Freitag, 30. November 2012

Geschlechtsreife Verfolgerchen an der Langhantel

(teo) Vor dem 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist der Herbst soeben pünktlich ins Land gezogen. Und mithin die gleichnamige Meisterschaft, die so mancher linguistische Erbsenzähler ohnehin seit langem in die vierte Jahreszeit verschoben wissen wollte. Oder gar auf das christliche Geburtsfest reduzieren. Alles Makulatur. Der frühzeitigste Halbzeitmeister aller Zeiten hat diesen wertlosesten aller Nicht-Titel bereits nach dem 14. Spieltag in der wattierten Tasche. Und kann sich doch nichts dafür kaufen. Viel wichtiger als alle Rekorde und der 18. Hinrundentitel ist für den FC Bayern München bekanntlich ein Sieg gegen den BVB. Den vermaledeiten Doppelmeister. Nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge. Auch ein Rekord für die Ewigkeit. 203 Länder übertragen das Spiel, das seltsamerweise von den Sky-Machern als sogenanntes Topspiel am Samstagabend um 18Uhr30 gezeigt wird. Noch unverständlicher, dass an diesem Wochenende überhaupt noch andere Spiele ausgetragen werden. In denen sogar Punkte verteilt werden. Für die Plätze 3 - 18. Mysterium, dein Name ist Bundesliga.


(Foto (c): Thomas Ottensmann)


Wenn Fortuna Düsseldorf am Freitagabend um 20Uhr30 den Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt empfängt, dann erscheint es nach wenigen Wochen nahezu undenkbar, dass beide derzeit in derselben Liga spielen und in der letzten Saison sogar 34 Spiele Seite an Seite mit glücklichem Ende überstanden. Frankfurt spielt eine prächtige Saison, hat die Aufstiegseuphorie nach der Abstiegsdepression glänzend über die Zeit gerettet und mit 24 Punkten aus 14 Spielen den Grundstein für ein frühes Happy End gelegt. Und mit der erfrischenden Spielweise seine Problemfans in der Kurve nahezu vergessen lassen. Düsseldorf null-zu-nullte sich lange durch die Liga, ehe bemerkt wurde, dass es so nur schwer zum Klassenerhalt reichen dürfte. Seitdem fallen vorne ab und zu auch mal Tore. Und hinten erst recht. Drei Punkte vor einem Relegationsplatz steht Düsseldorf gegen Ende der Hinrunde. Mit etwas Fortuna sollte es auch gegen Ende der Rückrunde so sein. Darf ruhig ein wenig mehr sein. Wegen der tollen Fans. Und der ganzen Region. Und der Toten Hosen. Und so. Fortuna - Eintracht 0:3

Wenn Borussia Mönchengladbach in diesem Jahr gegen  vermeintliche und tatsächliche Spitzenteams antritt, trifft es allüberall auf alte Bekannte. Nicht nur auf Trainerbänken und im Betreuerstab, sondern selbstredend auch auf dem Platz. Denn es gehört zur Tradition der Fohlenelf, dass die besten Füllen bereits kurz nach der Geschlechtsreife den tristen Niederrhein verlassen, um in den Fußball-Metropolen den nächsten Gehalts-, ähem Karrieresprung zu schaffen. Beim 2:0-Sieg gegen VW saßen zwei von drei Galoppern des Jahres aus der spektakulären Vorsaison auf der Tribüne im Borussia-Park. Jetzt gehen sie wieder in andersfarbigen Trikots ihrem Tagewerk nach. Roman Neustädter war sicher der unterschätzteste der drei Abgänge in Gladbach. Doch man merkt ja häufig erst nach dem Fällen, wie hoch der Baum wirklich war. Neustädters Anwesenheit im letzten Jahr ist erst seit seinem Fehlen dramatisch klar geworden. Obwohl die verbliebene halbe Doppel-Sechs. Havard Nordveit, mittlerweile einfach selbst die Ärmel aufkrempelt und zeigt, warum der FC Arsenal ihn einst holte, förderte und seltsamerweise zu früh wieder verkaufte. Jetzt also das Gastspiel der Borussia auf Schalke. Vier Punkte trennen die beiden voneinander, das war in der letzten Saison ähnlich, nur andersrum. Damals gewann Schalke. S04 - Borussia 1:2

In Leverkusen ist Stolz derzeit das vorherrschende Gefühl. Man ist wieder wer. In der 17er-Liga hinter dem fernen Stern des Südens sogar Tabellenführer. Dem Trainerduo aus wortkargem Weltklassespieler und Jugendtrainer mit Lizenz zum Interview gelingt derzeit das Meiste. Europa League, K.o.-Runde - check. Vizekusen in der Liga - check. DFB-Pokal-Achtelfinale - check. Es läuft rund am Rhein. Und niemand weiß, warum Rudi Völler seinen Nassrasierer weggeworfen hat. Gram? Liebeskummer? Aberglaube? Möglich, möglich. Die rheinischen Revolverblätter haben dem TSV Bayer von 1904 sogar schon wieder die Rolle des Bayern-Jägers zugeschustert. Als "Verfolgerchen". Die Kirche bleibt also im Dorf. Gut so. Nun also gegen Nürnberg. Der Club nach dem wundersamen 4:2 gegen 1899 mit Anschluss an die obere Tabellenhälfte. Aber nichtsdestoweniger nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz. So ist das in dieser Liga in dieser Saison. Zehn Mannschaften in der Bredouille. Mindestens. Bayer 04 - FCN 3:1

