauli, der es nicht schaffte gegen den VfB Stuttgart zu Hause die wichtigen Big Points zu holen. Schlimmer noch: Durch ein Tor kurz vor Schluss vergeigten die Freibeuter der Liga das Heimspiel noch und stehen nun anstatt auf Platz 12 auf Rang 16. Was die Brisanz in der unteren Hälfte verdeutlicht. Vier Punkte bis Rang 11 (Köln) und ein Punkt bis Rang 12 (Werder) zeigen wie eng Freud und Leid beieinander liegen. Niemand kann sich sicher wähnen und Werder, das beim grottigen 1:1 gegen erschreckend schwache Gladbacher die beiden großen Punkte auch erst in der 92. Minute herschenkte, kommt nicht vom Fleck. Den größten Sprung machte der VfB Stuttgart, das sich durch drei Siege in Folge auf den 13. Platz quälte.
Was vergessen? Ach ja: Was macht eigentlich Horst Heldt?
Der "sympathische Sonderling" (Süddeutsche Zeitung) hat also an der Elbe ausgedient und wurde nur eine Woche nachdem er das offene Geheimnis gelüftet hatte, seine Option auf Vertragsende im Sommer zu ziehen, beurlaubt. Jetzt greift beim HSV also die offenbar gut durchdachte Installation des cheftrainererfahrenen Michael Oenning, der schon in Nürnberg bewies, gute Arbeit in chaotischen Strukturen abliefern zu können. Gut durchdacht? Beim HSV? Hm. Nun gut, also doch nur "Success by accident". Doch der HSV bewegt sich ja im Niemandsland der Tabelle, das lediglich drei Plätze umfasst. Denn in der oberen Hälfte ist - mit Ausnahme des Deutschen Meisters BVB - ebenso wenig klar, wie in der unteren Hälfte. Acht Spieltage vor Saisonende herrscht allerorten noch Zittern, Bangen und Hoffen.
Gehofft wird in der oberen Hälfte bis Platz 9 (Hoffenheim) auf die fünf Plätze in den beiden europäischen Gelddruckligen. Gezittert wird ab Platz 10 vor dem größtanzunehmendem Unfall eines Abstiegs oder den beiden Relegationsspielen gegen einen ehrgeizigen Emporkömmling aus dem Unterhaus. Die TSG 1899, die in der letzten Woche noch beim Schlusslicht verdient und unengagiert mit 0:2 verlor, schlug also den Deutschen Meister (nur der BVB) mit 1:0. Dortmund wirkte ein wenig müde im Kopf und konnte seine 360 PS in keiner Phase des seltsam langweiligen Spiels auf den Rasen bringen. Hoffenheim hat mit jetzt 36 Punkten mit dem Abstieg wohl endgültig nichts mehr am Hut. Aber bis Platz 5 sind es doch auch schon sieben Punkte. Genau genommen können die Kraichgauer die Saison runtertickern lassen. Was sie bestimmt gut können.
Bayer 04 Leverkusen kann auch mit Michael Ballack gewinnen. Neun Punkte bis Dortmund sind zuviel des Guten und Vizekusen wäre ja nicht Vizekusen, wenn man am Rhein nicht zufrieden mit Platz 2 wäre. Mit dem etwas glücklichen 1:0 in Mainz liegen die Chemiestädter aber wieder prima im Wasser. Fünf Punkte vor Hannover 96, das das Kunststück fertigbrachte, in Köln mit sage und schreibe 0:4 zu verlieren.
Der FC hat jetzt sechs Heimspiele in Folge gewonnen, was den Hormonspiegel in der Stadt mit der großen Kirche passend zum Frühlingserwachen prächtig in die Höhe treibt. "Sechs Punkte noch und wird sind durch", rechnete der Wirt des Sion an der Agneskriche am Samstag beim entspannten Gucken der Sky-Konferenz hoch. Und er könnte wohl Recht behalten: Köln ist aus der Abstiegsverlosung in dieser Form seit Freitagabend wohl raus. Ob Hannover diesen Rückschlag verkraftet und ob der Platz für die Quali um eine Teilnahme an der Champions League gehalten werden kann, scheint wacklig. Schließlich sind die Bayern wieder da. Mit den meisten Toren und nur zwei Punkte hinter den Niedersachsen liegt der Rekordmeister in Schlagweite, um das Minimal-Saisonziel mit der Turboente van Gaal doch noch erreichen zu können.
