Donnerstag, 30. September 2010

Das Gesetz der Serie

(teo) Nein, wir gucken in der Vorschau auf den siebten Spieltag der Fußball-Bundesliga nicht zuerst auf den Sonntag. Ja, schon klar, da spielt Dortmund gegen Bayern. Und im letzten Jahr endete das Spiel 1:5. Und es war die Wende für die bis dahin schwächelnden Münchner. Franck Ribery sprang Louis van Gaal beim Torjubel denkwürdig an und Mario Gomez wurde damals noch aus- und nicht eingewechselt. Aber so ein Spieltag fängt schließlich mit dem Topspiel am Freitagabend an. Hannover 96 gegen St. Pauli. Hm. Ein Nordderby, schon wieder. Hannover steht nach dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte auf Platz drei, Aufsteiger St. Pauli holte sechs der sieben Punkte auswärts. 96 muss auf sein Knipser-Duo Abdellaoue/Ya Konan verzichten. Könnte was zu holen sein für die Freibeuter.

Mal kein Nordderby für den HSV, der am Samstag um 15.30 Uhr den 1. FC Kaiserslautern empfängt. Beim Aufsteiger ist nach dem Sechs-Punkte-Saisonstart aber spätestens seit dem 0:5 von Dortmund die Euphorie einer gewissen Ernüchterung gewichen. Sieht nach einem Unentschieden im Duell der Verunsicherten aus.

Sechs Spiele, sechs Siege, Mainz auf eins - wir haben uns fast schon daran gewöhnt, dass Thomas Tuchels Spaßkicker die Liga so richtig schön aufmischen. Im Heimspiel gegen Hoffenheim wäre alles andere als der siebte Sieg in Folge fast schon eine Enttäuschung. Doch ein kluger Fußballkopp hat mal gesagt, je länger so eine Serie hält, desto wahrscheinlicher wird es mit jedem Spiel, dass sie reißt. Gegen 1899? Och nö.

Borussia Mönchengladbach muss gegen Wolfsburg womöglich ohne Innenverteidigung antreten. Na gut, nicht gänzlich ohne, aber zumindest ohne die arrivierten Brouwers (Rotsperre) und Dante (verletzt). Trifft sich gar nicht gut für die Fohlen, dass der Gast aus Wolfsburg ausgerechnet jetzt seine legendäre Doppelspitze wieder entdeckt hat. Seit Grafite wieder spielen darf, trifft er nach Belieben - und wenn er nicht trifft, trifft halt Dzeko. Gegen Frankfurt gab es im Borussia-Park ein 0:4. Wolfsburg ist stärker als die Eintracht. Arme Fohlen.

Freiburg verlor nach gutem Saisonstart zuletzt zweimal in Serie und will nun wieder einen Dreier. Der Heimspuk der letzten Saison ist vergessen und gegen Köln stehen die Zeichen eigentlich ganz gut. Doch der FC ist unberechenbar. Völlig offenes Spiel.

Die Fans sind befreundet, doch das dürfte beim Duell zwischen den Altmeistern aus Nürnberg und Schalke am Samstag mal keine Rolle spielen. Beide brauchen die Punkte. Schalke hat seit drei Pflichtspielen nicht verloren, scheint aus dem tiefsten Tal der Tränen wieder raus. Zudem haben die Knappen seit elf Jahren gegen den Club nicht mehr verloren. Wird mal wieder Zeit? So kann man's natürlich auch sehen.

Was vergessen? Ach ja, den Sonntag. Der BVB hat nur sein allererstes Heimspiel (0:2 gegen Leverkusen) vergeigt, seitdem nur noch gewonnen, oftmals begeisternd. Auch gegen Bayern soll es so weiter gehen. Kloppos Kindergarten gegen den Double-Verteidiger. Kann das gutgehen? Wir sind gespannt wie ein Flitzebogen.

Der VfB Stuttgart trägt zwar seit Menschengedenken einen roten Brustring auf seinen Trikotagen, steht aber eigentlich gar nicht auf rot. Zumindest nicht auf die gleichfarbige Laterne, die die Schwaben gegen Frankfurt schleunigst wieder loswerden wollen. Gegen keine Mannschaft schoss der VfB übrigens zu Hause mehr Tore als gegen Frankfurt - insgesamt 93. Nein, auch nicht gegen Gladbach. Die Zeichen stehen also dezent auf Heimsieg.

Fehlt was? Ach so: Es gibt sogar drei Sonntagsspiele. Bayer Leverkusen erwartet schließlich noch Werder Bremen. Bayer konnte die letzten fünf Heimspiele gegen Werder nicht gewinnen, Jupp Heynckes hat als Trainer gegen keinen anderen Klub eine schlechtere Bilanz als gegen die Bremer. Höchste Zeit für eine Trendwende.

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