Zwei von vier Mannschaften rangieren derweil punktgleich auf dem begehrten sechsten Platz, was am 15. Spieltag selten von Belang ist, weil die Europa-League-Starterplätze auch in dieser Saison erst im Mai ausgespielt werden. Hannover 96 und der 1. FSV Mainz von 1905 sind dabei nicht nach Punkten, sondern auch in der Tordifferenz gleich. 96 hat allerdings in 14 Spielen acht Tore mehr erzielt. Aber 96 wäre eben nicht 96, wenn es nicht auch acht Tore mehr kassiert hätte als der Karnevalsverein aus Rheinhessen. Und nu? 96 - FSV 4:4

Immer auf die Kleinen. Freiburgs Trainer Christian Streich findet das ungerecht. Ist es auch. Aber hilft ja nix. Gegen die Bayern verliert man eben. So oder manchmal eben auch so. Aber auch dieser zehnte Tabellenplatz mit einem Punkt Abstand zum Sechsten und elf Toren Vorsprung vor dem Großen aus Schwaben sind für den ewigen Studentenclub aller Ehren wert. Und deutlich mehr geht eigentlich gar nicht. Weiß auch Christian Streich, der sich eventuell am Samstag um 15Uhr30 wieder beruhigt haben dürfte, wenn es in Augsburg bei dem Kleinen aus Schwaben zum nägschden Süd-Gipfel kommt. Die Elf des FC Augsburg dokumentierte im letzten Spiel, wie sehr man hinter dem Trainer steht und verlegte den Torjubel kurzerhand in die Coaching Zone. Schade, dass sie das nicht öfter kann. 0,71 Tore pro Spiel reichen auf Dauer eventuell nicht, um Markus Weinzierl den Job zu retten. FCA - SCF 0:3

Wenn die Spielvereinigung Greuther Fürth antritt, dann hat der interessierte Zuschauer zumeist den Eindruck, durchaus euphorisch ans Werk gehenden Handwerkern bei der Arbeit zusehen zu dürfen. Denn es geht für den Aufsteiger im Debüt-Jahr schließlich immer noch um Rekorde. Um den zweiten Bundesliga-Sieg, zum Beispiel. Oder den ersten Bundesliga-Heimsieg. Oder das erste elfte Bundesligator. Oder das sechste Bundesliga-Remis. Und die neunte Bundesliga-Niederlage (mehr Daten auf Anfrage in der ran-Datenbank). Wenn der VfB Stuttgart antritt, hat der interessierte Zuschauer zumeist den Eindruck, dass sich irgendwie fast alle in diesem Klub in der Diskrepanz zwischen vermeintlicher Größe und realistischem Anspruch häuslich eingerichtet haben. Also quasi mit dem Kopf in der Champions League und den Schraubstollen im Abstiegskampf stehen. Will natürlich keiner hören. Sind ja auch satte vier Punkte bis Platz 15. SpVgg - VfB 2:1

Die Kollegen der Süddeutschen Zeitung hatten das Problem an der Wurzel erkannt: Statt des gewollten Mia-san-mia sei es Markus Babbel lediglich geglückt, ein diffuses Mir-san-wurscht in die Mannschaft zu pflanzen. Falls es da nicht längst war. Und zwar tief in der DNA dieser rätselhaften ersten Elf eines rätselhaften Vereins eines rätselhaften Mäzens. Der zur Zeit in Florida sonnenbadet und kocht. Wenn er von den begeisternden Leistungen seiner Werksmannschaft liest. Babbel bekäme lediglich Schonzeit bis zur Rückkehr von Dietmar Hopp, hieß es zuletzt in den Gazetten. Das sei dann auch abhängig vom Blutdruck des Mäzens. Vielleicht sollte man auch noch einen Blick auf das gute und das schlechte Cholesterin werfen? Und die Leberwerte? Zurück von der Inneren zum Wesentlichen. TSG - Werder 1:4

Wenn der HSV beim Autobauer VW antritt, dann reist Marcel Janssen gar nicht erst mit. Der einst talentierte Linksfuß verletzte sich unlängst an der Schulter. Beim Dribbling mit einer Langhantel. So stand es in einem Fachmagazin. Die Aufnahme in die ewige Tabelle der kuriosen Verletzungen ist dem Mönchengladbacher im Hamburger Dress jedenfalls sicher. Sicher ist in Wolfsburg hingegen zur Zeit nichts. So gerne die Mannschaft auch mit dem kauzigen Schweiger Lorenz-Günter Köstner weiterarbeiten möchte, so wichtig wären für diese Argumentationskette ein paar Punkte mehr als 15 aus 14 Spielen. Warum also nicht? Schließlich benötigt Klaus Allofs noch ein paar Wochen, ehe er Thomas Schaaf aus Bremen herauslotsen kann. VW - HSV 2:1

Was vergessen? Ach so. Die Bayern. Wollen den BVB schlagen. Wollen Revanche für die Schmach der letzten zwei Jahre. Für die unverschämten Majestätsbeleidigungen. Die Finalniederlage in Berlin. Die Heimschlappen. Die Auswärtsniederlagen. Für die beiden geklauten Meistertitel. Tja. So ist das mit dem Wollen. FCB - BVB 1:3 (0:2).