Mainz 05 entwickelt dagegen zunehmend einen Heimkomplex. Auch gegen den direkten Konkurrenten Leverkusen gab es daheim wieder einen Schlappe bei exakt null erzielten Toren. Mainz droht so seine gute Hinrunde im Endspurt noch zu verdaddeln: Nürnberg liegt nur noch einen Zähler hinter den Rheinhessen. Dabei war der Club lange Zeit nicht zwingend besser als der VfL Wolfsburg. Doch mit dem Treffer in der Nachspielzeit sicherte sich Nürnberg den Anschluss an die europäischen Spielplätze. Ein Pünktchen Unterschied, bei exakt demselben Torverhältnis machen die Sache zwischen Mainz und Nürnberg hoch spannend.
Derweil verlor die Mannschaft des derzeit bundesweit sehr begehrten Trainers Robin Dutt ebenfalls durch einen Treffer in der Nachspielzeit auf dem Betze in Kaiserslautern unglücklich mit 1:2 und hat nun mittlerweile sechs Punkte Rückstand auf Platz 5. Damit liegt der SC gleichauf mit dem HSV, der sich nach dem 0:6 in München wohl fragt, ob er nicht einen Antrag bei der DFL stellen kann, dass man die Saison nun für den HSV aussetzt, um die Wogen in Vorstand, Management und Aufsichtsrat zu glätten.
Womit wir übergangslos bei FC Schalke wären, der zwar glücklich mit 2:1 gegen Frankfurt gewann und dabei drei Tore aus dem Kuriositätenkabinett produzierte, sich aber immer noch inmitten der Wirren um die Entlassung Magaths befindet. Der entmachtete Despot mit dem niedlichen Namen gab seiner Mannschaft Montag und Dienstag frei und soll dann am Mittwoch entlassen werden, damit man endlich den erfahrenen Nachwuchstrainer Otto Rehhagel inthronisieren kann. Das trojanische Pferd hat Otto mit seinem alten Euro-Vasallen Angelos Charisteas längst vorgeschickt. Der Grieche schoss den 2:1-Siegtreffer für Schalke keine Minute nach seiner Einwechslung und war dabei kalt wie eine Hundeschnauze. Respekt.
In Wolfsburg bangt Übergangs-Erpel Littbarski nach dem 1:2 in letzter Sekunde gegen Nürnberg um seinen Job. Zwar präsentiert sich die Mannschaft unter der Übungsleitung von Herrn Litti stabiler als einst unter dem Trottel mit dem Regenschirm, aber jetzt setzt es halt Niederlagen statt unansehnlicher Unentschieden. Und der Meister von 2009 steht erstmals auf dem Abstiegsplatz 17, und hat schon zwei Punkte Rückstand auf den Relegtaionsplatz.
Auf diesem unbeliebten Platz steht mittlerweile der FC St. Pauli, der es nicht schaffte gegen den VfB Stuttgart zu Hause die wichtigen Big Points zu holen. Schlimmer noch: Durch ein Tor kurz vor Schluss vergeigten die Freibeuter der Liga das Heimspiel noch und stehen nun anstatt auf Platz 12 auf Rang 16. Was die Brisanz in der unteren Hälfte verdeutlicht. Vier Punkte bis Rang 11 (Köln) und ein Punkt bis Rang 12 (Werder) zeigen wie eng Freud und Leid beieinander liegen. Niemand kann sich sicher wähnen und Werder, das beim grottigen 1:1 gegen erschreckend schwache Gladbacher die beiden großen Punkte auch erst in der 92. Minute herschenkte, kommt nicht vom Fleck. Den größten Sprung machte der VfB Stuttgart, das sich durch drei Siege in Folge auf den 13. Platz quälte.
Was vergessen? Ach ja: Was macht eigentlich Horst Heldt?
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