Montag, 26. November 2012

Bundesliga est omnis divisa in partes quattuor

(teo) Vor dem 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist die Liga säuberlich parzelliert. Genau genommen sogar gevierteilt. Hätte schlimmer kommen können. Dann wäre sie jetzt geteert und gefedert unter lautem Gejohle des Volkes aus der Stadt verjagt worden. Aber Konjunktiv im Fußball? Eben. Wo war ich? Ah, Fußball. Football, wie wir Liebhaber des Mutterlandes sagen, das seltsamerweise in Sachen Fußball nicht Vaterland heißt. Aber auch das ist ein gänzlich anderes Phänomen. Worum ging's? Stimmt, Fußball. Football. Soccer sozusagen, für alle Transatlantiker unter uns. English Week. Again. Und für alle Angeber unter uns: Bundesliga est omnis divisa in partes quattuor. 


Hier isses immer noch entscheidend.

Weniger interessant sind dabei allerdings die winzigen Fitzelchen oben und unten, als vielmehr der Löwenanteil im Mittelfeld. Teil 1: Der Rekordmeister. FC Bayern München. Motto: Es ist einsam an der Spitze. (34 Punkte), Teil 4:  Zweitligisten unter sich. Vestenbergsgreuth, Fürth (je 8 Punkte), Augsburg (7 Punkte). Motto: In der zweiten Liga hat es irgendwie mehr Spaß gemacht. Teil 2: Verfolger ohne Beute. Dortmund (25 Punkte), Schalke, Frankfurt, Leverkusen (je 24 Punkte). Motto: Wir spielen die Plätze 2 bis 5 untereinander aus. Teil 3: Der Rest der Mischpoke. Den Sechsten (Freiburg, 19 Zähler) und den Zwölften (Stuttgart, 16 Zähler) trennt ein zarter Dreier voneinander. Der Dreizehnte (VW, 15 Punkte) ist nur eine Niederlage vom beliebten Relegationsplatz (Hoffenheim, 12 Punkte) entfernt. Motto: Die Breite in der Mitte ist dichter geworden. 

Puh. Ganz schön lange  Einleitung für eine kurze Woche. Also mal fix auf's rechte Pedal treten. Nicht umsonst kommen jüngste Dreifachweltmeister im Autofahren aus Deutschland.

Dienstag (alle Spiele zur Tagesschauzeit):

Dortmund gegen Düsseldorf. Reich gegen arm. Aggressionspotential mit Schirmmütze gegen pantomimischen Kopfnuss-Imitator. Vorteile für reich. BVB - Fortuna 4:0

Hannover gegen Greuther Fürth. Leistungsflexible gegen Ständig-an-die-Grenzen-Geher. Europapokalgeschlauchte gegen Ausgeruhte. 96 - SpVgg 3:1

Hamburg gegen Schalke. An-sich-selbst-Scheiterer gegen An-sich-selbst-Scheiterer. Blau-weiß gegen blau-weiß. HSV - S04 1:4

Frankfurt gegen Mainz. Reich gegen arm. Banker gegen Malocher. Hessen gegen Rheinhessen. Bierernst gegen Karneval. Eintracht - 05 2:2

Mittwoch (alle Spiele zur Tagesschauzeit):

Mönchengladbach - Wolfsburg. Europapokalgeschlauchte gegen Ausgeruhte. Eberl gegen Allofs. Raute gegen Halbkreis. Fohlenstärken gegen Pferdestärken. Borussia - VW 1:3

Stuttgart gegen Augsburg. Europapokalgeschlauchte gegen Ausgeruhte. Erste Liga gegen zweite Liga. Schwaben gegen Schwaben. Und überhaupt. VfB - FCA 3:0

Bremen gegen Leverkusen. Rudi Völler gegen seinen Ex-Klub. Traditionsverein gegen Traditions-Werkself. Managerloser Verein gegen managergeführten Klub. Werder - Bayer 04 1:1

Freiburg - München. Himmelsstürmer aus Schauinsland gegen Himmelsstürmer aus Erfolgreich-macht-einsam-Land, kurz: Bayern. Breisgau-Brasilianer gegen Alpen-Agnostiker. SCF - FCB 1:2

Nürnberg - Hoffenheim. Clubberer gegen Hofferer. Traditionsclub gegen Traditionsclub. Wackelnder Trainerstuhl gegen wackelnder Trainerstuhl. FCN - TSG 2:1

Freitag, 23. November 2012

Falschfahrer, Weglober und Zweimalseher

(teo) Vor dem 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga wird ganz Fußball-Deutschland schier verrückt vor Freude über die glorreichen Sieben. Alle deutschen Vertreter überwintern also nicht wie weiland im Iglu, sondern im Europapokal. Ja, auch Stuttgart. Sollten ja nicht in der Molde verharren am letzten Spieltag. Es tut uns leid für Europa, aber wir werden über Jahre hinaus unschlagbar sein. Spanien? England? Pah. Werden ohne Blinker rechts überholt. So. Nach dem Größenwahn ist - wie jedes Einlaufkind weiß - vor der Liga. In der sich am Freitagabend Maxi Beister auf Fortuna Düsseldorf freut. Ein Heimspiel! Und umgekehrt wird auch ein Schuh draus. Fortuna Düsseldorf freut sich auf Maxi Beister. Im falschen Trikot. Der HSV hat sechs Punkte mehr auf dem Konto als der Aufsteiger. Deswegen täte ein Dreier so richtig Not. Sieht auch der Hamburger Trainer so, der seit gestern mit dem Bus auf der A1 nach Düsseldorf unterwegs ist. Hoffentlich kommen sie auch an. Die A1 geht ja gar nicht nach Düsseldorf. Sondern nach Köln. Fortuna - HSV 1:0


Leere Ränge geben zumindest das Wesentliche frei.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Mirko Slomka soll ja - zumindest, wenn es nach 96-Präsident Martin Kind geht - der nächste Bayern-Trainer werden. "Ich würde ihm sogar dringend dazu raten, nach München zu wechseln", sagte er neulich noch ungefragt zu dem Thema. Wegloben ist natürlich immer eine Option. Und wer Slomka eigentlich in München ins Gespräch brachte, weiß niemand mehr so ganz genau. Jörg Schmadtke? Veronica Ferres? Mirko Slomka? Mysterium, Dein Name ist Bundesliga. Die Bayern spielen so, als bestünde Aussicht auf verhängnisvolles Lob erst wieder im Mai. Und gewinnen trotzdem. So geht Meister heute. FCB - 96 3:1


Huub Stevens gab in den vergangenen - durchaus nicht erfolglosen - Wochen beim FC Gelsenkirchen Schalke 04 eine recht überzeugende Vorstellung von Knurrhahn 2.0. Nach dem spielerisch dürftigen, aber eben doch vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der Champagner-Liga hatte der Wolf dann auf einmal Kreide gefressen und liebkoste die Medienvertreter mit angedeuteten Kaffeesahnedöschen-Würfen. Soweit, so unwichtig. Wenn der FC Gelsenkirchen Schalke 04 am Samstag um 15Uhr30 gegen den punktgleichen Aufsteiger Eintracht Frankfurt antritt, wird aber ab 15Uhr45 zurückgeknurrt. Es lebe der antizyklische Trainer. Wie bei den Bayern, so soll auch auf Schalke erst wieder im späten Frühling gelobt werden. Weil dann ja auch erst geerntet wird. Was? Naja, wie immer. Schalke - Frankfurt 2:2

Man sieht sich doch im Leben immer zweimal. Sagen Presseleute gerne augenzwinkernd, wenn sie sich mal wieder treffen. Zum achzigsten oder neunzigsten Mal. So ähnlich geht es Thomas Schaaf und Klaus Allofs. Sahen sich noch vor knapp drei Wochen jeden Tag. 13 lange Jahre. Jetzt, nach 14 Tagen, also das lang ersehnte Wiedersehen. Wird das ein großes 'Hallo' geben. Jetzt sind Thomas Schaaf und Klaus Allofs entgegen anderslautender Meldungen ja nie verheiratet gewesen, noch nicht mal in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft. Trotzdem ist es seltsam, dass Herr Allofs zwar nicht die Farben und auch nicht den Buchstaben wechselte, aber immerhin doch den Verein. Obwohl... VW ist ja ein Autobauer. Der sich eine Werkself hält. Aber egal. Wolfsburg - Bremen 2:1

Zum ersten Mal seit 255 Jahren kommt es in Fürth wieder zum Frankenderby gegen den 1.FC Nürnberg. In der Bundesliga! Brisant! Zumal bei den Clubberern die Abstiegsangst ähnlich raumfordernd wirkt wie bei den Greuthern und den Fürthern. Und überhaupt: Frankenland am Abstiegsrand. Nürnberg auf Platz 15, nur einen Zähler vor dem beliebten Relegationsplatz. Fürth auf 17, schon vier Punkte hinter dem beliebten Relegationsplatz. Und nun? Einer wird gewinnen. Fürth - Nürnberg 0:2

Man sieht sich doch im Leben immer zweimal. Sagen Presseleute gerne augenzwinkernd, wenn sie sich mal wieder treffen. Zum achzigsten oder neunzigsten Mal. So ähnlich geht es Jürgen Klopp, wenn er am Samstag mal wieder nach Mainz reist. Seit seinem Abschied ist es in Mainz nicht deutlich schlechter, aber in Dortmund deutlich besser geworden. So gut, dass es manchmal kaum noch auszuhalten ist. Wenn spanische, niederländische und englische Meister in Grund und Boden hurrat werden. In Hammergruppen zumal. Ja, der BVB kann Europa. Und: Ja doch, der FSV kann Bundesliga. Und jetzt? Bundesliga. FSV - BVB 3:3

Durch die großen Erfolge in der Fanta-Liga gestählt, dürfen drei der vier deutschen Vertreter am Sonntag ran. Außer Hannover, aber da ist es ja auch egal, wann sie in München vergeigen. Fingerspitzengefühl bei den Terminplanern der DFL. Darauf einen Toast.

Freiburg gegen Stuttgart geht mit viel Wohlwollen als Süd-Derby durch. Beide zuletzt mit ansprechenden Leistungen. Und jetzt? Einfach: SCF - VfB 3:2

Der TSV Bayer 04 Leverkusen wäre ja nicht der TSV Bayer 04 Leverkusen, brächte man sich nicht ab und zu selbst in die Bredouille. Im Europa-Pokal haben die Männer vom Rhein einfach mal den Gruppensieg verdaddelt, weil sie in der Ukraine die A-Jugend aufs Feld schickten. Jetzt geht es nach Hoffenheim, in die Ukraine der Bundesliga. Aber mit der 1.Mannschaft. Geht ja schließlich um was. 1899 - Bayer 04 1:4

Man sieht sich doch im Leben immer zweimal. Sagen Presseleute gerne augenzwinkernd, wenn sie sich mal wieder treffen. Zum achzigsten oder neunzigsten Mal. So ähnlich geht es Jos Luhukay, wenn Borussia Mönchengladbach am Sonntag um 17Uhr30 in der Augsburger Puppenkiste antritt. Nun sitzt Jos Luhukay - unbemerkt von der Öffentlichkeit - gar nicht mehr auf der Augsburger Trainerbank, sondern in Berlin beim Aufsteiger Hertha BSC. Auf der Bank der bayrischen Schwaben hat bereits vor Monaten - unbemerkt von der Öffentlichkeit - ein gewisser Markus Weinzierl Platz genommen. Aufmerksamkeit erregend sind sechs Punkte und acht Tore als Tabellenletzter ja auch nicht so direkt. Jetzt also Gladbach. Die Fohlenelf qualifizierte sich nach null Punkten aus den ersten beiden Gruppenspielen vorzeitig für das Sechzehntelfinale in der Fanta-Liga, was nicht nur doof klingt, sondern auch ist. K.o-Spiele haben gefälligst ab Achtelfinale anzustehen. Da die kleine Gelddruckliga aber ebenso wie die große in Zukunft noch weiter aufgepumpt werden soll, werden wir in Bälde wohl auch das 64stel- und das 32stelfinale ausspielen. Warum eigentlich nicht? Bringt ja Kohle. FCA - Borussia 0:2

Montag, 19. November 2012

Gefühlte Zweitligisten mit Planungssicherheit

(hai) In dieser Woche nach dem spektakulärsten Fallrückziehertor der Geschichte (Konsolentreffer mal ausgenommen) wirkt die stärkste Liga der Welt klein und grau. Die Bayern geben einen Punkt ab? Egal, dann verliert Schalke einfach mal wieder und spielt so unmotiviert wie sonst nur Hoffenheim. Dortmund gewinnt, hat aber immer noch den Feldstecher am Mann, wenn es darum geht, den Rekordmeister in der Tabelle zu orten (9 Punkte Rückstand). 


Gefühlter Erstligist im Unterhaus.
(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Gladbach vermasselt sich die schöne Bilanz von zwei Auswärtssiegen hintereinander mit der zweiten Heimniederlage dieser Saison. Hannover dito. 96 spiegelt ohnehin in den letzten Wochen die Ergebnisse der Fohlenelf (letzte Woche 4:2-Auswärtssieg, diese Woche 1:2-Heimschlappe) und weiß selbst nicht so genau, wie man zuvor 22 Spiele zuhause ungeschlagen bleiben konnte. Sonst noch? Mainz verliert in Hamburg  und weiß nicht, warum. Frankfurt tut einfach weiter so, als sei es gar kein Aufsteiger. VW ist auf Europacupkurs und die beiden gefühlten Zweitligisten Fürth und Augsburg können für die 2. Liga planen. 

In Hoffenheim klingeln mal wieder die Alarmglocken. Was niemanden juckt, weil alle denken, der Platzwart testet bloß den neuen, noch leistungsstärkeren Störsender. Zwischen Platz 6 (Hannover) und Platz 16 (Düsselddorf) liegen gerade mal zwei Niederlagen. Hannover und Düsseldorf? Da hat doch bestimmt der Schmadtke seine Finger im Spiel. 

Donnerstag, 15. November 2012

Alles nur blödes Gelaber

(teo) Vor dem 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga reiben wir uns verwundert die Augen? Wer ist eigentlich noch überrascht, dass auch für Manager dieselben Regeln gelten wie für Spieler (heute hier, morgen dort) und Trainer (heute dort, morgen hier)? Letztendlich ist es doch egal, wer auf dem Weg in Nord-, Süd-, West- oder Ostkurven, die zumeist sogar Geraden sind, welches Wappen in welchen Farben küsst. Hauptsache, die Kohle stimmt. 


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Klaus Allofs hat sich in die Stadt Bremen und in den Verein SV Werder verliebt - er trägt die grün-weiße Raute fortan im Herzen. Sagte er sinngemäß bei seinem Abschied. Und weil das so ist, wechselt er jetzt - als erster seiner Zunft - während der laufenden Saison die Pferdestärken. Ein Phaeton als Dienstwagen ist schon mal ein Argument. Und ein Bentley als Bonus auch. Entscheidend ist aber - wie immer - dass es a) eine neue Herausforderung gibt (acht Manager in 13 Jahren beim VfL), b) eine neue Kultur, neue Menschen und eine neue Sprache lockt (hier: die des Geldes) und c) sich das Gehalt verdoppelt bis verdreifacht. Letzteres ist natürlich nur eine Randnotiz, schließlich geht es im Profifußball eigentlich eher selten um Geld. 

Wo war ich? Ach so: Am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga freuen wir uns auf sieben Samstagsspiele, davon sechs zur Bundesliga-Anstoßzeit um 15Uhr30. Ziemlich retro, ziemlich gut.

Der BVB freut sich nach dem 4:0-Heimsieg gegen überforderte Greuther und harmlose Fürther, dass der Abstand zum FC Bayern München (Stichwort: Fernglas) nicht größer geworden ist. 

Außer der in der Tordifferenz: Die Bayern haben nach dem 5:0 in Nürnberg gegen harm- und chancenlose Clubberer nun elf Punkte und 18 Tore Vorsprung. Aber es gibt Wichtigeres. 

Beispielsweise die Tatsache, dass Borussia Mönchengladbach recht ungern gegen den VfB Stuttgart antritt. War zwar immer schon so, aber das könnte doch einfach mal aufhören. Konjunktive werden im Fußball aber nicht gebraucht - um mit Hermann Gerland zu sprechen: "Hätte, wenn und aber. Alles nur blödes Gelaber." Wenn überhaupt. Gut. Versuchen wir es mal so: Kann die Negativserie der Elf vom Niederrhein (nur 23 Siege in 84 Spielen, bei 35 Niederlagen) gegen die Mannschaft mit dem roten Brustring mal aufhören? Yes, she can! Gladbach - VfB 3:2

Wenn Hannover 96 derzeit im ehemaligen Niedersachsenstadion antritt, ist zumeist großes Kino garantiert. 2:0 vorne, 2:3 hinten, 5:3 gewinnen. 0:2 hinten, 3:2 gewinnen. Elfmeter, rote Karten und Torjubel-Verweise inklusive. Mit dem SC Freiburg kommt der ideale Gegner für solcherlei Sperenzchen an die Leine. 96 - SCF 3:3

Beim HSV sind einige Fans nach dem ersten Saisondrittel über den zehnten Platz (14 Punkte aus elf Spielen) enttäuscht. Dürften wir an dieser Stelle kurz daran erinnern, dass es nach drei, vier Spielen deutlich nach Abstieg aussah? Ja? Danke. Seit der Heiland mit der Rückennummer 23 wiederkehrte, läuft es. Man hat seit langer Zeit mal wieder ein paar Nationalspieler im Kader und alles ist gut. Mit Mainz kommt nun die Mannschaft, die den Platz einnimmt, den der HSV gern hätte: Platz 7 mit Kontakt zu den Fleischtöpfen. Dazu müsste mit drei Toren Unterschied gewonnen werden. Hm, Konjunktiv. HSV - FSV 1:2

Eintracht Frankfurt wirkt nicht wie ein Aufsteiger. Eher wie nie weggewesen. Wie selbstverständlich nehmen die Adlerträger Rang 3 in der Tabelle ein und gedenken auch nicht, sich so schnell aus dem oberen Drittel zu verabschieden. Clever. Denn dort wird ja eher selten abgestiegen. Apropos: Für den FC Augsburg scheint das Kapitel Bundesliga nach zwei Absätzen beendet. Aber in der Jubiläumssaison dabei gewesen zu sein, ist doch auch ganz schön, oder? Eintracht - FCA 3:0

Um 18Uhr30 könnte Jens Lehmann sich schon mal die aktuellen S-Bahn-Verbindungen von Leverkusen nach Gelsenkirchen raussuchen. Wenn er noch spielte. Konjunktive. Ach, ach, ach. Schalke reist als Zweiter an den Rhein, Leverkusen verpasste in Wolfsburg zuletzt, den knappen Knappen bis auf zwei Punkte auf den Pelz zu rücken. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Bayer 04 - Schalke 04 2:1

Am Sonntag um 15Uhr30 erwartet der SV Werder Bremen ohne Klaus Allofs den Aufsteiger Fortuna Düsseldorf (auch ohne Klaus Allofs und zwar seit 1981). Beide trennt erstaunlicherweise nur ein Dreier, was in der Liga derzeit die Region zwischen Platz 9 und Platz 16 bedeutet. Fortuna will, kann aber nicht (immer). Werder kann, will aber nicht (immer). Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Werder - Fortuna 4:0

Um 17Uhr30 spielt die TSG von1899 Hoffenheim aus Zuzenhausen in Sinsheim gegen den VfL Wolfsburg mit Klaus Allofs. Da wird sich mächtig was verändert haben bei der VW-Werkself! Obwohl..., muss gar nicht. Zuletzt gegen Leverkusen wirkte das durchaus wie Fußball, der da in Wolfsburg (Up!) gespielt wurde. Die SAP-Truppe hat nur einen Punkt Vorsprung vor der Problemzone der Liga und mithin auch vor der prominent besetzten Werkself von VW. Eine Punkteteilung wäre für beide schon zu wenig, um sich in der Deutschen Meisterschaft der Betriebssportgruppen zu behaupten. SAP - VW 1:1

Freitag, 9. November 2012

Im Frisierstübchen Chez Bruno

(hai) Vor dem 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga stellen wir uns an dieser Stelle wieder nur die wirklich wichtigen Fragen des Lebens. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und was soll das alles überhaupt? Schön, dass diese Fragen auch Mainz 05 und der 1. FC Nürnberg sicher beantworten können. Ohne großartig überlegen zu müssen, versteht sich. Schließlich war das im Fußball noch nie von Vorteil. Mainz kommt von Platz 8, liegt irgendwie gut im Soll. Nur zwei Punkte hinter dem  Maß aller Dinge, das zur Verwunderung aller Borussia Dortmund und nicht Bayern München heißt. Denn die spielen ja bekanntlich außer Konkurrenz die Plätze 1 bis 1 aus. Nürnberg kommt von Platz 11, liegt komischerweise auch im Soll und ist nur einen Dreier vom Relegationsplatz entfernt. FSV - FCN 3:2


Im November spielen alle unter Flutlicht.

(Handy-Foto (c): Thomas Ottensmann)

Die Bayern kommen nicht nur von Platz 1, sondern auch aus dem Trainingslager namens Champions League, wenn es am Samstag um 15Uhr30 gegen Eintracht Frankfurt geht. Der Aufsteiger kommt von Platz 3 und hat sich gegenüber der Startphase deutlich verschlechtert, als er eine Zeit lang irgendwie immer von Platz 2 kam. Aber Frankfurt liegt nur zwei Tore punktgleich hinter Schalke auf dem dritten Platz und ist gefühlt immer noch Zweiter. Spitzenspiel also auf dem Papier. In Wahrheit aber nur das Duell Rekordmeister gegen Aufsteiger. Bayern - Frankfurt 3:0

Der FC Schalke 04 kommt von Platz 2, wenn er in der Sauerländer-Pilsbier-Arena den SV Werder Bremen empfängt, der von Platz 7 anreist, mit sechs Punkten Abstand auf die knappen Knappen und einer Handvoll Gerüchten um Klaus Allofs im Gepäck. Der Manager selbst hat dementiert, dass er zu VW geht. Was ja nun auch alles und nix heißen kann. Schalke mit Höhen und Tiefen, sowohl in der Liga als auch im Europapokal. Und jetzt? Einfach: S04 - Werder 2:2


Der SC Freiburg kommt von Platz 12, mit vier Punkten Rückstand auf den BVB (5.) und ebenfalls vier Punkten Vorsprung auf VW (16.). Mit einem Sieg ginge es theoretisch bis auf Platz 6 nach oben. Im Heimspiel gegen den HSV, der von Platz 9 anreist, sollte ein Dreier drin sein. Der HSV hat fünf Punkte Abstand zum Relegationsplatz und liegt ebenfalls nur drei Punkte hinter dem Deutschen Doppelmeister. SCF -HSV 2:1


Der FC Augsburg kommt von Platz 18 und hat die wenigsten Punkte (6) sowie die wenigsten Tore (5) auf dem Konto. Gut, dass im Heimspiel um 15Uhr30 ein leichter Gegner in die Puppenkiste kommt. Der BVB behauptet sich in der Hammergruppe und holpert durch die Liga. Trotzdem kommt Dortmund von Platz 5 und liegt nur einen Platz und zwei Zähler hinter dem Saisonziel von Hans-Joachim Watzke. Dortmund sicherlich hoch motiviert. Egal ob Estadio Bernabeu oder SGL-Arena: Immer gierig, immer heiß, immer laufbereit. So zumindest die Anforderung des Chef-Pöhlers. FCA - BVB 0:2


Fortuna Düsseldorf kommt von Platz 15 in das Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim, das von Platz 13 anreist. Ein Pünktchen trennt den Aufsteiger und den Traditionsklub aus dem Breisgau, der noch nie aus der Bundesliga abgestiegen ist. Mit einem Sieg winkt der Fortuna Platz 9. Und der TSG Platz 6. Fortuna - 1899 1:1


Durch die zahlreichen Europa-Touristen finden wieder drei Sonntagsspiele statt. Um 15Uhr30 empfängt der VfB Stuttgart Hannover 96 in Bruno's Frisierstübchen. Der VfB kommt von Platz 10 und will auf Platz 6, was theoretisch geht. Aber theoretisch geht ja viel. 96 kommt von Platz 6 und will auf Platz 5. Aber Hannover spielt ungern auswärts, außer im internationalem Vergleich. Baden-Württemberg? Na gut, das lassen wir durchgehen. VfB - 96 0:1  


Der VfL Wolfsburg kommt von Platz 15, wenn am Sonntag um 15Uhr30 Bayer 04 Leverkusen erwartet wird. Leverkusen kommt von Platz 4 und mit der Empfehlung, sogar in München gewinnen zu können. VW kommt mit keiner Empfehlung, außer der des Aufsichtsrates, gute Manager von anderen Klubs mit vulgär viel Kohle abzuwerben. VW - Bayer 04 0:4


Borussia Mönchengladbach kommt von Platz 11, wenn es am Sonntag um 17Uhr30 zum Aufsteiger nach Fürth geht. Die SpVgg kommt von Platz 17, will aber auf Rang 15, was mit einem hohen Sieg theoretisch ginge. Aber theoretisch geht ja viel. Gladbach hegt und pflegt den linken Fuß von Juan Arango. Weil anders wär nämlich schlecht. Den rechten Fuß soll der Venezolaner übrigens nur zum Autofahren haben. SpVgg - Borussia 1:3

Freitag, 2. November 2012

In the Middle of Tabelle

(teo) Am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga gastiert die SpVgg Greuther Fürth am Freitagabend um 20.30 Uhr im Frankfurter Waldstadion, das schon lange wie eine zur Fusion stehende Kleinbank heißt. Frankfurt hält sich als Aufsteiger einfach mal beharrlich in der Spitzengruppe, zumal sich die Spitzengruppe nicht wie eine Spitzengruppe verhält, sondern wie ein zusammengewürfelter Haufen. Die Eintracht liegt einen Punkt hinter Schalke, normal. Und vier Punkte vor Dortmund, nicht normal. Dafür fünf Punkte hinter den Bayern, normal - und vier vor Leverkusen, okay. Leverkusen und Dortmund punktgleich, nicht normal. Fürth liegt als Zweitligameister und Aufsteiger auf dem letzten Platz, normal. Punktgleich mit Augsburg, normal. Zwei Punkte hinter VW, Respekt. Und 13 Punkte hinter dem seinerzeit zweitplatzierten Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt, häh? Was sagt uns das jetzt über dieses erste Erstligaduell der beiden? Tscha. Eintracht - SpVgg 3:2

Ohne Flagge bringt ja auch keinem was.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Wenn der Deutsche Meister (nur der BVB!) gegen den VfB Stuttgart antritt, dann werden allüberall noch mal jene acht Tore gezeigt werden, die im letzten Duell im Westfalenstadion das gemeine Fußvolk verzückten. 4:4 hieß es damals, es ging hin und her wie am Bungee-Seil. Alter Schwede, was für ein Spiel. Der VfB hat sich nach Katastrophenstart gefangen, der BVB ist nach einem für seine Verhältnisse schaumgebremstem Beginn mittlerweile wieder in der Spur, aber immer noch mit deutlichem Rückstand auf die Bayern (neun Punkte) und schlimmer, auf Schalke (fünf). BVB - VfB 3:3

Wenn Hannover 96 antritt, dann fliegt die Kuh. Kuriose Tore in der Nachspielzeit. Kuriose Karten für handelsüblichen Torjubel. Hohe Rückstände, hohe Führungen - bei 96 gibt es definitiv keine Garantien für sichere Siege oder deutliche Klatschen. Früher war allein Werder für das Spektakel zuständig, heute sind es die grün-weiß-schwarzen Roten von der Leine. Von alleine wird das Spiel gegen den FC Augsburg sicher nicht gewonnen. Aber die Männer aus der Puppenkiste kommen zumindest mit Rückenwind aus dem gewonnenen Pokalspiel in Münster nach Hannover. 96 - FCA 3:0

Im vorgezogenen Abstiegsgipfel empfangen die Clubberer die Kleinwagenflotte des Volkswagen-Konzerns. Nürnberg nach gutem Start ins Stocken geraten. VW nach kapitalem Motorschaden und anschließendem Zahnriemenwechsel wieder im Rennen. Punktgleich mit Hoffenheim liegen beide gemeinsam in der Problemzone 14 - 16. Kuschlig! Oder Sechspunktespiel. Oder so. FCN - VW 0:0

Apropos Hoffenheim: Im Heimspiel gegen Schalke 04 steht Tim Wiese ja unter anderem deshalb im Kasten des Traditionsvereins, weil man Timo Hildebrand im Kraichgau nicht mehr wollte. Schalke wollte. Ein perfekter Transfer. Schalke mit ganz breiter Brust. Nur noch vier Punkte Rückstand auf die Bayern. In den Herzen des Vier-Minuten-Meisters keimt mal wieder Hoffnung. Berechtigt? Fallig völsch. 1899 - S04 1:2

Borussia Mönchengladbach ist fast am Ziel. Ein, zwei Niederlagen im Europapokal noch, dann kann sich die Elf vom Niederrhein endgültig ganz in Ruhe auf den Klassenerhalt konzentrieren. Dürfte machbar sein. In Istanbul und in Marseille kann man doch mal verlieren - wenn das schon in Düsseldorf gelingt. Am Samstag um 15Uhr30 aber zunächst das Sechspunktespiel gegen einen direkten Mitkonkurrenten: der SC Freiburg kommt. Na und? Dann kommt er eben. Borussia - SCF 1:1

Im Topspiel am Samstagabend um 18.30 Uhr erwartet der HSV die Bayern. So sehen Gegner von Format aus, gerade richtig für den Dino. Ein Hauch von Europapokal weht durch den Volkspark, der längst wie eine Energieoptimierungsgesellschaft heißt. "EnergieEffizienz ist nicht nur Vision, sie ist unser Anspruch!"!, sagt Rafael van der Vaart. HSV - FCB 1:0

Gerade einmal fünf Punkte trennen die rheinischen Nachbarn TSV Bayer 04 Leverkusen und Fortuna Düsseldorf, aber trotzdem liegen sieben Plätze zwischen Baum und Borke. Apropos sieben: In neun Spielen könnte man theoretisch öfter einnetzen, als der Aufsteiger. Dann dürfte man allerdings nicht ganz so oft torlos remisieren. Bayer 04 - Fortuna 0:0

Seit Hannover 96 in der Bundesliga offiziell für Spektakel, Zirkus und Torhagel-Spiele zuständig ist, hat sich das oftmals so hektische Leben an der Weser beruhigt. Werder in the Middle of Nowhere, genauer: in the Middle of Tabelle. Drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Drei Punkte Rückstand auf den Quali-Platz für die Europa League. Dort steht der 1. FSV Mainz 05, der am Sonntag an der Weser aufschlägt. Sechspunktespiel! SVW - FSV 2:2